Doch das kann stimmen und zeigt wunderbar die Probleme bei thin provisioning auf, v.a. wenn man Warnungen vor Laien versteckt.
Jeder Container den du startest bekommt eine Disk erstellt, irgendwo müssen die Daten ja gespeichert sein. Diese Disk ist bei Proxmox ein LV aber eben kein normales sondern ein LV-thin. Diesem gibst du eine maximale Größe mit, in deinem Fall 1,21 TB aber real auf der Festplatte wird nur das belegt was auch real verbraucht wird. Der Container bekommt davon aber nix mit sondern denkt er habe sofort und dauerhaft 1,21 TB zur Nutzung.
Hast du nur 10 GB Daten in dem Container, dann liegen auch nur 10 GB am Ende auf der Festplatte und wenn es mehr Daten werden wächst der Container. Löscht du 1 GB davon und fügst 2 GB hinzu kann es aber auch sein, dass am Ende 2 GB mehr belegt werden da freier Speicher im Dateisystem nicht unbedingt freier Speicher im LV sein muss. Klingt kompliziert, ist es auch an manchen Stellen. Ist halt die Kehrseite der Medaille bei der Flexibilität die man mit LVM gewinnt.
Machst du jetzt ein Backup dann geht das Backup aber vorerst davon aus, dass die vollen maximal eingestellten 1,21 TB benötigt werden und versucht diesen Speicherplatz zu reservieren. Soweit verstanden?
Oder der allseits beliebte Autovergleich:
Kofferraum = SSD Kapazität
Sack = LV thin pro LXC/VM
Du hast einen Kofferraum mit 1000 Liter Volumen. Du hast 10 Säcke die klein und zusammen gefaltet quasi keinen Platz verbrauchen aber jeder Sack alleine kann bis zu 2000 Liter Volumen haben. Du kannst jetzt alle Säcke in den Kofferraum packen und hast noch ganz viel Platz. Du kannst in den ersten Sack irgendwas rein packen, z.B. 100 Milchkartons, also 100 Liter. Dieser Sack verbraucht jetzt 10% deines Kofferraums, bleiben 900 Liter für weitere Milch oder andere Dinge in den anderen Säcken.
Die einzelnen Säcke wissen nichts voneinander oder davon, dass der Kofferraum kleiner ist als das Volumen eines einzelnen komplett vollen Sacks oder der Summe mancher teilgefüllter Säcke.
Würdest du jetzt nämlich in jeden der 10 Säcke die 100 L Milch packen dann wäre dein Kofferraum voll obwohl in die Säcke ja theoretisch noch etwas passen würde.
Jetzt möchtest du die Säcke bei einem Kumpel in den Keller packen. Der Kumpel fragt dich also: Wie viele Säcke hast du und was ist das Maximalvolumen pro Sack? Das sind 10x 2000 L, d.h. dein Kumpel muss bis zu 20.000 L Stauraum im Keller haben weil auch er nicht weiß wie viel aktuell in den Säcken drin ist und ob du nicht irgendwann die volle Kapazität brauchst.
Storage ist hart und thin provisioning ist im Firmenumfeld gang und gäbe, da hast aber idR auch 2+ Leute die sich damit auskennen und das überwachen um wie viel der eigene Storage überbucht ist und planen rechtzeitig die entsprechende Erweiterung.
Für den Fall, dass du dem Nextcloud Container nicht die 1,21 TB zugewiesen hast wird ggf. irgendwo noch ne Leiche herum liegen, die vielleicht in keiner GUI mehr auftaucht aber noch existiert.
Mit folgendem Befehl kannst du dir alle LV-thin auf dem System anzeigen lassen: