PC für Ableton & Allround für etwa 800€ (passt das so?)

menorvedo

Newbie
Registriert
Apr. 2017
Beiträge
1
Hallo zusammen!

Ich möchte mir einen neuen Computer zusammenbauen. Kaufe das System vorwiegend für Musikproduktion mit Ableton, will den Computer aber auch zum surfen etc. und hin und wieder zocken (wenig aufwendige Spiele wie League of Legends) verwenden. Mein Plan war vor allem in eine gute CPU zu investieren, Ableton profitiert davon am meisten. Auf Sound-Features des Motherboards habe ich nicht wirklich geachtet, weil ich so bald wie möglich eine externe Soundkarte kaufen werde.

Die Grafikkarte ist glaube ich nicht so wichtig, weil ich aber hin und wieder spielen will, schon notwendig (nicht sicher was die onboard GPU so drauf hat)

Habe mir bereits folgende Komponenten zusammengesucht:

CPU: Intel Core i5-7500, 4x 3.40GHz, boxed (BX80677I57500)
Kühler: Arctic Freezer 7 Pro Rev. 2 (DCACO-FP701-CSA01)
Motherboard: Gigabyte GA-B250-HD3P
Grafikkarte: Zotac GeForce GTX 1050 Ti Mini, 4GB GDDR5, DVI, HDMI, DisplayPort (ZT-P10510A-10L)
SSD: Intel SSD 600p 256GB, M.2 (SSDPEKKW256G7X1)
RAM: Crucial Ballistix Sport LT rot DIMM Kit 16GB, DDR4-2400, CL16-16-16 (BLS2C8G4D240FSE)
Gehäuse: Nanoxia Deep Silence 3 schwarz, schallgedämmt (NXDS3B)
Netzteil: be quiet! Pure Power 10 400W ATX 2.4 (BN272)

Hätte dazu noch ein paar Fragen ..
  • kann ich mit der CPU / dem Motherboard (ohne dezidierte GPU) 2 Bildschirme gleichzeitig verwenden?
  • Für die 1050 Ti ist das Netzteil wahrscheinlich überdimensioniert, oder? Aber macht es Sinn ein kleineres zu kaufen (viel günstiger sind die nicht ..)
  • für die Spiele die ich Spiele ist die 1050 Ti wahrscheinlich sogar zu viel, aber ist es sinnvoll eine alte Generation zu kaufen? Bzw. würde es sich P/L-technisch auszahlen .. ?

Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen :)
mfg
 
Falls ABleton von Kernen profitiert würde ich einen Ryzen R5 6Kerner nehmen der am 11. April rauskommt.
Ja, du kannst 2 Bildschirme gleichzeitig nutzen.

Die Intel SSD ist nicht wirklich besser als ne SATA SSD.
Die 1050 Ti ist eine gute "low end" Gaming Karte. Alte Generationen würde ich nicht nehmen.
Auch das Netzteil ist OK
Beim Kühler würde ich einen Ben Nevis oder besser nehmen. 120mm Lüfter ist Pflicht, du willst den PC ja möglichst nicht hören. Man könnte hier auch ganz ohne Übertakten einen HR-02 nehmen.
 
die 1050ti ist die beste Einstiegkarte, wenn man ein recht kleines Netzteil drin hat. Wirklich schnell ist sie aber nicht.
Wenn du eh schon so ein großes Netzteil drin hast, kannst für nicht viel mehr gleich eine deutlich leistungsfähigere Karte einbauen, wie zB ein RX 470 mit 4GB. Die Leistung ist deutlich höher und wenn du beim Kauf auf ZeroFan achtest ist sie im Desktopbetrieb lautlos
 
Ich würde auch bis zum Release des Ryzen 6Kerners warten und ggf. auf das Modell mit höherem Takt setzen bzw das kleinere Modell entsprechend übertakten.

Was dabei wichtig ist: Nach wie vor ist die Performance der Ryzen CPUs in DAW-Anwendungen bei niedrigen Latenzen nicht geklärt. Ich habe noch keinen aktuellen Test gesehen, in dem das mit allen derzeit verfügbaren Optimierungen (BIOS, Windows, RAM-Takt) getestet wurde. Bisher war es so, dass der 8Kern Ryzen hier deutliche Performanceeinbrüche hatte und die Rohleistung bei weitem nicht ausspielen konnte. Hier liegt dann ein 7700K vorne. Gut möglich, dass bei niedrigen Latenzen ein i5 ohne HT dem 6Kern-Ryzen davonzieht. Gut möglich ist aber auch, dass die Optimierungen greifen und der Ryzen mit einem 6800K/6850K gleichzieht. Was ebenfalls möglich ist, dass die Hersteller der DAWs und der 3rd-Party-Plugins mit der Zeit auf Ryzen optimieren. Habe z.B. hier gelesen, dass U-He bereits die Plugins auf einer Ryzen-Maschine testet und dann wohl auch darauf optimiert. U-He Diva scheint da bereits gut drauf zu laufen, wobei ich da nicht weiß bei welchen Latenzen sie gestetet haben.

Hier noch ein paar Benchmarks von Scan Pro Audio wie Ryzen in DAW-Anwendungen performt. Die sind aber vom ersten Release-Tag und evtl hat sich da mit den Optimierungen was getan. Ich rechne aber damit, dass Scan Pro Audio mit Release des 6Kern-Ryzens aktuelle Werte abliefert.

In diesem Thread findest du paar Erfahrungsberichte (tw. mit mehr oder weniger aussagekräftigen Angaben zur Performance), Meinungen, technisches Hintergrund(halb)wissen und leider auch das unvermeidliche Fanboygelaber von beiden Seiten - alles zum Thema Ryzen und DAW. Sind aber auch wertvolle Infos bei und evtl kommt da auch nochmal jemand mit wirklich vergleichbaren Lowlatency Performance Benchmarks rum.


Es ist auch schwer zu sagen, was jetzt DIE CPU für die Musikproduktion ist. So gut wie alle DAWs nutzen Mehrkernprozessoren sehr gut, ich kann dir aber auch Szenarien konstruieren in dem es einzig und allein auf die Singlecore-Performance ankommt.

Beispiel:

Du hast in der DAW zwei Audiospuren, die nur auf den Masterbus geroutet sind. In den Insert einer Spur ist genau ein EQ-Plugin geladen, in der anderen Spur der selbe EQ, gleiches Setting und als zweites Plugin noch ein Kompressor. Auf dem Masterbus sitzt ein Limiter-Plugin.
Was passiert jetzt vereinfacht bei einem Durchlauf des Asiopuffers mit den Threads die auf der CPU laufen:

Thread 1 berechnet den EQ auf Spur 1. Nächster Schritt wäre die Summierung auf dem Masterbus und des Limiters. Dies ist aber abhängig von Spur 2, also muss Thread 1 warten bis Spur 2 fertig berechnet ist.

Parellel dazu berechnet Thread 2 den EQ von Spur 2 was an sich genaus lange dauert wie bei Spur 1. Der Kompressor ist aber von diesen Daten abhängig, deshalb erfolgt die Berechnung erst anschliessend im gleichen Thread.

Die Berechnung von Spur 2 dauert also etwas länger als die von Spur 1, erst dann kann Thread 1 die Daten von Thread 2 übernehmen und die Summierung und das Limiter-Plugin auf dem Masterbus berechnen.

Du fügst jetzt eine dritte Audiospur mit einem EQ hinzu. Die Wartezeit des CPU-Kerns der Thread 1 berechnet hat, kann jetzt für diese Berechnung genutzt werden.

So weit so einfach. Etwas komplizierter wird es wenn du auf Spur 1 im Kompressor-Plugin den Sidechain aktivierst, der von einer vierten Audiospur gesteurt wird (z.B. Ducking-Effekt). Auf dieser Spur sind mehrere aufwändige Plugins aktiviert, deren sequenzielle Berechnung entsprechend lange dauert. Thread 1 muss also auf diese Daten warten, bevor das Kompressorplugin berechnet werden kann. Die resultierende Wartezeit auf der CPU kann aber von anderen Threads für die Berechnung unabhängiger Spuren genutzt werden.

Dazu kommt, dass manche Aufgaben innerhalb eines Plugins wiederum in parallele Threads aufgeteilt werden können, etwa wenn dort eine Aufteilung in verschiedene Signalpfade erfolgt. Ein Multibandkompressor wäre ein Beispiel dafür. Auch Softwaresynthesizer können die Berechnung einzelner Stimmen auf verschiedene Threads aufteilen.


---> Schlussendlich heißt das, je länger die Plugin-Ketten und je größer die Abhängigkeiten in der Signalverarbeitung zwischen den Audiospuren und Bussen ist sowie je weniger Spuren das Projekt im Verhältnis dazu hat, desto mehr kommt es auf die Singlecore-Performance an. Wenn ich also eine Spur mit einer so langen, aufwändigen PlugIn Kette versehe, habe ich genau oben erwähntes Szenario wo es absolut gar nicht auf die Multicoreperformance ankommt. In der Praxis gibt es in den meisten Projekten aber genug Audiospuren mit wenigen Plugins, die die wartenden Kerne auslasten können.
Mag sein, dass bei der puristischen Aufnahme einer Band, wo zwar nicht mehr viel rumarrangiert, dafür aber aufwändig gemischt wird, die Singlecore Performance deutlich wichtiger ist als bei einem rein rechnerproduzierten EDM-Track, wo viele Softsynths zum Einsatz kommen und jeder SoundFX seine eigene Spur hat.In jedem Fall gilt trotzdem eins: 2 Kerne @ 4GHz > 4 Kerne @ 2GHz - das ist eigentlich überall so. das Optimum ist eine CPU mit vielen Kernen die trotzdem hohem Takt bieten.

Bei Intel sind Sweet Spots derzeit aus PL-Sicht der Pentium G4560, je nach Leistungsbedarf i5 7500 & 7600, i7 i7 7700K und der i7 6800K wenn er übertaktet wird.
Bei AMD ist eben nach wie vor die Frage wie es bei niedrigen Latenzen aussieht und ob einem das wichtig ist. Dies aussen vor gelassen kommt man etwas günstiger weg. Ansonsten dürften je nach Leistungsbedarf alle Ryzen CPUs empfehlenswert sein, solange man darauf achtet einen hohen Takt zu erreichen (werkseitig oder übertaktet).
 
Zurück
Oben