Rebuild eines RAID 10 aus 4 Einzelplatten

Raid10User

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Ich benötige Eure HIlfe um ein zerlegtes RAID10 aus 4 Einzelplatten wieder funktionsfähig zu bekommen.

Board:
Gigabyte GA-890FXA-UD5, eine SSD mit Windows 7 und dann die 4 Disks mit jeweils 4TB Kapazität für das RAID10.

Problem: Nach einem Bluescreen war das RAID 10 aufgelöst: 3 Platten als Single-Disks und eine Platte wegen Signaturkonflikt offline. Diese konnte aber online geschaltet werden und bleibt dies auch nach re-booten. Im Tool AMD RAIDXpert werden alle Platten als funktionsfähige Single Disks angezeigt, aber wie kann ich das RAID10 ohne Datenverlust wieder re-builden? Ich nehme an, dass wenn ich im Tool die RAID10-Konfiguration auswähle, werden die alten Daten gelöscht/beschädigt.

Btw: Die AMD Chipsatz Treiber und RAIDXpert wurden sicherheitshalber neu installiert, was aber keine Lösung brachte. Die Platten wurden auf Fehler getestet und sind fehlerfrei.

Wie kann ich vorgehen?
 
Kennst du noch die genaue Konfiguration, welche festplatte welche position im raid hatte?

Ansonsten: Platt machen und Backup wiederherstellen.
 
Es gibt Toolz bzw. Programme, die sowas können.
Aber: Die mir bekannten sind NICHT kostenlos.
Ich verwende zum Beispiel ein Programme namens XWAY Forensics, das Programm kann Images von RAID Leveln jeder Art zusammensetzten.
Man braucht allerdings die Größe der Blöcke. Allerdings kostet diese Programme Lizenzkosten und nicht zu knapp.
http://www.x-ways.net/order-d.html

Ich würde mir auch überlegen, ob die Daten auf den RAID-HDDs soviel Geld Wert sind.
 
Die Konfiguration der Platten im RAID10 habe ich nicht. Könnte mir diese allerdings von einer alten Konfiguration ableiten. Hatte nämlich alle Platten gegen Platten mit höherer Kapazität ausgetauscht und dann ein Backup eingespielt. Ich nehme an, dass RAIDXpert immer gleich nach Port-Reihenfolge auf dem Motherboard (SATA3_0 bis SATA3_3) konfiguriert. Die alte Konfiguration hatte ich mir mal abgespeichert (muß ich nur finden :-). Wie sollte es dann weiter gehen, Sephe?

Eigentlich brauche ich doch nur zwei Platten identifizieren, welche einen "stripe" gebildet haben, um dann ein RAID0 zu konfigurieren. Habe leider als Fotograf nicht genügend IT-Background, um dies zu machen. Aber vielleicht gibt es ja hier den einen oder anderen Crack?

Danke für den Hinweis mit der SW, Bartmensch. Ja, leider etwas teuer und damit umgehen, müßte man auch noch ...
Aber vielleicht kommt ja noch ein Hinweis aus der CB-Community, welcher weiter führt. Noch bin ich optimistisch!
 
Zero Assumption Recovery sollte auch RAIDs recovern können, aber Du hast doch ein Backup, was gut ist da RAIDs eben keine Backups ersetzen, damit würde ich das RAID einfach neu aufsetzen. Was für Platten hast Du denn gegen welche ersetzt? Es kann sein, dass das der Treiber oder auch das RAID ROM im BIOS die Kapazität der neuen HDDs nicht unterstützt, wenn diese über 2TB beträgt und es dann durch Fehladressierung zu Datenverlust gekommen ist, was Dir das RAID verschossen hat. Du solltest vor dem Zurückspielen des Backups mal einen Test machen, lege eine einzige große Partition an und beschreibe sie fast komplett mit h2testw, wähle ein paar Hundert MB bis 1 GB weniger als vorgeschlagen wird, da die Metadateien des Filesystem bei großen Volumen schneller wachsen als heise es erwartet hat und sonst am Ende der Platz ausgeht, was zu einem Fehler am Ende des Schreibvorgangs führt. Der hat dann auch nichts mit der HW zu tun, den kann man dann daher getrost ignorieren und trotzdem die Daten prüfen lassen, was auch ohne Fehler passieren sollte. Wenn das klappt, dann weißt Du das die RAID Lösung die volle Kapazität unterstützt.
 
Du hast die Verkabelung also nicht angerührt?
Naja das Problem beim Rebuild ist, dass Du kein wirklich redundantes RAID hattest.
Striped ist ja bekannterweise unsicher, weil die Daten auf beiden HDDs abgelegt werden. Fällt eine aus, kann man sie schlecht rekonstruieren.
Ein Raid 5 wäre besser gewesen, da kann man bei Ausfall einer HDD die Daten wieder rekonstruieren.
Und RAID Level 1 spiegelt ja das Striping leider nur.

Ich würde nach dem HASH Wert gehen.
Logischerweise sollten von Deinen 4 HDDs zwei denselben Hashwert haben, da die Daten ja gespiegelt wurden.
Das kannst Du beispielsweise mit diesem Tool feststellen:
http://www.heise.de/download/product/sha-1md5-hash-generator-72221
Anschließend sollte es möglich sein, ein Striping zu erstellen.
Du hast den Blockwert hoffentlich nicht verändert?
Den Standard genommen?
 
Mein Backup umfaßt ca. 95% der Daten. Leider sind die nicht gesicherten 5% Daten recht wichtig für mich :(

@Bartmensch: Also beim Einrichten des RAID wurden die Standardwerte verwendet - ich würde das mal gerne mit dem Hash-Wert ausprobieren. Aber dazu müßte ich wahrscheinlich den Platten mounten, was wieder Veränderungen in den Konfig.daten bedeuten würde. Hier ein Screenshot aus der Datenträgerverwaltung und die Auswahlmöglichkeiten für die 4 single disks des ehemahligen RAID10 Datenträgerverwaltung.png
Mir ist nicht klar, wie ich jetzt mounten muß, um keine relevanten Konfig.daten zu verändern, was vielleicht einen Rebuild erschwert/unmöglich macht.

@Holt: Die Daten werden auch über 2TB sauber abgespeichert. Der Bluescreen hatte einen anderen Grund: Einlesen von einem externen Laufwerk, welches manchmal dieses Problem erzeugt. Leider war dann noch ein USB-Stick mit einer startfähigen aber rudimentären WIN10-Version eingesteckt, welche dann nach dem Reboot aktiv wurde und dann die Situation mit dem RAID10 "erzeugte" :-( Ich werde mir mal Dein vorgeschlagenes Zero Assumption Recovery Tool anschauen.
 
Hast Du einen USB 3.0 oder 2.0 zu SATA Adapter?
Dann könntest Du zum Beispiel mit dem Tool USBWP.exe unter Windows einen USB Schreibschutz einschalten.
Ergo kann Windows dann keine Daten verändern. Nutze ich auch teilweise dienstlich, das Tool.
Man darf nur nicht vergessen, die Änderungs wieder auszuschalten, sonst wundert man sich beim nächsten Memorystick, warum man nichts schreiben kann.
Hier kannst Du so einen Schreibschutz runterladen: http://www.pcwelt.de/downloads/USB-Schreibschutz-Schreibschutz_fuer_USB-Geraete-7838344.html
 
@all: Nachdem die kostenlose Version von Zero Assumption Recovery tatsächlich meine alte Directory Struktur und ein Volume-Usage von 4,5 TB analysiert hatte (@Holt: Danke für den Tipp), habe ich die Lizenz gekauft (knapp 80 EUR) und seit gestern Abend läuft jetzt der Kopiervorgang der Directories und Dateien auf eine USB3-Disk. Das geht alles sehr bedächtig aber bisher sieht es gut aus :D . Ich schätze das der gesamte Vorgang ca. 48 Stunden für die 4,5TB benötigt. Ich werde berichten.

Aus Erfahrung sollte man klug werden und ich überlege daher, ob ich noch einmal ein RAID10 konfiguriere. Da ich nicht unbedingt auf Geschwindigkeit beim Datentransfer angewiesen bin, also z.B. keine 4k-Videos schneide, kann ich eigentlich auf "stripes", also auf die RAID 0 Komponente verzichte. Somit würde ich dann ein RAID 1 mit 2 Volumes mit je 2 Disks konfigurieren. Kommt es dann später einmal zu Problemen, kann ich die Daten besser mit "Hausmitteln" retten. Was meint ihr?

@DerRob: Vielen Dank für den Hinweis. Vielleicht ist es einen Versuch Wert dieses Tool einmal auszuprobieren. Wenn ich die Daten auf dem USB-Drive habe, dann kann ich es ja mal wagen. Das einzige, was mich vielleicht doch abhält, ist ein Tool mit möglichen "unbekannten Nebenwirkungen" zu installieren. Allerdings sehen die beiden Firmengründerinnen auf der "About us"-Seite vertrauensvoll aus :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte sich immer sehr gut überlegen ob man ein RAID braucht und wirklich einsetzen will, denn durch das RAID entstehen weitere Risiken, wie Du ja gesehen hast. Dann würde ich auch mal überlegen ob statt vieler lokaler Platten nicht ein NAS/Heimserver (z.B. der HP ProLiant MicroServer Gen8, Celeron G1610T, 4GB RAM (819185-421) ab € 178,91 mit OMV als NAS genutzt) die bessere Lösung ist, eben weil dort die Verwaltung des Filesystem von einer eigenen CPU mit einem eigenen Filesystem erfolgt, was die Daten und das RAID weniger anfällig auf Probleme des Rechner und auch Bedienfehler macht, man kann da nicht aus versehen die falsch Partition formatieren oder wie bei USB Platten das Image für den USB Stick aus versehen auf die USB Platte schreiben. Backups ersetzt das natürlich nicht und ein Gigabit Netzwerk ist vergleichsweise lahm, aber man spart sich Bootzeit des Rechner und mögliche Probleme wie eben dieses hier.
 
Und wie/womit hast Du es geschafft?
 
Die Daten konnten vollständig mit Hilfe des Tools Zero Assumption Recovery (ZAR) gerettet werden. Mit der kostenlosen Version läßt sich zunächst prüfen, ob Aussicht auf Erfolg besteht und es können auch bis zu vier Directories testweise wiederhegestellt werden. Ich habe dann die Lizenz für 80 EUR gekauft und nach 48h waren die 4,5 TB auf ein USB3-Laufwerk wiederhergestellt.
 
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