Diese "News" ist aber schon reichlich unsachlich geschrieben.
Kein Pirat fordert, dass Urheber kein Geld für ihre Inhalte verlangen können. Was kommerzielle Verwertung von urheberrechtlich geschützten Inhalten angeht, wollen die Piraten eigentlich gar nichts ändern. Niemand will pauschal einen "lachsen Umgang mit Urheberrechtsverletzungen im Netz".
Allerdings stellen die Piraten die meiner Meinung nach sehr berechtigte Frage, wie weit man bei der Verfolgung von
nicht-kommerziellen Urheberrechtsverletzungen gehen darf und was eine pauschale Kriminalisierung privater Filesharer letztlich bringt.
So wie ich das sehe, sind Einschnitte in Grundrechte wie die Meinungs- und Informationsfreiheit, das Telekommunikationsgeheimis oder das Zensurverbot, aus rein kommerziellen Interessen nicht verhältnissmäßig. Grundrechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn andere, gleich oder höherwertige Grundrechte verletzt werden. Es gibt aber kein Grundrecht auf optimalen Profit mit einem Geschäftsmodell seiner Wahl.
Und nein, das Grundrecht auf Eigentum kann man hier nicht heranziehen, denn Kopieren ist eben kein Diebstahl , egal wie oft dieser Vergleich gezogen wird.
Alle Eigentumsrechte der Urhebers sind schon durch das
Urheberpersönlichkeitsrecht abgedeckt, das niemand in Frage stellt.
Alles was darüber hinaus geht muss sich den oben genannten Grundrechten unterordnen. Die Urheber und Rechtverwerter müssen Geschäftsmodelle nutzen, die in einer Welt mit diesen Grundrechten funktionieren können. Und die gibt es durchaus.
Ich würde mir wünschen, dass man diese Debatte mit etwas mehr Sachlichkeit führen würde und nicht jemandem Dinge unterstellt, die einfach nicht stimmen.
Es gibt sicher Diskussionsbedarf und auch berechtigte Kritik an den Positionen der Piraten, aber denen einfach selbst ausgedachte Positionen unterstellen und sie dann dafür zu kritisieren, das bringt uns nicht weiter.