News Piraten-Buch: Verlag geht gegen illegale Verbreitung vor

Sasan

Captain
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Eine Buchveröffentlichung zeigt aktuell besonders eindeutig, wie schnell Anspruch und Realität auseinanderklaffen können: Die Piraten-Politikerin Julia Schramm kassiert für ihr Buch „Klick mich“ wohl ein sattes Honorar von 100.000 Euro und begibt sich zugleich in die eigentlich verhassten Niederungen der Inhalte-Ersteller.

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Klarer Fall von Wasser predigen und Wein saufen.
 
Da steckt nen Verlag dahinter.
Der Verlag könnte das genauso gut in ihrem Namen gemacht haben.

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
 
Das Buch soll so schlecht sein, dass es vermutlich kaum illegal gezogen werden würde. Das ist irgendwie auch ziemlich peinlich. Ansonsten sind Politiker schmutziges Gesocks, die wollen nur unser Geld.
 
@Ameisenmann

Geld bekommen die so oder so.
Politiker wollen Macht.

Abraham Lincoln hat mal gesagt: "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht."
 
Zeigt (wiedereinmal) sehr schön die Doppelmoral der Piraten.

Wasser predigen und Wein saufen trifft es wirklich sehr gut :lol:.
 
Dabei zeigen genug US-Autoren wie man den Spagat schafft - Buchversion (inkl. eBooks) ganz normal zum kaufen, online kann man es aber auch gratis haben, wenn man die Mühe investiert, die Autoren-HP oder Publisher-HP aufzusuchen.

Aktuelles Beispiel: The Rapture of Nerds von Cory Doctorow und Charles Stross:
Freier Download: http://www.antipope.org/charlie/blo...nd_Charles_Stross_-_Rapture_of_the_Nerds.html
Kaufen: http://www.amazon.de/Rapture-Nerds-...9107/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1347966669&sr=8-1
http://www.amazon.de/Rapture-Nerds-...3HTI/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1347966669&sr=8-2
 
Zuletzt bearbeitet:
derGrimm schrieb:
Da steckt nen Verlag dahinter.
Der Verlag könnte das genauso gut in ihrem Namen gemacht haben.

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Wenn ihr Filesharing so ein Anliegen ist dann hätte sie es auch gleich frei verfügbar machen können oder gegen eine freiwillige Spende. So ist das einfach nur eine extrem entlarvende Aktion.

Beispiele derart gibt es ja zuhauf, in der Jugend (mit wenig Besitz und wenig Einkommen) groß das Maul aufreißen und sobald man selbst die Möglichkeiten hat wird man erzkonservativ und greift zu wo man kann :rolleyes:. Bei ihr ging es eben besonders schnell :freaky:.
 
wenn das buch eh keiner liest, ist es als print oder ebook überflüssig, also auch als illegaler download. dann ist die cb-news auch nicht von nöten und mein kommentar sowieso nicht. also bitte löscht meinen kommentar, bevor ich ihn selbst mit der begründung "geflame!" melde.
 
Also laut der Notice von Dropbox, steckt Fr. Schramm selber dahinter. Aber eigentlich ists auch egal, denn die Frau hätte sie, wäre sie im Herzen Piratin, echte Chancen gehabt, als Vorbild voran zu gehen, sich ein alternatives Geschäftsmodell zu suchen. Selbst den Vertrag mit einem Verlag (also einem dieser bösen Verwerter) finde ich für sich noch nicht schlimm, nur hätte dieser dann auf die Besonderheiten bzgl. des freien, privaten kopierens eingehen müssen, aber welcher Verlag hätte dann noch 100.000€ raus gerückt? Da siegte wohl die Geldgier.
Fakt ist, das Verhalten von Frau Schramm widerspricht in mehr als einem Punkt den Prinzipien der PP. Diese hat in ihrem Grundsatzprogramm immerhin stehen, privates, nicht kommerzielles kopieren nicht nur zu erlauben sondern sogar zu fördern.

Ich bin stark enttäuscht und gespannt, wie die Piratenpartei mit diesem Fall weiter verfährt, dass ohne weiteres handeln hin zu nehmen, kann nicht in ihrem Interesse sein, denn während ich die Partei nicht danach bewerte, was sich einzelne Mitglieder erlauben, egal ob (Beisitzer im) Bundesvorstand oder nicht, bewerte ich sie durchaus danach, wie sie mit solchen Dingen umgehen. Bis jetzt siehts ein wenig nach "wir versuchen den Shitstorm zu stoppen und sitzen es aus" aus, was imho nicht zufriedenstellend ist.

Achja, das findet sich auf Dropbox als Notice:
Restricted Content
This file is no longer available due to a takedown request under the Digital Millennium Copyright Act by Julia Schramm Autorin der Verlagsgruppe Random House. Learn more about Dropbox's copyright policy.
 
Diese "News" ist aber schon reichlich unsachlich geschrieben. ;)

Kein Pirat fordert, dass Urheber kein Geld für ihre Inhalte verlangen können. Was kommerzielle Verwertung von urheberrechtlich geschützten Inhalten angeht, wollen die Piraten eigentlich gar nichts ändern. Niemand will pauschal einen "lachsen Umgang mit Urheberrechtsverletzungen im Netz".

Allerdings stellen die Piraten die meiner Meinung nach sehr berechtigte Frage, wie weit man bei der Verfolgung von nicht-kommerziellen Urheberrechtsverletzungen gehen darf und was eine pauschale Kriminalisierung privater Filesharer letztlich bringt.

So wie ich das sehe, sind Einschnitte in Grundrechte wie die Meinungs- und Informationsfreiheit, das Telekommunikationsgeheimis oder das Zensurverbot, aus rein kommerziellen Interessen nicht verhältnissmäßig. Grundrechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn andere, gleich oder höherwertige Grundrechte verletzt werden. Es gibt aber kein Grundrecht auf optimalen Profit mit einem Geschäftsmodell seiner Wahl.

Und nein, das Grundrecht auf Eigentum kann man hier nicht heranziehen, denn Kopieren ist eben kein Diebstahl , egal wie oft dieser Vergleich gezogen wird.
Alle Eigentumsrechte der Urhebers sind schon durch das Urheberpersönlichkeitsrecht abgedeckt, das niemand in Frage stellt.
Alles was darüber hinaus geht muss sich den oben genannten Grundrechten unterordnen. Die Urheber und Rechtverwerter müssen Geschäftsmodelle nutzen, die in einer Welt mit diesen Grundrechten funktionieren können. Und die gibt es durchaus.

Ich würde mir wünschen, dass man diese Debatte mit etwas mehr Sachlichkeit führen würde und nicht jemandem Dinge unterstellt, die einfach nicht stimmen. :)
Es gibt sicher Diskussionsbedarf und auch berechtigte Kritik an den Positionen der Piraten, aber denen einfach selbst ausgedachte Positionen unterstellen und sie dann dafür zu kritisieren, das bringt uns nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sie wirklich Piratin mit Leib und Seele wäre, hätte sie das Buch kostenfrei veröffentlicht und nur um freiwilligen Spenden für die Auslagen gebeten.
So ist das einfach nur peinlich. Und vorallem ein Schaden für den Rest der Partei.
 
Für mich ist die Piratenpartei leider nur noch ein haufen Selbstdarsteller die nicht einmal ihre eigenen Prinzipien verfolgen. Gut gemeint und schlecht gemacht. Ernst nehme ich die Piraten seit dem ersten Parteitag leider nicht mehr.

Ich hatte wirklich die Hoffnung das die Piraten etwas bewegen, bzw. etwas Bewusstsein für die Netzpolitik schaffen könnten. Dies hat sich leider als Irrtum herausgestellt und ich muss mich weiter auf die Suche nach einer Partei machen, die meine Interessen vertritt.
 
Was habt ihr alle mit Prinzipien? :freak:

Es gibt wie gesagt keine Forderung der Piraten, dass ein Urheber sein Werk nicht kommerziell verwerten darf. Dieses Recht stellt niemand in Frage.

Solange die Frau Schramm keine Massenüberwachungsmaßnahmen durchzieht, Webseiten sperren lässt oder private Filesharer vor Gericht zerrt oder abmahnt usw., verstößt sie nicht gegen irgendwelche Positionen der Piratenpartei.
 
Hier sollte man zwei Dinge beachten:

Einerseits der dauernd erwähnte Widerspruch, mit kostenlos/kommerz, aber das schreibt hier ja eh jeder.
Andererseits, dass die Rechte höchstwahrscheinlich beim Verlag liegen, so dass die werte Frau gar nichts dafür kann, wenn der Verlag seine Rechte&Pflichten wahrnimmt und dabei idR die Interessen des Autors vertritt.

Insofern... tja.. Piraten wollen eben auch mal Geld verdienen ;)

Und kommt es nur mir so vor oder is die News ein wenig spaghettimäßig geschrieben?
 
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