Rechtslage unklar. (zu kompliziert für Titel)

Dukeks

Ensign
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Okt. 2011
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Guten Tag,
ich bin in den letzten Wochen in eine unklare Rechtssituation geraten, die sich heute zugespitzt hat.
Daher frage ich nun im Forum, was ich tun sollte, wenn ich überhaupt etwas tun soll.
Bitte nur antworten, wer auch wirklich Ahnung von der Situation hat bzw. schon ähnliche Fälle erlebt hat.

Also:
Mitte September habe ich mein gebrauchtes Mobiltelefon für 350€* zum Verkauf bei Ebay-Kleinanzeigen reingestellt. In den folge Tagen erhielt ich einige Anfragen, Interessenten per email.
Bei Ebay-Kleinanzeigen sind die Emailadresse bei Konversationen geschützt.
Letztendlich verkaufte ich es an einen Peter Bootsmann* nachdem die restlichen Interessenten abgesprungen sind. Peter wohnt in Süddeutschland und ich im Norden, weshalb ich nur eine Bezahlung per Überweisung/ Vorkasse akzeptierte. Ich schicke ihm schließlich meine Bankdaten und 3 Tage später erhielt ich den Beträg i.H. von 350€ von einer Martina Washington* mit dem Verwendungszweck "[Name des Mobiltelefon]* Bootsmann". Darauf hin habe ich das Paket an die von Peter Bootsmann angegeben Adresse geschickt: eine DHL Packstationadresse.
2 Tage später erhielt ich einen Anruf bei meiner Bank, ich solle schnellstens heute noch vorbeikommen... Bei der Bank erhielt ich die Info, dass man Anzeige gegen mich erstattet, da ich Geld erhalten habe, das mir nicht zusteht. Anscheinend hat Martina das Geld nicht beabsichtigt überwiesen. Ich habe der Dame bei der hiesigen Bankfiliale die Geschichte erzählt und sie versicherte mir, dass ich als Privat-Verkäufer bei Ebay-Kleinanzeigen alles richtig tat.
Falls die Staatsanwaltschaft Informationen von mir dies bzgl. verlange (E-Mail Konversation), soll ich sie ihnen geben. Das Geld durfte ich behalten.
Der Dame bei der Bank gab ich vorerst den vollständigen Namen von Peter, damit sie es zur Staatsanwaltschaft bzw. Martina weiterleiten kann. Sie gab mir den Rat, dass ich mich da nicht reinhängen soll und nur etwas machen soll, wenn es von mir verlangt wird. Mir könnte sonst auch noch etwas vorgeworfen werden. Das tat ich auch und hielt mich mit ein, zwei schlechten Nächten zurück:
- Entweder Martina ist grob mit ihren Kontoauszügen umgegangen. Peter fand sie zufällig. (Überweisung per Schein)
- Martina und Peter sind Lebenspartner. Peter bestellte das Gerät und gab Martina nicht Bescheid.
- Peter ist ein Hacker

Nun bis eben gerade (3 Wochen später) kam nichts des bzgl. auf mich zu. Als ich vorhin ein Paket beim Nachbarn abgeholt habe und es öffnete, befand sich darin das Mobiltelefon, das ich an Peter verkaufte.
Es wurde an der Packstation nicht abgeholt.

Aktionen, die ich aus meiner Sicht für möglich halte:
- Ich würde das Geld zurück überweisen -> aber das Mobiltelefon hat inzwischen an (für mich) bedeutsamen Wertverlust gelitten (~20%). ->Ebenso wüsste ich nicht auf welches Konto. Die Kontodaten von Geldeingängen, wie die von Martina werden nie angezeigt.
- Soll ich mich bei der Bank melden oder beim Staatsanwalt oder gar nicht (Das letzte wäre natürlich am besten :) )? -> Eigentlich soll ich mich raushalten bis etwas kommt. Nicht, dass nach einigen Monaten ein Brief kommt und das Geld zurückverlangt wird und das Mobiltelefon noch weniger wert ist. -> Wie lange darf ein Rechtsverfahren wie von Martina dauern?

*Namen, Werte etc. sind rein erfunden bzw. zensiert um diesen Fall anonym zu halten.

Lange Geschichte... Ich hoffe ich finde Hilfe hier!

LG Dukeks
 
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Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass man sich schleunigst mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Verbindung setzen sollte.
 
@Doc Foster
Ich hab doch gar keine Ermittlungs-Nr. oder ähnlichen. Ich weiß ja nicht einmal, ob sie überhaupt gegen mich ermittelt. Wenn ja, hätte ich doch schon längt einen Brief o.ä. erhalten!
 
Wohei weißt du dann, dass Anzeige erstattet wurde?

Nach einem klassischen Betrugsfall klingt das ganze für mich nicht unbedingt und wenn die Konteninhaberin mit dem Kauf nichts zu tun hatte, musst du das Geld natürlich zurückgeben.
 
Ich soll deiner Meinung nach also zur Bank gehen, fragen wie die Kontodaten von Martina sind und ihr das Geld zurück überweisen?
z.Z. habe ich keinerlei Kontaktinformationen von ihr außer ihren vollständigen Namen.
Mir wurde ein hoher Betrag auf mein Konto überwiesen und ich habe mein Mobiltelefon nach 3 Wochen zurück erhalten. Irgendetwas läuft definitiv schief.
Die Staatsanwaltschaft muss gerade pennen, denn ich habe überhaupt keine Ahnung ob überhaupt gegen mich ermittelt wird. Daher habe ich auch keine Kontaktperson bei der Staatsanwaltschaft bzgl. diesen Vorfalls.
Wenn bis Montag nichts gekommen ist, werde ich mich mal bei meiner Bank melden.
Dort bekomme ich, da ich Kunde bin, erstmal kostenlose Hilfe. Vorm Rechtsanwalt oder sonstigen Anwälten halte ich mich fern. Davon werde ich aus Erfahrung nur ärmer, auch wenn ich den Fall gewinne.
Trotzdem hoffe ich, dass ich hier im Forum bessere Beratung erhalte.
 
Beratung ohne irgendwelche Fakten?

Kläre als erstes den Sachverhalt mit deiner Bank, mehr wirst du momentan nicht machen können.

Dass du das Geld nicht behalten kannst, solllte dir aber klar sein.
 
Rechtsberatung wirst du hier im Forum nicht erhalten, die darf nur ein Anwalt geben.

Ansonsten dürfte der Weg zur Bank erst mal das beste sein, die dürften auch die Informationen bezüglich der ermittelnden Staatsanwaltschaft haben, da sie ja entsprechend kontaktiert wurden.
 
- Ich würde das Geld zurück überweisen -> aber das Mobiltelefon hat inzwischen an (für mich) bedeutsamen Wertverlust gelitten (~20%). ->Ebenso wüsste ich nicht auf welches Konto. Die Kontodaten von Geldeingängen, wie die von Martina werden nie angezeigt.

und das nur in drei Wochen? Wahnsinn, wie lange hattest du das Gerät? Sollte aber überhaupt keinen Wert für dich mehr haben wenn du es so schnell abschreibst. Wurde ja nicht mal von der Gegenseite benutzt. Sei froh das du nicht ein kaputtes zurück bekommen hast.

Um sicher zu gehen, sollst du dich bei der Polizei von selbst melden (als Zeuge evtl. Geschädigter), natürlich holst du vorher von der Bank dir das Aktenzeichen. Auch glaube ich das du das Geld zurück geben werden musst. Sofern es ein Hacker war. Sollte jemand tatsächlich mit ihrem Einverständnis eingekauft haben, habt ihr einen gültigen Vertrag.

Es gilt immer noch, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Und wenn du so handelst das du nichts machst, brauchst du dich nicht später wundern wenn man dir Straftaten vorwirft.
 
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War denn der Name der Packstation mit dem Käufer identisch ?

Davon ab würde ich garnichts machen, das war 100% so eine Geschichte wo Peter Martina das Handy auch über Kleinanzeigen o.ä verkauft hat, ihr dann aber deine Kontodaten gab so dass du dachtest Peter hätte es überwiesen....
In so einem Fall würde ich einfach warten, die Staatsanwaltschaft wird die Tracking-Nr nicht groß überprüfen und Peter wird sowas garantiert nicht nur einmal gemacht haben so dass da sowieso schon nicht mehr groß was geprüft wird ergo wird wohl wahrscheinlich nie rauskommen das du das Handy zurückbekommen hast.

Das mit der Bank würde ich so erstmal nicht machen, denn du hast immer noch einen Kaufvertrag mit Peter und solange nicht geklärt ist das dir das überwiesene Geld nicht zusteht kannst du dies erstmal behalten und Peter müsste auf dich zukommen und einen erneuten Versand auf seine Kosten verlangen/organisieren.
.
 
Eine Packstation hat doch keine Namen.
Ich warte einfach mal ab. Bisher kam nichts.
 
Wird darauf hinauslaufen das ein Betrug vorliegt (meine Einschätzung) und du wirst dich irgendwann dazu äußern dürfen und das Geld wird mit Sicherheit zurückgefordert.

Wenn die Zahlung nicht authorisiert/beabsichtigt war bekommt der Geschädigte auch sein Geld wieder, entweder vom Kreditkartenunternehmen, von der Bank oder von dir.

Die Bank hat dir ja mitgeteilt wie du dich verhalten sollst. Du könntest höchstens mal auf die Wache gehen und dich erkundigen, wie du dich am besten verhälst, wenn eine Anzeige vorliegt dann wohl am Wohnort des vermeintlich Geschädigten.

Die Staatsanwaltschaft braucht Ihre Zeit, sie lässt die Polizei ermitteln die erst einmal alle Fakten zusammenträgt, und das kann dauern.

Im übrigen werden Packstationen sehr oft für solche Zwecke mißbraucht.
 
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Ich möchte nur zu gerne wissen, ob diejenigen, die den TE auffordern, nichts zu tun und sich über den unverhofften Geldsegen zu freuen, es genauso gelassen sehen würden, wenn sie 350 Euro eingebüßt hätten.

Wahrscheinlich würden sie dann hier lauthals rumflennen, ihren verlorenen Glauben an die Menschheit beklagen und (selbstverständlich) um kostenlose Rechtsberatung bitten, wie man dem Schwein an den Karren fahren könne. :rolleyes:

@ TE Melde dich umgehend bei der Polizei und ggf. der Staatsanwalt und gebe alles zu Protokoll. Oder wärst du zufrieden, wenn der Spieß umgedreht würde?
 
Dukeks schrieb:
Eine Packstation hat doch keine Namen.
Ich warte einfach mal ab. Bisher kam nichts.

Doch, mit jeder Packstationsnummer ist auch der Name des Inhabers verbunden, wenn man den nicht bekommt wäre das erstmal verdächtig.

Für mich klingt das ganze nach einer Hackeraktion. Da hatte wohl jemand Zugriff auf das Konto von der Frau, ein Ebay Konto und eine Packstation und wollte dein Handy abgreifen was aber nicht so recht geklappt hat.

Deine Pflicht an dieser Stelle ist eindeutig: Beim Staatsanwalt melden das du das Gerät zurück erhalten hast und so schnell wie möglich versuchen das Geld an "Martina" zurück zu geben. Es ist nicht dein Geld und was für einen angeblichen Wertverlust (20% in 3 Wochen? Relativ unglaubwürdig) du hattest musst du gegenüber dem Hacker geltend machen. "Martina" hat damit nichts zu tun.
 
Hackeraktion? Klar - da hat es mal eben jemand geschafft ein Online-Banking Portal zu hacken und kauft sich dann ein Handy. So ein Blödsinn. :rolleyes:

Wenn "Martina" ihre Kohle zurückwill, wird sie sich schon bei dir melden. Die Dame sieht am Kontoauszug die Kontobewegungenn. Wenn sie die 350€ zurück will, wird sie zu ihrer Bank laufen, die dann dich kontaktiert.

Also - Füße still halten und einfach damit rechnen, dass du das Geld innerhalb von 5 Tagen zurücküberweisen musst. (auch noch nach Monaten)
In der Zwischenzeit verkaufe das Handy nochmals.


@Geh-zur-Staatsanwalt-und/oder-zur-Polizei-Deppen
Na wie soll das dort ablaufen? "Grüß Gott. Ich möchte gegen mich selbst Anzeige erstatten, weil der Käufer zu blöd war sein Handy abzuholen und weil es ihm auch nicht interessiert die Kohle zurückzubekommen. Den oder die Geschädigten kenne ich nicht."


Bei der Bank erhielt ich die Info, dass man Anzeige gegen mich erstattet, da ich Geld erhalten habe, das mir nicht zusteht. Anscheinend hat Martina das Geld nicht beabsichtigt überwiesen.
Also ab zur Bank und erstmal das abklären. Viel mehr kannst du nicht tun.
 
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Weder Phishing beim Onlinebanking noch bei Packstationen sind neue Dinge sondern Sachen die regelmäßig und immer noch in hohem Umfang auftreten, so viel zu deinem Blödsinn...

Und eine Anzeige wurde offensichtlich bereits aufgegeben, der Weg zu den Behörden sollte somit die naheliegenste Variante für ehrliche Menschen sein.
 
Denk mal nach: Bei Fishing Attacken wird die Kohle aber irgendwohin außerhalb Deutschlands hinüberwiesen. Aber kein "Berufs-Hacker" kauft sich mal eben das Handy damit.
Vermutlich ist der TE in irgendeine Art von bizarren Beziehungsstreit reingeraten. (oder tausend andere Gründe)

Ehrliche Menschen gehen in der Regel einer Arbeit nach - sorry, aber ich nehme mir sicherlich keinen Urlaubstag, damit ich die Versäumnisse anderer Menschen korrigiere.
 
Verstehe ich eh nicht das ganze. Wieso gibt es eine Anzeige wenn man Geld erhält? Ob das irrtümlich auf dem Bankkonto gelandet ist oder nicht ist da erstmal zweitrangig. Die Dame hat die Überweisung aus freien Stücken beauftragt du standest ja nicht mit der Pistole dahinter oder hast es eigenhändig von ihrem Konto auf deines überwiesen. Desweiteren sollte die Bank ein Aktenzeichen haben usw. ausserdem glaube ich nicht das die Bank der richtige Ansprechpartner der Staatsanwaltschaft wäre. Der Bescheid wäre dir persönlich zugegangen. Die Bank geht es nichts an ob ein Verfahren gegen dich läuft bzw. nur wenn sie schuldhaft einbezogen wäre. Also die Geschichte ist so wie du sie erzählst sehr seltsam bzw. nicht vollständig.
 
Denk mal nach: Bei Fishing Attacken wird die Kohle aber irgendwohin außerhalb Deutschlands hinüberwiesen. Aber kein "Berufs-Hacker" kauft sich mal eben das Handy damit.
Vermutlich ist der TE in irgendeine Art von bizarren Beziehungsstreit reingeraten. (oder tausend andere Gründe)
Das ist aber starkes Traumdenken, ich habe sehr viel Erfahrung im diesem Bereich (beruflich), und wenn du dich mal nen Tag neben mich setzen könntest, würdest du oben gemachte Aussage mit Sicherheit wegeditieren ;)

PS: Solche Daten kannst du sogar im "geheimen Internet" gegen Bares kaufen, und das ist nich einmal ein großes Geheimnis.
 
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Sherman123 schrieb:
Wenn "Martina" ihre Kohle zurückwill, wird sie sich schon bei dir melden. Die Dame sieht am Kontoauszug die Kontobewegungenn. Wenn sie die 350€ zurück will, wird sie zu ihrer Bank laufen, die dann dich kontaktiert.

Das tat sie ja bereits vor fast einem Monat! :eek:
Entweder ist ihr das Geld einfach egal oder die Polizeit und alle, die damit beschäftigt sind, brauchen einfach ewig. Es kann doch nicht sein, dass ich keinerlei Briefe oder Anrufe bzgl. dieser Sache bekomme, obwohl es schon so lange her ist.

MfG Dukeks
 
das dauert unter umständen einige Zeit.
Ich würde erst einmal versuchen herrauszufinden, ob die adresse der packstation auch in verbindung mit besagter martina steht.
Für mich sieht es so aus, alsob auch besagte Martina den preissturz von 20% mitbekommen hat und das handy einfach nicht haben wollte --> wir tun einfach mal so, alsob ich damit nichts zutun habe und einfach geld von meinem konto überwiesen wurde.

Das wäre noch ein Szenario, dass ich mir vorstellen könnte.
 
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