Pihole und Netzwerkspeicher auf Raspberry

ruthi91

Captain
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Nabend Leute,

in einer Office Umgebung (10-20 User) soll ein Raspberry 4 (2GB RAM) eingesetzt werden.
Hauptaufgaben sind Pihole und als Netzwerkspeicher fungieren, damit nicht über das Nadelöhr Internetanschluss (max. 50Mbit sei Dank) in die Cloud gegangen werden muss.
Die Dateien, die dort zwischengespeichert oder mal "schnell für den Kollegen" geshared werden sollen, sind Videodateien.
Insgesamt bewegen wir uns noch unter 500GB also reicht uns einfach eine externe Festplatte.
Idealerweise taucht die Festplatte am Pi dann einfach bei jedem am Windows PC im Explorer bzw. Netzwerk auf.
Verwaltet werden soll der Raspberry mit VNC oder eben direkt über Dashboards die per Browser abzurufen sind.

In der Linux Welt kenne ich mich fast gar nicht aus. Ich hab jetzt einige Howtos geschaut zu Pihole, Openmediavault, owncloud,...
Die kommen ja in der Regel mit ihrem eigenen Image und der Raspberry selbst auch mit Raspbian daher.

Die Frage ist jetzt welches Betriebssystem soll ich nehmen wo sich diese beiden Funktionen einfach installieren lassen.
 
Als Betriebssystem nimmst Du ganz normal raspbian (lite, denn Du brauchst keine GUI). Denk daran, secure shell zu aktivieren (nach dem Schreiben des Images einfach unter /boot die leere Datei "ssh" (ohne Endung) anlegen).

pihole lässt sich über den autoinstaller (script gemäß Anleitung auf der Seite) installieren.

Was Du dann brauchst, ist wohl ein Samba-Server und ggf. eine Administrationsoberfläche, ich empfehle webmin, wenn Du Dich nicht durch die configfiles wühlen willst.

Samba installierst Du per apt (sudo apt install samba).

Um webmin zu installieren, brauchst Du erst einmal das Packet. Also;
Code:
wget -cv https://netcologne.dl.sourceforge.net/project/webadmin/webmin/1.930/webmin_1.930_all.deb && sudo dpkg -i webmin_1.930_all.deb
sudo apt -f install

Danach ist webmin unter https://${Adresse des rpi}:10000 zu erreichen. Kannst Dich als sudo-Nutzer anmelden (default: pi, passwd: raspberry).

Die Festplatte, nachdem sie formatiert wurde (z.B. als ext4 mit "mkfs.ext4 /dev/sda1", trägst Du am besten in die fstab ein.
Code:
sudo bash; # bestimmte Sachen muß man halt als super-user machen
mkdir /storage; # erzeugt das Verzeichnis "storage", in das wir die Platte einhängen
chown pi /storage; # ändert den Eigentümer des erzeugten Verzeichnissen
chmod 0777 /storage; # Schreib- und Lesezugriff für Alle, andere Modi sind jedoch auch denkbar
echo "$(blkid |grep /sda |awk '{print $2}' | sed -e s/\"//g) /storage ext4 defaults,noatime 0 0" >> /etc/fstab; # Der Eintrag in die fstab, mit UUID der Partition und als Dateisystem ext4 (ändern nach Bedarf)
exit;
Ergänzung ()

Als externe Platte würde ich eine SSD empfehlen, wenn ihr unbedingt eine mechanische Platte einsetzen wollt, nutzt eine mit eigener Spannungsversorgung oder bindet die über ein aktives Hub an.

Redet doch mal mit Eurem Systemhaus, ob die Euch nicht gar gleich eine fertige Lösung anbieten können. Ist im beruflichen meist sinnvoller, da hier auch Garantie, Support, Wartung und Verfügbarkeit eine Rolle spielen.
Ergänzung ()

Achso: Wenn ihr Windows auf Euren Rechnern nutzt, wirst Du sowas wie putty brauchen, um Dich mit dem raspi zu verbinden.

Es empfiehlt sich übrigens, im DHCP ein festes lease einzurichten für den Pi, wie auch einen hostnamen festzulegen und diesen an den DNS-Forwarder (oder resolver) durchzureichen. Dann kannst Du die Freigaben, die Du erstellst, einfach mit
Code:
net use ${Laufwerksbuchstabe} \\${FQDN des PI}\${freigabename} /user:${FQDN des Pi}\${Username} ${Passwort} /persistent:yes
einbinden.

Solltet ihr auch noch einen Messenger brauchen, kannst Du eine Kombi aus ejabberd, MariaDB und auf den Clients Gajim installieren. Spart das Rumbrüllen durch den ganzen Raum.

Bitte habe Verständnis dafür, daß ich Dir nicht jeden weiteren Schritt zur Freigabeerstellung etc. hier erkläre, durch Menüs zu klicken kriegst Du sicherlich auch in Eigeninitiative zustande, als Windows-Nutzer hast Du da sicherlich Übung drin. ;)

Wenn Du hängst, kannst Du immer noch google bemühen und dann hier fragen, solltest Du partout nicht weiterkommen.
 
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Ich würde von einem Webinterface eher absehen, denn wenn man produktiv mit dem Gerät arbeiten möchte, sind Shell-Grundlagen unerlässlich. Zumal Webmin nicht ohne Grund nicht in den Raspbian-Paketquellen enthalten ist. Im Zweifel würde ich eher zu Cockpit tendieren - falls es enthalten ist.
 
Cockpit ist drin.

Klar stimme ich Dir zu, daß man sich definitiv auf der Shell zurechtfinden sollte (daher eben auch raspbian lite und ssh statt VNC, wie ursprünglich gewünscht), soweit ist der TE jedoch lange noch nicht (laut eigener Aussage).

Statt ich ihm die Shell erkläre, was vermutlich meine Freizeit für die nächsten Monate auffressen würde, gebe ich ihm daher eher etwas leichtes in die Hand. Mit Cockpit habe ich selber noch nicht gearbeitet, webmin habe ich hin und wieder mal auf einem pi, ist aber idR nicht aktiv. Ist ein shortcut, wenn auch ich mal keinen Bock oder keine Zeit habe, mich durch einen Haufen files zu wühlen für eine geringfügige Änderung oder ich mal wieder vergessen haben sollte, wo ich was finde oder wie ein spezifischer Befehl lautet.
 
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