bitfunker
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Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3386910,00.htmlwww.tagesschau.de schrieb:Rechtsextreme wollen Jugendliche mit CD ködern
"Anpassung ist Feigheit - Lieder aus dem Untergrund" lautet der Titel einer CD, die demnächst vor Schulen in ganz Deutschland verteilt werden soll. Mit der "Aktion Schulhof" wollen rechtsextreme Gruppen Jugendliche ködern. Wie das ARD-Hauptstadtstudio aus Sicherheitskreisen erfuhr, sollen möglicherweise 100.000 Exemplare der CD kostenlos vor den Schultoren verteilt werden. Die Kultusminister der Länder sind bereits durch den Verfassungsschutz informiert worden.
Behörden sind machtlos
Doch der Staat kann nichts tun. Anders als die Liedtexte aus der Skinhead- und Neonazi-Szene verstoßen die Texte dieses Samplers nicht gegen Recht und Gesetz. Die Verteilung der CD ist mit rechtlichen Mitteln nicht zu verhindern. Offenkundig, so Sicherheitskreise, haben Rechtsanwälte aus der rechtsextremen Szene das Werk genau auf Straftatbestände geprüft."Uns sind die Hände gebunden", heißt es aus Sicherheitskreisen gegenüber dem SWR. Auch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien kann erst einschreiten, wenn das Werk auf dem Markt ist. Dann aber ist es zu spät: wenn der Sampler auf dem Index ist, werden zehntausende der kostenlosen CD schon vor den Schultoren verteilt worden sein.
Musik als "Einstiegsdroge"
"Die Musik wirkt als Einstiegsdroge", erklärte das Bundesamt für den Verfassungsschutz. Bei den Sicherheitsbehörden herrscht Konsens über die Ansicht, dass unpolitische Jugendliche über die Musik in die rechtsextremistische Szene geraten. Deshalb gehen die Behörden, wenn sie darüber informiert werden, mit allen Mitteln gegen Konzerte der Szene vor. Auf der CD sind alle Musik-Stile vertreten, von Ballade bis Heavy Metal. Aber die Texte sind, im Sinne der erwähnten Einstiegsdroge, anders als sonst bei Skinhead-und Neonazi-Musik, allesamt unterhalb des Levels der Strafbarkeit.
Vertrieb und Finanzierung unklar
Ein CD-Produzent in Sachsen-Anhalt hatte den Auftrag bekommen, 45.000 Stück zu pressen. Der Hersteller wandte sich jedoch an die Behörden. Es wird vermutet, dass die "Aktion Schulhof" von jenen in- und ausländischen Produzenten finanziert wird, die bereits rechtsextreme Musik vertreiben. Damit stünde hinter der Aktion nicht nur ein politisches, sondern auch das finanzielle Interesse, sich neue Käuferschichten zu erschließen. Noch rätseln die Sicherheitsbehörden, wie die rechtsextremistische Szene den Vertrieb der kostenlosen Scheibe organisieren wird. Klar scheint zu sein, dass der Auftrag zur Produktion der CD an mehrere Hersteller geht, damit der Ausfall einer Firma, wie jetzt in Sachsen-Anhalt, nicht zum Scheitern der ganzen ?Aktion Schulhof? führt.
Stand: 24.06.2004 17:23 Uhr
Bringt das mal mit unserem Top-Thread Verdummung der deutschen Jugend in Verbindung...
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