[Review] - Silverstone PS15
1. Einleitung
Auf der Computex 2018 hat Silverstone viele neue Mini-ITX und Mikro-ATX-Gehäuse vorgestellt. Zu den Neuerscheinungen gehört unter anderem das Silverstone PS15. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Mini-Tower mit 25 Litern, einem geräumigen Innenraum und einem guten Airflow. Das PS15 sollte ab dem 12.12.2018 im Handel für eine UVP von 55,80€ erhältlich sein. Derzeit haben es aber nur zwei Anbieter gelistet und noch nicht auf Lager.
Silverstone wirbt auf der eigenen Homepage mit einem kompakten Design, einem herausragenden Kühlpotential und einer eleganten Optik. Im nachfolgenden Test werde ich die Modellvariante SST-PS15B-G in schwarz und mit seinem Seitenfenster aus Glas testen.
Link zum Hersteller:
https://www.silverstonetek.com/product.php?pid=822
Technische Daten:
2. Verpackung und Lieferumfang
Das Silverstone PS15 kommt sicher verpackt in einem braunen Karton auf dem alle wichtigen Informationen und ein Bild des Gehäuses aufgedruckt sind. Im Inneren der Box und geschützt durch eine Folie und Styropor findet man das PS15. Zum zusätzlichen Schutz des Seitenfensters aus Glas wurde dieses mit zwei weiteren Schutzfolien beklebt.
Im Lieferumfang befinden sich ein Zettel mit Garantieinformationen, fünf lange Kabelbinder und alle wichtigen Schrauben die zur Montage benötigt werden. Eine gedruckte Einbau-Anleitung wurde leider nicht beigelegt. Diese steht allerdings auf der Silverstone-Homepage zum Download unter dem folgenden Link in deutscher Sprache bereit: https://www.silverstonetek.com/m/ps15/Manual-PS15-DE.pdf
3. Ausstattung außen
Die äußerliche Erscheinung des Silverstone PS15 ist insgesamt eher als unauffällig und schlicht zu bezeichnen. Dazu kommt noch, dass der Tower für einen Mini-Tower sehr kompakte Abmessungen hat. Mit einem Gesamtvolumen von lediglich 25 Litern gehört das Silverstone-Gehäuse definitiv zu den kompakteren. Beginnen wir aber mit der Front. Das Frontteil des PS15 besteht aus einem Kunststoffrahmen in den ein schlichtes Meshgitter ohne Muster eingearbeitet wurde. Hinter diesem Gitter wurde ein etwas feinerer Staubfilter aus Mesh angebracht um die optionalen Lüfter vor Staub zu schützen. Der Ausbau dieses Filters gestaltet sich allerdings sehr schwierig, sodass man diesen besser im eingebauten Zustand einfach absaugt. Insgesamt kann der Mini-Tower zwei 120 mm- oder zwei 140 mm-Lüfter in der Front aufnehmen. Zuletzt findet sich am unteren Rand des Frontteils ein Silverstone-Logo welches über einen 4pin-Molex-Anschluss mit Strom versorgt werden kann und dann blau leuchtet.
Die Deckelpartie besteht überwiegend aus einem Gitter für Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm oder zwei 140 mm. Zum Schutz vor Staub hat Silverstone auch hier einen Staubfilter angebracht. Dieser ist magnetisch und lässt sich dadurch leicht entfernen. Im vorderen Bereich des Deckels findet man außerdem auch das I/O-Panel. Dieses ist nach oben ausgerichtet und fest mit dem Frontelement verbunden. Es verfügt über zwei USB 3.0-Ports, jeweils einen Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon, eine HDD-Aktivitäten-LED und einen Power-Button mit eingebauter Power-LED.
Beim linken Seitenteil des Silverstone PS15 folgt der Hersteller dem aktuellen Trend und verbaut eine Scheibe aus gehärtetem Glas. Dieses sitzt sicher auf Gummiringen und wird über vier flache Rändelschrauben befestigt. Zum Schutz vor Kratzern verfügen diese Schrauben ebenfalls über kleine Gummiringe. Das linke Seitenteil besteht komplett aus Stahl und ist geschlossen. Es verfügt über eine Ausziehhilfe und wird mit zwei Rändelschrauben mit dem Korpus verschraubt.
Die Heckpartie bietet keine großen Überraschungen. Das Netzteil wird unten montiert. Darüber befinden sich vier Plätze für PCI-Erweiterungskarten, der schwarze vorinstallierte Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm und der Montageplatz für das I/O-Shield. Von den vier vorhandenen Slots wurde leider nur einer mit einer wiederverwendbaren Blende ausgestattet. Die anderen drei müssen vor dem Zusammenbau erst herausgebrochen werden. Ersatzblenden legt Silverstone leider nicht bei.
Das Silverstone PS15 steht sicher auf vier Füßen aus Kunststoff. Da die Füße jedoch nicht über kleine Gummistreifen verfügen, sollte man beim Verschieben Vorsicht walten lassen um keine Kratzer auf dem jeweiligen Untergrund zu hinterlassen. Um auch das Netzteil vor Staub zu schützen hat der Hersteller auch im Boden einen Staubfilter angebracht. Dieser ist ebenfalls aus Mesh gefertigt und verfügt leider über keine Ausziehhilfe. Damit gestaltet sich der Ausbau auch hier recht kompliziert.
4. Ausstattung innen
Der Innenraum des Silverstone PS15 ist zu Gunsten des Airflows sehr offen gestaltet. Betrachtet man das erste Bild etwas näher dürfte jedem Gehäuse-Enthusiasten direkt auffallen, dass der Hersteller beim PS15 auf ein Element verzichtet hat. Der Mini-Tower verfügt über keine Netzteilabdeckung. Durch diesen Verzicht lässt sich der Innenraum noch kompakter gestalten. Das Netzteil wird am Boden montiert und liegt zur Entkopplung auf vier kleinen Gummiringen. Rechts neben dem Netzteil hat Silverstone einen Festplattenkäfig verbaut. In diesem kann der Käufer eine 3,5“- oder 2,5“-HDD unterbringen. Auf dem Käfigdeckel und hinter dem Mainboard-Tray ist Platz für drei weitere 2,5“-Festplatten.
Oberhalb des Netzteils findet sich die Montagefläche für das Mainboard. Diese verfügt über vier nicht gummierte Kabelmanagement-Öffnungen und ist flächenmäßig kaum größer als das eigentliche Mainboard. Wirft man einen Blick auf die Rückseite des Mainboard-Trays lassen sich zuletzt noch diverse Befestigungspunkte für Kabelbinder entdecken. Da der Hersteller für die Heckpartie und das Mainboard-Tray recht dünnen Stahl verwendet, ist der Korpus ohne Seitenteile leider nicht ganz so verwindungssteif wie man es sich für ein Gehäuse um die 50€ wünschen würde.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, ist das PS15 auf einen hohen Airflow ausgelegt. Dazu bietet der Mini-Tower Platz für insgesamt fünf Lüfter. Mit der Ausnahme des vorinstallierten Hecklüfters kann der Käufer in der Front und im Deckel Lüfter mit einer Rahmenbreite von bis zu 140 mm verbauen. Auch für AiO-Wasserkühlungen mit einem 240 mm-Radiator bietet das PS15 in der Front eine Montagemöglichkeit.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem
Der Einbau des Mainboards war aufgrund der korrekt vorinstallierten Abstandshalter schnell erledigt. Durch den kompakt aufgebauten Innenraum muss man beim Einbau der Komponenten allerdings etwas strukturierter vorgehen als bei einem normalen Midi-Tower. Auch die Verkabelung der Komponenten erforderte ein strukturiertes Arbeiten und etwas Zeit. Durch die lediglich 14 mm Platz hinter dem Mainboard-Tray ist der Raum für Kabel stark eingeschränkt und ein Stapeln der Kabel ist quasi nicht möglich. Benötigt man den Festplattenkäfig nicht, so eignet sich dieser jedoch hervorragend um überflüssige Kabel zu verstauen. Trotz der begrenzten Platzverhältnisse lässt sich im Silverstone aber ein ordentliches System herrichten. Dennoch sollte man beim Kauf eventuell auch direkt zu einem modularen Netzteil greifen.
Beim Kauf des Netzteils muss man aber ebenfalls aufpassen. Dieses darf nämlich nicht länger als 150 mm sein da es ansonsten zu Problemen mit dem Festplattenkäfig kommt und die Kabelöffnung unbrauchbar wird. Auch wenn mit dieser Beschränkung schon diverse Hersteller oder Modelle entfallen, so gibt es trotzdem noch genug qualitativ hochwertige Netzteile die in das PS15 passen und modular aufgebaut sind.
Auch für CPU-Kühler gibt der Hersteller eine Beschränkung von 154 mm an. Diese Einschränkung ist leider schon etwas problematischer, da viele der beliebtesten Tower-Kühler mit einem 120 mm erst bei einer Höhe von 155 mm starten. Der von mir verwendetet Prolimatech Megahalems hat laut Hersteller eine offizielle Höhe von 158.7 mm. Dennoch konnte ich das Seitenfenster mit allen vier Schrauben befestigen. Nach genauerer Betrachtung ist mir allerdings aufgefallen, dass exakt eine der zwölf Heatpipe-Spitzen das Seitenteil berührt. Trotzdem deutet diese Feststellung darauf hin, dass je nach verwendetem Sockel bei der Angabe der maximalen Höhe ein kleiner Spielraum ist und zum Beispiel Kühler wie der Scythe Mugen 5 trotzdem passen könnten.
Möchte man hingegen eine AiO-Wasserkühlung verbauen bietet das PS15 auch hierfür eine Möglichkeit. Silverstone gibt in der Front eine Kompatibilität für einen 240 mm-Radiator an. Ein verbauter Frontradiator hat allerdings einen unmittelbaren Einfluss auf die maximale Grafikkartenlänge. Verzichtet man auf eine AiO-Wasserkühlung und verschraubt die Frontlüfter direkt zwischen dem Frontelement und dem Korpus, stehen für Grafikarten maximal 314 mm Platz zur Verfügung. Mit Ausnahme von etwa 20 High-End-Karten können somit fast alle Pixelbeschleuniger im PS15 verbaut werden.
Die Montage der Festplatten ist durchdacht und gestaltet sich sehr einfach. Sämtliche 2,5“-Datenträger werden unterhalb mit speziellen Gummiringen und Schrauben ausgestattet. Anschließend lassen sich die Festplatten einfach an die dafür vorgesehen Plätze schieben. Die einzige Montagemöglichkeit für eine 3,5“-Festplatte wird durch einen einfachen Rahmen aus Kunststoff realisiert. Eine Entkopplung des Datenträgers findet jedoch nicht statt.
Zum Abschluss kommen wir noch zu den Temperaturmessungen. Dazu habe ich bei einer Raumtemperatur von 18°C 15 Minuten lang Prime95 und Furmark ausgeführt und mit dem CPUID HWMonitor anschließend die Temperatur von Prozessor und Grafikkarte ermittelt. Sämtliche Lüfterprofile waren über das BIOS auf „Normal“ eingestellt. Ist nur der vorinstallierte 120 mm-Lüfter verbaut wurden für die CPU 68°C erreicht und für die GPU 72°C. Nach dem Einbau von zwei Fractal Design Venturi HF12 Lüfter konnten beide Temperaturen um jeweils drei Grad auf 65°C für den Prozessor und 69°C für die Grafikkarte reduziert werden. Der vorinstallierte Lüfter hat eine Maximaldrehzahl von 1200 rpm und ist damit aus dem System herauszuhören. Herunter geregelt ist die Lautstärke zwar besser, allerdings lassen sich ab einer Geschwindigkeit von 800 rpm leichte Nebengeräusche vernehmen.
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das Silverstone PS15 sagen? Der Mini-Tower ist sehr kompakt aufgebaut, gut verarbeitet und bietet aufgrund der Mesh-Elemente eine solide Grundlage für ein Gehäuse mit einem hohen Airflow. Zusätzlich sind alle diese Bereiche mit einem Staubfilter ausgestattet. Gehäuse mit einem Gesamtvolumen von 25 Litern die aber trotzdem Platz für lange Grafikkarten und µATX-Mainboards haben bzw. ein Seitenteil aus gehärtetem Glas bieten, sind sehr spärlich gesät. Man könnte also meinen, dass Silverstone hier das perfekte Gehäuse für Käufer gefertigt hat, die sich einen schmalen Fußabdruck wünschen, aber nicht den Aufpreis für Mini-ITX-Hardware zahlen wollen. Das trifft aber leider nur teilweise zu.
Negative Punkte wie die Materialstärke in manchen Bereichen, die teilweise nur schwer entfernbaren Staubfilter oder die herausbrechbaren Slotblenden erzeugen bei einer UVP von 55€ schon das ein oder andere Stirnrunzeln. Bedenkt man aber, dass der tatsächliche Straßenpreis mit hoher Wahrscheinlichkeit unter dem UVP liegen wird, ist das Silverstone unter Berücksichtigung der Ausstattungsmerkmale derzeit konkurrenzlos. Lediglich das Raijintek Styx können als möglicher Konkurrent herhalten. Das Styx ist allerdings teurer, bietet kein Seitenfenster aus Glas und der Käufer ist bei der Grafikkarten-/Netzteil-Kombination stärker eingegeschränkt. Dafür ist das Gehäuse von Raijintek komplett aus Aluminium gefertigt und unterstützt größere CPU-Kühler.
Ich persönlich werde das Silverstone PS15 für mein zukünftiges Ryzen-Hauptsystem als Grundlage benutzen.
Zuletzt geht mein Dank noch an die SilverStone Technology GmbH für die Bereitstellung eines Testexemplars.
1. Einleitung
Auf der Computex 2018 hat Silverstone viele neue Mini-ITX und Mikro-ATX-Gehäuse vorgestellt. Zu den Neuerscheinungen gehört unter anderem das Silverstone PS15. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Mini-Tower mit 25 Litern, einem geräumigen Innenraum und einem guten Airflow. Das PS15 sollte ab dem 12.12.2018 im Handel für eine UVP von 55,80€ erhältlich sein. Derzeit haben es aber nur zwei Anbieter gelistet und noch nicht auf Lager.
Silverstone wirbt auf der eigenen Homepage mit einem kompakten Design, einem herausragenden Kühlpotential und einer eleganten Optik. Im nachfolgenden Test werde ich die Modellvariante SST-PS15B-G in schwarz und mit seinem Seitenfenster aus Glas testen.
Link zum Hersteller:
https://www.silverstonetek.com/product.php?pid=822
Technische Daten:
Abmessungen: | 192 mm (B) x 381 mm (H) x 351 mm (T), 25,7 Liters |
Gehäusetyp: | Mini-Tower |
Material: | Stahl, Kunststoff, Glas |
Farbe: | schwarz (außen/innen) |
Gewicht: | 3,52 kg |
unterstütze Mainboardgrößen: | µATX, Mini-ITX |
Anzahl PCI-Slots: | 4 |
Anzahl Laufwerksplätze: | 1x 3,5" oder 1x 2,5“ 3x 2,5" |
externe Anschlüsse: | 2x USB 3.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon |
Anzahl Lüfterplätze: | Front: 2x 140 mm/ 2x 120 mm Heck: 1x 120 mm Deckel: 2x 120mm/ 2x 140mm |
Anzahl Lüfterplätze: | Front: 1x 240 mm Heck: 1x120 mm |
maximale Höhe für CPU-Kühler: | 154mm |
maximale Grafikkartenlänge: | 314mm |
maximale Netzteillänge: | 150mm |
Platz hinter dem Mainboard: | 14 mm |
2. Verpackung und Lieferumfang
Das Silverstone PS15 kommt sicher verpackt in einem braunen Karton auf dem alle wichtigen Informationen und ein Bild des Gehäuses aufgedruckt sind. Im Inneren der Box und geschützt durch eine Folie und Styropor findet man das PS15. Zum zusätzlichen Schutz des Seitenfensters aus Glas wurde dieses mit zwei weiteren Schutzfolien beklebt.
Im Lieferumfang befinden sich ein Zettel mit Garantieinformationen, fünf lange Kabelbinder und alle wichtigen Schrauben die zur Montage benötigt werden. Eine gedruckte Einbau-Anleitung wurde leider nicht beigelegt. Diese steht allerdings auf der Silverstone-Homepage zum Download unter dem folgenden Link in deutscher Sprache bereit: https://www.silverstonetek.com/m/ps15/Manual-PS15-DE.pdf
3. Ausstattung außen
Die äußerliche Erscheinung des Silverstone PS15 ist insgesamt eher als unauffällig und schlicht zu bezeichnen. Dazu kommt noch, dass der Tower für einen Mini-Tower sehr kompakte Abmessungen hat. Mit einem Gesamtvolumen von lediglich 25 Litern gehört das Silverstone-Gehäuse definitiv zu den kompakteren. Beginnen wir aber mit der Front. Das Frontteil des PS15 besteht aus einem Kunststoffrahmen in den ein schlichtes Meshgitter ohne Muster eingearbeitet wurde. Hinter diesem Gitter wurde ein etwas feinerer Staubfilter aus Mesh angebracht um die optionalen Lüfter vor Staub zu schützen. Der Ausbau dieses Filters gestaltet sich allerdings sehr schwierig, sodass man diesen besser im eingebauten Zustand einfach absaugt. Insgesamt kann der Mini-Tower zwei 120 mm- oder zwei 140 mm-Lüfter in der Front aufnehmen. Zuletzt findet sich am unteren Rand des Frontteils ein Silverstone-Logo welches über einen 4pin-Molex-Anschluss mit Strom versorgt werden kann und dann blau leuchtet.
Die Deckelpartie besteht überwiegend aus einem Gitter für Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm oder zwei 140 mm. Zum Schutz vor Staub hat Silverstone auch hier einen Staubfilter angebracht. Dieser ist magnetisch und lässt sich dadurch leicht entfernen. Im vorderen Bereich des Deckels findet man außerdem auch das I/O-Panel. Dieses ist nach oben ausgerichtet und fest mit dem Frontelement verbunden. Es verfügt über zwei USB 3.0-Ports, jeweils einen Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon, eine HDD-Aktivitäten-LED und einen Power-Button mit eingebauter Power-LED.
Beim linken Seitenteil des Silverstone PS15 folgt der Hersteller dem aktuellen Trend und verbaut eine Scheibe aus gehärtetem Glas. Dieses sitzt sicher auf Gummiringen und wird über vier flache Rändelschrauben befestigt. Zum Schutz vor Kratzern verfügen diese Schrauben ebenfalls über kleine Gummiringe. Das linke Seitenteil besteht komplett aus Stahl und ist geschlossen. Es verfügt über eine Ausziehhilfe und wird mit zwei Rändelschrauben mit dem Korpus verschraubt.
Die Heckpartie bietet keine großen Überraschungen. Das Netzteil wird unten montiert. Darüber befinden sich vier Plätze für PCI-Erweiterungskarten, der schwarze vorinstallierte Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm und der Montageplatz für das I/O-Shield. Von den vier vorhandenen Slots wurde leider nur einer mit einer wiederverwendbaren Blende ausgestattet. Die anderen drei müssen vor dem Zusammenbau erst herausgebrochen werden. Ersatzblenden legt Silverstone leider nicht bei.
Das Silverstone PS15 steht sicher auf vier Füßen aus Kunststoff. Da die Füße jedoch nicht über kleine Gummistreifen verfügen, sollte man beim Verschieben Vorsicht walten lassen um keine Kratzer auf dem jeweiligen Untergrund zu hinterlassen. Um auch das Netzteil vor Staub zu schützen hat der Hersteller auch im Boden einen Staubfilter angebracht. Dieser ist ebenfalls aus Mesh gefertigt und verfügt leider über keine Ausziehhilfe. Damit gestaltet sich der Ausbau auch hier recht kompliziert.
4. Ausstattung innen
Der Innenraum des Silverstone PS15 ist zu Gunsten des Airflows sehr offen gestaltet. Betrachtet man das erste Bild etwas näher dürfte jedem Gehäuse-Enthusiasten direkt auffallen, dass der Hersteller beim PS15 auf ein Element verzichtet hat. Der Mini-Tower verfügt über keine Netzteilabdeckung. Durch diesen Verzicht lässt sich der Innenraum noch kompakter gestalten. Das Netzteil wird am Boden montiert und liegt zur Entkopplung auf vier kleinen Gummiringen. Rechts neben dem Netzteil hat Silverstone einen Festplattenkäfig verbaut. In diesem kann der Käufer eine 3,5“- oder 2,5“-HDD unterbringen. Auf dem Käfigdeckel und hinter dem Mainboard-Tray ist Platz für drei weitere 2,5“-Festplatten.
Oberhalb des Netzteils findet sich die Montagefläche für das Mainboard. Diese verfügt über vier nicht gummierte Kabelmanagement-Öffnungen und ist flächenmäßig kaum größer als das eigentliche Mainboard. Wirft man einen Blick auf die Rückseite des Mainboard-Trays lassen sich zuletzt noch diverse Befestigungspunkte für Kabelbinder entdecken. Da der Hersteller für die Heckpartie und das Mainboard-Tray recht dünnen Stahl verwendet, ist der Korpus ohne Seitenteile leider nicht ganz so verwindungssteif wie man es sich für ein Gehäuse um die 50€ wünschen würde.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, ist das PS15 auf einen hohen Airflow ausgelegt. Dazu bietet der Mini-Tower Platz für insgesamt fünf Lüfter. Mit der Ausnahme des vorinstallierten Hecklüfters kann der Käufer in der Front und im Deckel Lüfter mit einer Rahmenbreite von bis zu 140 mm verbauen. Auch für AiO-Wasserkühlungen mit einem 240 mm-Radiator bietet das PS15 in der Front eine Montagemöglichkeit.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem
CPU: | Intel Xeon E3-1230v3 |
CPU-Kühler: | Prolimatech Megahalems Black + Fractal Design Venturi 12HP |
Mainboard: | Gigabyte H87M-D3H |
RAM: | 4x 2GB Kingston Value DDR3 1333Mhz |
GPU: | Asus HD 7850 DirectCUII 2GB GDDR5 |
PSU: | be quiet! Pure Power 10 400W |
SSD: | Crucial MX200 250GB |
HDD: | Toshiba 1000GB 7200rpm (2,5”) |
Der Einbau des Mainboards war aufgrund der korrekt vorinstallierten Abstandshalter schnell erledigt. Durch den kompakt aufgebauten Innenraum muss man beim Einbau der Komponenten allerdings etwas strukturierter vorgehen als bei einem normalen Midi-Tower. Auch die Verkabelung der Komponenten erforderte ein strukturiertes Arbeiten und etwas Zeit. Durch die lediglich 14 mm Platz hinter dem Mainboard-Tray ist der Raum für Kabel stark eingeschränkt und ein Stapeln der Kabel ist quasi nicht möglich. Benötigt man den Festplattenkäfig nicht, so eignet sich dieser jedoch hervorragend um überflüssige Kabel zu verstauen. Trotz der begrenzten Platzverhältnisse lässt sich im Silverstone aber ein ordentliches System herrichten. Dennoch sollte man beim Kauf eventuell auch direkt zu einem modularen Netzteil greifen.
Beim Kauf des Netzteils muss man aber ebenfalls aufpassen. Dieses darf nämlich nicht länger als 150 mm sein da es ansonsten zu Problemen mit dem Festplattenkäfig kommt und die Kabelöffnung unbrauchbar wird. Auch wenn mit dieser Beschränkung schon diverse Hersteller oder Modelle entfallen, so gibt es trotzdem noch genug qualitativ hochwertige Netzteile die in das PS15 passen und modular aufgebaut sind.
Auch für CPU-Kühler gibt der Hersteller eine Beschränkung von 154 mm an. Diese Einschränkung ist leider schon etwas problematischer, da viele der beliebtesten Tower-Kühler mit einem 120 mm erst bei einer Höhe von 155 mm starten. Der von mir verwendetet Prolimatech Megahalems hat laut Hersteller eine offizielle Höhe von 158.7 mm. Dennoch konnte ich das Seitenfenster mit allen vier Schrauben befestigen. Nach genauerer Betrachtung ist mir allerdings aufgefallen, dass exakt eine der zwölf Heatpipe-Spitzen das Seitenteil berührt. Trotzdem deutet diese Feststellung darauf hin, dass je nach verwendetem Sockel bei der Angabe der maximalen Höhe ein kleiner Spielraum ist und zum Beispiel Kühler wie der Scythe Mugen 5 trotzdem passen könnten.
Möchte man hingegen eine AiO-Wasserkühlung verbauen bietet das PS15 auch hierfür eine Möglichkeit. Silverstone gibt in der Front eine Kompatibilität für einen 240 mm-Radiator an. Ein verbauter Frontradiator hat allerdings einen unmittelbaren Einfluss auf die maximale Grafikkartenlänge. Verzichtet man auf eine AiO-Wasserkühlung und verschraubt die Frontlüfter direkt zwischen dem Frontelement und dem Korpus, stehen für Grafikarten maximal 314 mm Platz zur Verfügung. Mit Ausnahme von etwa 20 High-End-Karten können somit fast alle Pixelbeschleuniger im PS15 verbaut werden.
Die Montage der Festplatten ist durchdacht und gestaltet sich sehr einfach. Sämtliche 2,5“-Datenträger werden unterhalb mit speziellen Gummiringen und Schrauben ausgestattet. Anschließend lassen sich die Festplatten einfach an die dafür vorgesehen Plätze schieben. Die einzige Montagemöglichkeit für eine 3,5“-Festplatte wird durch einen einfachen Rahmen aus Kunststoff realisiert. Eine Entkopplung des Datenträgers findet jedoch nicht statt.
Zum Abschluss kommen wir noch zu den Temperaturmessungen. Dazu habe ich bei einer Raumtemperatur von 18°C 15 Minuten lang Prime95 und Furmark ausgeführt und mit dem CPUID HWMonitor anschließend die Temperatur von Prozessor und Grafikkarte ermittelt. Sämtliche Lüfterprofile waren über das BIOS auf „Normal“ eingestellt. Ist nur der vorinstallierte 120 mm-Lüfter verbaut wurden für die CPU 68°C erreicht und für die GPU 72°C. Nach dem Einbau von zwei Fractal Design Venturi HF12 Lüfter konnten beide Temperaturen um jeweils drei Grad auf 65°C für den Prozessor und 69°C für die Grafikkarte reduziert werden. Der vorinstallierte Lüfter hat eine Maximaldrehzahl von 1200 rpm und ist damit aus dem System herauszuhören. Herunter geregelt ist die Lautstärke zwar besser, allerdings lassen sich ab einer Geschwindigkeit von 800 rpm leichte Nebengeräusche vernehmen.
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das Silverstone PS15 sagen? Der Mini-Tower ist sehr kompakt aufgebaut, gut verarbeitet und bietet aufgrund der Mesh-Elemente eine solide Grundlage für ein Gehäuse mit einem hohen Airflow. Zusätzlich sind alle diese Bereiche mit einem Staubfilter ausgestattet. Gehäuse mit einem Gesamtvolumen von 25 Litern die aber trotzdem Platz für lange Grafikkarten und µATX-Mainboards haben bzw. ein Seitenteil aus gehärtetem Glas bieten, sind sehr spärlich gesät. Man könnte also meinen, dass Silverstone hier das perfekte Gehäuse für Käufer gefertigt hat, die sich einen schmalen Fußabdruck wünschen, aber nicht den Aufpreis für Mini-ITX-Hardware zahlen wollen. Das trifft aber leider nur teilweise zu.
Negative Punkte wie die Materialstärke in manchen Bereichen, die teilweise nur schwer entfernbaren Staubfilter oder die herausbrechbaren Slotblenden erzeugen bei einer UVP von 55€ schon das ein oder andere Stirnrunzeln. Bedenkt man aber, dass der tatsächliche Straßenpreis mit hoher Wahrscheinlichkeit unter dem UVP liegen wird, ist das Silverstone unter Berücksichtigung der Ausstattungsmerkmale derzeit konkurrenzlos. Lediglich das Raijintek Styx können als möglicher Konkurrent herhalten. Das Styx ist allerdings teurer, bietet kein Seitenfenster aus Glas und der Käufer ist bei der Grafikkarten-/Netzteil-Kombination stärker eingegeschränkt. Dafür ist das Gehäuse von Raijintek komplett aus Aluminium gefertigt und unterstützt größere CPU-Kühler.
Ich persönlich werde das Silverstone PS15 für mein zukünftiges Ryzen-Hauptsystem als Grundlage benutzen.
Positiv | Negativ |
---|---|
- gute Verarbeitung … | - … jedoch könnte die Materialstärke stellenweise besser sein |
- Staubfilter (Front, Deckel, Boden) … | - … die leider teilweise nur schwer zu entfernen sind |
- ein vorinstallierter Lüfter … | - … mit leichten Nebengeräuschen |
- kompakter Aufbau | - 3,5“-Festplatte nicht entkoppelt |
- hoher Airflow (mit zusätzlichen Lüftern) | - herausbrechbare Slotblenden |
- maximale Grafikkartenlänge bis 314 mm | - offiziell nur Platz für CPU-Kühler bis 154 mm Höhe |
- Seitenfenster aus gehärtetem Glas | - Netzteil darf maximal 150 mm lang sein |
- Platz für Kabelmanagement |
Zuletzt geht mein Dank noch an die SilverStone Technology GmbH für die Bereitstellung eines Testexemplars.
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