Leserartikel Preiswerte Gehäuselüfter die wirklich Silent sind

Uncleben's

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Servus,
nachdem ich lange auf der suche nach einer passenden Lüftersteuerung war, aber nie das richtige gefunden hatte, habe ich mich mal rangesetzt und versucht mir möglichst günstig selber eine zu bauen.
Und hier ist das Ergebnis :D


Worum geht es?
Um eine Automatische Lüftersteuerung, die im Idle Unhörbar (ausgeschaltet) und erst bei einer bestimmten Temperatur anfängt aktiv zu werden, das soll mit allen eingebauten Lüftern funktionieren und möglichst Preiswert sein.

Was brauche ich dafür?
3 verschiedene Adapterkabel, Lüfter (Arctic F12 PWM), das Programm Speedfan und ein wenig Zeit.

Warum gerade Arctic F12?
Der Arctic F12 PWM bietet eine ausreichende Kühlleistung zu einem sehr günstigen Preis.
Auf niedriger geschwindigkeit (~700) sollte er auch noch leise genug für Silent freunde sein.

Außerdem ist es der einzige Lüfter, der über eine PWM Sharing funktion verfügt. Im Klartext befindet sich an jedem Lüfter neben einer Ausgangs- auch ein Eingangsbuchse die Stromversorgung und PWM Signal mit zum nächsten Lüfter weiterleitet.
So kann man in der Theorie bis zu 5 Lüfter miteinander verbinden und per Mainboard regeln lassen. In der Praxis aber bieten einige Mainboards nicht genug Power um mehr als 2 Lüfter ausreichend zu versorgen, von eventuellen beschädigungen durch zu hohe Spannungen mal abgesehen.

Wie umgeht man also das Problem mit der Stromversorgung über das Mainboard?
Ganz einfach, mit hilfe von 3 Adaptern bauen wir uns eine eigene Stromversorgung die über das Netzteil läuft und können gleichzeitig das PWM Signal vom Mainboard nutzen um die Lüfter problemlos zu Regeln.


Einkaufsliste:
Arctic F12 PWM ab 3,14€

Adapterkabel 2 Polig ab 1,12€
Adapterkabel 12V Netzteil ab 2,09€
PWM Verlängerungskabel ab 2,23€



Bastelanleitung:
Als erstes wird beim 2 Poligen Adapterkabel die beiden oberen Pins entfernt, so das nurnoch das schwarze Kabel übrig bleibt.

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Beim 12V Adapterkabel wird nur den obere "leere" Pin rausgezogen.

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Als nächstes wird das gelbe Kabel vom 2 Poligen Adapter auf den oberen freien platz vom 12V Adapter gesteckt.

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Nun wird der 2 Polige Adapter mit der PWM verlängerung verbunden, wichtig ist das die Kabel genau wie im Bild gezeigt zusammen gesteckt werden. (2 Polig Schwarz -> PWM Blau, 2 Polig Gelb -> PWM Grün)
Das PWM Kabel wird dann auf den passenden Anschluss auf dem Mainboard gesteckt.

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An den Arctic Lüftern befinden sich 2 Anschlüsse: einmal der 4 Polige PWM und ein weiterer 3 Poliger, dieser überträgt nur das Tacho Signal: hier gut zu sehen
Dieser 3 Polige Stecker wird am letzten Lüfter angeschlossen (linke Seite), am rechten Stecker lassen sich beliebig viele weitere Lüfter anschließen.

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Zu guter letzt wird alles zusammengebaut, dazu wird zuerst der 12V Adapter mit dem Lüfter verbunden. Auf dem unteren freien platz wird der Stecker vom 2 Poligen Adapter platziert.

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Was fehlt ist natürlich noch die passende regelung: mein Mainboard (Asrock Z68 Pro3) verfügt zwar über eine eingebaute Steuerung, nur ist diese leider viel zu Laut, selbst auf niedrigster Stufe. Also kommt hier Speedfan zum einsatz.

Download Speedfan
(Wer eine ATI Grafikkarte besitzt sollte sich die aktuelle Beta Version Downloaden)


Nachdem Speedfan installiert und gestartet wurde sind zur besseren übersicht erstmal einige einstellungen nötig.

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Dazu erstmal ein Klick auf Configure -> Options und folgende einstellungen:

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Als nächstes wird ausgewählt welche Temperaturen angezeigt werden sollen, hier interessiert nur CPU Kerne, Grafik und Festplatte.

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Hier lässt sich auch gleich einstellen welche Lüfter bei welcher Temperatur aktiv werden sollen.
Bei Wünschenswert steht die Start Temperatur, sobald diese erreicht wird fängt Speed01 (PWM anschluss am Mainboard) an aufzudrehen. Sobald der Wert bei Warnung erreicht wird, drehen alle Lüfter bei Speed01 auf 100% hoch.
Das gleiche stelle ich auch bei HD0 und den 4 Kernen ein (natürlich mit anderen Temperaturen als bei der Grafik).

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Nun wird eingestellt welche Lüfter angezeigt werden sollen, hier interessiert nur der PWM Anschluss.

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Danach ein Klick auf OK und ein Blick auf Speed01.
Hier kann jetzt direkt die Geschwindigkeit der Lüfter geregelt werden, wichtig ist dabei der geringste Wert: sobald unter 2% geregelt wird drehen die Lüfter voll auf, bei unter 5% bleiben sie jedoch aus. Mein niedrigster Wert ist also ungefähr dazwischen bei 3%.
Auf die gleiche weise wird auch der höchste wert ermittelt, bei mir sind die Lüfter bis 20% noch subjektiv leise.

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Sobald das abgeschlossen ist gehts zurück auf Konfigurieren.
Bei Geschwindigkeiten werden die passenden werte für die Lüftersteuerung eingetragen.
Wichtig ist der Haken bei Automatische Variation, sonst wird nicht geregelt.

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Weiter gehts auf Benutzerdefiniert: dort den Chip auswählen der bei Geschwindigkeiten angezeigt wird.
Danach ein Klick auf PWM1 und von Thermal Cruise auf Manual stellen.
Zu guter letzt noch den Haken bei Erinnern machen und auf OK klicken.

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Jetzt noch den Haken bei Automatische Lüftersteuerung machen, und die Gehäuselüfter sollten langsam ausgehen.

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Ein Praxis test unter Prime95 zeigt ob auch alles funktioniert:

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Das einzige Problem was jetzt noch bleibt: Speedfan bietet leider keine autostart funktion, aber auch dafür gibts eine lösung.

Als erstes wird die Aufgabenplanung geöffnet und eine neue Aufgabe erstellt.

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Als nächstes ein Klick auf Trigger und Neu:

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Noch ein Klick auf Aktionen und Neu:

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Zum Schluss noch ein Klick auf OK und Speedfan startet ab sofort automatisch bei jedem Windows Start.
 
Zuletzt bearbeitet:
Uncleben's schrieb:
Nun wird eingestellt welche Lüfter angezeigt werden sollen, hier interessiert nur der PWM Anschluss.
Das ist jetzt in deinem Fall so. Es gibt natürlich auch viele Mainboards, bei denen man einen oder mehrere volt-gesteuerten Anschlüsse regeln kann.

Uncleben's schrieb:
...
Das einzige Problem was jetzt noch bleibt: Speedfan bietet leider keine autostart funktion, aber auch dafür gibts eine lösung.
Als erstes wird die Aufgabenplanung geöffnet und eine neue Aufgabe erstellt. ...
Hat es einen bestimmten Grund, warum du das so umständlich löst?! :rolleyes:
Man kann die Speedfan.exe auch einfach in den Autostartordner ziehen - fertig! ;)
 
Mr.joker schrieb:
Das ist jetzt in deinem Fall so. Es gibt natürlich auch viele Mainboards, bei denen man einen oder mehrere volt-gesteuerten Anschlüsse regeln kann.
Da muss man natürlich vorher rumprobieren oder nachschauen welcher der Sensoren für den PWM anschluss zuständig ist, aber in der Regel wird das einer der ersteren sein.

Mr.joker schrieb:
Hat es einen bestimmten Grund, warum du das so umständlich löst?! :rolleyes:
Man kann die Speedfan.exe auch einfach in den Autostartordner ziehen - fertig! ;)
Unter Windows XP mag das noch funktionieren, aber unter Windows 7 wird dich dann bei jedem start die Benutzterkontensteuerung ärgern :p
 
Ah, okay.
Ich hab Vista mit deaktivierter UAC!
Aber kann man der UAC nicht einmalig mitteilen, dass das Programm zu den "vertrauenswürdigen" gehört oder so ähnlich?
 
unter windows 7 kann man die benutzerkontensteuerung auch komplett deaktivieren. hab ich auch so gemacht
 
Ja, klar geht das. (Geht unter Win 7 genauso wie unter Vista.)
Nur kann man das natürlich schlecht als "offizielle" Empfehlung rausgeben, so nach dem Motto: Man ziehe die speedfan.exe in den Autostartordner und deaktiviere die UAC!

Denn die Benutzerkontensteuerung hat ja schon auch eine Daseinsberechtigung! Und außerdem lässt sie sich unter Win 7 besser konfigurieren als unter Vista, so dass sie nicht wegen jedem Popel nervt.
 
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