Reihenfolge ist doch völlig egal!

DonnyDepp

Lt. Commander
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Dieser Meinung sind so einige, man hört und liest es überall.
Hat man mehrere Radiatoren und mehrere Heizquellen, dann soll es egal sein, ob man zwischen die Heizquellen einen Radiator setzt.
Doch immer mit "wenn" oder "unter der Voraussetzung" oder "vielleicht doch".

Die Pumpe hat die Aufgabe das Wasser rotieren zu lassen, damit jeder Punkt im System möglichst der Durchschnittstemperatur entspricht.
Wenn man durch setzen von Radiatoren zwischen die Heizquellen das unterstützen kann, wieso also nicht? Weil der Effekt zu gering ist?

Das habe ich nun nachgemessen.
Software: Prime95, Furmark
Komponenten:
a) RTX2080 mit xspc block
b) i7-2600k mit Aquacomputer cuplex kryos next
c) alphacool nexxxos st30 xflow 360mm
d) alphacool nexxxos xt45 420mm

Aufbau
blaue Linie: a b c d
orange Linie: a c b d

Messpunkte immer vor a und nach b.

tdiff.jpg


Die blauen Messwerte enden bei 25 Grad Differenz, da die maximale Wassertemperatur 50 Grad erreicht hat und ich abgebrochen habe.
Die andere Messreihe konnte ich noch weiterführen, da nur 40 Grad maximal erreicht wurden, jedoch führt eine Regelung der Pumpenleistung unter 30% zu keiner Veränderung der wirklichen Pumpenleistung. 30% ist vielleicht das minimal einstellbare.
Die blauen Messwerte entstanden an einem ziemlich kaltem Tag und heute ist es sehr warm gewesen, deswegen sind die absoluten Werte nicht unbedingt vergleichbar.

Durch den Umbau des Radiators erleichtert man der Pumpe die Arbeit erheblich.
Die Temperaturdifferenz wird nicht ganz halbiert, da der Radiator c) aufgrund der Fläche, der Dicke und des XFlow Designs generell weniger wegschafft als der 420er.

Bei 100% Leistung ist der Unterschied auf die Komponenten und die Differenz irrelevant und in realistischen Lastszenarien lässt sich wahrscheinlich auch mit 70% noch arbeiten.

Wer keine Regelmöglichkeit für die Pumpe besitzt, der kann durch einen Umbau gut 25% runterschalten.
Und wer die Pumpe nach Differenz regelt, wird die Pumpe seltener hören.

Auswirkungen auf die GPU-Temperatur hatten die verschiedenen Aufbauten nicht.
Die CPU-Temperatur mochte das aufgeheizte Wasser von der GPU aber überhaupt nicht.


cpu.jpg




Führt doch bei euch auch mal Messungen durch und schaut ob es was bringt.



Alle Messwerte:
Pumpe 100%, Lüfter 70%
TempLow 31,00
TempHigh 32,75
Differenz -> 1,75
cpu 61
gpu 43

Pumpe 75%, Lüfter 70%
TempLow 30,80
TempHigh 33,95
Differenz -> 3,15
cpu 63
gpu 44

Pumpe 50%, Lüfter 70%
TempLow 29,2
TempHigh 37,1
Differenz -> 7,9
cpu 66
gpu 44

Pumpe 45%, Lüfter 70%
TempLow 28,7
TempHigh 38,5
Differenz -> 9,8
cpu 68
gpu 45

Pumpe 40%, Lüfter 70%
TempLow 26,5
TempHigh 39,5
Differenz -> 13
cpu 68
gpu 44

Pumpe 35%, Lüfter 70%
TempLow 26
TempHigh 44
Differenz -> 18
cpu 74
gpu 46

Pumpe 30%, Lüfter 70%
TempLow 25
TempHigh 50
Differenz -> 25
cpu 80
gpu 49

Pumpe 25%, Lüfter 70%
TempLow 26
TempHigh 52
Differenz -> 26
cpu 80
gpu 51

-------------- UMBAU --------------

Pumpe 100%, Lüfter 70%
TempLow 34,2
TempHigh 35,3
Differenz -> 1,1
cpu 63
gpu 46

Pumpe 75%, Lüfter 70%
TempLow 33,7
TempHigh 35,5
Differenz -> 1,8
cpu 63
gpu 46

Pumpe 50%, Lüfter 70%
TempLow 32,3
TempHigh 36,5
Differenz -> 4,2
cpu 65
gpu 47

Pumpe 45%, Lüfter 70%
TempLow 31,7
TempHigh 36,9
Differenz -> 5,2
cpu 65
gpu 47

Pumpe 40%, Lüfter 70%
TempLow 30,7
TempHigh 37,7
Differenz -> 7
cpu 65
gpu 48

Pumpe 35%, Lüfter 70%
TempLow 29,5
TempHigh 38,6
Differenz -> 9,1
cpu 67
gpu 49

Pumpe 30%, Lüfter 70%
TempLow 28,6
TempHigh 39,9
Differenz -> 11,5
cpu 69
gpu 53

Pumpe 25%, Lüfter 70%
TempLow 28,4
TempHigh 40
Differenz -> 11,6
cpu 70
gpu 53

Pumpe 20%, Lüfter 70%
TempLow 28,4
TempHigh 40
Differenz -> 11,6
cpu 70
gpu 53
 
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Erstmal vielen Dank für die Überlegungen und den Versuch!
Soviel Arbeit macht sich nicht jeder, der zum Thema eine klare Meinung hat.

Ich hätte da noch Anmerkungen:
  • die Differenz der Temperaturen wird in K angegeben
  • was passiert, wenn man erst die CPU und dann die GPU im Kreislauf hat
  • wirklich deutlich werden die Auswirkungen erst, wenn man die Pumpleistung merklich senkt. Wer das nicht tut, hat auch keinen Vorteil von einer anderen Reihenfolge.
 
Was hast du denn für eine Pumpe?
Hast du auch noch einen Durchflusswert dazu?
Wäre mMn ein wichtiger Faktor, da die Aussagen "Die Reihenfolge wirkt sich nicht aus" immer mit der Bedingung gekoppelt ist, einen gewissen Durchfluss zu haben.
Das mit sinkendem Durchfluss der Differenz immer größer wird ist ja logisch, das Wasser hat mehr Zeit die Wärme aufzunehmen.

Furmark und Prime zusammen sind ein Lastszenario, das man unter normalen Bedingungen nie hat.
Bei etwa 100l/h habe ich bei mir zwischen "kältester" und "wärmster" Stelle(CPU > GPU > Radi) mir Furmark und Prime auch nur 5-6K.
Unter normaler Spielelast sind es nur noch 3-4K.
 
Um auf eine Spreizung von 25 K zu kommen, müsste der Durchfluss bei 350 W Abwärme auf 16 l/h einbrechen.
DonnyDepp schrieb:
Auswirkungen auf die GPU-Temperatur hatten die verschiedenen Aufbauten nicht.
Und genau daraus leitet sich die Aussage, dass die Reihenfolge kaum eine Rolle spielt, ab.

Wenn man natürlich 500 Watt in den Kreislauf ballert und die Pumpe bei minimaler Drehzahl laufen lässt, dann sieht die Sache wieder anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durchflussmesser habe ich leider nicht.
Ziel soll lediglich sein durch Umbau die Pumpe langsamer laufen lassen zu können ohne anderweitig negativen Effekte.

"Einen gewissen Durchfluss zu haben".
Eben genau das. Und bei dem Aufbau mit Zwischenradiator darf der Durchfluss mindestens 15 Prozent geringer sein.

Intensivere Tests könnte ja CB Mal durchführen oder jemand mit SLI und somit 3 Komponenten und idealer Weise 3 Radiatoren.
Diesen Umbau und Test hätte ich sowieso gemacht, aber mehr als nötig möchte ich auch nicht mit dem Wasser rumspielen.
Ich lasse den Kreislauf jetzt so bzw ersetze den xflow durch einen normalen Radiator, damit die Leitungen nicht hin und her gehen.

@0-8-15 User bei der GPU kam in beiden Fällen relativ gleich gekühltes Wasser mit dem selben Durchfluss an.
Deswegen ist es logisch, dass dort kein Unterschied ist, die Energiegleichung hinter der GPU ist ja identisch.
Für die CPU ist der Unterschied aber ziemlich groß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um zu beurteilen, wie viel der Umbau tatsächlich gebracht hat, müsstest du das 2. Diagramm für beide Reihenfolgen plotten. Dann würde man sehen, ob ein 15% geringerer Durchfluss wirklich zu den selben CPU / GPU Temperaturen führt.

Nachtrag: Ich hab mal ein wenig auf deinen Messwerten herumgerechnet. Bei 40% Pumpenleistung (da ist meine Pumpe schön leise) komme ich raumtemperaturbereinigt zu folgendem Ergebnis:

Vor dem UmbauNach dem Umbau
CPU69 °C65 °C
GPU45 °C48 °C

Wenn man bedenkt, dass die GPU Temperatur viel entscheidender ist (was das Übertaktungspotenzial betrifft), dann fährt man sogar ohne Umbau besser. Für den Umbau spricht eigentlich nur die Reduktion der maximalen Wassertemperatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessanter Versuch :-)

Ich selbst betreibe eine D5 Pumpe die bei Stufe 3 von 5 ca. 122 L/h schafft und dabei nicht zu hören ist.

Ich sehe unter Last eine Temperatur Differenz von vor und nach CPU + GPU von 2-3 Kelvin.

Reihenfolge:
Pumpe
240 30mm (Pull)
SENSOR
CPU (8086k)
GPU (2080Ti) -> Bei 40-46°C je nach Raumtemperatur
SENSOR
360 45mm (Push)
360 60mm (Push/Pull) 2x

VG
 
Als ich noch mit i7-5960X und GTX 1080 unterwegs war, sah es bei mir unter Last folgendermaßen aus:
767124
 
Hmm aber GPU und CPU Temperatur in Bezug auf die Drehzahl sind nicht in meinem Test nicht aussagekräftig. Nur die momentane Differenz Low und High.

Habe kein Klimagerät im Zimmer.
Zwischen den Messungen kann sich der Raum schon Mal um 5 Grad erwärmen durch die 400 Watt PC Heizung plus Bildschirme und Mensch.
 
Ich hab die Raumtemperatur rausgerechnet. Und das Ergebnis ist plausibel. Bei konstantem Durchfluss wird die GPU durch den Umbau wärmer und die CPU kälter.
 
Wie hast du die Raumtemperatur rausgerechnet?
Heute war ich im T-Shirt draußen und im Dach wars auch warm.
Bei der ersten Messreihe saß ich da oben im Pullover. Der Heizkörper ist an den fbh Kreislauf angeschlossen xD
Schätze 3 Grad wärmer war es heute schon.
Sieht man eventuell an der 100 Prozent Drehzahl Messung.
Und so richtig entlüftet ist das ganze auch noch nicht.

Übertakten kann ich da leider nichts. Das Power target der 2080FE ist gelockt :(

Durchflussmesser wär echt nicht schlecht gewesen. Der muss ja echt niedrig sein bei minimum. Pumpe ist ne d5 von Aqua Computer.
 
Zuletzt bearbeitet:
DonnyDepp schrieb:
Wie hast du die Raumtemperatur rausgerechnet?
Ich hab die mittlere Wassertemperatur (bei 40% Pumpenleistung) gleich gesetzt. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Wassertemperatur bei beiden Tests eingeschwungen war und die gleiche Last anlagt.
DonnyDepp schrieb:
Übertakten kann ich da leider nichts.
Das sollte die Karte in gewissem Grad selbst tun, abhängig von der Temperatur.
DonnyDepp schrieb:
Pumpe ist ne d5 von Aqua Computer.
Ich hab auch eine D5 verbaut.
DonnyDepp schrieb:
Schätze 3 Grad wärmer war es heute schon.
Entscheidend ist ja streng genommen nicht die Raumtemperatur in Sitzposition, sondern die Temperatur der Luft, die die Radiatoren ansaugen. Da liegen bei mir mehrere Grad dazwischen (insbesondere wenn der Rechner lang unter Last läuft und sich die Umgebung des Rechners aufheizt).
DonnyDepp schrieb:
bei der GPU kam in beiden Fällen relativ gleich gekühltes Wasser mit dem selben Durchfluss an.
Das kann eigentlich nicht sein. Oder ich steh auf dem Schlauch.
 
Zuletzt bearbeitet:
@0-8-15 User
Mit relativ meine ich im Verhältnis zur Raumtemperatur. Im zweiten Durchgang war es 3 Grad wärmer.

Ist denn diese Überlegung grundlegend falsch?
Betrachtet man eine feste Menge an Wasser im Kreislauf und dessen Energiepotenziale.
+10 Joule GPU
+20 Joule CPU
-10 Joule Radiator1
-20 Joule Radiator2

Tauscht man in der Mitte bleibt doch alles gleich.

Würde man mit Temperaturendifferenzen von über 100K arbeiten, dann würden sicherlich noch andere Effekte tragen und das Ergebnis verändern.

Der Rechner steht quasi mitten im Raum. Das ist momentan noch ein 20qm Abstellraum mit Schreibtisch.

Meine da müsste man bei 100 Prozent Pumpenleistung die Wassertemperatur vergleichen und die Differenz beider Durchgänge angleichen. Ganz nach der Regel bei hohem Durchfluss ist der Aufbau egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
DonnyDepp schrieb:
Tauscht man in der Mitte bleibt doch alles gleich.
Nach dem Tausch bekommt Radiator2 wärmeres und Radiator1 kälteres Wasser als zuvor. Also verändert sich auch der jeweilige Wärmestrom zwischen Wasser und Luft.
DonnyDepp schrieb:
Ganz nach der Regel bei hohem Durchfluss ist der Aufbau egal.
Genau. Je geringer der Durchfluss umso größer ist der positive Effekt des Umbaus auf die Kühlleistung.
 
Mag Hilfreich sein zum Thread...

Ich bekomme mein Kühlwasser derzeit gar nicht über 30°C (Außer an den ü>35°C Tagen im letzten Sommer. Tiefer als die Temperatur der Ansaugluft kommt man ja nicht.)
Aktuell getestet mit Prime95 (100% auf dem i7-8650K) Zeitgleich mit dem Kombuster msi Donut (100% auf der RX Vega 64 LC, (Umgebaut) Eingeschliffen in Custom WaKü Kreislauf. Die zieht dann ~330W)

Mein Kreislauf:
AGB -> AC D5 USB -> Durchfluss Messung ->RAD 280x30 -> RAD 280x30 -> Y-Verteiler =>
-> CPU -> AGB
-> GPU -> AGB
D5 permanent an 12V ~200l/h
Beide Lüftergruppen Spannungsbegrenz auf 5.0V(Geräuschlos / WIN-Idle) bis 7.0V (Hörbares leichtes Rauschen / Vollast)
Lüfter push: 4 140er NB-eLoops (Volumenstrom max 178m³)
Lüfter pull: 4 120er Alphacool Susurro (Volumenstrom 150~199m³) die drehen permanent mit ~400rpm (Geräuschlos) da in ihrem Luftstrom auch das aquaero 6LT und die farbwerke liegen.
Ab >27°C regeln die 120er
Ab >28°C starten dann Helfend die 140er
Nach ca. 30 min Prime + Donut hält sich die Wassertemperatur ~30°C
Prime und Donut kommt in der Täglichen Anwendung nicht vor bisher. Also Beide Wärmequellen auf ~100% Auslastung.
Jetzt gerade beim Schreiben dieses Posts lese ich 26°C Kühlwasser bei 21°C Raumtemperatur. Dieser Fühler sitzt am Shroud des untersten 140er und gibt so die Ansaugtemperatur wieder.

CPU Temperatur Last ~ (Package) eiert um die 65°c herum
GPU Temperatur Last, Core ~40°C, HBM (1050MHz) ~50°C, Hotspot ~60°C. Taktet seit dem Umbau der LC Kühlung auch nach einer Stunde Vollast nicht mehr herunter.
Wattman: HBM1050 MHz, Power max +25%
Idle Shot
Idle.JPG
Last Shot
Last.JPG

https://www.computerbase.de/forum/t...kuehlung-threadregeln-beachten.468646/page-44
 
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Durch Zufall einen alten Computerbase Test gefunden, wo @Thomas B. das auch beschrieben hat.
https://www.computerbase.de/2016-08/cpu-wasserkuehler-test/5/
Zwischengeschaltete Radiatoren können helfen
In einer Wasserkühlung spielt es üblicherweise keine große Rolle, in welcher Reihenfolge Kühler und Radiatoren verbaut werden. Doch in dem aufgezeigten Szenario einer Kühlung mit mehreren Kühlern und sehr geringem Durchfluss kann durch eine gezielte Anordnung der Kühlungskomponenten die Spanne der Wassertemperatur verringert werden: Ein Radiator nach jedem Kühlkörper sorgt für ein Absenken der Temperaturspitzen – die maximale Differenz der Wassertemperatur wird dadurch verringert, wodurch auch beim Einsatz von mehreren Kühlern jeder Kühlkörper mit möglichst kühlem Wasser arbeiten kann.
 
Ich sag's mal so: Wer einen Durchfluss hat, bei dem die Reihenfolge wichtig wird, hat die falsche Pumpe gewählt für sein System.
 
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Da muss aber der Durchfluss ordentlich runtergeschraubt werden. Ab 45l/h ist der Wassertemperaturunterschied im Kreislauf idR. nicht mehr von Bedeutung bzw., wenn es das sein sollte, würde ich das verwendete Konzept in Frage stellen. 45l/h schafft meine D5 bei minimum PWN mit vier Radiatoren und zwei Kühlblöcken.
 
Eben nicht. Bei geringem durchfluss ist der Vorteil groß. Bei hohem durchfluss geringer, aber stets vorhanden.
 
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