IceRagequit
Ensign
- Registriert
- Juni 2017
- Beiträge
- 227
Heute habe ich mit meinem Kumpel das Neewer NW-800 an verschiedenen PCs und Audiointerfaces getestet:
Dabei haben wir uns natürlich gefragt wie eine System für 40€ (Mikrofon, Mikrofonständer, Kabel, Phantomspeisung) gegen ein System für über 300 € abschneidet. Außerdem wollten wir natürlich wissen, ob die Phantomspeisung des Neewer NW-100 etwas taugt.
Lieferumfang des Neewer NW-100:
Mikrofon
Popschutz
Windschutz
Spinne
Tischständer
Phantomspeisungsinterface mit Netzteil (NW-100)
2 XLR Kabel (eins auf 3,5er Klinke)
Wertigkeit der Materialien
Das Mikrofon ist aus Metall und wirkt durchaus wertig.
Die Spinne und der Ständerarm sind aus Plastik und Aluminium. Es funktioniert auf jeden Fall, der Ständerarm hält auch das Mikrofon gut vom Gewicht her, bei einigen Herstellern knickt hier der Ständer einfach weg. Lediglich die Stellschrauben drehen manchmal in den Gewinden durch, aber gut was will man für 40 € erwarten. In dieser Kategorie gibt es bei anderen Herstellern nur den Ständerarm zu kaufen.
Das Netzteil (18V bei 500 mA) des NW-100 wirkt nicht besonders wertig und wird im laufenden Betrieb sehr heiß, ich habe es mit einem alten Laptop Netzteil ersetzt.
Zwischenfazit: Aufbau funktioniert, Einrichtung ist selbsterklärend.
Klang:
Wir haben das Mikrofon also fertig aufgebaut und zunächst einfach an die Onboard Soundkarte des MSI X370 Pro Carbon (Realthek ALC 1220 Chip) angeschlossen. Hierbei gibt es einige interessante Beobachtungen:
Ohne Phantomspeisung des NW-100 kommt gar kein Signal an. (XLR -> 3,5er Klinke direkt)
Mit Phantomspeisung des NW-100 kommt ein angemessenes Signal bei einer Entfernung von wenigen Zentimetern (5 cm) zum Mikrofon am Computer an. Das Signal zu Rauschverhältnis ist hierbei durchaus akzeptabel.
In einer Entfernung von 50 Zentimetern allerdings, ist kaum noch etwas zu hören, das Signal fällt stark ab und nur mit extremer Signalverstärkung ist überhaupt etwas zu hören. Dabei gibt es ein starkes elektronisches Rauschen zu hören.
Von diesem Verhalten enttäuscht, haben wir uns also entschlossen einen Testparcour zu durchlaufen in welchem gerade die Distanzabhängigkeit betont wird:
Referenz:
Rode NT1A an Focusrite Scarlett 2i2
Tests:
Neewer an ALC 1220 (Onboard-Sound)
Neewer an Devil HDX (Powercolor Soundkarte)
Neewer an Focusrite Scarlett 2i2
Disclaimer:
Bei einigen Aufnahmen ist extremes Rauschen zu hören. Diese Aufnahmen wurden digital verstärk um überhaupt ein Signal zu hören.
Referenzsound:
Rode NT1A mit Focusrite Scarlett:
https://clyp.it/uowcz2f2
Man hört deutlich, dass der Sound viel Volumen und Tonumfang hat, das Signal zu Rausch Verhältnis ist gut und der Abfall des Signales in Relation zur Distanz ist in Ordnung. Es wurde keine digitale Verstärkung im Nachhinein eingesetzt.
Neewer an Focusrite Scarlett:
Das Neewer NW-800 ohne Zwischeninterface direkt am Scarlett.
https://clyp.it/qad1a0qe
Man hört ein durchaus gutes Mikrofon, das allerdings deutlich dumpfer als das Rode NT1A wirkt. Es bildet das wichtigste ab, aber die Nuancen fehlen. Geht man weiter weg, so fällt das Signal stark ab, durch einen Gain Regler kann das Scarlett diesen Signalverlust aber gut kompensieren.
Neewer an ALC 1220:
Das Neewer NW-800 mit dem NW-100 an dem Onboard Chip des MSI X370 Pro Carbon:
https://clyp.it/4rg1awpu
Wir mussten das Signal bei einiger Entfernung digital verstärken, das machen auch Programme wie Discord und Teamspeak. Wir haben das bei Teamspeak auch nachvollzogen: Hier ist ein starkes Rauschen im Hintergrund zu hören, falls man im Abstand von 50 cm zum Mikrofon sitzt.
Neewer an Devil HDX:
Die Devil HDX verfügt über keinen MIC-Boost und hat das Mikrofon lediglich auf der Daughter-Card der Hauptkarte angeschlossen.
https://clyp.it/c1qgkord
Der Sound klingt genauso gut/schlecht wie an der Onboardsoundkarte. Dies ist kein Wunder, ist das S:N Verhältnis des Mikrofons und die Spannung der beiden Ports doch sehr ähnlich. Auch hier haben wir die Sounds digital nachbearbeitet, um sie überhaupt hörbar zu machen.
Abstandstest:
Hier nochmal ein kleiner Abstandstest, um den Signalunterschied deutlich zu machen. Wir haben alle Signale sehr leicht angehoben, um das leiseste Signal noch zu hören:
https://clyp.it/wpikeam3
Fazit:
Pro:
- sehr günstig
- Komplettset mit Stellarm
- annehmbare Soundqualität
- Mikrofon NW-800 durchaus für den Preis überzeugend
Con:
- Kein Inputgain
- Schlechtes Signal zu Rausch Verhältnis bei größeren Abständen
- NW-100 mit keinen Einstellmöglichkeiten (außer an und aus) und mit Chinaböller Netzteil
Für 40€ bekommt man ein Set, das funktioniert. Das Mikrofon wird auch mit XLR auf 3,5er Klinke direkt angeboten, benötigt aber unbedingt mehr Volt als die normalen Mikrofonausgänge hergeben. Das Mikrofon fanden wir schlechter als das Rode NT1A (wie erwartet), aber für den Gelegenheitsstreamer, den Discordler oder Teamspeaker ist es okay. Wir geben aber folgendes zu bedenken: Will man weiter als 5 cm vom Mikrofon entfernt sprechen, so muss man sich auf jeden Fall noch ein Audiointerface für um die 40 € kaufen, welches auch einen Inputgain-Regler hat. Im Bereich von 75 € gibt es allerdings wieder (USB)-Mikrofonsets, die dieses Mikrofon vielleicht schlagen können. Wir sind also hin und her gerissen, ob wir dem Mikrofonset eine Kaufempfehlung geben sollten.
Dabei haben wir uns natürlich gefragt wie eine System für 40€ (Mikrofon, Mikrofonständer, Kabel, Phantomspeisung) gegen ein System für über 300 € abschneidet. Außerdem wollten wir natürlich wissen, ob die Phantomspeisung des Neewer NW-100 etwas taugt.
Lieferumfang des Neewer NW-100:
Mikrofon
Popschutz
Windschutz
Spinne
Tischständer
Phantomspeisungsinterface mit Netzteil (NW-100)
2 XLR Kabel (eins auf 3,5er Klinke)
Wertigkeit der Materialien
Das Mikrofon ist aus Metall und wirkt durchaus wertig.
Die Spinne und der Ständerarm sind aus Plastik und Aluminium. Es funktioniert auf jeden Fall, der Ständerarm hält auch das Mikrofon gut vom Gewicht her, bei einigen Herstellern knickt hier der Ständer einfach weg. Lediglich die Stellschrauben drehen manchmal in den Gewinden durch, aber gut was will man für 40 € erwarten. In dieser Kategorie gibt es bei anderen Herstellern nur den Ständerarm zu kaufen.
Das Netzteil (18V bei 500 mA) des NW-100 wirkt nicht besonders wertig und wird im laufenden Betrieb sehr heiß, ich habe es mit einem alten Laptop Netzteil ersetzt.
Zwischenfazit: Aufbau funktioniert, Einrichtung ist selbsterklärend.
Klang:
Wir haben das Mikrofon also fertig aufgebaut und zunächst einfach an die Onboard Soundkarte des MSI X370 Pro Carbon (Realthek ALC 1220 Chip) angeschlossen. Hierbei gibt es einige interessante Beobachtungen:
Ohne Phantomspeisung des NW-100 kommt gar kein Signal an. (XLR -> 3,5er Klinke direkt)
Mit Phantomspeisung des NW-100 kommt ein angemessenes Signal bei einer Entfernung von wenigen Zentimetern (5 cm) zum Mikrofon am Computer an. Das Signal zu Rauschverhältnis ist hierbei durchaus akzeptabel.
In einer Entfernung von 50 Zentimetern allerdings, ist kaum noch etwas zu hören, das Signal fällt stark ab und nur mit extremer Signalverstärkung ist überhaupt etwas zu hören. Dabei gibt es ein starkes elektronisches Rauschen zu hören.
Von diesem Verhalten enttäuscht, haben wir uns also entschlossen einen Testparcour zu durchlaufen in welchem gerade die Distanzabhängigkeit betont wird:
Referenz:
Rode NT1A an Focusrite Scarlett 2i2
Tests:
Neewer an ALC 1220 (Onboard-Sound)
Neewer an Devil HDX (Powercolor Soundkarte)
Neewer an Focusrite Scarlett 2i2
Disclaimer:
Bei einigen Aufnahmen ist extremes Rauschen zu hören. Diese Aufnahmen wurden digital verstärk um überhaupt ein Signal zu hören.
Referenzsound:
Rode NT1A mit Focusrite Scarlett:
https://clyp.it/uowcz2f2
Man hört deutlich, dass der Sound viel Volumen und Tonumfang hat, das Signal zu Rausch Verhältnis ist gut und der Abfall des Signales in Relation zur Distanz ist in Ordnung. Es wurde keine digitale Verstärkung im Nachhinein eingesetzt.
Neewer an Focusrite Scarlett:
Das Neewer NW-800 ohne Zwischeninterface direkt am Scarlett.
https://clyp.it/qad1a0qe
Man hört ein durchaus gutes Mikrofon, das allerdings deutlich dumpfer als das Rode NT1A wirkt. Es bildet das wichtigste ab, aber die Nuancen fehlen. Geht man weiter weg, so fällt das Signal stark ab, durch einen Gain Regler kann das Scarlett diesen Signalverlust aber gut kompensieren.
Neewer an ALC 1220:
Das Neewer NW-800 mit dem NW-100 an dem Onboard Chip des MSI X370 Pro Carbon:
https://clyp.it/4rg1awpu
Wir mussten das Signal bei einiger Entfernung digital verstärken, das machen auch Programme wie Discord und Teamspeak. Wir haben das bei Teamspeak auch nachvollzogen: Hier ist ein starkes Rauschen im Hintergrund zu hören, falls man im Abstand von 50 cm zum Mikrofon sitzt.
Neewer an Devil HDX:
Die Devil HDX verfügt über keinen MIC-Boost und hat das Mikrofon lediglich auf der Daughter-Card der Hauptkarte angeschlossen.
https://clyp.it/c1qgkord
Der Sound klingt genauso gut/schlecht wie an der Onboardsoundkarte. Dies ist kein Wunder, ist das S:N Verhältnis des Mikrofons und die Spannung der beiden Ports doch sehr ähnlich. Auch hier haben wir die Sounds digital nachbearbeitet, um sie überhaupt hörbar zu machen.
Abstandstest:
Hier nochmal ein kleiner Abstandstest, um den Signalunterschied deutlich zu machen. Wir haben alle Signale sehr leicht angehoben, um das leiseste Signal noch zu hören:
https://clyp.it/wpikeam3
Fazit:
Pro:
- sehr günstig
- Komplettset mit Stellarm
- annehmbare Soundqualität
- Mikrofon NW-800 durchaus für den Preis überzeugend
Con:
- Kein Inputgain
- Schlechtes Signal zu Rausch Verhältnis bei größeren Abständen
- NW-100 mit keinen Einstellmöglichkeiten (außer an und aus) und mit Chinaböller Netzteil
Für 40€ bekommt man ein Set, das funktioniert. Das Mikrofon wird auch mit XLR auf 3,5er Klinke direkt angeboten, benötigt aber unbedingt mehr Volt als die normalen Mikrofonausgänge hergeben. Das Mikrofon fanden wir schlechter als das Rode NT1A (wie erwartet), aber für den Gelegenheitsstreamer, den Discordler oder Teamspeaker ist es okay. Wir geben aber folgendes zu bedenken: Will man weiter als 5 cm vom Mikrofon entfernt sprechen, so muss man sich auf jeden Fall noch ein Audiointerface für um die 40 € kaufen, welches auch einen Inputgain-Regler hat. Im Bereich von 75 € gibt es allerdings wieder (USB)-Mikrofonsets, die dieses Mikrofon vielleicht schlagen können. Wir sind also hin und her gerissen, ob wir dem Mikrofonset eine Kaufempfehlung geben sollten.