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Lieutenant
- Registriert
- Apr. 2007
- Beiträge
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Es folgt ein rein subjektiver Erfahrungsbericht.
Ich mag meine Zowie AM sehr. Bevor ich diese Maus hatte, habe ich über viele Jahre hinweg die noch heute populären Logitech MX-Mäuse benutzt und war eigentlich auch zufrieden mit denen, ein kurzer Abstecher bei Razer endete im Fiasko. Die Zowie AM habe ich schließlich aus Neugier ausprobiert und war sofort begeistert.
Weshalb also nun die Suche nach einer neuen Maus? Weil ich eben nicht nur spiele, sondern vor allem viel arbeite, speziell mit 3ds Max. Jeder, der in Sachen 3D/CAD unterwegs ist, weiß, wie wichtig hier das Mausrad bzw. der MMB ist - und hier versagt die Zowie leider kläglich. Das Rad geht nur schwer zu drücken und setzt gerne aus, dazu scrollt es recht laut und schwergängig. Klar, um in einem Shooter mal eben die Waffe zu wechseln reicht das Rad natürlich aus, aber wer höhere Ansprüche hat, möchte das Gerät manchmal gerne gegen die Wand klatschen, wo es auf die zerschmetterten Reste so mancher MagicMouse trifft.
Auf der Suche nach einer neuen Maus - diesmal sollte sie auch deutlich günstiger sein! - bin ich auf die Perixx MX-1800 gestoßen, welche der Corsair M65 auffallend ähnlich sieht. Diese habe ich damals zusammen mit der Zowie kauft und fand sie toll, insbesondere das Mausrad hatte überzeugt. Sie musste aber wieder gehen, da der Lasersensor eine deutlich spürbare Beschleunigung eingebaut hatte.
Die Perixx hingegen hat den bewährten, von den Zowie-Mäusen bekannten ADNS3090... und kostet nicht einmal die Hälfte dessen, was für eine Zowie verlangt wird. Also habe ich es mal auf einen Versuch ankommen lassen.
Lieferumfang
Maus, Mini-CD mit Software (auch online erhältlich), breitere Seitenschalen zum Wechseln, Ersatzfüße. Pardon, Füßchen. Wie süß! Und unfunktionell.
Technische Daten
Breite: 5,7cm min - 7,1cm max
Länge: 12cm
Höhe: 4cm
Kabellänge: 180cm
Gewicht ohne Kabel: 118g
Sensor: ADNS3090 mit max. 4000CPI
Material und Verarbeitung
Vom Look & Feel her würde ich die Maus eher im 50€-Bereich einordnen. Die Corsair M65 etwa fühlte sich etwas wertiger an, auch deren Plastikoberflächen. Das Chassis der Perixx ist ebenfalls aus Aluminium, allerdings nicht ganz so hübsch und vor allem grober verarbeitet/gebürstet. Angesichts des Preises kann ich aber nur den Hut ziehen. Kein Knarzen oder Quitschen zu hören.
Der USB-Stecker ist vergoldet. Wie schön.
Man beachte die Rückseite der Verpackung. Ganz Deutschland steht Kopf!
Inbetriebnahme
Prinzipiell ist keine zusätzliche Software erforderlich. Mit den beiden Tasten unterhalb des Mausrades kann man zwischen drei CPI-Modi (800/1600/4000) umschalten, die pulsierende Beleuchtung von Rad und Logo ändert entsprechend die Farbe.
Installiert man die Software - 5,5MB schlank, die der M65 hat 170MB! - kann man die Modi individuell einstellen und sogar die gewünschte CPI-Zahl exakt angeben. Ich habe mit der Zowie immer 450 genutzt, also habe ich das auch bei der Perixx so eingestellt.
Weiterhin kann man die Polling Rate von standardmäßig 500MHz auf 1000MHz erhöhen. Ich musste danach allerdings erstmal die Maus neu anstecken.
Nutzung unter Windows
Druckpunkt der Haupttasten ist OK, natürlich leichtgängiger als die Huano-Switches der Zowie AM. Das Mausrad ist ein Traum! Schöner Druckpunkt, keinerlei Aussetzer, beim Scrollen nahezu lautlos und leichtgängig. Feine Rasterung.
Dank identischem Sensor verhält sich der Cursor wie bei der Zowie AM. Gefühlt ist die Maus ein wenig langsamer, was allerdings am höheren Gewicht und der Größe liegen dürfte.
Die Lift-off-Distance liegt bei ca. 7mm und ist damit deutlich höher als gewohnt.
Negativ fällt auf, dass die Maus rechts vorne leicht schleift, hier steht bei meinem Modell eine Kante des winzigen Gleitpads ein klein wenig ab.
Die Maus gleitet dennoch sehr gut über mein Sharkoon Darkglider (Stoff). Vielleicht nicht ganz so gut wie die Zowie AM, aber die ist nunmal auch leichter und hat größere Füße. Auf der Tischoberfläche schleift bzw. kratzt die Perixx allerdings eher, meiner Ansicht nach sollte die nur auf weichem Untergrund genutzt werden,
Durch das wesentlich bessere Mausrad gefällt mir die Perixx deutlich besser beim Arbeiten.
Nutzung in Spielen
CS:GO:
Hier schägt sich die Perixx wunderbar. Die der Form und Masse geschuldete etwas höhere Trägheit lässt sich durch mehr DPI allerdings nur teilweise ausgleichen, auch die höhere LOD macht sich hin- und wieder bemerktbar. Leichter Vorteil der Zowie aufgrund meines Nutzungsverhaltens. Aber eigentlich geben sich die beiden Mäuse hier nicht viel.
UT04:
Aufgrund der höheren Spielgeschwindigkeit (Gamespeed 150%) ist das geringere Gewicht der Zowie AM hier schon eher von Vorteil, aber auch die Perixx MX-1800 macht hier eine gute Figur.
Chivalry: Medieval Warfare:
In diesem Spiel sind nicht nur die Haupttasten gefordert, sondern auch das Rad und ganz besonders auch die beiden Daumentasten, die bei mir mit Stich bzw. Überkopfschlag belegt sind. Ultimative Präzision ist hier nicht gefragt, dafür aber Timing und Reaktionsvermögen, um Angriffe abzuwehren und die richtigen Schlagkombos ausführen zu können.
Und hier offenbart sich die Schwäche des kantigen Designs der Perixx:
Während der Daumen bei der Zowie AM ständig bequem auf der vorderen Seitentaste ruht, muss man ihn bei ersterer Maus erst dort hin bewegen. Ganz schön gewöhnungsbedürftig, zumal die Seitentasten auf einer hervorstehenden Kante liegen. Nach einiger Zeit bin ich damit zurechtgekommen, die Zowie AM ist insgesamt aber wesentlich besser für CMW geeignet - man hat einfach die bessere Kontrolle.
Persönliches Fazit
Die Maus geht zurück - Form und Gewicht der Zowie AM liegen mir einfach besser und ich bin nicht bereit, das schlechte Mausrad gegen einen anderen faulen Kompromiss einzutauschen. Für mich persönlich steht nun fest, dass kantige Palm-Grip-Mäuse eindeutig nichts für mich sind. Sicher könnte ich mich an die Maus gewöhnen. Aber eine Maus, an die man sich erst gewöhnen muss, ist die falsche Maus.
Dennoch sei gesagt, dass die Perixx MX-1800 nicht zuletzt aufgrund des Kampfpreises definitiv eine Empfehlung wert ist für alle, die sich mit der Form anfreunden können! Bis auf die zu klein geratenen Gleitfüße ist die Maus nämlich ein grundsolides Teil mit nützlichen Features.
Katze findet beide Mäuse doof, liebt aber das Mauspad.
Pro
Preis
Verarbeitung & Materialien
hervorragender Sensor
Mausrad
schlanke Software mit sinnvollen(!) Einstellmöglichkeiten
Kontra
Kleine Gleitfüße
vergleichsweise hohe Lift-off-Distance
Ich mag meine Zowie AM sehr. Bevor ich diese Maus hatte, habe ich über viele Jahre hinweg die noch heute populären Logitech MX-Mäuse benutzt und war eigentlich auch zufrieden mit denen, ein kurzer Abstecher bei Razer endete im Fiasko. Die Zowie AM habe ich schließlich aus Neugier ausprobiert und war sofort begeistert.
Weshalb also nun die Suche nach einer neuen Maus? Weil ich eben nicht nur spiele, sondern vor allem viel arbeite, speziell mit 3ds Max. Jeder, der in Sachen 3D/CAD unterwegs ist, weiß, wie wichtig hier das Mausrad bzw. der MMB ist - und hier versagt die Zowie leider kläglich. Das Rad geht nur schwer zu drücken und setzt gerne aus, dazu scrollt es recht laut und schwergängig. Klar, um in einem Shooter mal eben die Waffe zu wechseln reicht das Rad natürlich aus, aber wer höhere Ansprüche hat, möchte das Gerät manchmal gerne gegen die Wand klatschen, wo es auf die zerschmetterten Reste so mancher MagicMouse trifft.
Auf der Suche nach einer neuen Maus - diesmal sollte sie auch deutlich günstiger sein! - bin ich auf die Perixx MX-1800 gestoßen, welche der Corsair M65 auffallend ähnlich sieht. Diese habe ich damals zusammen mit der Zowie kauft und fand sie toll, insbesondere das Mausrad hatte überzeugt. Sie musste aber wieder gehen, da der Lasersensor eine deutlich spürbare Beschleunigung eingebaut hatte.
Die Perixx hingegen hat den bewährten, von den Zowie-Mäusen bekannten ADNS3090... und kostet nicht einmal die Hälfte dessen, was für eine Zowie verlangt wird. Also habe ich es mal auf einen Versuch ankommen lassen.
Lieferumfang
Maus, Mini-CD mit Software (auch online erhältlich), breitere Seitenschalen zum Wechseln, Ersatzfüße. Pardon, Füßchen. Wie süß! Und unfunktionell.
Technische Daten
Breite: 5,7cm min - 7,1cm max
Länge: 12cm
Höhe: 4cm
Kabellänge: 180cm
Gewicht ohne Kabel: 118g
Sensor: ADNS3090 mit max. 4000CPI
Material und Verarbeitung
Vom Look & Feel her würde ich die Maus eher im 50€-Bereich einordnen. Die Corsair M65 etwa fühlte sich etwas wertiger an, auch deren Plastikoberflächen. Das Chassis der Perixx ist ebenfalls aus Aluminium, allerdings nicht ganz so hübsch und vor allem grober verarbeitet/gebürstet. Angesichts des Preises kann ich aber nur den Hut ziehen. Kein Knarzen oder Quitschen zu hören.
Der USB-Stecker ist vergoldet. Wie schön.
Man beachte die Rückseite der Verpackung. Ganz Deutschland steht Kopf!
Inbetriebnahme
Prinzipiell ist keine zusätzliche Software erforderlich. Mit den beiden Tasten unterhalb des Mausrades kann man zwischen drei CPI-Modi (800/1600/4000) umschalten, die pulsierende Beleuchtung von Rad und Logo ändert entsprechend die Farbe.
Installiert man die Software - 5,5MB schlank, die der M65 hat 170MB! - kann man die Modi individuell einstellen und sogar die gewünschte CPI-Zahl exakt angeben. Ich habe mit der Zowie immer 450 genutzt, also habe ich das auch bei der Perixx so eingestellt.
Weiterhin kann man die Polling Rate von standardmäßig 500MHz auf 1000MHz erhöhen. Ich musste danach allerdings erstmal die Maus neu anstecken.
Nutzung unter Windows
Druckpunkt der Haupttasten ist OK, natürlich leichtgängiger als die Huano-Switches der Zowie AM. Das Mausrad ist ein Traum! Schöner Druckpunkt, keinerlei Aussetzer, beim Scrollen nahezu lautlos und leichtgängig. Feine Rasterung.
Dank identischem Sensor verhält sich der Cursor wie bei der Zowie AM. Gefühlt ist die Maus ein wenig langsamer, was allerdings am höheren Gewicht und der Größe liegen dürfte.
Die Lift-off-Distance liegt bei ca. 7mm und ist damit deutlich höher als gewohnt.
Negativ fällt auf, dass die Maus rechts vorne leicht schleift, hier steht bei meinem Modell eine Kante des winzigen Gleitpads ein klein wenig ab.
Die Maus gleitet dennoch sehr gut über mein Sharkoon Darkglider (Stoff). Vielleicht nicht ganz so gut wie die Zowie AM, aber die ist nunmal auch leichter und hat größere Füße. Auf der Tischoberfläche schleift bzw. kratzt die Perixx allerdings eher, meiner Ansicht nach sollte die nur auf weichem Untergrund genutzt werden,
Durch das wesentlich bessere Mausrad gefällt mir die Perixx deutlich besser beim Arbeiten.
Nutzung in Spielen
CS:GO:
Hier schägt sich die Perixx wunderbar. Die der Form und Masse geschuldete etwas höhere Trägheit lässt sich durch mehr DPI allerdings nur teilweise ausgleichen, auch die höhere LOD macht sich hin- und wieder bemerktbar. Leichter Vorteil der Zowie aufgrund meines Nutzungsverhaltens. Aber eigentlich geben sich die beiden Mäuse hier nicht viel.
UT04:
Aufgrund der höheren Spielgeschwindigkeit (Gamespeed 150%) ist das geringere Gewicht der Zowie AM hier schon eher von Vorteil, aber auch die Perixx MX-1800 macht hier eine gute Figur.
Chivalry: Medieval Warfare:
In diesem Spiel sind nicht nur die Haupttasten gefordert, sondern auch das Rad und ganz besonders auch die beiden Daumentasten, die bei mir mit Stich bzw. Überkopfschlag belegt sind. Ultimative Präzision ist hier nicht gefragt, dafür aber Timing und Reaktionsvermögen, um Angriffe abzuwehren und die richtigen Schlagkombos ausführen zu können.
Und hier offenbart sich die Schwäche des kantigen Designs der Perixx:
Während der Daumen bei der Zowie AM ständig bequem auf der vorderen Seitentaste ruht, muss man ihn bei ersterer Maus erst dort hin bewegen. Ganz schön gewöhnungsbedürftig, zumal die Seitentasten auf einer hervorstehenden Kante liegen. Nach einiger Zeit bin ich damit zurechtgekommen, die Zowie AM ist insgesamt aber wesentlich besser für CMW geeignet - man hat einfach die bessere Kontrolle.
Persönliches Fazit
Die Maus geht zurück - Form und Gewicht der Zowie AM liegen mir einfach besser und ich bin nicht bereit, das schlechte Mausrad gegen einen anderen faulen Kompromiss einzutauschen. Für mich persönlich steht nun fest, dass kantige Palm-Grip-Mäuse eindeutig nichts für mich sind. Sicher könnte ich mich an die Maus gewöhnen. Aber eine Maus, an die man sich erst gewöhnen muss, ist die falsche Maus.
Dennoch sei gesagt, dass die Perixx MX-1800 nicht zuletzt aufgrund des Kampfpreises definitiv eine Empfehlung wert ist für alle, die sich mit der Form anfreunden können! Bis auf die zu klein geratenen Gleitfüße ist die Maus nämlich ein grundsolides Teil mit nützlichen Features.
Katze findet beide Mäuse doof, liebt aber das Mauspad.
Pro
Preis
Verarbeitung & Materialien
hervorragender Sensor
Mausrad
schlanke Software mit sinnvollen(!) Einstellmöglichkeiten
Kontra
Kleine Gleitfüße
vergleichsweise hohe Lift-off-Distance
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