Powercolor RX480 Red Devil - Fehlerdiagnose & optimal einstellen

[nemwar]

Hallo Zusammen,

ich habe wie im Titel schon erwähnt eine Powercolor RX480 "Red Devil".

Nun muss ich leider etwas ausholen um Euch mein Problem zu erläutern:
Die Grafikkarte selbst ist gebraucht und hat auch beim Vorbesitzer schon folgenden Fehler gezeigt:
Unter Last (also beim daddeln) hängt der Rechner sich auf, daher hat der Vorbesitzer die RX480 in der Garantiezeit
zum Hersteller eingeschickt und bekam diese aber "ohne Fehler feststellbar" zurück.
Da das Problem dadurch nicht behoben war, hat er irgendwann entnervt die Grafikkarte mit günstig überlassen.

Über die ursprüngliche Konfiguration weiß ich nur das es eine Ryzen-CPU auf einem Gigabyte-Mainboard war.

Erste Konfiguration in der ich die RX480 verbaut habe:
Mainboard: Gigabyte GA-H77-DS3H
CPU: i5-2400
NT: BeQuiet StraightPower 600W (BQT-E6-600W)
-> Die Grafikkarte wurde nur über PCIe 2.0 angefahren und lief ohne Probleme.

Zweite Konfiguration (ich habe die CPU getauscht):
Mainboard: Gigabyte GA-H77-DS3H
CPU: i7-3770k
NT: BeQuiet StraightPower 600W (BQT-E6-600W)
-> Nun wird die Grafikkarte endlich mit PCIe 3.0 angefahren und das Problem trat bei mir wie folgt nun auch auf:
Grundsätzlich unter Last, dabei war es egal welches Spiel konnte es passieren das der Monitor plötzlich in Standby geht
und der Rechner aber weiterlief (Tonausgabe lief weiter). Behoben konnte das nur durch komplettes abschalten des Systems und neu starten. Temperaturen waren alle im optimalen Bereich (< 85°C), Kühlung des Gehäuses war gewährleistet,
in einem der Versuche das ganze in den Griff zubekommen habe ich dann das Silent-BIOS mit dem Unlocked-BIOS von Powercolor geflasht.

Nun habe wieder eine neue Konfiguration (ich konnte das Mainboard/Chipsatz noch tauschen)
Mainboard: ASRock Z77 Fatality Performance
CPU: i7-3770k
NT: BeQuiet StraightPower 600W (BQT-E6-600W)
-> Der Rechner läuft ohne Probleme und die Grafikkarte wird nun auch wieder mit PCIe 3.0 angesteuert.
Tests mit CineBench und 3DMark brachten den Rechner nicht zum Absturz.

Bis vorgestern Abend: Da hatte ich einen Neustart während ich daddelte und ich natürlich mal kurz nicht am Rechner war.
(Der Computer wurde unerwartet neu gestartet oder ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten)

Daraufhin ging die Recherche im Netz weiter und da es viele Lösungsansätze gibt, habe ich gestern Abend dann nochmal den aktuellsten Treiber (ohne Relive) installiert und im Wattman die Leistungsaufnahme auf -20% gestellt und die Lüfterkurve aggresiver eingestellt.
Ergebnis: der Rechner lief den ganzen Abend ohne Fehler, allerdings war der Lüfter deutlich zu hören.

Da ich jedoch nun mit meinem Latein am Ende bin, bin ich auf Eure Hilfe angewiesen.

Gruß
NemWar

 

[rg88]

Was ist jetzt konkret die frage? Du kaufst bewusst eine defekte Karte und wunderst dich jetzt?

 

[Killer1980]

Sowie es aussieht wird die Grafikkarte entweder zu warm wenn sie unter läßt ist (85 Grad ist nicht gerade wenig) oder dein uraltes Netzteil hat mit spannungsspitzen zu kämpfen und deswegen kommen die neustarts. Ich würde die Karte an deiner Stelle undervolten und ne vernünftige lüfter Kurve einstellen. Für knapp 70 Euro bekommt man aber vernünftige netzteile und ich persönlich würde da auch noch Geld rein stecken.

 

[dr. lele]

Die Powercolor hat völlig inadäquate VRMs, vielleicht sind die einfach hinüber. Versuch mal, die mit einem zusätzlichen Kühler richtig kalt zu halten und mit weniger Spannung zu betreiben. Eventuell bleibt die Karte dann stabil.

 

[AwesomSTUFF]

Hm. Wenn das mit dem Lüfter einmal geklappt hat muss das nicht viel heißen - aber es ist ein Ansatz. Probier doch mal die "andere Seite" - nämlich die GPU/VRAM etwas runter zu takten. Nicht viel vielleicht versuchst Du erst einmal nur so 25-50Mhz weniger bei normaler Lüfternutzung. Sollte es wirklich eine thermische Geschichte sein, würde ich Dir empfehlen ganz einfach eine AIO Wasserkühlung auf die Karte zu setzen und fertig. Bei meiner GTX1070 bin ich damit von 80 auf 40°C gekommen.

 

[xxMuahdibxx]

Was macht die Fehlermeldung .. Bluescreenviewer

Kann auch sein das das Netzteil einfach nicht den passenden Strom liefert denn ein E6 ist schon Uralt.


Und das ein i5 2400 nur PCI 2.0 kann sollte klar sein ... von PCI 2.0 auf 3.0 gibts aber auch nur ein paar % Mehrleistung.

 

[nemwar]

Hallo,

@rg88
Danke, mit diesen Antworten treibst Du zwar Deinen Postzähler hoch, helfen tut das jedoch nicht.

-> Wie gesagt, der RMA ergab: kein Fehler feststellbar, und falls man sich etwas mit der Materie befasst, stellt man schnell fest, das der Fehler nicht gerade selten ist bei der Karte. Sie ist halt etwas "zickig".

@Killer1980 & xxMuahdibxx
Das das Netzteil schon älteren Datums ist, ist mir bewusst. Wäre zwar Schade wenn ich es tauschen muss, aber daran habe ich auch schon gedacht. Dagegen spricht jedoch, das es beim Vorbesitzer mit einem neuen Netzteil ebenfalls die Problematik aufwies bzw. das Netz voll mit dem Fehler ist.

@Killer1980
Tatsächlich waren es 80° bis max. 82° und es lies sich leider nicht darauf festnageln...
Gegen den Temperaturfehler spricht halt leider das 3DMark und Furmark ohne Probleme laufen (Furmark auch mal 30 Minuten lang)

@dr. lele
Heute Abend wollte ich die Karte mal zerleglen und die WLP sowie die PADS erneuern... Als WLP würde die Arctic MX-4 zum Einsatz kommen, als Pads habe ich die Arctic Thermal Pads.

@xdave78
Nun stellt sich das Problem, das ich im Übertakten bzw. Untertakten keinerlei Erfahrung habe. Ich kann Dir im Moment (bin auf Arbeit) nur sagen, das die Grafikkarte mit den Soll-Takten arbeitet also GPU: 1330MHz und VRAM: 2000Mhz.

@xxMuahdibxx
Klar kann der i5-2400 nur PCIe 2.0 ... das war auch nicht als Fehlerbeschreibung gedacht, eher als Info um zu zeigen das es vielleicht auch hier schon zum Fehler kommen kann.(?)

Also werde ich heute Abend als erstes mal die Kühlung der Grafikkarte (WLP und WL-Pads) überarbeiten.
Das die VRMs ziemlich empfindlich sind / bzw. sehr an Ihren Grenzen arbeiten habe ich schon bei meiner Recherche im Netz festgestellt und Sie zählen zu meinen Verdächtigen.

Danach steht dann wieder eine Runde testen an. Leider scheint es so, als würden Benchmarks hier nicht wirklich helfen.

Gruß
NemWar

 

[AwesomSTUFF]

Die Erneuerung der WLP usw. wird Dir max 10° bringen - vielleicht reicht das ja schon aus.
Welche Software es zum OC (in diesem Fall wollen wir ja in die andere Richtung) es bei Powercolor gibt hab ich keine Ahnung- aber es müsste wohl damit gehen http://www.sapphiretech.com/catapage_tech.asp?cataid=291&lang=deu
Möglicherweise führt die Kombination zum Ziel (etwas weniger Takt und Revision der Wärmeabfuhr).
Bringt das dann wirklich was, kannst Du immernoch Geld zB für ne AIO oder whatever bessere Kühlung ausgeben um den Standarttakt wieder herzustellen.

Durch das ansprechen via PCIE2.0 ist überhaupt kein Fehler zu erwarten - das würde ich mal kategorisch ausschließen.

 

[zambolic]

vielleicht hilft das beim undervolting
http://www.overclock.net/forum/70-ati-drivers-overclocking-software/1609782-watttool-simple-tool-combines-overclocking-vrm-monitoring-tweaking-rx-400-series.html

 

[nemwar]

@xxMuahdibxx

Du hast nach dem Bluescreen gefragt:

030818-11668-01.dmp	08.03.2018 18:33:55	THREAD_STUCK_IN_DEVICE_DRIVER	0x100000ea	fffffa80`0d62e840	00000000`00000000	00000000`00000000	00000000`00000000	atikmdag.sys	atikmdag.sys+d3657					x64	ntoskrnl.exe+70e00					C:\Windows\Minidump\030818-11668-01.dmp	8	15	7601	280.320	08.03.2018 18:35:52

 

[xxMuahdibxx]

ok also kein Kernel Power 41 ...

Der Treiber selber hängt sich auf ... macht wohl eine Fehlberechnung und dann schmiert er ab.

Undervolting und kälter machen kann helfen .

 

[nemwar]

Hallo Zusammen,

hier also der erste Zwischenbericht:
Wärmeleitpaste getauscht, VRAM ist mit neuen WL-Pads versehen. Für die Spannungswandler hatte ich leider zu wenig Pads und werde die erst am Montag machen können, wenn ich Nachschub besorgt habe.

Treiber ist nun einmal mit dem AMD-Utility deinstalliert und der aktuelleste noch einmal installiert worden.
Somit sind alle Einstellungen im WattMan auf Standard, Grafikkarte wird mit Nenntakten betrieben: 1330MHz GPU und 2000MHz VRAM. Spannungen etc. alles Standard, auch die Lüfterkurve.

Folgende Tests habe ich dann im Anschluß gemacht:
3DMark von 2004-2006 auf maximalen Einstellungen (1920x1080x32 und MSAA x8) sowie den aktuellen 3DMark.
-> keine Abstürze
Furmark lief wieder für eine Halbe Stunde (ebenfalls 1920x1080x32 und MSAA x8).
-> keine Abstürze, die Temperatur steigt wesentlich langsamer auf max. 79°/80°. Lüfter dreht bis auf 100% hoch, ist aber immernoch in erträglichem Rahmen... allerdings ist es halt nicht mehr "silent".

Gespielt wurde dann im Anschluß sowohl Elite: Dangerous und Guild Wars 2 auf maximalen Settings bzw. vom Spiel erkannte Settings ebenfalls in FullHD.

Keine Abstürze mehr seit dem, ich kann also vom aktuellen Standpunkt aus sagen, das sich das tauschen der Paste und der Pads schon lohnt. Temperaturen liegen laut diversen Monitoring Tools im Idle bei ca. 45°C und die Lüfter sind aus. Die Spannungswandler liegen bei max 48°C.

Grüße
NemWar