Pi-Hole: Wird die Reaktionszeit beim aufrufen einer Seite verzögert?

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Boedefeld1990

Gast
Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken mir einen Rasberry Pi 3 zu kaufen um darauf Pi-Hole zu installieren.
Seiten wie Computerbase.de und alle anderen die ich oft besuche, werden selbstverständlich auf die Whitelist kommen.

Meine Frage lautet nun:

Sobald ich eine Seite aufrufe, wird die Seite direkt geladen oder wird das wegen Pi-Hole dadurch verzögert?
Schließlich muss der Befehl erst per WLAN zum Rasberry Pi geleitet und von Pi-Hole verarbeitet werden.
Ist es möglich den Rasberry Pi 3 per LAN mit dem Router zu verbinden, damit die Verzögerung minimiert wird? müsste theroterisch gehen oder?

Hat hier vielleicht jemand das ganze in Gebrauch und kann sagen ob das surfen schneller wird als mit Addons wie Ublock etc.?


Besten Dank bereits für die Hilfestellung!

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was erhoffst du dir durch PI-Hole?


Technisch ist das das im Grunde nichts anderes als das, was Adblock auch macht. Mit dem Unterschied, dass du mit PI-Hole eventuell unschöne Fehlermeldungen an Stellen bekommst, an denen sonst Werbung wäre. (Adblock würde entsprechende Stellen im Quellcode der Webseite entfernen)
Pi-Hole ist im Prinzip nur ein Debian Linux mit DNS Server, welcher bestimmte Adressen aus einer Blacklist nicht auflöst. Der DNS Server im Raspberry muss die Anfrage jedoch auch erstmal an deinen Router weiterleiten, dieser leitet an deinen Provider weiter usw..

Theoretisch wäre der Seitenaufbau mit Pi-Hole langsamer, weil eine zusätzliche Abfrage in der Kette der DNS Server hinzukommt. Aber da die Latenz im LAN (also von rpi zu Router) sehr gering ist, dürfte der Unterschied irgendwo bei einer Millisekunde sein.

Lohnen tut sich pi-hole nur für Systeme, wo es keinen Adblocker gibt ;)
 
Die 1ms zusätzliche Latenz beim Auflösen von DNS-Adressen ist schon hochgegriffen. Wenn man es richtig angeht, nutzt man den Pi dann gleich als lokalen DNS Cache, der wenn er eine Adresse nicht auflösen kann direkt einen großen DNS Server fragt, man spart also den Router als 2. DNS Cache einfach ein.

Das Problem mit Pi-Hole und anderen auf DNS basierenden Lösungen ist leider auch, dass viele Werbenetzwerk solche Tricks zunehmend versuchen zu unterlaufen indem Werbung und Content von den selben CDNs ausgeliefert werden. Adblocker im Browser sind da etwas flexibler.
 
Nafi schrieb:
Technisch ist das das im Grunde nichts anderes als das, was Adblock auch macht.
nein das stimmt nicht. adblock lädt die werbung trotzdem, aber blendet sie dann aus. pi-hole lädt sie erst gar nicht.

@TE: pi-hole solltest auf alle fälle über lan und nicht über wlan verwenden. die geschwindigkeit wird schon etwas langsamer (bei PCs). dafür hat man bei mobilen oder schwächeren geräten sogar einen geschwindigkeitsvorteil beim laden von webseiten. Hab es eine zeitlang selbst auf meinem RPi2 laufen gehabt. war ganz nett. allerdings hat ich bei ein paar webseiten probleme, dass sie nicht mehr vernünftig funktioniert haben. aber vor allem für mobile geräte, also smartphone oder tablet, extrem nützlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre ein anpassen der lokalen Hosts Datei da dann nicht die wesentlich einfachere Alternative?
Vorgefertige Hosts-Dateien um Werbungs auszufiltern gibt es ja genug.
 
wenn es sich nur um einen rechner handelt den man werbefrei bekommen will, dann gibt es sicher auch andere alternative, die auch vorteile haben. pi-hole ist halt nett, weil man das ganze heimnetzwerk auf einmal abdeckt. egal welches system, egal welches gerät
 
Was gibt es denn sonst noch für alternativen außer die Extensions für Browser?
Gibt es vielleicht noch installierbare Adblock Programme, die separat aufm Rechner laufen, damit der Browser entlastet wird?
 
Habe PiHole auf meinem Ubuntu Server im Einsatz, das ganze ist kein RaspberryPI ;) Der dient nur als ausfall DNS :D

Sonderlich länger brauch der Seitenaufbau nicht, besonders schön ist das auch in vielen Apps die Werbung ausgeblendet wird...

Und ich meine zum SPielen kann man doch die paar € für den PI raushauen ;)
 
da_reini schrieb:
nein das stimmt nicht. adblock lädt die werbung trotzdem, aber blendet sie dann aus. pi-hole lädt sie erst gar nicht.

Falsch. Adblock (Plus) bzw. u-Block Origin genauso wie Ghostery unterbinden das Laden von Files soweit es möglich ist. Wenn man sich das Vergnügen machen will, Chrome / Firefox & Co haben Developertools (Netzwerk) die die geladenen Files anzeigen. Ein Vergleich zwischen aktiviertem und deaktiviertem Adblock ist gravierend. Die Anzahl der Verbindungen, die Datenmenge und schlussendlich die Ladezeit bis eine moderne Seite komplett geladen ist, unterscheidet sich da enorm.
Was Problematisch ist, ist Werbung, die vom eigentlichem Content der Seite nicht zu unterscheiden ist. Weil sie von den selben Servern / CDNs kommt wie der Content, teils mit Javascript nachgeladen wird und genauso in die Struktur der Seite angebunden ist wie der eigentliche Content. Sowas lässt sich per DNS Filter überhaupt nicht blocken und die Adblocker laden das mitunter auch, da teils erst wenn der Kram geladen ist zu identifizieren ist, das es Werbung ist.


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@ntloader
Das Anpassen der Hostdatei ist in der Wirkung nichts Anderes als Pi-Hole. Mit den selben Nachteilen. Wenn man den Spaß dann nicht auch regelmäßg aktualisiert läuft so eine Lösung dann auch noch zunehmend ins Leere.

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@cudi:
Die Browserplugins sind eigentlich keine derben Leistungsfresser. Das was da mit einer großen Filtersammlung beim Laden der Seite an zusätzlicher Rechenlasst anfällt wird durch den geringeren Aufwand beim Rendern (keine Werbung -> weniger Kram zum Rendern) kompensiert und durch die geringere Ladezeit aufgrund verringerter Datenmenge und weniger Verbindungen.

Ansonsten sind die effizientesten Blogger jene, die direkt die Dateien parsen (lesen) können die der Browser dann auch zu einer Webseite rendert. Da hat die Filterengine die meisten Informationen und kann entsprechend am gezieltesten Arbeiten, was bei DNS eben so nicht geht. Mit DNS kann man nur grob Werbenetzwerke blocken, was von den Betreibern aber zunehmend unterlaufen wird. Egal ob die FIlterung von DNS Abfagen nun lokal oder auf einem externen Server/Router erfolgt.


Was an Optimierung möglich ist, ist statt AdblockPlus auf u-BlockOrigin zu wechseln. Das läuft doch etwas fixer wie ich finde und die Menge an Filtern auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren. Auch ist es ein Nachteil, wenn zig Plugins ihre Filter anwenden. Adblock + Ghostery ist eigentlich kaum notwendig, da es für Adblock entsprechende Privacy Filter gibt. Adblock mit einem Filter mehr ist im Zweifelsfall schneller als Zwei Plugins mit ähnlicher Funktion.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte Pi-hole auch mal testen, habe aber noch keinen RasPi. Vielleicht kann mir jemand eine Frage dazu beantworten:
Auf meinem gerooteten Android Smartphone läuft unter Xposed MinMinGuard und blockiert neben Werbespots in der YouTube-App auch die Werbung in Apps, das ist echt genial.
Gestern haben wir eine Dokumentation auf YouTube über den Amazon FireTV Stick geguckt und innerhalb von 40 Minuten wurden zwei Werbespots eingeblendet. Kann Pi-hole diese Werbung auch blockieren?
 
Piktogramm schrieb:
Falsch. Adblock (Plus) u.ä. unterbinden das Laden von Files soweit es möglich ist...

anscheinend nicht. sagen auch diverse einschlägige Internetseiten:
http://www.makeuseof.com/tag/adblock-everywhere-raspberry-pi-hole-way/

lasse mich gerne eines besseren belehren. hast du quellen?
wäre eh nicht schlecht. würde mich freuen. aber habe sogar mal gelesen, dass es nicht stimmt, dass man durch adblocker extensions vor crypto trojaner geschützt ist (die eben über malvertising funktionieren). da das zeug heruntergeladen wird, aber halt nur mittels stylesheets ausgeblendet wird.

edit: ok anscheinend hilft adblock plus und co schon zu einem gewissen grad. gut zu wissen...
 
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Vielen Dank erstmal für Eure Antworten!

Für meinen Anwendungsbereich benötige ich doch kein Pi-Hole.
Ich habe ein gerootetes Android-Smartphone (Oneplus One mit Cyanogenmod 14.1 & Custom Kernel) und darauf habe ich Adaway installiert.
Auf meinem Rechner habe ich mir eben ein Hosts-File geladen, womit Werbung nun auch blockiert wird.
Von der Performance merkt man auf jeden Fall einen kleinen Unterschied.
Läuft alles ein wenig schneller und performanter.

Allerdings würde ich gerne die Computerbase.de-Seite auf die Whitelist packen, aber wie modifiziere ich so ein Hosts-File am einfachsten, damit Werbung weiterhin bei bestimmten Seiten angezeigt wird?
Soweit ich weiß müssen einfach ein paar URL's aus der Hosts-File gelöscht werden, aber welche sind explizit für CB?

Die Hosts-File habe ich hier heruntergeladen:

KLICK
 
Nicht wirklich. Wie auch auf CB wird die Werbung bei den meisten Webseiten durch spezielle Dienstleister ausgeliefert. Wenn Du die betreffenden Dienstleister wieder aus der Host Datei löscht, dann wirst Du die Werbung wieder auf vielen anderen Seiten auch sehen. Diese Problematik mit der Host Datei lösen ist im Grunde auch kein ordentlicher Weg.
 
Wie schon geschrieben, ich schau mir einfach mit den Entwicklertools der Browser an was sie tun. Die meisten Browser haben da eine Option die Netzwerkaktivität auszuwerten und da kann man wunderbar die Differenz beim Laden einer Seite bewundern wenn man das einmal macht mit Werbeblocker und einmal ohne.
Insofern, aus dieser mit Werbung überfüllten Seite steht einfach Bullshit und die Behauptung da ist ja auch einfach mal unbelegt.

Auf der computerbase.de Startseite sieht es dann (bei mir) so aus:
uBlock + Ghostery: 58 requests, 694KB in 9,79s
ohne Block: 147 requests, 1,478KB in 71,23s

Wobei ohne blockendem Plugin wird regelmäßig Kram von der Werbung nachgeladen. Entsprechend ist die Ladezeit vor allem deswegen so hoch, die Datenmenge beeinflusst das aber nur im unterem einstelligem Prozentbereich. Weil es dieses Nachladen mit trackt. Wirklich final alle Elemente das erstemal geladen und kurz nachher gerendet sind sie nach ~25s.

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Wie BlubbsDE schon schreibt, Hostdatei eignet sich nur um explizit div. Server zu blocken. Ausnahmen vom Blocken lassen sich so nicht bzw. nur beschissen lösen. Gescheite Browserplugins können das einfach besser. Eine Lösung wie Pi-Hole kann das nur auf dem selben Level, wenn sich direkt in die Verbindung eingeklinkt wird. Quasi ein "Man in the Middle"-Angriff auf den eigenen Traffic und sowas sollte man einfach nicht machen, auch wenn es der eigene Traffic ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mhh, wenn CB die Werbung selbst hosten würde, statt auf externe Anbieter zu setzen, wäre das alles kein Thema.
So bleibt nur noch die Möglichkeit weiterhin U-Block zu nutzen. Schade.
 
Pihole kann auch whitelisten, entsprechend wäre das dann möglich, aber das kann ich zuhause nochma anscahuen..^^
 
Nafi schrieb:
Technisch ist das das im Grunde nichts anderes als das, was Adblock auch macht.
Blocken rein auf DNS-Basis ist um Welten weniger leistungsfähig als Blocken auf Basis von URLs + auf auf Basis von Elementen der Webseiten selbst.

(Falls ich es richtig verstanden habe ... dieses Pi-Hole stellt einen DNS-Server zu Verfügung, der für die IPs von Werbeangeboten Fake-Antworten liefert, richtig?)
 
Zuletzt bearbeitet:
mensch183 schrieb:
(Falls ich es richtig verstanden habe ... dieses Pi-Hole stellt einen DNS-Server zu Verfügung, der für die IPs von Werbeangeboten Fake-Antworten liefert, richtig?)
Ja.

Also ich benutze das Pi-Hole jetzt seit 2 Wochen und bin zufrieden. Es läuft bei mir auf einem RasPi 1 Modell B.
Es ist halt eine gute Lösung für diejenigen, die z.B. ihre Mobilgeräte nicht rooten wollen oder können.
 
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