Raptor-Lake microcode Vorgehen

Chronos4

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Hallo zusammen,

ich hab eine Frage zum viralbekannten Intel-Problem. (habe einen i9-13900K und das Z790 Taichi Carrara)
Ich werde meine CPU ersetzen lassen und wollte wissen wie hier das richtige Vorgehen ist.

Muss ich, sobald ich die neue CPU habe, alle BIOS Versionen drüber flashen, sodass alle microcode updates auf die cpu gespielt werden? Vorausgesetzt ich bin bei der neuesten, was auch momentan mit der beschädigten CPU der Fall ist.

oder

einfach das aktuellste BIOS so belassen und die CPU einfach verbauen?

Ich kann und werde nicht davon ausgehen, dass auf der Replacement-CPU der aktuellste microcode drauf ist.
Will damit Schäden auf der neuen bestmöglich vermeiden.

Vielen Dank schon mal :)
 
@till69 Wird das dann nicht nur beim BIOS flashen auf die CPU gespielt oder wie läuft das ab?

Und ich nehme an in der aktuellsten BIOS Version sind alle drei microcode versionen enthalten?
 
Chronos4 schrieb:
Und ich nehme an in der aktuellsten BIOS Version sind alle drei microcode versionen enthalten?
Nein, der aktuellste. Das ist für Dich relevant.

Du zerbrichst Dir unnötig den Kopf. BIOS (mit Microcode 0x12b) und gut ist ;)
 
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Mich interessiert es halt eben auch

auch der Ablauf also die andere Frage von meinem vorherigen Kommentar.
Ich denke das Forum hier ist doch ein geeigneter Ort für solche Fragen :D
 
In der CPU ist ein Befehlssatz (Microcode) ab Werk unveränderlich einprogrammiert/eingespeichert.

Es gibt aber seit dem Pentium Pro (von 1995) zusätzlich einen kleinen Flash-Speicher in den CPUs,
in den ein aktuellerer Befehlssatz geladen werden kann, der den fest eingespeicherten dann vollständig ersetzt.

Ein aktuellerer Befehlssatz kann während der Initialisierung der CPU in selbige geladen werden. Er ersetzt temporär (solange der Rechner eingeschaltet ist) und flüchtig (die CPU "vergisst" das Update nach jedem Ausschalten) den ursprünglich bei der Fertigung einprogrammierten.

Nun kann man dieses Microcode-Update auf zwei verschiedene Arten einspielen. Entweder liegt es im BIOS vor und wird bei der Initialisierung des Rechners in die CPU geladen oder es liegt im Betriebssystem (als eine Art "CPU-Treiber") vor und muss dann aber sehr früh im Boot-Prozess eingespielt werden.

Du brauchst also nur das neueste BIOS einzuspielen. In deinem Fall wäre das aktuell die Version
16.01 https://download.asrock.com/BIOS/1700/Z790 Taichi Carrara(16.01)ROM.zip vom 27.09.2024 mit u.a. dem aktuellsten Microcode "0x12B".
 
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Besteht die Möglichkeit, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch Prozessoren mit aktuellem, potenziell "behobenem" Microcode produziert und somit verkauften werden, oder ist der Prozess deutlich langwieriger und nachträglich unveränderbar?
 
Das sollte eigentlich kein Problem sein, neues Stepping auf den Markt bringen und fertig...

Die Möglichkeit den Microcode nachträglich aktualisieren zu können, wurde von Intel in die CPUs implementiert nach dem "berühmten"
Pentium Bug von 1994, bei dem bestimmte Gleitkomma-Berechnungen ein falsches Ergebnis lieferten.
Das ging so weit das selbst der Windows-Taschenrechner bei bestimmten Divisionsaufgaben fasche Ergebnisse lieferte.

Man hätte das Problem durch einen anderen Microcode beheben können. Das ging aber nicht, weil Microcode in einer CPU in einem ROM liegt, also nicht überschrieben werden kann. Das ist zwar bis heute der Fall, allerdings gibt es inzwischen einen zusätzlichen SRAM, in den ein aktuellerer Microcode beim Rechnerstart geladen werden kann.

Microcode oder auf Deutsch "Mikroprogrammsteuerwerk" wandelt Maschinencode um in Steuerbefehle für Logikschaltungen, Register, Speicherzugriffe uvm.
Das ist also quasi das "Betriebssystem" einer CPU. Mal sehr, sehr grob ausgedrückt.

Maschinencode ist das was z.B. ein Compiler aus einem in einer Hochsprache geschriebenen Programm macht. Also die Umwandlung von für den Menschen lesbaren Programmcode in für den Rechner "lesbaren" oder "ausführbaren" Code. Die CPU muss das dann aber noch intern übersetzen in entsprechende Steuerbefehle.

Funfact: Da das eine zentral wichtige Sache ist, sind zumindest bei Intel Microcode-Updates mehrstufig verschlüsselt und die Verschlüsselungsmethode ist aus Sicherheitsgründen nirgendwo schriftlich dokumentiert.
 
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KnolleJupp schrieb:
In der CPU ist ein Befehlssatz (Microcode) ab Werk unveränderlich einprogrammiert/eingespeichert.

Es gibt aber seit dem Pentium Pro (von 1995) zusätzlich einen kleinen Flash-Speicher in den CPUs,
in den ein aktuellerer Befehlssatz geladen werden kann, der den fest eingespeicherten dann vollständig ersetzt.

Ein aktuellerer Befehlssatz kann während der Initialisierung der CPU in selbige geladen werden. Er ersetzt temporär (solange der Rechner eingeschaltet ist) und flüchtig (die CPU "vergisst" das Update nach jedem Ausschalten) den ursprünglich bei der Fertigung einprogrammierten.

Nun kann man dieses Microcode-Update auf zwei verschiedene Arten einspielen. Entweder liegt es im BIOS vor und wird bei der Initialisierung des Rechners in die CPU geladen oder es liegt im Betriebssystem (als eine Art "CPU-Treiber") vor und muss dann aber sehr früh im Boot-Prozess eingespielt werden.

Du brauchst also nur das neueste BIOS einzuspielen. In deinem Fall wäre das aktuell die Version
16.01 https://download.asrock.com/BIOS/1700/Z790 Taichi Carrara(16.01)ROM.zip vom 27.09.2024 mit u.a. dem aktuellsten Microcode "0x12B".
vielen Dank für die ausführliche Erklärung! :)
 
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