Ruhestörung / Lärmbelästigung / laute Musik beim Nachbarn

C

Casimyr

Gast
Hallo,

ich habe leider ein sehr ärgerliches Problem und hoffe, dass ich hier einen guten Rat bekomme.

Meine Freundin hat einen Nachbarn, der fast täglich abends nach der Arbeit extrem laut Musik hört. Dazu noch sehr "aggressive" Musik (ich kenne die Bezeichnung nicht genau, laute Gitarre, Gekreische, so Wacken mäßig.)

Also es ist wirklich so laut, dass man nichtmal im Garten sitzen kann. Es nervt einfach nur noch.

Es ist ein 4-Parteien Haus. Der Nachbar drüber hört selber gerne laut Musik, aber nicht so extrem. Ihn stört das nicht. Daneben noch eine taube Oma, die hat auch keine Probleme.

Nun macht der Nachbar hier wieder Lärm. Wir klopfen und klingeln schon seit 15 min. bei dem, aber keine Reaktion. Er macht die Tür einfach nicht auf.

Das geht schon seit Wochen so. Wenn man ihn zwischendurch im Treppenhaus drauf anspricht heißt es nur, dass er wohl gerade baden war oder es einfach nicht gehört hat und deshalb nicht aufmachen konnte.

Zur Polizei / Ordnungsamt möchten wir nur im äußersten Notfall, da wir sonst keine Problem mit Ihm haben und die Stimmung nicht weiter verpesten wollen und auch keine Lust auf seine "Rache" haben. Wenn er dann noch weiter aufdreht, ist auch nichts gewonnen. Am liebst würde ich irgendwo eine Sicherung rausdrehen, aber da komme ich nicht dran.

Hat also jemand einen Tipp? Eine Art Warnung? Wenn nochmal laute Musik, dann ... Ja, was? Doch Polizei?

Meine Freundin will jetzt morgens Musik machen, wenn er von der Nachtschicht zurück ist. Aber von solchen Spielchen halte ich auch nichts.

Ich würde das gerne mit ihm klären, aber finde keinen Weg...

Was tun?
 
--> Wenn man mit ihm nicht vernünftig reden kann, bleibt nur Ordnungsamt oder Polizei.
 
lärmprotokoll anfertigen.
vermieter bescheid geben.
ordnungsamt rufen.
wenn ordnungsamt zu hat dann polizei.
evtl. aufnehmen mit dem handy oder so
 
Polizei hilft immer. Bei uns im Haus hat ganz unten ein nachbar auch öfters Unruhe gestiftet und da kam dann halt 2-3 mal die Polizei und seitdem ist es entspannter. Manche können halt nicht anders.
 
Casimyr schrieb:
Meine Freundin will jetzt morgens Musik machen, wenn er von der Nachtschicht zurück ist. Aber von solchen Spielchen halte ich auch nichts.

Das ist vorerst der richtige Weg, so habe ich das auch schon gemacht, und dann wurde es ruhiger.
Wenn der Nachtschicht hat und dannach pennen will wird er sich das ganz schnelll überlegen, außerdem kann er morgens (ab. 07.00 Uhr) nichts gegen deine Freundin machen, sie ist damit auf der sicheren Seite.
Die Polizei würde ich nicht einschalten, das bringt nur in irgendeiner Art und Weise Konflikte mit sich.
Wenn alles nichts hilft würde ich mich an den Vermieter wenden, der kann eine Abmahnung erteilen, das wäre für mich aber auch nur der äußerste Weg.
 
Hi,

ich sehe das so wie nik_. Ich hatte selbst mal so einen netten Nachbarn, der liebend gern sehr merkwürdigen Techno hörte. Das Ding war, dass ich in einem Altbau und er in einem Altbau nebenan wohnte. Das heißt, ich konnte die störende Musik (bzw. nur die Bässe) noch deutlich hören, obwohl zwei nicht miteinander verbundene Altbauwände zwischen seiner Anlage und meiner Wohnung waren.

Einmal hat Anklopfen und darauf hinweisen, dass er zwar in seiner Wohnung machen kann, was er möchte, jedoch nicht in meiner, für kurzzeitige Ruhe gesorgt. Beim nächsten mal habe ich die Broschüre über Lärmbelästigung vom Ordnungsamt ausgedruckt und die wichtigen Stellen, beispielsweise "im wiederholten Fall kann die Musikanlage konfisziert werden" mit Textmarker markiert und in seinen Briefkasten geworfen.

Als es nach kurzer Ruhe wieder losging, habe ich halt beim Ordnungsamt angerufen. Fürs Protokoll: Tagsüber ist das Ordnungsamt zuständig, nachts die Polizei. Da Lärmbelästigung etwas sehr subjektives ist und sich die wenigsten Leute ein geeichtes Lautstärkemessgerät leisten können oder wollen, solltest du ein Lärmprotokoll anfertigen, in dem steht, was du wann deutlich gehört hast. Hast du dann noch einen unabhängigen Zeugen dafür, ist alles geritzt und du kannst Anzeige erstatten. Als Zeuge reicht ja auch dein anderer lauter Nachbar. Es muss ihn ja nicht zwingend stören, es reicht schon, dass er die laute Musik zu den Zeiten bestätigen kann.

Und ehrlich, selbst wenn ich mich mit einem lauten Nachbarn ansonsten einigermaßen gut verstehe... Wenn er nicht bereit ist, was die Lautstärke angeht auf mich zuzugehen, ist das eben das Mittel der Wahl. Den Dialog zu suchen ist natürlich das erste Mittel der Wahl, aber wenn es eben zu nichts führt, muss das anders geregelt werden.

Und ach ja, das mit dem Aufnehmen des Lärms ist auch eine gute Idee, solltest du eine Anzeige anstreben oder es einfach der Vermietung melden. Stell das Aufnahmegerät einfach in den Raum, stell dich an die Wand und sprich irgendetwas in normaler Zimmerlautstärke. Anhand der Entfernung etc. kann man dann in etwa abschätzen, wie laut die störende Musik tatsächlich ist.
 
Das ist übel. Ich hatte beim Neueinzug in meiner Wohnung auch nur Probleme. Die Nachbarn haben die ganze Nacht Technomusik gehört und dabei auch noch laut geschrien. Der ganze Boden vibrierte. Ein Nachbar aus dem Nebengebäude erzählte mir dann, dass der vorherige Mieter genau deswegen ausgezogen sei.

Das beste war noch das die Ruhestörer mir am ende die Schuld gegeben haben, weil der Nachbar aus dem Nebengebäude sie angemotzt hatte. Danach hatte ich nur Schikanen zu ertragen wie den gelben Sack von denen direkt unter meinen Balkon. Macht sich gut im Sommer usw. .

Ich empfehle deiner Freundin die soll einfach nachts die Polizei rufen. Die werden den Lärm sicherlich am anderen Ende hören.
 
Morgens selbst die Musik voll aufdrehen, davon würde ich absehen. Je nachdem wie der Nachbar drauf ist, hast du nämlich dann das Ordnungsamt vor der Tür stehen und bist der Dumme, bzw deine Freundin. Es gibt zwar Ruhezeiten an die man sich halten muss/sollte (ich glaube ab 22 Uhr), aber auch tagsüber hat man nicht das Recht in seinen eigenen 4 Wänden ne Disco zu veranstalten. "Unterhaltungsgeräte" sollten maximal auf Zimmerlautstärke laufen, bzw so laut, dass Nachbarn die nicht hören kann.

Der einzig Richtige Weg für den Anfang ist der, den "Nik_" erwähnt hat. Sollte das alles nichts helfen, kann man Mietminderung beantragen oder sogar klagen (Gesundheitliche Beschwerden, Schlafstörungen usw...). sowas gilt übrigens nicht nur für Lärm, sondern auch bei Gerüchen usw...


Ne andere Kurzfristige Lösung wäre noch, dass du deine Wohnung "renovierst". Das kann dir nun sicherlich niemand verbieten. Das dies natürlich dann passiert wenn der Nachbar von der Arbeit kommt, ist purer Zufall. Kann man aber auch nicht oft machen, und als Resultat kann es natürlich sein, dass du dann Abends noch lauter Musik mithören darfst.

Sollte es ein Haus mit Eigentumswohnungen sein, wird das Ganze sehr kompliziert. Das Problem hatte ich im Haus mit einer Nachbarin unter mir, die Schwerhörig war und den ganzen Tag den Fernseher auf voller Lautstärke laufen lies. Der Rechtsanwalt konnte nicht wirklich helfen, bzw meinte dass es sehr kompliziert sei (da Eigentum) und beschweren stiess bei der im wahrsten Sinne auf "taube Ohren". Erst die (leere) Drohung mit Polizei und Anwalt hat da geholfen... Jetzt sitzt der Drachen zum Glück im Pflegeheim...
 
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