PC bootet nicht wegen SSD zu hoher Start/Stop Count

spoic

Ensign
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Moin,

der PC von einem Freund bootet nicht mehr weil SMART meint, das die Festplatte defekt sei. Den SMART Check habe ich im BIOS mal ausgestellt damit, damit er vorsichtshalber noch Dateien sichern kann.

Laut SMART Bericht ist der Start/Count für den Fehler verantwortlich. Der Wert liegt bei knapp 750. Meiner Einschätzung nach, ist das aber kein kritischer Wert, zumal mein PC einen ähnlichen Wert hat und keine Probleme macht.

Nun ist die Frage ob das evtl. sogar ein Bug von der SSD Firmware oder dem BIOS sein kann?

Mainboard: ASUS STRIX Z270F Gaming
SSD: Samsung 960 EVO
 
Start/Stop Count ist normalerweise kein Wert der überhaupt einen SMART-Fehler produzieren kann, da es nur ein Zähler ist für den kein Grenzwert existiert. Poste mal einen Screenshot von Crystal Disk Info mit den SMART-Werten der SSD, vielleicht wird doch etwas anderes bemängelt.
 
Eine meiner ältesten SSDs hat einen Start Count von knapp 4000 und CrystalDiskInfo sagt "Zustand Gut 100%"
Wäre für mich aber auch eher ungewöhnlich wenn die Anzahl der Einschaltvorgänge der Platte auf einen so geringen Wert (Zwei Jahre lang täglich einschalten) begrenzt wäre.

Da wird wohl was anderes im Argen sein oder du hast dich im SMART-Bericht einfach in der Zeile geirrt.
Wenn die Meldung vom BIOS kommt, kann da natürlich ein Fehler im BIOS vorliegen oder es ist ein Fehler erkannt worden und der wird mit einem falschen Meldungstext ausgegeben.

Versuche dein Glück mal mit den originalen Samsung Magician Tool oder dem oben erwähnten CrystalDiskInfo, wenn du mehr Infos oder Tests benötigst, gäbe es auch noch die SMARTMON-Tools.
 
Bild folgt sobald ich mein Freund wieder erreichen kann. Aus meiner Erinnerung weiß ich nur, dass in der Zeile "Critical Warning" der Wert 4 drin stand. Und da der Start/Stop die ID 4 hat, dachte ich, dass da der Fehler liegt.
 
mouz schrieb:
damit er vorsichtshalber noch Dateien sichern kann.
Von Daten die man nicht verlieren möchte, hat man immer (also zu jedem Zeitpunkt!) mindestens ein ordentliches Backup zu machen und nicht erst damit beginnen, wenn sie erste Probleme zeigen!

Ein ordentliches Backup steht immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS oder eben auf USB Platten die nur dafür dienen und nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden, nur so lange angeschlossen bleiben wie dies dauert und danach z.B. bei Windows mit "Hardware sicher entfernen" abgemeldet und sicher aufbewahrt werden!

Wenn möglich, dann poste mal die Screenshots von CrystalDiskInfo für alle internen SSDs und HDDs des Rechners, denn ich glaube kaum das die Werte der SSD das Problem waren, denn dies wäre ein fetter Bug im BIOS, welches aber eigentlich NVMe SSDs unterstützt. Ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Bitte mache den Screenshot aus Windows und nicht mit einer Kamera vom Bildschirm und nur den Screen von CrystalDiskInfo, mit Alt+Druck erzeugt Windows einen Screenshot des aktiven Fensters in der Zwischenablage oder probiere mal die Tastenkombination: 'Windows Taste + Shift + S' oder lies hier wie man dies macht.
 
Hier die Bilder der Tools. BIOS Update und Firmware Update der SSD wurden ebenfalls gemacht, allerdings ohne Erfolg.

Anmerkung 2019-10-30 193103.pngAnmerkung 2019-10-30 1931031.pngAnmerkung 2019-10-30 193530.png
 
Das einzige was Magician bemängelt ist, dass die SSD ihre angegebenen TBW schon überschritten hat, was nach so wenigen Betriebsstunden schon beachtlich ist, d.h. die SSD muss extrem hohem Schreibvolumen ausgesetzt gewesen sein. Vor allem wenn man die im Vergleich dazu geringen 8TB gelesenen Daten sieht. Deswegen kann sie aber noch lange halten. Diverse Onlinemedien haben immer wieder Endurance-Tests von SSDs durchgeführt und eigentlich alle Modelle haben deutlich mehr Schreibvolumina ausgehalten, als vom Hersteller angegeben. Es wäre aber mal interessant zu erfahren, was mit der SSD gemacht wurde, d.h. wie schafft man es in 1.600 Betriebsstunden 530TB zu schreiben.
Entweder kann man die SSD weiterverwenden, da sie trotzdem noch lange halten dürfte, aber falls das zu unsicher ist und weiter so viel geschrieben wird, wäre es vielleicht sinnvoll die SSD mit einer Samsung Pro zu ersetzen. Die haben noch MLC-Speicher in auch höhere TBW-Angaben, d.h. für diese Zwecke ist die Pro besser geeignet, am besten dann auch in der größten Verfügbaren Kapazität kaufen, denn da ist die angegebene TBW noch höher.
Das würde sich m.E. aber nur lohnen, wenn Geld mit dem PC verdient wird. Für nen reinen Gaming- was-auch-immer-Hobby Rechner nicht, denn da wäre es zu verschmerzen, wenn die SSD halt irgenwann man ausfallen würde.
 
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Den Werten nach hat die 960 Evo schon 542TB geschrieben und damit ist der "Percentage Used" auf 0x6A = 106%. Keine Ahnung wie er es geschafft hat so viel auf die SSD zu schreiben, zumal ja mit 8,2TB ja im Verhältnis nur recht wenig von ihr gelesen wurde, aber die Warnung des BIOS dürfte sich darauf beziehen. Entweder er stellen die S.M.A.R.T. Überprüfung im BIOS ab, die NANDs in ordentliche SSDs schaffen auch weit mehr als die spezifizierten P/E Zyklen (TBW) oder er ersetzt die SSD. Wenn dies kein bewusst durchgeführter Endurance Test ist, sollte er aber unbedingt schauen woher die ganzen Schreibzugriffe kommen, denn so ein Schreibvolumen ist definitiv nicht normal. 542TB in 1595 Betriebsstunden entspricht 340GB pro Stunde und damit fast 100MB/s. Ich würde da mal den Resourcen Monitor nehmen und unter Disk Aktivität anschauen welcher Prozess da auf welche Dateien schreibend zugreift, also die passende Spalte bei der Sortierung wählen.
 
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Okay. Das erklärt den Fehler. Sowohl mein Freund als auch Ich können uns nicht erklären, wie das hohe Schreibvolumen zustanden gekommen ist. Er nutzt den PC nur zum Arbeiten und Zocken. Gekauft wurde der PC als Komplettsystem. Vielleicht wurde ihm da einfach eine gebrauchte untergejubelt? :/
 
SilenceIsGolden schrieb:
Das einzige was Magician bemängelt ist, dass die SSD ihre angegebenen TBW schon überschritten hat
Die 960 Evo 250GB hat nur 100TB TBW, sie sind schon lange verbraucht. Gemeckert wird eher, weil wohl die spezifizierten P/E Zyklen verbraucht sind, was ja gerade erst passiert ist, da Attribut 05 den Wert 106 hat und dies dürfte sich eben auf die spezifizierten P/E Zyklen und nicht auf die TBW beziehen.

SilenceIsGolden schrieb:
d.h. die SSD muss extrem hohem Schreibvolumen ausgesetzt gewesen sein.
So knapp 100MB/s sind zwar für einen Heimanwender extrem viel, aber nicht wirklich für eine 960 Evo 250GB, die auch mit vollem Pseudo-SLC Schreibcache noch mehr als dies schaffen sollte.

SilenceIsGolden schrieb:
Es wäre aber mal interessant zu erfahren, was mit der SSD gemacht wurde, d.h. wie schafft man es in 1.600 Betriebsstunden 530TB zu schreiben.
Eben und dazu wäre eine Überwachung mit dem Resourcen Monitor hilfreich, denn es gab in letzter Zeit auch einige andere Leute bei denen vor allem die Schreibperformance der SSDs viel zu gering war. Ich fürchte da ist irgendeine Software die Mist baut und ständig Daten schreibt, so wie es ja Firefox schon mal mit einem hohen geschriebenen Datenvolumen aufgefallen ist.
Ergänzung ()

mouz schrieb:
Sowohl mein Freund als auch Ich können uns nicht erklären, wie das hohe Schreibvolumen zustanden gekommen ist. Er nutzt den PC nur zum Arbeiten und Zocken.
Nutzt ihn bitte wie gewohnt weiter und schaut bitte mit dem Resourcen Monitor welcher Prozess so viele Daten schreibt und auf welche Dateien, nur so kann man den Übeltäter ausfindig machen.

mouz schrieb:
Vielleicht wurde ihm da einfach eine gebrauchte untergejubelt? :/
Unwahrscheinlich, da die Betriebsstunden ja sonst höher wären. Die Toshiba HDD hat ja sogar ein paar Einschaltvorgänge weniger aber mehr Betriebsstunden.
 
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