RAID 1 - Festplatte(n) einzeln nutzbar in beliebigem Rechner?

R0byn

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Hallo,

ich liebäugele mit dem Kauf einer Synology DS216j.

Ich würde sie im Raid-1-Modus nutzen und dazu habe ich folgende Fragen:
Man kann ja nachlesen, dass Raid-1 im Prinzip eine Spiegelung ist.
Kann ich grundsätzlich eine der Festplatten entnehmen und sie an irgendeinen Rechner anschließen und wie jede andere Festplatte verwenden? Schreibt das NAS irgendwelche "Metadaten", dies es für seinen Betrieb braucht? Auf Wikipedia steht ja was über Rebuilds bei Raid-1 bei Wiederinbetriebnahme einer Festplatte (https://de.wikipedia.org/wiki/RAID#RAID_1:_Mirroring_–_Spiegelung).
Der Fall, dass man eine der Festplatten entnehmen muss, wird ja eher selten eintreten (Controller kaputt o. ä.). Aber ich würde halt gerne wissen, ob und wie die Festplatten dann verwendet werden können, bevor dieser Fall eintritt. :-)

Vielen Dank!
R0byn
 
Also bei Intel Raid geht das, da kannst du sie allein woanders anschließen. Zumindest wars damals so, heute nutze ich es nicht mehr. Synology ist Linux Raid, an einem Linuxrechner wirds also wohl gehen, bei Windows eher nicht weil Windows das Dateissystem ja auch nicht kann kannste sowieso nix auslesen
 
evilnear schrieb:
ohne den controller kannst du die platten nur formatieren und neu beschreiben
Das gilt für Raid 0.
Er fragt aber nach Raid 1.

Bei mir war es so, als ich eine Platte aus meinem Raid 1 rausnahm und in ein USB Case gesetzt habe, dass direkt beide Funktionierten mit identischen Daten drauf.
Das ist aber zum Teil vom genutzten Controller abhängig, dass es so direkt funktioniert sollte der Standard sein, Ausnahmen gibt es natürlich.

(Immer Vorrausgesetzt das OS kann das Dateisystem lesen.)
 
ups, ich dachte das wäre generell immer so.
also kann ich über meinen intel chipsatz nen raid machen und das an nem anderen mainboard verwenden ohne die daten zu verlieren? (angenommen beide nutzen windows)
 
Zuletzt bearbeitet:
wozu Festplatte entnehmen, das Teil gibt's doch auch ohne Festplatten zu kaufen.
 
@evilnear: ja, Intel schreibt die Raidinformationen der Platten immer an die gleiche Stelle, d.h. wenn du ein Raid aus einem Mainboard rausnimmst und in ein anderes anschließt erkennt er das Raid. Das ist vom Betriebssystem unabhängig, das macht das BIOS.

Auf eine Anfrage an 3ware damals haben die mir bei einem alten 9650 Raidcontroller mit CPU und RAM sogar betätigt, dass selbst dieses Raid vom Intelraid erkannt würde (halt dann als Softraid ohne Hardwareunterstützung).

Bei einer NAS wird aber in der Regel kein NTFS oder FAT32 verwendet sondern ein Linuxfilesystem, d.h. Windows kann nichts damit anfangen. Mit einem Linux könnte man die Platte wohl mounten und auch beschreiben, das ist aber nur eine Vermutung meinerseits.
 
Das hört sich nach einem Missbrauch der RAID-Funktion als Backup an. Dafür ist die Technik nicht gedacht und das sollte man tunlichst unterlassen.
RAID ist eine Ausfallsicherung, keine Datensicherung. Niemals. In keinem Fall.
 
Also Synology macht ein MD Raid (Linux) mit BTRFS Featureset wenn man möchte. Das kann jedes Linux mit aktuellen Kernel auslesen bzw. Linux Live CD das funktioniert HW unabhängig.

Mit Windows kannst du das System nicht auslesen bzw. benötigst du dazu tools.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die meisten NAS arbeiten mit einer speziell angepassten Linux-Distribution, als Dateisystem kommt häufig EXT3 oder EXT4 zum Einsatz. Es gibt verschiedene Treiber, die das Lesen dieser Dateisysteme unter Windows erlauben. Zum Beispiel der kostenlosen Linux Reader von DiskInternals. Die Festplatten müssen nicht zwingend per SATA angeschlossen sein, der Linux Reader erkennt auch per USB angeschlossene Platten korrekt.
 
rg88 schrieb:
Das hört sich nach einem Missbrauch der RAID-Funktion als Backup an. Dafür ist die Technik nicht gedacht und das sollte man tunlichst unterlassen.
Eben, RAIDs ersetzen keine Backups und ein RAID 1 ist auch kein Ersatz für Snapshots! Denn RAID Controller die ihre Sache ernst nehmen, begreifen ein RAID als Volumen dessen Daten konsistent sein müssen. Wurde dann ohne eine der HDDs schon auf das RAID geschrieben, beim Booten passiert das bei jedem OS schon wegen der logs, dann hat man ein Problem. Ich weiß nicht mehr ob hier oder in einem anderen Forum, aber irgendwo war mal ein Thread, da hatte einer einen hochwertigen RAID Controller und zwei Platten im RAID 1 und hat sich beschwert, dass es nicht funktionieren würde. Er hat folgenden Test gemacht:
1. RAID 1 eingerichtet und (meine ich) Windows installiert
2. HDD 1 abgezogen und getestet, Windows hat normal gebootet, wurde wieder runtergefahren.
3. HDD 1 wieder eingesteckt und dafür HDD 2 entfernt.
4. Rechner hat nicht gebootet und darin hat er einen Fehler gesehen.

Das war aber kein Fehler, das war ein Profi-RAID Controller und kein Billig-Spielzeug RAID Controller, der einfach nur spiegelt. Der Profi-RAID Controller hat gemerkt, dass das RAID nach den Abziehe von HDD 1 degradiert war und da sein Inhalt überschrieben worden ist, weil Windows wie jedes OS ja auch Logs führt und damit immer auch auf sein Systemlaufwerk schreibt. Damit entsprechen nur noch die Daten auf HDD2 den aktuellen Zustand des RAIDs. Durch den direkten Tausch der beiden HDDs gab es nun diesen aktuellen Zustand nicht mehr, da die HDD2 auf der er gespeichert war, ja nicht eingebaut war und HDD1 die letzten Änderungen nicht kannte, der Controller hat das RAID also als defekt gesperrt und das war richtig.

Warum war es richtig? Nun hier hätte bei einem einfach RAID Controller der sowas nicht beachtet und wie der Type sie wohl auch nur kannte, der Rechner auch im Schritt 4 gebootet, eben ohne die Änderungen vom letzten Booten, den z.B. den Eintrag Windows hat um 11:30 gebootet der nur auf HDD2 stand. Dann wäre auf HDD 1 nun z.B. 11:45 als letzter Zeitpunkts des Bootens vermerkt. Was kommt raus, wenn man nun beide HDD bei so einem RAID wieder einbaut? Hängt davon ab, ob die Datei von der einen oder von der anderen Platte gelesen wird. Die Daten stimmen auch beiden Platten nicht überein und das fällt bei solche Billiglösung auch nicht gleichen auf, den RAID lesen immer nur von einer Platten und erst wenn es dort einen Lesefehler gibt, von der anderen. Beide Daten sind aber korrekt lesbar, weichen aber voneinander ab und das darf eben bei Enterprise RAIDs nie passieren, da können wichtig Daten drauf liegen und bei einem Abgleich kann dann auch nicht mehr sagen, welche korrekt sind.

Daher wäre der korrekte Test in dem Fall gewesen, den Schritt 3. so zu gestalten, dass man erst die HDD 1 wieder einfügt, dem RAID Controller Zeit gibt das Resync der Daten von HDD 2 auf HDD 1 abzuschließen und dann erst HDD 2 zieht. Dann hätte HDD 1 den korrekten Datenstand des RAIDs enthalten und es hätte funktioniert. Hoffentlich wurde nun verständlich was ich damit sagen will, wenn ich sage, dass ein RAID eben ein logisches Volumen und mehr als nur die Summe der Platte ist und wieso es gut ist, wenn ein Controller das auch so handhabt.

Ob ein das RAID des NAS dies auch macht, weiß ich nicht aber ich vermute es stark, denn meist werden ja die md SW RAIDs verwendet und die sind sehr professionell.


yxcvb schrieb:
Die meisten NAS arbeiten mit einer speziell angepassten Linux-Distribution, als Dateisystem kommt häufig EXT3 oder EXT4 zum Einsatz.
Das ist ein weiteres Problem. Wenn man sich gegen Datenverlust im Fall eines Ausfalls des NAS absichern will, dann sollte man dort eine USB Platte anschließen und ein Backups darauf erstellen. Dafür sind die USB Ports der NAS und die Backupfunktionen in deren SW auch da und bei den USB Platten wird meist auch NTFS akzeptiert. Dies schützt dann auch vor Risiken wie einem Ausfall beider HDDs im NAS weil dies runtergefallen ist oder das Netzteil den Abgangs gemacht und die Platten mitgenommen hat.
 
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