RAM - Latenz vs. Takt vs. Speed

yaegi

Commodore
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ich weiß, das Thema gibts schon tausendfach und ich kenne auch diesen Thread (klick) - aber ich bekomme auf folgende (einfache) Frage irgendwie nie eine verbindliche Antwort:

Mal die Taktfrequenz und das Timing weggelassen...
Ist ein RAM-Modul immer schneller, je kleiner die Latenz (errechnet aus den Timings und Takt) ist?

Bsp.:
Ist also ein 3200er CL14 RAM (Latenz 8,75ns) schneller als ein 4266 CL19 RAM (Latenz 8,91ns)?

und weil wir grade dabei sind:
wie entscheidend sind die drei folgenden Subtimings?

thx
yaegi
 
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definiere "schneller" wenn ich schneller aufs Gaspedal drücken kann heist es noch nicht das mein auto schneller ist als das andere.
 
yaegi schrieb:
Ist also ein 3200er CL14 RAM (Latenz 8,75ns) schneller als ein 4266 CL19 RAM (Latenz 8,91ns)?
Du betrachtest hier eine einzige Latenzangabe (von vielen), nämlich die column address strobe latency.
Daraus ein Performance Ranking zu erstellen kann nicht funktionieren.

Wenn die Frage nach Takt und Timings so simpel zu beantworten wäre hättest du auch schon längst eine Antwort gefunden.
 
TheGhost31.08 schrieb:
definiere "schneller" wenn ich schneller aufs Gaspedal drücken kann heist es noch nicht das mein auto schneller ist als das andere.
damit meine ich die geschwindigkeit des computer-gesamtsystems. machen kürzere ram latenzen den pc schneller?
mir gehts primär um das arbeiten am, rechner video/audio/bildbearbeitung

ich stelle mir grade einen neuen pc zusammen und will natürlich den "schnellsten" RAM haben.
der kostenfaktor ist nicht so wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch einmal, nur die (eine) Latenz zu betrachten macht wenig bis kein Sinn.

Hast du einen Berg an Daten in und aus dem RAM zu schaufeln kann auch die Bandbreite 3200 vs 4266 interessant sein.

Die Torte hier besteht aus vielen einzelnen Stücken. Wovon du bis jetzt nur ein Stück berücksichtigt hast.
 
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Ganz salopp gesprochen ist beim 3200er mit CL14 der Zugriff schneller, beim 4266er mit CL19 aber der Durchsatz höher.
Wenn du also häufig unterschiedliche Read/Write-Zugriffe auf den RAM hast, diese aber nicht viele Daten transportieren, ist die Latenz "wichtiger". Hast du weniger häufige zugriffe, dafür aber große zu übertragene Datenmengen, wird der durchsatzstärkere RAM von Vorteil sein.

Nagel mich nicht darauf fest, das ist hier ist reichlich ungenau, aber generell mögen z.B. Spiele eher eine niedrige Latenz, während z.B. Bild- und Videobearbeitung eher Durchsatz braucht.
 
Wenn du nur ein Bit senden willst, ist vereinfacht das Modul mit der kleinsten Latenz am schnellsten. Ist nur wie beim Internet. Was bringt dir ein Ping von 2ms, wenn du mit 64k lädst.
 
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Qarrr³ schrieb:
Wenn du nur ein Bit senden willst, ist vereinfacht das Modul mit der kleinsten Latenz am schnellsten. Ist nur wie beim Internet. Was bringt dir ein Ping von 2ms, wenn du mit 64k lädst.
verstehe!
...wenn ich also datendurchsatz brauche, dann nehme ich den ram mit der höchsten taktfrequenz und pfeife auf die timings.

das ist also wie bei einer ssd - nur andersrum!? die beschleuningt das system wegen der zugriffszeiten und nicht wegen dem durchsatz, gelle? ;)
 
yaegi schrieb:
verstehe!
...wenn ich also datendurchsatz brauche, dann nehme ich den ram mit der höchsten taktfrequenz und pfeife auf die timings.

das ist also wie bei einer ssd - nur andersrum!? die beschleuningt das system wegen der zugriffszeiten und nicht wegen dem durchsatz, gelle? ;)

Das kommt auch da drauf an. Kopierst du oft große Dateien, willst du auch bei der SSD Durchsatz und der Zugriff ist dann relativ egal.

Es gibt sie nicht, die einfache Antwort. Variiert immer je nach Verwendungszweck.
 
yaegi schrieb:
wie entscheidend sind die drei folgenden Subtimings?
Die drei folgenden sind nicht die Subtimings sondern auch Haupttimings.....an Subtimings gibt es noch mindestens 30 mehr.....wobei es je nach Mainboard nur eine Auswahl von denen gibt, die man manuell anpassen darf.
yaegi schrieb:
Ist also ein 3200er CL14 RAM (Latenz 8,75ns) schneller als ein 4266 CL19 RAM (Latenz 8,91ns)?
Zumindest findet der 3200CL14er Ram die Spalte schneller.
Sonst sagt es noch nicht viel aus, wie du schon aus den anderen Antworten lesen konntest.

Mal so ganz grob beschrieben:
Takt....
Die Daten müssen zwischen CPU und Ram übertragen werden und mit höherer Frequenz/Takt geht dies schneller und die mögliche Bandbreite steigt an.
Aus schneller folgt natürlich auch eine etwas bessere Latenz.

Bei den AMD CPUs mit Infinity Fabric, steigt der Takt des IF mit dem Ramtakt und auch hier ergeben sich nochmal leichte Verbesserungen den Latenzen.

Im Ram laufen alle Abläufe in Abhängigkeit von Taktzyklen und das hast du ja schon für die CAS latency beschrieben.

Timings.....
Du hast nur das erste Timings genannt....tCAS/tCL ist sicherlich eines der wichtigsten, aber die nachfolgenden sind eigentlich genauso wichtig und auch die vielen Subtimings können massive Einflüsse haben.

Ohne auf alle Timings einzugehen, nur mal ein paar Beispiele....Es gibt Timings, die sagen wie viele Taktzyklen gewartet wird, bis der nächste Lesevorgang auf dem gleichen Chip gestartet wird, wie lange bis er auf einem anderen Chip gestartet wird, wie lange beim Wechsel von lesen zu schreiben und von schreiben zu schreiben gewartet wird, wie lange dem Ram Zeit gegeben wird seine Daten aufzufrischen....in welchen Abständen aufgefrischt wird....
Dann hängen einige Timings zusammen..tRC ist z.B. tRP+ tRAS, wobei man in Richtung 40 und niedriger ruhig 1-2 Takte dazu addieren sollte. Gerne werden deutlich zu hohe tRC verwendet um niedrige Haupttimings zu nutzen, aber künstlich einzubremsen....damit der Ram stabiler wird, der Kunde aber zufrieden auf die Haupttimings guckt.

Gerade weil kaum jemand die Subtimings anguckt, gehen Mainboards hier gerne hin, und erhöhen die Timings für kritische/hohe RamTtakte deutlich. Manchmal direkt und manchmal über "Memmory Training", wo bei Startproblemen mehrere Timings ausprobiert werden, bis etwas(in der regel langsames) bootet.

Daher ist der Vergleich 3200CL14 und 4266 Cl19 nicht unbedingt fair.....es besteht die Gefahr, das für 4266 eine ganze Reihe Subtimings deutlich verschlechtert wurden und der Ram intern deutlich länger für die Arbeitsschritte braucht und nicht nur die 8,91 zu 8,74ns von tCL.
Auch schaffen nicht alle CPUs und Mainboards so hohe Taktraten.....daher ist in der praxis ein hoher Ramtakt oft problematisch.

Zusammenhang...
Was HisN schon angedeutet hat, ist beides wichtig....der Ram muss schnell arbeiten und der Takt muss hoch sein.
Mit 2133MHz können deine Timings noch so gut sein, die Bandbreite für die Übertragung ist begrenzt und wenn Bandbreite benötigt wird, wird das zum Problem.

Ganz viele Anwendungen kümmern sich nicht/kaum um Ramgeschwindigkeit....egal ob Bandbreite oder Latenzen....die Einflüsse sind minimal, weil die Rechenzeit der CPU dominiert, der CPU Cache eine Reihe Anfragen abfängt, usw.

Bei Spielen wird es erst wichtig, wenn das Spiel nicht mehr im GPU limit ist....und auch dann bleibt die CPU viel wichtiger als der Ram....Ausnahmen bestätigen die Regel.
Durch die Nutzung von vielen CPU Kernen und generell mehr Komplexität, scheint Ram aber immer wichtiger zu werden.
Manche Spiele wollen scheinbar Latenzen, manche Bandbreite und viele eine Mischung daraus.

Und so scheint auch eine Mischung aus Takt und Timings das beste zu sein.....Guck was der Ram an Bandbreiten schafft und was theoretisch übertragen werden kann.
Für 3200er Ram im dual channel ist das: 3200*64/8*2=51200MB/s. Mein Ram macht mit den Cl14er Timigns aus dem Ramprofil nur 44-46000. Nach optimieren der Timings macht er grob 49500-50800.
Also nähre ich mich der maximalen Bandbreite, und für mehr Geschwindigkeit brauche ich höheren Takt.
3466MHz könnten 55456MB/s übertragen, wenn mein Ram jetzt aber deutlich schlechtere Timings braucht um stabil zu werden, dann bleibe ich lieber bei weniger Takt aber besseren Timings.....wobei das sicherlich auch eine Glaubensfrage ist, wo man die Grenze zieht.

Meine eignen Ramtests mache ich mit festen Timings und ändere nur den Ramtakt, aber wenn ich andere Testberichte lese, sieht man gut, das mehr Ramtakt alleine nicht gut ist.....da gab es diesen Test, wo in Spielen 4000 Cl17/19??? leicht langsamer war als 3200 CL14.
Ohne Angaben zu den Subtimings alles eher schwer zu beurteilen, aber es sollte deine ursprüngliche Frage halb beantworten....Ja 3200 CL14 kann besser sein als hoher Takt mit schlechten Timings, auch wenn die Verhältnisse nah zusammen liegen.

In der Praxis kommt es auf viele Faktoren an und man kann es kaum vorhersagen.
 
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danke für die ausführliche info!

Baal Netbeck schrieb:
Für 3200er Ram im dual channel ist das: 3200*64/8*2=51200MB/s. Mein Ram macht mit den Cl14er Timigns aus dem Ramprofil nur 44-46000. Nach optimieren der Timings macht er grob 49500-50800.
so kann man also überprüfen, ob der ram hersteller bei irgendwelchen subtimings geschmummelt hat, falls man von der erechneten bandbreite zu weit weg ist?


Baal Netbeck schrieb:
Meine eignen Ramtests mache ich mit festen Timings und ändere nur den Ramtakt, aber wenn ich andere Testberichte lese, sieht man gut, das mehr Ramtakt alleine nicht gut ist.....da gab es diesen Test, wo in Spielen 4000 Cl17/19??? leicht langsamer war als 3200 CL14.
und wenn man den totalen overkill betreiben würde, dann könnte man sich doch den ram mit der größtmöglichen taktrate kaufen und diesen je nach anwendungsfall einstellen, oder? zB beim zocken auf deine angegebenen 3200 cl14. und beim arbeiten auf 4600 cl20
 
Zuletzt bearbeitet:
Könne man tun, aber das lohnt den Aufwand nicht für die 0,x%, die das im allgemeinen an Vorteil bringt.
 
yaegi schrieb:
so kann man also überprüfen, ob der ram hersteller bei irgendwelchen subtimings geschmummelt hat, falls man von der erechneten bandbreite zu weit weg ist?
Eigenltich nicht.....Ab Werk geht kein Hersteller an die maximalen Bandbreiten, weil es lukativer ist, den Ram mit mehr Takt und schlechteren Timings zu verkaufen.....das macht sich auf der Verpackung besser.

Aber natürlich holen 3200 CL14 mehr raus als 3200 Cl16.....und vor allem für schnelleren Ram gilt:"Man zahlt was man bekommt".
Du wirst deinen 3200er Ram nicht auf 4600 bekommen. Du kannst ihn sicherlich relativ hoch im Takt treiben, entsprechende Timings vorausgesetzt, aber Takt und Timings lassen sich nicht beliebig verschieben.

yaegi schrieb:
und wenn man den totalen overkill betreiben würde, dann könnte man sich doch den ram mit der größtmöglichen taktrate kaufen und diesen je nach anwendungsfall einstellen, oder? zB beim zocken auf deine angegebenen 3200 cl14. und beim arbeiten auf 4600 cl20
Naja sinnvoll würde ich das nicht nennen....Es wird ja in der Regel eine Mischung gebraucht und man stellt ja nicht immer im Bios den Ram um....auch herauszufinden, welche Anwendungen was bevorzugen wäre viel Arbeit....
 
yaegi schrieb:
und wenn man den totalen overkill betreiben würde, dann könnte man sich doch den ram mit der größtmöglichen taktrate kaufen und diesen je nach anwendungsfall einstellen, oder? zB beim zocken auf deine angegebenen 3200 cl14. und beim arbeiten auf 4600 cl20

Das könnte man machen, müsste das aber noch weiter runterbrechen. Manche Spiele profitieren von hohem Takt mehr, als von scharfen Timings und umgekehrt. Das müsstest du also für alle Spiele und auch Anwendungen austesten.

Dazu kommen dann noch abseits von Takt und Timings Einstellungen wie Geardownmode, Bankgroupswap, Commandrate. Dann noch der interne Aufbau des RAM, single oder dualrank. RAM ist eine Wissenschaft für sich (die ich nicht überblicke)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die CAS latency wird in Zyklen bezogen auf den Speichertakt angegeben. CL14 bei 3200er Speicher ist anders zu bewerten als bei 4266er Speicher. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, betragen die Latenzen 8,75ps (3200er) und 8,91ps (4266er). Ein Unterschied ist fast nicht auszumachen.
Ein höherer Durchsatz ist gegenüber minimal schnelleren Timings eh vorzuziehen.
 
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Unnu schrieb:
Vielleicht hilft ja das hier weiter als Orientierung:
+1
Unnu schrieb:
Es gibt auch diverse Youtuber die diesen Fragen nachgehen.
Leider nicht viele, die ordentlich testen und genau sind, bei der Wahl der Einstellungen und Timings.

Viele testen einfach die Ram Kits, so wie sie mit Ram Profil laufen.....was OK ist als Kaufberatung für spezielle Ram Kits, aber nicht ok für die Frage nach "Was ist besser, Takt oder Timings oder sonstwas".
 
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Ja, das ist schon korrekt so. Ich musste auch ordentlich wühlen gehen.
Habe die Links halt gerade nicht griffbereit.
Ich muss mal zuhause wühlen gehen.
Ergänzung ()

Ah hier, hatte den doch noch im Verlauf.
Taugt recht gut. Ist halt auch wieder "nur" Ryzen2700X. Lässt sich allerdings wohl so in etwa auch auf 8700K übertragen.
Für intel allerdings am besten Krauti fragen. Der kennt sich da recht gut aus.
 
Zuletzt bearbeitet: (link)
Unnu schrieb:
Ist halt auch wieder "nur" Ryzen2700X.
Er nutzt einen 1800X....sollte jetzt aber nicht den riesen Unterschied machen.

Mich überraschen seine Ergebnisse schon ziemlich....Also nicht das ich jemand bin, der schnellen Ram für unnütz hält....ganz im Gegenteil, aber ich kann nur von meinen eigenen Tests sprechen, und bei ihm sind ein paar Beispiele dabei, die einfach schwer zu glauben sind.

Forza Horison 3...0.1% low gehen von 12 FPS auf 46 durrch schnelleren Ram?
Von 2133 auf 3200 sind es 50% mehr Ramtakt und die 0.1 gehen von 12 auf 32....
Bei The Witcher 3 von 19 auf 45....mein 1800X hat bei The Witcher 3 in Novigrad bei den 0.1% low und 2133MHz 59FPS und der Wechsel auf 3200 bei gleichen Timings lässt diese nur auf 62 ansteigen.

Natürlich haben wir unterschiedliche Einstellungen, ich bin vor allem GPU limitiert mit meiner Vega64, ich nutze auch andere Grafiksettings, z.B. nehme ich kein Hairworks usw.

Aber selbst mein alter i5 3570K hat mit auf 1066 CL11 herunter getaktetem DDR3 Ram noch 34 FPS bei den 0.1% low Werten gehabt.......ich denke eher, dass da der Shader cache nicht richtig angelernt war. Das ist leider ein Problem mit Witcher 3, da man nach Treiber updates, manchen Windows updates oder verschieben des Spiels erstmal eine Weile Spielen muss, bevor die Ruckler aufhören.

Euch hätte ich es gerne gesehen, wenn er die optimierten Timings für 3333MHz fest gesetzt hätte und dann den Takt gesenkt hätte. Dann schließt man aus, das das Board mit dem Takt an den Subtimings rumspielt.
 
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