Preisanpassung nach Breitbandmessung, Kündigung seitens Provider?

smatthew

Cadet 2nd Year
Registriert
Sep. 2013
Beiträge
20
Guten Tag allerseits!

Laut einer Mail von 1&1 wird demnächst der Internetvertrag meiner Eltern um 5€ heraufgesetzt und da sie sowieso schon erheblich viel weniger aus der Leitung heraus bekommen, habe ich die Breitbandmessung mit dem Tool der Bundesnetzagentur durchgeführt.

Das Messprotokoll bestätigt den Anspruch auf Preisminderung.
Weiterhin habe ich mir über das Formular der Verbraucherzentrale den Minderungsbetrag berechnen lassen.
Allerdings beträgt dieser gut 75% der monatlichen Grundgebühr.

Meine Frage wäre nun, ob ich erst einmal eine Preisminderung ohne festen Betrag fordern soll, um das Entgegenkommen des Providers zu prüfen. Fakt ist nämlich, dass am Anschluss meiner Eltern derzeit kein Provider eine bezahlbare Alternative anbietet, womit ich ungern eine Kündigung seitens 1&1 provozieren möchte.

Würde mich sehr über eure Meinungen und Erfahrungen freuen!
 
Wenn es um 1&1 geht, ruf da mal an und sag der normalen Hotline (die nichts zu entscheiden hat, die handeln nach Vorgabe), du würdest gerne mit der Kundenrückgewinnung sprechen (so heisst die richtige Abteilung dort). Die Leute da können die Verträge nach belieben anpassen und individuell gestalten.
Schildere denen die Situation und mit Freundlichkeit und bißchen Verhandeln hast du dann nen guten und viel günstigeren Vertrag.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mcbloch und AEonVi
smatthew schrieb:
Weiterhin habe ich mir über das Formular der Verbraucherzentrale den Minderungsbetrag berechnen lassen.
Allerdings beträgt dieser gut 75% der monatlichen Grundgebühr.
Das klingt danach, als ob bei Dir nicht einmal 10 MBit/s ankommen?
Denn sonst (zB bei VDSL) könntest Du ja einen günstigeren Tarif (zB 16 MBit/s) nehmen.

In dem Fall der Unterschreitung von 10 MBit/s kannst Du bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Schaffung der Mindestversorgung stellen.

(Die Mindestversorgung beträgt zwar aktuell theoretisch nur 10 MBit/s, soll aber jedes Jahr ansteigen und wenn ein Unternehmen zum Ausbau verpflichtet wird, dann wird daher eher mehr ausgebaut, damit die nicht nächstes Jahr gleich wieder ran müssen)

Hier findet man alles dazu, inkl. was man machen muss und wie man das beantragt.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Versorgung/start.html
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: [AlphaRC]Eraser
Dazu muß er den Vertrag aber erst einmal kündigen. Sonst wird er von der Kundenrückgewinnung gar nicht ernst genommen.

UweP44 schrieb:
Das klingt danach, als ob bei Dir nicht einmal 10 MBit/s ankommen?
Denn sonst (zB bei VDSL) könntest Du ja einen günstigeren Tarif (zB 16 MBit/s) nehmen.
Es gibt nicht wenige ältere Herrschaften, die haben ihren DSL-Vertrag schon seit zig Jahren unverändert am Laufen, ohne sich je über einen günstigeren Tarif gekümmert zu haben.
Da gibt es dann nicht selten Fälle, wo VDSL verfügbar wäre, die "alten Leut' " aber noch einen ADSL-Anschluß haben, bei dem die volle Bandbreite von 16 MBit nicht erreicht wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: blastinMot
smatthew schrieb:
Fakt ist nämlich, dass am Anschluss meiner Eltern derzeit kein Provider eine bezahlbare Alternative anbietet, womit ich ungern eine Kündigung seitens 1&1 provozieren möchte.
Naja, Telekom kostet halt 3-5€/Monat mehr ... hast du mal bei easybell geschaut? mit Festnetzflat und DSL16/2 = 26,- --> + 8,- (DSL50) bzw. +13,- (DSL100)
 
Nee, Telekom ist nicht gemeint. Wer ist denn der Netzbetreiber? Und welche Technik ist verfügbar? Für Leute, die eh nicht wechseln wollen, sollte o2 die sinnvollste Option sein, da langfristig am günstigsten. Wenn o2 nicht verfügbar ist, dann ist wahrscheinlich die Telekom nicht der Netzbetreiber und der Magentatarif kostet gleich nochmal einen Fünfer mehr, was aus sehr teuer dann lackgesoffen teuer machen würde.
 
UweP44 schrieb:
Das klingt danach, als ob bei Dir nicht einmal 10 MBit/s ankommen?
Denn sonst (zB bei VDSL) könntest Du ja einen günstigeren Tarif (zB 16 MBit/s) nehmen.
Nagel auf den Kopf getroffen. 16 MBit/s ist der Vertrag und es kommen im Schnitt nur 5,7 MBit/s davon an. Zu Beginn war das ein 6 MBit/s Vetrag, der dann aber vom Provider abgeschafft wurde.
Danke für den Hinweis zur Mindestversorgung, werde ich mir ansehen.

DLMttH schrieb:
Was soll denn das für ein Anschluss sein, an dem 1&1 den einzigen bezahlbaren Tarif zur Verfügung stellen kann?
Da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mit Alternativen meinte ich Lösungen, mit denen bandbreitentechnisch mehr drin wäre, die jedoch nicht über Kupfer laufen zBsp. Kabel oder DSL-LTE-hybrid.
Was DSL angeht, ist bei den Providern nicht mehr drin als 16 MBit/s. Kündigen daher unnötig, wenn es dann nur zum nächsten Anbieter geht, bei dem auch nur <16 MBit/s ankommen.

D0m1n4t0r schrieb:
Wenn es um 1&1 geht, ruf da mal an und sag der normalen Hotline (die nichts zu entscheiden hat, die handeln nach Vorgabe), du würdest gerne mit der Kundenrückgewinnung sprechen (so heisst die richtige Abteilung dort). Die Leute da können die Verträge nach belieben anpassen und individuell gestalten.
Schildere denen die Situation und mit Freundlichkeit und bißchen Verhandeln hast du dann nen guten und viel günstigeren Vertrag.
Habe ich kontaktiert und wurde gebeten, das Messprotokoll einzusenden. Nun abwarten was zurück kommt.
 
Ist das denn so eine ländliche Gegend? Nicht dass ein anderer regionaler Netzbetreiber VDSL ausgebaut hat und ihr habt es nur nicht mitbekommen. Manche tauchen auch nicht in Preisvergleichsportalen auf, weil sie zu klein sind.

Und Kabel ist auch ne Kupfertechnik. Und die wollt ihr nicht nutzen? Wenn Vodafone der Netzbetreiber ist, gibt's zum Beispiel günstig die Tarife 20 und 40 von eazy...
 
Ja, das sollte man prüfen, bevor man sich auf die Mindestversorgung beruft, denn der Anspruch greift nur dann, wenn vor Ort kein Anbieter eine Versorgung > 10 MBit/s anbietet.

VDSL, Kabel oder Richtfunk könnte ja jemand anbieten. Ich glaube Mobilfunk und SAT werden nicht als Erfüllung der Mindestversorgung anerkannt

Was sagt denn der Breitbandatlas über mögliche andere Breitbandversorger dort?
https://www.bundesnetzagentur.de/GIGA/DE/Breitbandatlas/start.html
ggf. bei denen die genaue Verfügbarkeit prüfen.
 
DLMttH schrieb:
Ist das denn so eine ländliche Gegend? Nicht dass ein anderer regionaler Netzbetreiber VDSL ausgebaut hat und ihr habt es nur nicht mitbekommen. Manche tauchen auch nicht in Preisvergleichsportalen auf, weil sie zu klein sind.
Ländlich und wohl auch ein gutes Stück weiter entfernt vom Verteiler, im Vergleich zu anderen.

UweP44 schrieb:
Was sagt denn der Breitbandatlas über mögliche andere Breitbandversorger dort?
https://www.bundesnetzagentur.de/GIGA/DE/Breitbandatlas/start.html
ggf. bei denen die genaue Verfügbarkeit prüfen.
HFC von Vodafone. Laut Verfügbarkeitsprüfung allerdings nur 16 MBit/s DSL machbar.
@DLMttH Daher auch nichts drin von Seiten Eazy.

Ansonsten eben FTTC von zwei Betreibern. Hier rutscht das Rasterquadrat dann aber schon in den 10-50% Verfügbarkeitsbereich, sobald die Breitbandklasse größer als 16 MBit/s ist.
 
DLMttH schrieb:
Manche Betreiber tauchen auch nicht im Breitbandatlas auf. Kannst du die Gemeinde/ungefähre Lage innerhalb der Gemeinde/Stadt nennen?
Ungern. Allerdings wurde hier auch schon exzessiv Recherche betrieben, sind ja auch Nachbarn und andere Haushalte in der Gemeinde betroffen.

DLMttH schrieb:
Ansonsten ist es wahrscheinlich die perfekte Lage, um sich mit dem Nachbarn für 32,50 im Monat ein Starlink zu teilen ;)
Haha! Oder auf Glasfaser warten.
 
smatthew schrieb:
16 MBit/s ist der Vertrag und es kommen im Schnitt nur 5,7 MBit/s davon an
smatthew schrieb:
Weiterhin habe ich mir über das Formular der Verbraucherzentrale den Minderungsbetrag berechnen lassen.
Allerdings beträgt dieser gut 75% der monatlichen Grundgebühr.

Ich hab das mal kurz mit deinen Zahlen eingehackt. Der Rechner ist Unsinn.
https://www.verbraucherzentrale.de/...tten-minderung-berechnen-und-einfordern-73936
Eine Minderung um 75% wird definitiv nicht passieren.
Die Realität ohne Anwalt sieht eher so aus:
https://www.golem.de/news/minderung...euro-bei-schwacher-datenrate-2201-162642.html
 
@h00bi Ich hab das mal kurz mit deinen Zahlen eingehackt. Der Rechner ist Unsinn.
https://www.verbraucherzentrale.de/...tten-minderung-berechnen-und-einfordern-73936
Eine Minderung um 75% wird definitiv nicht passieren.
Die Realität ohne Anwalt sieht eher so aus:
https://www.golem.de/news/minderung...euro-bei-schwacher-datenrate-2201-162642.html

Sieht fast danach aus:

Nach dem Einsenden des Messprotokolls wurde ich von der Tarifberatung kontaktiert.
Der Herr erklärte mir, dass die Messung nichts zur Sache tut, da am Anschluss eine "analoge" Leitung verlegt sei, über die es eben nicht schneller geht. Das wäre wohl auch vertraglich so geregelt, da von "bis zu 16 MBits/s" die Rede sei, beginnend bei "0,... irgendwas MBit/s". Und "Man könne ja nicht mit einem 20 Jahre alten, verrosteten Golf zum Händler gehen und eine Garantieleistung fordern". Das einzige was er tun könnte, wäre den Vertrag gebunden für weitere 24 Monate unter dem bisherigen Preis (29,99€ statt zukünftig 35€) laufen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bandbreitenkorridore "bis zu" sind nicht mehr gültig. Wenn nur 5 statt 16 Mbit/s ankommen, ist das das Problem des Netzbetreibers oder des Providers, der mit diesem kooperiert. Das liegt auch nicht an zu alten Leitungen, Kupfer rostet nicht.

Der Netzbetreiber verwendet ein unzureichendes Netz mit zu hoher Leitungslänge, veraltete Hardware und scheut sich vor Investitionen. Im aktuellen Produktinformationsblatt zum 16er DSL-Tarif sind die gesetzlich geforderten Angaben zu maximal, normalerweise und minimal zur Verfügung stehender Datenrate klar definiert und laut TKG hast du ein Recht auf Leistungsminderung, wenn nicht nur in seltenen Fällen weniger als 90% der maximalen Datenrate erreicht wird. Das ist bei dir definitiv gegeben, die Hotliner ärgert das natürlich. Du kannst definitiv Leistungsminderung geltend machen, nur halt keine 75%.

Unser Telefondraht ist aus den 60ern und da gehen die 338,75 Mbit/s ohne Probleme durch ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
smatthew schrieb:
. Und "Man könne ja nicht mit einem 20 Jahre alten, verrosteten Golf zum Händler gehen und eine Garantieleistung fordern".
Wenn die Garantie 20 Jahre beträgt, kann man das natürlich machen.
Und vllt wusste der Herr nicht, dass sich Gesetze auch ändern können.
 
smatthew schrieb:
Das einzige was er tun könnte, wäre den Vertrag gebunden für weitere 24 Monate unter dem bisherigen Preis (29,99€ statt zukünftig 35€) laufen zu lassen.
Über die Minderung wirst du (meiner Meinung nach) erstmal kein besseres Angebot bekommen.
Kündige und lass dir von der Kundenrückgewinnung Neukundenkonditionen geben.
Das ist sogar ohne Minderleistung i.d.R. problemlos möglich und deutlich günstiger.
24x 29,99 = 719,76€
12x 9,99 + 12x 34,99€ = 539,76€ = effektiv 22,49€ pro Monat

Im 13. Monat kündigst du einfach wieder und schaust was sie dir anbieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Konditionen wurden mir nun beim zweiten Telefonat angeboten. Konnte mir also das Kündigen sparen.
Wie meinst du das mit der Kündigung im 13. Monat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben