RAW-Dateien und Testdisk

rasa

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Moin,
nach einem Systemabsturz befanden sich auf einer leider noch angeschlossen HDD 500GB nur noch RAW-Dateien und ein Zugriff wurde verweigert. Ich habe mir dann wohl etwas überhastet die Rettungssoftware "fonepaw" gekauft und erfolgreich angewendet. Leider habe ich jetzt alle Dateien schön nach Typen sortiert und somit gegenüber der ursprünglichen Dateistruktur ein Gemenge. Andere Software bietet zumindest in der kostenlosen Vorschau die Wiederherstellung der Strukur an. Ich habe jetzt versucht mit Testdisk die Daten wieder herzustellen. Das ist auch alles wie in den Anleitungen beschrieben ohne Auffälligkeiten durchgelaufen. Die Dateistruktur wurde sofort dargestellt. Mit dem Rebooten wurde eine Reparatur des Laufwerkes durchgeführt. Leider kann ich weiterhin nicht auf das Laufwerk zugreifen. In der Datenträgerverwaltung wird das Laufwerk jetzt als NTFS mit Kapazitätsangaben (465/35GB frei) geführt entgegen den Angaben unter Volume Eigenschaften (0/0). Die Ausführung von "CHKDSK" brachte auch keine Änderung.
In einer Analysefuktion von Windows werden die 465 GB als Systemdateien bezeichnet. Alle übrigen Dateitypen sind auf 0 gesetzt. Andere Rettungssoftware stellt in der Vorschau weiterhin die Dateistruktur dar.
Habe ich da irgendetwas bei der Anwendung von Testdisk übersehen (außer vorhervollständiges Backup usw.) oder welche weiteren Möglichkeiten habe ich?

Gruß aus dem hohen (feuchten) Norden
 
rasa schrieb:
Leider habe ich jetzt alle Dateien schön nach Typen sortiert und somit gegenüber der ursprünglichen Dateistruktur ein Gemenge. Andere Software bietet zumindest in der kostenlosen Vorschau die Wiederherstellung der Strukur an. Ich habe jetzt versucht mit Testdisk die Daten wieder herzustellen. Das ist auch alles wie in den Anleitungen beschrieben ohne Auffälligkeiten durchgelaufen.
Ok, also hast du die daten jetzt alle auf eine getrennte festplatte gesichert?
rasa schrieb:
Die Dateistruktur wurde sofort dargestellt.
wie, wo und durch was?
rasa schrieb:
Mit dem Rebooten wurde eine Reparatur des Laufwerkes durchgeführt.
Was wurde wie repariert?
rasa schrieb:
Leider kann ich weiterhin nicht auf das Laufwerk zugreifen.
Warukannst du nicht darauf zugrifen? Kannst du keine daten lesen, die Partition nicht einbinden? Wird die Festplatte nicht mehr erkannt? Kannst du sie einbinden, aber hast Problee mit Zugriffsrechten auf die dateien?
rasa schrieb:
Die Ausführung von "CHKDSK" brachte auch keine Änderung.
Joa, checkdisk erschwert datenrettung gerne mal, kann aber das dateisystem reparieren.
Bevor man irgendwelche tools nutzt, sollte man zuerst schauen was kaputt ist und was man erreichen möchte.
rasa schrieb:
Habe ich da irgendetwas bei der Anwendung von Testdisk übersehen (außer vorhervollständiges Backup usw.) oder welche weiteren Möglichkeiten habe ich?


Ohne, dass du genau beschreibst (anleitung, screenshots, etc) was du getan hast und sagst, was gerade das genaue Problem ist (gern auch mit screenshots) knan man dir kaum helfen
Testdisk ist schon eins der besten programme, aber es hat sehr viele features und aus deinem Text wird nicht klar was du eigentlich wie genau gemacht hast. Datenrettungen macht man IMMER auf eine andere Festplatte, als die von der gertettet wird. Im zweifelsfall ueberschreibst du sonst daten die noch nicht beschädigt waren.
 
rasa schrieb:
Moin,
nach einem Systemabsturz befanden sich auf einer leider noch angeschlossen HDD 500GB nur noch RAW-Dateien und ein Zugriff wurde verweigert. Ich habe mir dann wohl etwas überhastet die Rettungssoftware "fonepaw" gekauft und erfolgreich angewendet. Leider habe ich jetzt alle Dateien schön nach Typen sortiert und somit gegenüber der ursprünglichen Dateistruktur ein Gemenge. Andere Software bietet zumindest in der kostenlosen Vorschau die Wiederherstellung der Strukur an. Ich habe jetzt versucht mit Testdisk die Daten wieder herzustellen. Das ist auch alles wie in den Anleitungen beschrieben ohne Auffälligkeiten durchgelaufen.

An dieser Stelle fehlt die Information, was Du mit Testdisk genau gemacht hast. Du hättest hier z.B. unter Testdisk Daten auf einen physikalisch und logischen intakten Datenträger kopieren können und einmal exemplarisch versuchen können, Dateien zu öffnen.

rasa schrieb:
Die Dateistruktur wurde sofort dargestellt. Mit dem Rebooten wurde eine Reparatur des Laufwerkes durchgeführt.

Meinst Du damit den chkdsk-Befehl?
chkdsk bringt zwar Dein Laufwerk in einen definierten logisch sauberen Zustand, verwischt dabei aber notwendigerweise Informationen, die Datenrettungsprogramme noch auswerten können.

rasa schrieb:
Leider kann ich weiterhin nicht auf das Laufwerk zugreifen. In der Datenträgerverwaltung wird das Laufwerk jetzt als NTFS mit Kapazitätsangaben (465/35GB frei) geführt entgegen den Angaben unter Volume Eigenschaften (0/0). Die Ausführung von "CHKDSK" brachte auch keine Änderung.

Siehe mein Kommentar zu chkdsk oben!

rasa schrieb:
In einer Analysefuktion von Windows werden die 465 GB als Systemdateien bezeichnet. Alle übrigen Dateitypen sind auf 0 gesetzt.

Ich weiß nicht, was "Dateitypen sind auf 0 gesetzt" bedeuten soll. Hier wäre ein Bild informativer gewesen.

rasa schrieb:
Andere Rettungssoftware stellt in der Vorschau weiterhin die Dateistruktur dar.

Die Anzeige der Dateistruktur sagt nichts darüber aus, ob die Dateien Schaden genommen haben.

rasa schrieb:
Habe ich da irgendetwas bei der Anwendung von Testdisk übersehen (außer vorhervollständiges Backup usw.) oder welche weiteren Möglichkeiten habe ich?

Da Testdisk nur bestimmte einfachere, wohldefinierte Probleme auf dem Datenträger reparieren kann, bleibt nur noch die Nutzung kommerzieller anderer Anbieter, die insbesondere die verbliebenen, eventuell beschädigten Reste von Metadaten (z.B. Deine Dateistruktur) analysieren und die so gefundenen Daten auf einem weiteren freien Datenträger wiederherstellen.

Aber auch deren Rettungschancen können durch vorherige Nutzung von chkdsk gemindert werden.

Falls solche Software scheitert, hilft wiederum das kostenlose und quelloffene Photorec weiter.
 
rasa schrieb:
Mit dem Rebooten wurde eine Reparatur des Laufwerkes durchgeführt.
Das ist natürlich sehr schlecht, erstens hast du die Datenrettung am fraglichen Datenträger selbst durchgeführt, zweitens auch noch mit Schreibrechten, und drittens sogar offensichtlich einer "Reparatur" des Dateisystems durch Windows zugestimmt, was faktisch ebenfalls ein Schreiben auf diesen Datenträger bedeutet. Und damit hast du die Chancen der von Dir gewünschten Wiederherstellung verringert.

Abgesehen davon, kannst du froh sein, dass du jetzt zumindest schon mal alle Daten hast, wenn auch nicht in der vorigen Struktur. Vielen gelingt es selbst mit Datenrettungssoftware oft nicht mehr, überhaupt noch alle Daten im Nachhinein wiederherzustellen.

Mach also erstmal ein Image vom betroffenen Datenträger, und starte deine Versuche dann an diesem Image. Ach ja, und stell bitte noch einen Screenshot von Crystal Disk Info ein. Damit man überhaupt erstmal sieht, in welchem Zustand sich der Datenträger befindet.
 
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Reaktionen: madmax2010 und BFF
vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich werde versuchen Sie zu beantworten:
zu Madmax:

Ok, also hast du die daten jetzt alle auf eine getrennte festplatte gesichert?
Nein, das sah die Anleitung bzw. der Ablauf in Testdisk nicht vor. Ich habe es zumindest nicht gesehen.
madmax2010 schrieb:
wie, wo und durch was?
In der Testdisk-Anwendung konnte ich nach der Schnellanalyse durch drücken der P-Taste die Ordnerstruktur darstellen.
madmax2010 schrieb:
Was wurde wie repariert?
Kann ich beim besten Willen nicht sagen. Nach dem Einschalten (rebooten) des Computers wurden, für mich überraschend, auf der DOS-Ebene für ca. 10 bis 15 Sekunden Abläufe dargestellt. Ich meine dabei etwas von Reparatur gelesen zu haben. Danach erfolgte das normale Hochfahren des Computers.
madmax2010 schrieb:
Warukannst du nicht darauf zugrifen?
Im Explorer wird die Platte dargestellt.
1691055716318.png


zu recu:

recu schrieb:
An dieser Stelle fehlt die Information, was Du mit Testdisk genau gemacht hast.
Der Ablauf erfolgte problemlos nach Anleitung aus dem Netz. " Create - Platte ausgewählt - Intel - Analyse - Platte wurde grün dargestellt - mit P dateistruktur geprüft - Quit - Write - You will have to rebboot ... - OK - Quit. Irgend eine Abfrage (Y/N) die mit Y beantwortet wurde war auch dabei.
recu schrieb:
Meinst Du damit den chkdsk-Befehl?
Den Befehl habe ich erst gegeben als sich nach der Anwendung von Testdisk kein Erfolg einstellte.
recu schrieb:
Ich weiß nicht, was "Dateitypen sind auf 0 gesetzt" bedeuten soll
die windowseigene Diagnose ergab 465 GB Systemdaten und alle anderen Dateitypen hatten 0 GB.

zu Dr McCoy:
CrystalDiskInfo_20230803121317.png


Vielen Dank für die Bemühungen
 
Die Platte hat Fehler bei C7.
Das meint wackelndes SATA Kabel oder Port.
Gemeint ist die Verbindung von Mainboard zur HDD.
Dürfte der Auslöser für das Ganze sein.
 
Ich habe die Festplatte aus dem externen Gehäuse ausgebaut und über einen Adapter (Sata) an verschiedene USB-Ports des Computers angeschlossen. Die Auswertung zu c7 ändert sich allerdings nicht. Es erscheint beim Anschluss der Platte jetzt die Meldung: bei diesem Laufwerk liegt ein Problem vor ....


CrystalDiskInfo_20230803143855.png
 
Hi...

Diese im Kontroller des Datenträgers gespeicherten SMART-Werte ändern sich auch nicht rückläufig - bis auf ganz wenige auch entsprechend angedachte Werte, wie heutzutage bei den SSDs bspw. die "verbleibende Nutzdauer/Lebenszeit".
Ansonsten hat nur der Hersteller dazu Möglichkeiten, bspw. wenn er den Datenträger wieder rezertifiziert in Umlauf bringt.

Da ansonsten andere relevante Werte, wie bspw. die Fehlerraten usw., weiterhin ohne Eintrag geblieben sind, deutet das m. Mg. n. auf Festplatten-seitige Kontaktprobleme (des Datenports) - leider lässt auch die alternative Anschlußmethode mittels USB-Adapter(n) keine zweifelsfrei bestimmbare Quelle für den Fehler zuordenbar (eben aufgrund der verwendeten Adapter).
Zwecks Kreuzvergleich sollte doch eher die HDD mittels mehrerer SATA-Kabel an verschiedenen SATA-Ports direkt mit einem Mainboard verbunden und geprüft werden.​
 
Hier sollte man davon ausgehen das diese CRC Fehler erst während der Datenrettungsversuche via externem USB-Gehäuse begonnen haben, die Screenshots zeigen bei +2 Betriebsstunden um 48 CRC Fehler mehr an.
 
Ich habe die ausgebaute Festplatte jetzt noch einmal direkt mit einem auf dem Motherboard vorhandenen Sata-Anschlüssen verbunden. Es ergab sich beim CRC fehler keine Veränderung und ein Zugriff auf die Platte war immer noch nicht möglich. Ich muss ergänzen, dass ich vor dem Ausbau der Festplatte aus ihrem externen Gehäuse einen Wackelkontakt am USB-Eingang des Gehäuses festgestellt habe.
gestern habe ich die Festplatte über AOMEI ... geklont. Leider auch da weiterhin kein Zugriff möglich. Die Auswertung der geklonten HDD habe ich beigefügt. Der CRC-Fehler besteht dort nicht mehr.
1691136384615.png
 
Ähm,... das ist jetzt aber ein anderer Datenträger!?
Gibt's damit auch Probleme oder ist das eine Verwechselung? 🤔
 
Naja, einen defekten/zerschoßenen Bootsektor klonen wird ihn nicht verbessern.

rasa schrieb:
andere Software bietet zumindest in der kostenlosen Vorschau die Wiederherstellung der Strukur an
Und schon getestet?

rasa schrieb:
die Rettungssoftware "fonepaw" gekauft und erfolgreich angewendet
Und die hat trotz "kein Zugriff" Daten gerettet??
Kannst du diese Dateien öffnen?
 
rasa schrieb:
zu recu:


Der Ablauf erfolgte problemlos nach Anleitung aus dem Netz. " Create - Platte ausgewählt - Intel - Analyse - Platte wurde grün dargestellt - mit P dateistruktur geprüft - Quit - Write - You will have to rebboot ... - OK - Quit. Irgend eine Abfrage (Y/N) die mit Y beantwortet wurde war auch dabei.

Den Befehl habe ich erst gegeben als sich nach der Anwendung von Testdisk kein Erfolg einstellte.

Da prinzipbedingt Testdisk eine Reihe von "falschen Positiven" in der Partitionsliste anzeigen kann, ist es erforderlich, dass Du mit der "p"-Test (list files) guckst, ob innendrin etwas sinnvolles zu sehen ist, bzw. auch ein paar Datein herauskopierst und prüfst, ob die sich zumindest öffnen lassen.
Findest Du nicht das Gesuchte, geht es weiter mit "deep search" und Wiederholung des Spielchens mit der "p"-Taste.

Auf der Seite cgsecurity.org findest Du extensive Dokumentation zum Thema. Da gibt es z.B. den Artikel:

https://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_Step_By_Step
Ergänzung ()

rasa schrieb:
zu Inzersdorfer:

Ja, allerdings nur im Rahmen des Freikontingents (2GB) und die Daten sind wieder da.

Hat alles wunderbar geklappt, allerdings sind jetzt alle Ordner nach Dateitypen organisiert. D.h. alles ist durcheinander.

Vielleicht ist das ja Ironie von Dir, aber "wunderbar geklappt" heißt bei mir, dass die Ordnerstruktur auch wiederhergestellt werden konnte.

Viele Datenrettungsprogramme sind vermutlich nur schlechtere "Remakes" von Photorec.
Was neben dem Testdisk-Paket mit Testdisk und Photorec aber erforderlich ist, ist eine Software, die das Dateisystem versteht und damit in der Lage ist, Dateisystemreste auswerten zu können.
 
Ende gut, alles gut (fast):
Ich habe bei der Abarbeitung der verschiedenen v.g. Aufgaben nochmals den "MiniTool Partitions Wizard" genutzt. Nach der Laufwerksanalyse wurde hier die vollständige Ordnerstruktur dargestellt. Die einzelnen Ordner (ca. 20 St.) konnte ich öffnen, kopieren (ich habe sie einfach markiert und auf einen anderen Datenträger verschoben) und in ein anderes Laufwerk einfügen. Da gibt es vielleicht noch elegantere Lösungen, aber ich war froh, dass das so geklappt hat. Alle Dateien in der ehemaligen Struktur sind wieder da und ich bin glücklich. Das ganze konnte ich über die "Free" Version machen, die normalerweise einen Datenmengenbegrenzung hat (???).
(fast):
Auslöser des Ganzen war seinerzeit ein Systemabsturz durch eine Bluescreen. Ich habe daraufhin das System völlig neu aufgesetzt. Dann hatte ich lange Zeit Ruhe. Erst in letzter Zeit mehren sich die Bluescreens wieder. Das Thema muss ich aber wohl an anderer Stelle kommunizieren.
Ich danke allen nochmals für ihre sachliche Unterstützung.
 
Schön, dass Du für Dein Ziel Erfolg hattest.
Kleiner Tipp für zukünftig hoffentlich nicht notwendige Rettungsoperationen, aber dies
rasa schrieb:
[...] auf einen anderen Datenträger verschoben [...]
tatsächlich lieber nur als Kopieraktion ausführen, damit die ursprünglichen Daten auf dem Quell-Datenträger "unangetastet" bleiben, falls man da mglw. später doch nochmal i-welche anderen Rettungsversuche mit vornehmen muß.
rasa schrieb:
[...] mehren sich die Bluescreens wieder. Das Thema muss ich aber wohl an anderer Stelle kommunizieren.
Na ja, vllt. wohl in einem neuen Thread, aber unabhängig davon wären die genauen Meldungen (mit Fehlercodes) dazu durchaus hilfreich bzw. auch Meldungen im Ereignisprotokoll.​
 
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