Ist doch gar kein Thema:
aus den Polstellen lässt sich das Nenner-, aus den Nullstellen das Zählerpolynom der Übertragungsfunktion ablesen.
In der ersten Frage Deines PDFs wäre die Übertragungsfunktion dann also (Vorsicht, unter jedes w gehört normalerweise ein w1 als Konstante, das lass ich jetzt aber mal der Übersichtlichkeit wegen weg):
H(jw)=jw*jw / [(jw-(1+j)) * (-jw-(1-j)]
=> H(jw)=w² / [w²-1]
Davon der Betrag:
|H(jw)|=w² / [w²-1]
Bei w=0 ist die Amplitude also 0, bei w=inf. 1. Damit handelt es sich um einen Hochpass 2. Ordnung.
Das zweite ist schon ein bisschen doller, lassen wie am besten mal die Pol- und Nullstelle auf der reellen Achse weg. Das ergibt:
H(jw)=1 / [(jw-p) * (-jw-p)]
=> H(jw)=1 / [w²-p²]
Den Betrag davon solltest Du selber bilden können, das Verhalten ist ein Tiefpass zweiter Ordnung.
Fehlen noch jeweils eine Pol- und Nullstelle. Die beiden sind an der imaginären Achse gespiegelt, das heißt, diese beiden bilden einen Allpass, nennen wir ihn A(jw). Ein Allpass hat immer einen Amplitudenfrequenzgang von 1. Er hat also keinen weiteren Einfluss auf den Amplitudenfrequenzgang des Gesamtsystems (wohl aber auf den Phasenfrequenzgang!)
In der dritten Frage ist es ähnlich, ein Polstellenpaar wird in Kombination mit dem Nullstellenpaar zu einem Allpass, das andere Polstellenpaar bleibt übrig und bildet so einen Tiefpass 2. Ordnung.
Aufgabe 4 lässt sich genauso lösen.
Für Aufgabe 5 gebe ich Dir ein allgemeines Verfahren an, weil Du es ja nur skizzieren sollst.
Du solltest wissen, dass man Polstellen durch Nullstellen an der gleichen Stelle neutralisieren kann, und umgekehrt. Dann wird das jetzt offensichtlicher.
1.) Spiegelung der Nullstellen in der rechten Halbebene am Ursprung
2.) der minimalphasige Teil besteht aus den gespiegelten Nullstellen und den ursprünglichen Polstellen
3.) um den allpasshaltigen Teil der Ü-Fkt. zu erhalten, werden diese gespiegelten Nullstellen in Polstellen umgewandelt; der Allpass besteht dann aus den ursprünglichen Nullstellen und den neu gewonnenen Polstellen
Wenn Du nun beide PN-Pläne übereinander legst, liegen die gespiegelten Nullstellen und die daraus gewonnenen Polstellen genau aufeinander. Sie kompensieren sich damit, fallen also weg. Übrig bleibt der übsprüngliche Plan.
Aufgaben 6 und 7 solltest Du jetzt lösen können, dort will er die Ü-Fkt. als mathematischen Ausdruck. Weil beide Systeme allpasshaltig sind (Nullstellen rechts der imag. Achse) ist es schöner, die Ü-Fkt. in beide Teile aufzuspalten, also in der Form H(jw)=M(jw)*A(jw), wobei M(jw) der minimalphasige, A(jw) der allpasshaltige Teil ist.
Gruß
Morgoth