Rentenversicherung abgeschlossen aber unzufrieden

nebulein

Admiral
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Hallo,

ich habe letztes Jahr in geistiger Umnachtung, anders kann ich mir diesen Fall nicht mehr erklären, eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen.

Ich fühle mich nicht gut beraten bzw. um ehrlich zu sein verarscht. Zudem tun mir momentan die 75 € im Monat noch ziemlich weh, da ich Bafög etc. noch zurück bezahle.

Ich hab mir schon nen paar Gedanken gemacht, was ich da jetzt am besten tun könnte. Am liebsten würde ich den Vertrag kündigen, weil ich da einfach keinen Sinn drin sehe diesen weiter zu besparen. Jedoch wird das wohl nicht so einfach gehen.

Daher gibts ja noch die Möglichkeit den Beitrag zu senken bzw. das ganze Beitragsfrei zu stellen soweit ich weiss. Wer weiss da näheres?

Was mich stört ist, dass ich bei allen anderen Verträgen die ich habe, mal ne Jahresübersicht oder sowas geschickt kriege, wie denn der Stand ist, hier habe ich bis dato 0,0 bekommen. Gesellschaft ist die Provinzial. Abgeschlossen wurde das ganze in 06.2014.

Fonds müsste folgender sein:

http://www.finanzen.net/fonds/DekaFonds_CF

Rein von der Performance lief der wenigstens bis jetzt ganz ordentlich.
 
Also wegen der Jahresübersicht würde ich da einfach mal nachfragen. Da das Ding noch nichtmal nen Jahr läuft finde ich es nicht besonders überraschend, dass du sowas noch nicht bekommen hast.
 
Ja ich wollte da gestern schon anrufen, da hab ich aber um 17:30 niemand mehr ans Rohr bekommen, heute hab ich früher Feierabend und wollte mich mal beraten lassen wie meine Optionen aussehen. Wie gesagt kann ja sein das der Vertrag an sich nicht so schlecht ist, aber mir tun eben die 75 € aktuell schon ziemlich weh.

PrivatRente Flexibel heisst im übrigen das Produkt.
 
Wenn du kuendigst, duerfte 90% der bisher eigezahlten Betraege weg sein.
Lass den Vertrag doch so lange ruhen, bis Du Dein BAFOEG abgezahlt hast.
 
Hallo
nebulein schrieb:
Gesellschaft ist die Provinzial.
Das ist meiner Meinung nach das größte Problem an der Geschichte.
Ich habe in meiner Familie mit mehreren Verträgen Erfahrungen in drei Filialen von dem Verein sammeln dürfen/müssen und alle sind unzufrieden mit dem Verein.
Das ist eine der teuersten Versicherungen mit dem schlechtesten Service (keine bis kaum Betreuung nach Abschluss) und der grausamsten Beratung (inkompetent/schlecht und falsch bis verlogen) die ich je in diesem Bereich erlebt habe.
Ich würde dir empfehlen da raus zu gehen, egal wie viel du verlierst (wird nach einem Jahr nicht so viel sein), und besser woanders abzuschließen, da hast du den Rest deines Lebens mehr von.
Geh zur Verbraucherzentrale oder ruf die an, die können dir dabei helfen.

nebulein schrieb:
Ja ich wollte da gestern schon anrufen, da hab ich aber um 17:30 niemand mehr ans Rohr bekommen
Die tollen Geschäftszeiten der Provinzial, ich bekomme bei der HUK wo ich jetzt bin Sonntags telefonisch um 21:00 eine bessere und kompetentere Beratung als bei der Provinzial in der Woche um 14:00 in der Filiale.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja eben ich bin mit anderen Verträgen z.b. bei der devk da kann ich in der Woche noch um kurz vor 20 Uhr anrufen und kriege jemand ans Rohr der mir hilft.

@JanKrohn

Das ist mir bewusst. Mir gehts nur darum, dass ich nicht noch Abschlussgebühr nachbezahlen muss oder sowas. Das mir dadurch Nachteile entstehen ist klar.
 
Da hast Du Dich aber mächtig beschwatzen lassen, der Fond ist sehr simple mit deutschen Standardwarten und extrem teuer:

Ausgabeaufschlag 5,26%
Verwaltungsgebühr 1,25%
Depotbankgebühr 0,10%

Regelmäßig ein DAX-ETF zu kaufen wäre günstiger, die gibt es ab 0.2% Verwaltungsgebühr im Jahr. Informieren Dich zu welchen Konditionen Du da wieder raus kommst, der DAX ist ja gut gelaufen in den letzten Monaten, aber auf Dauer würde ich so einen total überteuerten Fonds nicht besparen, die Kosten müssen ja auch erst mal eingespielt werden.
 
Warum sollte es nicht möglich sein, den Vertrag zu kündigen? Da der Vertrag erst seit letztem Jahr läuft, würde ich nämlich genau das tun, da es weder Sinn macht den Vertrag beitragsfrei zu stellen bzw. die Laufzeit zu verkürzen.

Da du weder vom Fonds noch von der Gesellschaft überzeugt bist, würde ich den harten Schnitt wählen und eventuell mit Verlusten aus dem Vertrag aussteigen. Betrachte es als Lehrgeld. Am besten ist es aber ohnehin zuerst einmal einen Blick in deine Unterlagen zu werfen, was dort zu Kündigsfristen und einem Stornoabzug erwähnt wird.
 
Sehe ich auch so, raus da, fast egal was es kostet und nehme es als Lehrgeld. Jeder DAX ETF wäre besser gewesen. Am besten du liest dich in die Materie ein z.B. WertpapierForum und regelst deine Geldangelegenheiten ab sofort selbst.
Es ist eine Krankheit der Deutschen etwas für seine Altersvorsorge tun zu müßen und dann unbedingt Versicherungen abschließen. Warum nicht selbst ansparen und tausende von Euro sparen? Und das beste daran, zur Not kommt man auch ohne Kosten wieder raus für ein Hausbau z.B. Ich weiß nicht wie man in so jungen Jahren eine Fondsgebundene Rentenversicherung abschließen kann. Das ist so mit das teuerste Produkt das es überhaupt gibt. Mache einen weiteren Bogen um diesen Vertreter und kümmere dich selbst um dein hart erarbeitetes Geld. Das verstehe ich sowieso immer nicht. Es gibt Leute die fahren 5 km weiter in den Supermarkt um 1 Euro zu sparen aber wenn es um Bankprodukte geht schmeißen sie tausende von Euro einfach so zum Fenster raus. Bitte bitte, kündige den scheiß!
 
So ist es, vor dem Kauf eines Smartphones, einer SSD oder auch einer neuen Maus für den Computer wird sich ausführlicher informiert als bei der Geldanlage, wo es um wirklich viel Geld geht. Bei den schwachen Renditen die die meisten Produkte bieten, fressen die Kosten diese nicht selten komplett auf, wie auch dieser Bericht des Handelsblattes über Bausparverträge zeigt.

Das gleich gilt für die ganze KapitalLebensVersicherungen, das sind die wirklichen Zockerprodukte:
Wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass ich Aktien habe, dann werde ich schon mal als Zocker oder Spekulant bezeichnet. Ich persönlich halte Aktien für eines der konservativsten Geschäfte. Ob mir jetzt eine Maschine gehört, die mir ein Zusatzeinkommen verschafft, oder ob mir eine Firma gehört, der diese Maschine gehört, oder ob mir nur ein Teil der Firma gehört, kommt am Ende aufs Gleiche hinaus. Aktien haben den Vorteil, dass man sie schnell veräußern kann, wenn man Geld braucht. Das ist eine gute Sache, denn dadurch sinkt die Hemmschwelle, Aktien zu kaufen, außerdem ist eine Aktiengesellschaft dadurch vitaler, weil sie im Gegensatz zu einer GmbH mit ein, zwei Unternehmern an der Spitze den Tod eines Miteigentümers locker überlebt. Davon profitieren Kunden und Arbeitnehmer gleichermaßen.

Natürlich gibt es Leute, die aus den Kursschwankungen an der Börse Profit versuchen zu schlagen. So einer bin ich nicht. Ich kaufe Aktien, um diese langfristig zu halten. Ich habe Aktien im Portfolio, die ich bereits vor fünf Jahren kaufte. An einen Verkauf denke ich einfach nicht.

Die wahren Zocker sind aber in meinen Augen ganz andere:

Inhaber von Kapitallebensversicherungspolicen
Riestersparer
Bausparer

Der KLV-Sparer ist der Zocker schlechthin. Er glaubt zu jenen 13 % zu gehören, die eine Kapitallebensversicherung bis zum Ende durchhalten. Dann wettet er auch noch, dass es Jahrzehnte während seiner Ansparphase kaum Inflation gibt. Wer gleich zwei solcher Wetten abschließt, ist einfach ein Zocker.

Der Riestersparer packt ja noch eine Wette obendrauf. Er wettet nicht nur, dass er den Vertrag bis zum Ende durchhält und dass seine Ansprüche nicht weginflationiert werden, sondern geht auch noch bei der Wette mit, 95 Jahre oder älter zu werden. Und der Bausparer ist ein Spieler in einem Schneeballsystem. Er muss hoffen, dass seine Bausparkasse genug andere Idioten findet, die ihm das Baudarlehen finanzieren.

Und ja, diese Wetten und die Mentalität, die vermeintlich risikofreie Geldanlage zu wählen, führte geradezu in den Abgrund. Anstatt in solide Dividendenzahler zu investieren, landete das Geld bei Versicherungen, Bausparkassen und Banken, die Produkte anboten, die Sicherheit suggerierten. Damit übergaben sie das Geld den Zockern in den Banken, die mit Hochfrequenzhandel, Daytrading und Derivaten für Verwerfungen auf den Märkten sorgten.

Aktien, die man kauft und hält, hält man vom Hochfrequenzhandel fern. Wer die Unbill an den Finanzmärkten nicht mag, sollte nicht lamentieren, sondern einfach Aktien kaufen und halten.
Das könnte glatt von mir sein, ist es aber nicht!

PS: Man sollte noch hinzufügen, dass die meisten Geld der KLV in Anleihen gehen müssen, weil der Gesetzgeber es so vorschreibt. Der TE hat sich ja immerhin für einen Aktienfond entschieden und eine Phase guter Kursentwicklung an der Börse erwischt.
 
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