Praktische Fortbildung in technische Themen Linux, Netzwerktechnik, IOT etc.

Lacki90

Cadet 4th Year
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Hallo zusammen,

ich hoffe, dass das Thema hier im Bereich "Bildung, Beruf und Zukunftspläne" richtig eingeordnet ist.

Ich versuche mich aktuell verstärkt in Themenbereichen wie Linux und Netzwerktechnik fortzubilden, aber die Resultate fallen etwas mager aus. Das Problem an der Stelle ist, dass ich kein Mensch mit viel Fantasie und Projektideen bin, um das Wissen in relevanten Projekten in die Praxis umzusetzen, damit sich die Konzepte besser festigen, weshalb leider viele Zusammenhänge sich mir nicht erschließen und das Wissen nach kurzer Zeit wieder weg ist.

Aktuell habe ich das Gefühl, dass es einfach zu viele Quellen gibt (Studium, Bücher, Youtube, Udemy und viele andere Internetquellen), aber zu wenige, die wirklich etwas beibringen und gute und gezielte Übungen das Verständnis zu den Themen festigen.

In Bezug auf Netzwerktechnik habe ich zwar auf der Cisco Seite angefangen, die Kernkonzepte zu lernen, aber dadurch das Cisco und viele anderen Seiten nur noch Multiple-Choice-Fragen nutzen, um den aktuellen Stand abzufragen wieder aufgehört, weil ich einfach das Gefühl habe, dass viele 5 Minuten YB Videos die Konzepte besser erklären. Es fehlen wie zuvor auch beschrieben, die relevanten Übungen, die in der Praxis ihren Einsatz finden.

Mir ist klar, dass viele dieser Lerninhalte darauf abzielen ein Zertifikat am Ende zu erhalten, aber nicht unbedingt die Themen verstanden zu haben, was jedoch das Gegenteil von dem ist, was ich erreichen möchte.

Viele Freunde und Kollegen empfinden aktuell auch, dass diese Medien und Quellen eher das Gefühl des "Tutorialhell" bestärken und der Endkonsument am Ende vielleicht 5-10% mitgenommen hat und eher von den Resultaten enttäuscht ist und dann das Lernen eher aufgeben.

Ich wäre den Experten im Forum sehr dankbar, wenn Sie sagen könnten, wie und von wo Sie sich das Wissen angeeignet hätten, wenn Sie von neu anfangen müssten. Gerne alle Ideen, Erfahrungen und Ratschläge teilen.


Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und vielen Dank im Voraus für die Antworten.
 
Lacki90 schrieb:
Ich versuche mich aktuell verstärkt in Themenbereichen wie Linux und Netzwerktechnik fortzubilden
Das ist schon zwei große Baustelle die du da angehen möchtest. Ich denke da solltest du mal konkreter werden.

Alleine Netzwerktechnik ist schon sehr umfangreich.

Wenn ich etwas neues lernen muss, beginne ich in der Regel damit mit technischen Grundlagen anzueignen und die damit verbundene Dokumentation zu lesen. Das daraus entstehende Wissen wende ich dann in einer Laborumgebung an, um mein Wissen zu testen.

Cu
redjack
 
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@redjack1000 danke für deine Rückmeldung. Eventuell hat in meinem Text die Aussage gefehlt: das Wissen muss nicht so tief gehen, dass man Experte in einem Fachgebiet wird, sondern die ersten fundamentalen Schritte in dem Gebiet gemacht hat und eventuell die einzelnen Gebiete am Ende verbinden kann, um eigene Projekte zu machen (z.B. Raspberry oder Arduino, wenn man etwas selber Hosten möchte) und diese dann auch auf technischer Ebene wirklich nachvollziehen zu können. Ich erwarte auch nicht, dass es innerhalb von einem Monat alles erreichbar ist, aber innerhalb von 2-3 Jahren wollte ich ein starkes technisches Fundament aufbauen, um vieles nachvollziehen zu können.
 
Einfach machen. Setz nen HA Server Verbund mit Kickstart und Ansible auf der ne hello world Website und nen LDAP nimmt ldaps. Inkl Zertifikaten und FailoverIP macht und dazu oauth unterstützt.

Dazu dann nfs v3 mit Kerberos und ZFS sowie mdraid als storage Backend.

Wenn das alles tut und automatisiert ist solltest du die Grundlagen für Linux und etwas Netzwerk haben.

Dann als nächstes dann die Firewall konfigurieren.
 
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Danke für dein Vorschlag. Hört sich aber nicht wirklich anfängerfreundlich an. Gibt es eher einfacherere Projekte?
 
Grundlegende Linux skills deckt das LPIC-1 sehr gut ab. Es zielt auf Anfänger ab. Das ist aber schon ziemlich umfangreich. Ich hab das vor meiner ersten Arbeitsstelle gelernt aber dann doch nie geprüft. Fand es sehr nützliches Linux Grundlagen Wissen. Aufwand für LPIC-1 ist je nachdem 2-4 Wochen würde ich sagen. Wenn man die Sachen selber in VMs ausprobiert dauert das halt aber man lernt auch wirklich was.

https://www.lpi.org/de/our-certifications/lpic-1-overview/

Es gibt auch ein gut gemachtes Buch dazu incl Testfragen etc.
Ich hatte das hier und war damit recht zufrieden. Aber welches Buch sich empfiehlt ist irgendwie immer individuell.

LPIC-1: Sicher zur erfolgreichen Linux-Zertifizierung. Aktuell zu den Prüfungszielen von 2018 (Version 5)


Ansonsten um eine grundlegende Idee zu bekommen kann man auch die Basis Cloudzertifikate machen. Der Aufwand dafür ist relativ minimal aber es geht auch eher um "grobe Idee" und nicht wirklich anwendbares Detailwissen. Dafür sind die gratis Lernresourcen zb von Microsoft Azure ziemlich gut.

Wenn ich keinen Plan von Linux hätte und sowohl ein paar Linux skills möchte, als auch berufliche Relevanz des erlernten würd ich es so machen:

LPIC-1, Grundlagen cloud zertifikate, Devops / Admin Zertifikate /Job

Die meisten yt tutorials sind absoluter Müll. Das sind halt entertainer für klicks und keine Experten oft.
 
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Danke @Yogi666 für dein Ratschlag mit LPIC-1.
Ich hatte auch die Seite gefunden, die sich wirklich an Anfänger richtet, um erste Einblicke in Linux gewinnen zu können:
https://linuxjourney.com/

Der Inhalt der LPIC-1 ist zwar Umfangreicher, aber auch nicht verkehrt, wenn man selber Linux besser verstehen möchte. Danke auf jeden Fall für dein Tipp. Was ich auch gefunden habe und dem einen oder anderen helfen kann: Einfach bei ChatGPT die Zertifikate erwähnen, dessen Inhalte man praktisch lernen möchte und dann sagen "nenne mir 50 Aufgaben zu den Inhalten und Themen des (Zertifikatname)-Zertifikats". Dann hat man auch kleine Miniaufgaben, statt nur den üblichen Multiple-Choice-Aufgaben.
 
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Installiere Arch Linux in einer VM. Halte dich an das Wiki und benutze nicht das Installscript. Begleiten können dich Wiki, IRC Channel und Forum. Bau dir zusammen, was Du willst. Fang vielleicht auch irgendwann komplett von neuem an. Wenn du soweit bist, installiere es auf einem echten System.

Du wirst Problemen begegnen, unsicher sein, vielleicht frustriert. Die Lernkurve ist flach und benötigt Zeit. Andere haben das vor dir auch durchgemacht. Du kannst nichts kaputt machen. In der VM ist alles nur ein Spiel.

Was ich nicht machen würde, ist, blind YT Videos oder Spoonfeeding Tutorials zu folgen. Das ist zu passiv. Nichts ist motivierender als Probleme selbst zu lösen.

Schreiben hilft. Schau dir das Linux Forum hier bei CB an. Unzählige User posten hochmotiviert Tutorials, Erfahrungsberichte und detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitungen, von denen sie glauben, die Welt könnte davon profitieren. Dabei ist es maßgeblich nur eine Selbsttherapie, eine Selbstbestätigung. Aber eine sehr gute. Der Autor festigt seine Kenntnisse umso mehr, indem er sie paraphrasiert wiedergibt/lehrt.
 
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Lacki90 schrieb:
Danke für dein Vorschlag. Hört sich aber nicht wirklich anfängerfreundlich an. Gibt es eher einfacherere Projekte?
Du wolltest ein Projekt. Das ist ein Projekt mit dem du eine ziemlich solide Basis hast wenn alles läuft.

Das machst du natürlich nicht an einem Tag. Würde da wahrscheinlich auch mehrere Tage dafür from scratch brauchen. Du kannst aber mal manuell anfangen und es dann automatisieren. Zudem hast du die Schlagworte mit denen du googeln kannst wie man das macht. Dann einfach durchbeißen und selbst zum Laufen bekommen.

Und ja klar ist das Arbeit aber du willst ja auch was lernen. Und lernen bedeutet selbst machen und die Probleme über die man stolpert SELBST lösen.

das macht am Ende meiner Meinung nach auch einen guten Linux Admin aus. Er zieht sich am eigenen Kragen aus der Scheiße und ruft nicht nach Mama die ihm hilft...

Yogi666 schrieb:
LPIC-1, Grundlagen cloud zertifikate, Devops / Admin Zertifikate /Job
Das ist aber schon seeeehr basic. In meinen Augen kann man das in einer Woche locker von Null an lernen.

Was man sich auch anschauen kann sind die RedHat Zertifizierungen. Da lernt man auch wirklich etwas dabei, auch wenn Sie ziemlich schwer sind und bedingt für den Alltag zu gebrauchen sind soweit ich das gehört habe von Kollegen die Sie gemacht haben.

Als Arbeitgeber würde ich einen Einsteiger mit Zertifizierung klar einem ohne vorziehen.

An sich bedeutet aber das Wedeln mit Zertifikaten, dass derjenige eher weniger echte Erfahrung hat und keine Sachen wirklich selbst gestemmt hat.

Ich habe z.b. noch nie irgend ein Zertifikat in dem Bereich gemacht. Höchstens ein paar Schulungen zum parallelen Programmieren. Wobei die aus meiner Sicht ziemlich überflüssig waren. Mein Arbeitgeber hatte mich aber hingeschickt. Hat mir aber eher nur gezeigt das ich 98% davon schon wusste....
 
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Uridium schrieb:
Schreiben hilft. Schau dir das Linux Forum hier bei CB an. Unzählige User posten hochmotiviert Tutorials, Erfahrungsberichte und detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitungen, von denen sie glauben, die Welt könnte davon profitieren. Dabei ist es maßgeblich nur eine Selbsttherapie, eine Selbstbestätigung. Aber eine sehr gute. Der Autor festigt seine Kenntnisse umso mehr, indem er sie paraphrasiert wiedergibt/lehrt.
Danke vor allem für diesen Ratschlag. :daumen:
Ich glaube, dass ich auf dem Weg einer der wichtigsten Steps um das Gelernte zufestigen bzw. zu reflektieren. Oft denkt man ja, dass die Themen bereits klar sind, bis man sie erklären oder darüber berichten soll.


Skysnake schrieb:
Als Arbeitgeber würde ich einen Einsteiger mit Zertifizierung klar einem ohne vorziehen.

An sich bedeutet aber das Wedeln mit Zertifikaten, dass derjenige eher weniger echte Erfahrung hat und keine Sachen wirklich selbst gestemmt hat.
Danke auch dir für die Rückmeldung. Ich glaube aktuell vermitteln einfach zu viele Leute, dass Zertifikate Jobs garantieren, obwohl man mit dem erlernten Know-How keine Probleme gelöst hat.
 
Ja und das ist ein echtes Problem. In Zertifikaten machst du irgendwelche Standardsachen. Das sind aber Dinge die ich dann in der Regel eh komplett automatisiere bzw über Prozesse definiere.

Wie gesagt, Zertifikate sagen das du ein Minimum mal gehört hast. Das wars dann aber auch.

Kleines Beispiel die Kollegen die RedHat Zertifiziert sind fragen öfters mich um Hilfe der keine hat...

Das gleiche Problem mit Schulungen. Man bekommt mal einen gewissen Grundstock und vielleicht auch mal ein paar neue Ideen, wenn keiner sonst im Team/Firma damit Erfahrung hat. Wenn doch ist man aber in der Regel. Nach paar Tagen bzw Wochen aus den Schulungen rausgewachsen.
 
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Skysnake schrieb:
Ja und das ist ein echtes Problem. In Zertifikaten machst du irgendwelche Standardsachen. Das sind aber Dinge die ich dann in der Regel eh komplett automatisiere bzw über Prozesse definiere.
Danke, dass du als Experte in deinem Fach auch deine ehrliche Rückmeldung gibst. Es wird so viel Mist rum erzählt, dass Anfänger, die noch nicht in den Bereichen arbeiten keine Ahnung von den Anforderungen und den Erwartungen der Unternehmen und der potenziellen neuen Kollegen haben und sich wirklich auf diese Falschaussagen verlassen.
 
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