Wake on LAN ermöglicht es einen Rechner im lokalen Netzwerk von einem zweiten Rechner aus per Datenpaket einzuschalten. Dieses Paket (auch Magic Paket™) wird an alle Rechner im lokalen Netz gesendet (Broadcast). Der Rechner dessen Ethernet-Adresse (nicht IP-Adresse) mit der im Paket enthaltenen übereinstimmt wird eingeschaltet, die Restlichen bleiben unbeeinflusst.
Media Access Control (MAC): Das Zugangsverfahren zum eigentlichen Medium (Kabel) eines Netzes. Es ist im Netzwerkcontroller implementiert, also etwa in der Netzwerkkarte eines Rechners. Diese Karte benötigt dann eine sogenannte MAC-Adresse (12 stellige hexadezimale Nummer z.B. 00-05-04-37-F6-1A), durch die eine angeschlossene Station eindeutig im Netz identifiziert werden kann. Sie ist für jede Netzwerkkarte der Welt eindeutig und auf der Karte festgehalten. Netzwerkadressen (etwa IP-Adressen bei TCP/IP) werden durch bestimmte Mechanismen (arp) immer auf diese MAC-Adresse abgebildet.
Natürlich müssen mindestens zwei Rechner vorhanden sein. Diese müssen beide über je eine Netzwerkkarte verfügen und miteinander vernetzt sein. Nennen wir den schlafenden bzw. zu weckenden Rechner den Zielrechner, und den weckenden / sendenden den Quellrechner.
Der Zielrechner (Schläfer) muß über folgende Hardware verfügen:
WOL fähiges Mainboard mit 3-adrigem 'WakeOnLAN' Anschluß auf der Hauptplatine (ATX) Aktuelles BIOS des Mainboards mit ACPI Unterstützung (Menü-Punkt 'Wake on LAN' im Bios). Netzteil nach ATX-Spezifikation 2.01 mit mindestens 720 mA standby Strom (je nach Mainboard / die Netzwerkkarte wird immer mit Strom versorgt ).
Netzwerkkarte mit 'Wake on LAN' Unterstützung und Anschluß (z.B. 3C905b-TX von 3com). Verbindungskabel zwischen Netzwerkkarte und Hauptplatine (Stromversorgung und Einschaltimpuls). Da die Netzwerkkarte ihre Funktion auch im Standby-Modus aufrechterhalten muss, und in diesem Modus nur eine Versorgungsspannung von 5 Volt zur Verfügung steht, scheiden Netzwerkkarten mit BNC und AUI Anschluß von vorneherein aus. Diese benötigen zur Erzeugung ihrer Netzpegel eine Spannung von 12 Volt (es sei denn diese Spannung wird auf der Karte selbst erzeugt, was sich aber wieder im Stückpreis niederschlägt). Ebenfalls aus Kostengründen wird sich wohl auch keine 10 Mbit Netzwerkkarte mit WOL finden lassen. Es muß also mindestens eine WOL-fähige 100 Mbit Netzwerkkarte mit UTP (RJ-45 / Twisted Pair / Cat. 5) Anschluß im Zielrechner, und (na ja) mindestens eine 10 Mbit Netzwerkkarte (natürlich ohne WOL) im Quellrechner vorhanden sein. Bei der WOL-fähigen Netzwerkkarte sind normalerweise entsprechende Treiber und das Kabel dabei. Zwei Rechner können über ein gekreuztes Netzwerkkabel (Crossconnect) verbunden werden. Bei mehreren Rechnern ist dazu ein Hub vonnöten.
Nun zur Software des Zielrechners:
WOL-fähige Treiber der obigen Netzwerkkarte (nur zur Vollständigkeit erwähnt).
ein Betriebssystem mit APM (die Netzwerkkarte muß vor dem Ausschalten vom Betriebssystem und ihren Treibern in den WOL-Mode geschaltet werden).
Zum Quellrechner (Wecker):
Die Anforderungen an den Quellrechner sind ziemlich gering. Außer, dass er ein IP-Päckchen losschicken muss, hat er nichts zu tun (Somit sind auch Fehler eher auf der Seite des Zielrechners zu suchen). Er benötigt, wie oben beschrieben einen Netzwerkanschluß, und naja wenn man von LANStart ausgeht, ein Windows (-Betriebssystem). Natürlich dann auch eine Software, welche ein RemoteWakeUp Paket oder MagicPaket™ aussendet, wie z.B. LANStart.
http://masterbootrecord.de/docs/wakeup.php
WakeUP! ist ein kleines Freeware-Konsolenprogramm, dem man als Parameter lediglich die MAC-Adresse der Netzwerkkarte und die IP-Adresse im Netzwerk (letzter Block = 255) angeben muß, um von einem anderen Ort auch über mehrere Subnetze hinweg einen bestimmten Rechner über WOL einzuschalten. Werkam übernimmt für die Nutzung dieses Programms keine Verantwortung.
Beispiel: wake 00-00-34-ab-ff-ff 123.123.123.255
Die MAC-Adresse einer Netzwerkkarte läßt sich bei eingeschaltetem Rechner per Software auslesen. Für Readtek-Controller: Anzeigen der MAC-Adresse oder am einfachsten unter Windows mit:
NBTSTAT -a IPNAME
Das Einschalten des Rechners über Netzwerk muß vom Mainboard und von der verwendeten Netzwerkkarte unterstützt werden und erfolgt entweder über den WOL-Anschluß (Verbindungskabel zwischen Board und Netzwerkkarte) oder direkt über den PCI-Bus.
Du kannst einen Rechner auch noch per Wake on Ring aufwecken, wenn Du ein Modem oder eine ISDN Karte hast. Bei einem Modem ist das aber nicht so prickelnd, da bei jedem Anruf zum Telefon das Modem den Rechner aufweckt, so war es in der Vergangenheit, ob sich neuere Modem einstellen lassen kann ich nicht sagen.
Hier gibt es auch Infos: für Linuxrechner.