Projektdoku: Corsair 1000D mit internem Airplex Evo 1800

Sprudeldudel

Ensign
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So, ich bin seit einiger Zeit an einem Projekt, mit dem Ziel, interessantes aus 20 JAhren WaKü (ja, so lange bin ich bereits dabei) in einem Casemod zu integrieren.

Meine Erfahrung:
Ich habe irgendwann in 2003 meinen ersten Wakü PC zusammen gebaut. Angefanen mit einer Heattrap, einer der allerersten Aquastream, Festplattenkühlern und sogar einem wassergekühlten Netzteil und einem Airplex Evo 1800. Alles an einem Chieftec Dragon verbaut.

Mein Ansatz:
Ich hatte immer etwas übrig dafür, irgendetwas völlig zu übertreiben, aber es in einem komplett geschlossenen Case unsichtbar unterzubringen. BEispiele dafür waren ein 100% Aquacomputer Aquatube kompatibler Ausgleichsbehälter, die Gold Varianten des HD4X (ein Festplattenkühleer für 4 Festplatten), sowie der Wakü Variante eines Enermax NEtzteils, welches damals schon irrsinn war. Beide Produkte habe ich mit den entsprechenden Anbietern gemeinsam gestaltet - Fotos der Dinge mal zum Spaß und Beweis anbei - man verzeihe mir den blauen Teppich.

Was mir nie gefallen hat, war der extern verbaute Radiator. Das System ist mit gelegentlich aktualisierter HArdware bis vor drei Monaten in BEtrieb gewesen.

Dabei faszinierend - alle damals eingesetzten Legris-Verbinder sind noch immer dicht und voll funktionsfähig.


Meine Projektidee:
Jetzt habe ich sehr gümstig ein Corsair 1000D geschossen - ein Case so groß, dass der Evo1800 mit etwas Metallbearbeitung hineinpasst. Heute kann ich mehr als damals (mehr skills, mehr fähige Kontakte und mehr Kaufkraft) und somit ist die Idee entstanden, das BEste aus 20 JAhren Wakü in ein neues Case zu bauen.
Der EVO1800 wird intern in einem Corsair 1000D verbaut. Er wird quasi als eine zweite Innere Tür eingebaut, die entgegen der Seitentüren aufklappt. Die Glas-Seitentüren werden entsorgt und durch nachgebaute Varianten ersetzt die dem EVO1800 Luft durchlassen und nebenbei irre gut aussehen.

Ich lasse Euch hier mal am Vorgang teilhaben. Tatsächlich bin ich bereits weit fortgeschritten - dass ich hier unterwegs aufhöre oder mit die KRaft ausgeht, ist somit nicht drin.


Wie geht's weiter?
Über die kommenden Tage / Wochen werde ich hier immer wieder mit weiteren Antworten ergänzen. Wer Lust hat, kann folgen. Der nächste Post wird sich mit meiner Komponentenauswahl udn im folgenden dem Gehäuse als solchen, meinem Ansatz zu Schalldämmung und Airflow und dem Radiator befassen. Danch geht es dann irgendwie mit dem Bauprojekt weiter und dann mal sehen.


Und hier ein Teaser des aktuellen Standes, ohne zu spoilern...

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Airflow.
Ich bin sicher dazu geibt es viel. Gut zusammengefasst ist das Thema hier:
https://www.caseking.de/blog/airflow

Grundsätzlich geht es darum, kühle Außenluft dort hinzubringen, wo wärme anfällt und sie somit aufzunehmen und dann abzuführen.
Es braucht also:
-> Durchsatz. Je mehr kalte Luft ich durch das Gehäuse bringe, desto mehr Wärme kann ich mitnehmen. Dabei sollte ich darauf achten, dass alles, was ich ins Gehäuse hinen drücke, auch wieder raus muss. Sonst ist das Gehäuse irgendwann im Überdruck und nichts geht mehr rein, also kein Durchsatz. Umgekehrt kann ich auch nicht nur heraus blasen, denn sonst ist das Gehäuse irgendwann im Unterdruck und nichts kommt mehr raus. Also, die Ein- und Auslässe solten mindestens mal ungefähr gleichen Querschnitt haben, wenn ich das ganze mit gleichmäßigen Luftströmungsgeschwindigkeiten machen will.
-> Verteilung an die relevanten Punkte. Nur wenn die kalte Luft Wärme aufnehmen kann, kann sie sie auch mit nach draußen nehmen.

Was das bedeutet unterscheidet sich bei Luft- und Wasserkühlung erheblich.

Luftkühlung.
KAlte Luft strömt durchs GEhäuse, vorbei an den Hotspots. Dort sitzen lokal weitere Lüfter, die sich aus dem Kaltluftstrom bedienen und kalte luft konkret auf irgendwelche komponenten blasen. Die warme abluft geht in den GEsamtluftstrom und irgendwann hoffentlich raus. Da es viele lokale Hotsports gibt, gibts es recht viele verschiedene Lüfter, massig verwirbelungen und mehr oder weniger gute zirkulation. Ein eher Druchlässiges GEhäuse, wie diese ganze MEsh GEhäuse helfen, die warme Suppe möglichst effektiv sofort loszuwerden. BEi massig MEsh, würde ich also viel kalte luft kontrolliert ansaugen, reindrücken ud mich drauf verlassen, dass der Überdruck dafür sorgt, dass alles warme durchs MEsh rausgedrückt wird.

Wasserkühlung.
Hitze entsteht zwar an vielen Stellen, wird aber prnzipiell zum größten Teil ins Wasser übertragen und primäre am Radiator an den KAltluftstrom abgegeben. Hier benötige ich also eigentlich den überwiegenden Teil der KAltluft am Radiator. Das GEhäuse dennoch leicht zu durchströmen mache auch sinn, da einige kleinere Kompoenten somit auch ihre wäre direkt abgeben können, auch wenn sie keinen Wasserblock haben.

Bei Wakü geht es also darum, den Lufftstrom komplett zu kontrollieren, und zwar so, dass er zum allergrößten Teil durch den Radiator geht.

Was alle machen und meiner Meinung nach komplett dämlich ist. MEsh gehäuse kaufen, radiator einbauen, Lüfter direkt auf den Radiator setzen und denn mit kaltluft anpusten. Was danach passiert ist eher egal. Die erwärmte Luft geht irgendwo durch MEsh raus. Das ist keine KONTROLLE.

Mein Ansatz zum Thema Airflow bei Wasserkühlung.
Sinnvoll ist auf jeden fall, dass alle kalte zuluft durch den Radi muss. Nicht sinnvoll ist es (primär wegen der GEräuschentwicklung), Lüfter auf den Radi zu setzen.
Im Artikel oben gibt es das "Unterdruck-Szenario". Man bläst mit den Lüftern heraus und holt KAltluft durch das NAchströmen durch andere Öffnungen ins Gehäuse.
In meinem Setup bedeutet das. GEhäuse komplett abdichten, so dass es nur zwei funktionale Öffnungen gibt, durch die Luft mit der Umgebung getauscht wird.
1. Lüfterlöcher für Lüfter die aus dem GEhäuse heraus blasen
2. Loch für den Radiator.
Alles sonst muss zu.

Was sich dann einstellt ist das folgende. Die Lüfter (Lüfterauswahl nicht nach Durchsatz sondern Druck) fördern Luft aus dem GEhäuse. Im Gäuse stellt sich in der Folge ein Unterdruck ein, der dafür sorgt, dass Luft durch den Radiator nachströmt. Vorteil ist dabei, dass kein Lüfter direkt irgendwo auf die Lamellen des Radis bläst und GEräusche macht UND, dass der NAchstrom gleichmäßig auf der vollen Radiatorfläche stattfindet.

Für mich heißt es also:
- Radiator senkrecht in die Seite einbauen. Scharnier von OBI dran und eine senkrechte Gewindestange ins GEhäuse als HAlterung einsetzen. Alurohr zuschneiden und aus optischen Gründenn dorthin, wo keine Schaniere sind.
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- GEhäuse Abdichten, außer den 5 Lüfterlöchern und einem riesigen Ausschnitt in der Tür für den Radi. Das beinhaltet, die ganzen unförmigen Auszüge auszubauen und weg damit. Hier eine Auswahl der Blenden, die coldzero.eu angefertigt hat. Schlitze etc werden mit Kompriband geschlossen.
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- ORiginaltüren rausschmeißen und durch einen NAchbau mit entsprechender Öffnung versehen.
Das Glas ist 4mm stark. Ich werde eine 3mm starke Acrylplatte besorgen, und habe ein Gitter aus Stahlblech,.Rico von watercool.de war so nett, mir ein Blech der Mora4 600 Abdeckung aus der PRdukton zu nehmen und mir unbearbeitet zuzusenden. Das lasse ich dann entsprechend zuschneiden, abkanten und pluverbeschichten. Die darunter liegdene Acrylplatte wird einen Auschnitt haben, der hinter dem Stahlgitter genau den Radiator offen hält.

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- Lüfterauswahl nach Geräusch und Druckaufbau: Arctic P14 MAX, auf Grundlage einiger VErgleichstests. Er bringt bei niedriger Drehzahl kaum GEräusche und dennoch ausreichend Druck, kann aber wenn er muss auch richtig Durchsatz.


Nächster Abschnitt: Geräuschdämmung
 
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Ich wünsch dir viel Glück. Beim Gehäuse alle Fugen wirklich luftdicht abdichten - und dennoch bei Bedarf Zugang zur Hardware zu haben - wird eine Herausforderung sein.

Der Radiator an der Gewindestange sieht echt geil aus, auch wenn man auf dem einen Bild nicht viel sieht.

Sprudeldudel schrieb:
Was alle machen und meiner Meinung nach komplett dämlich ist. MEsh gehäuse kaufen, radiator einbauen, Lüfter direkt auf den Radiator setzen und denn mit kaltluft anpusten. Was danach passiert ist eher egal. Die erwärmte Luft geht irgendwo durch MEsh raus. Das ist keine KONTROLLE.
Hmm... ich hatte mir das Fractal Design Vector RS und einen 420mm Radiator in den Deckel gesetzt. Die Luft wird aus dem Innenraum durch den Radiator nach oben und raus gezwängt. Zählt das für dich als Kontrolle?

Ein halbwegs brauchbares Bild habe ich von vor dem aktuellsten Umbau, aber da hatten sich nur Mainboard, CPU und RAM geändert.
Der Airflow geht vorne und hinten rein und oben wieder raus. Damit sollte ich wenn dann nur minimale Vermischung von warmer und kalter Luft haben.

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Oben habe ich natürlich das luftdurchlässige Blech verbaut um einen einfachen Abtransport der Warmluft zu ermöglichen.
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Wie man sonst noch an dem obigen Bild sieht - es war mir sehr wichtig, dass ich Anpassungen die z.B. den Ausbau der GPU erfordern problemlos durchführen kann.

Dazu passend: die Umleitung vom ersten Test der RTX 4090 vor einem Umbau auf WaKü. Wenn was grade nicht passt wird es halt umschifft. Quick Disconnects sind extrem hilfreich und ohne diese wären die Tiefen der Frustration wenn was nicht funktioniert deutlich schlimmer als sie eh schon sind.
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Rickmer schrieb:
Hmm... ich hatte mir das Fractal Design Vector RS und einen 420mm Radiator in den Deckel gesetzt. Die Luft wird aus dem Innenraum durch den Radiator nach oben und raus gezwängt. Zählt das für dich als Kontrolle?

Wenn alles andere "dicht" ist, dann ist das m.E. genauso gut wie mein Ansatz, abgesehen davon, dass du Lüfter direkt am Radi hast, was ggf ungünstig für Geräuscherzeugung ist.
"Luftdicht" ist halt auch relativ. Kleine Schlitze hier und da sind ja akzeptabel. Sollten aber sehr klein im Vgl zu den erwünschten Öffnungen sein.

Rickmer schrieb:
Der Radiator an der Gewindestange sieht echt geil aus, auch wenn man auf dem einen Bild nicht viel sieht.
Danke. Ich bin auch sehr zufrieden Damit. ISt wirklich gut geworden. Der Radi hat noch ne Stange mit MAgnet bekommen, um sich auf der gegenseite abzustützen und festzuhalten. Somit ist die Position 100% defniniert. Nötig für die Kompriband-Abdichtung gegen die nachgebaute Tür später.
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