K
Kibbles
Gast
Bin bereits auf einen dummen Fehler aufmerksam geworden, die von mir ausgelesene VRAM Temp ist natürlich die VRM Temperatur....Voltage Regulator...werde wohl nochmal mit Thermometer widerholen müssen. Möchte trotzdem die bisherigen Ergebnisse nicht vorenthalten und hab grad keine Zeit das auszubessern, bitte den Bericht vorerst mit Vorsicht geniesen.
Hallo Leute!
Einige von euch haben mein Unterfangen vermutlich schon mitbekommen und verfolgt, hier nochmal in der Nachlese. Ich habe die letzten 2 Tage an meiner MSI RX 480 8G herumgebastelt, da mir der Standardkühler nicht unbedingt zugesagt hat. Da ich sowohl einen alten Sapphire HD7870Ghz OC Kühler und einen ausgemusterten HD6870 Kühler am Hardwarefriedhof entdeckte, habe ich mich nach reiflicher Überlegung für Letzteren entschieden. Den Mod mit dem 7870er ist ja schon mal jemand angegangen, da hat mich der Vergleich schon gereizt.
Die für mich immer noch unerklärlichen Anfangsschwierigkeiten haben sich nach nochmaligem Anbringen in Luft aufgelöst und es freut mich euch das Ergebnis meiner Bastelei präsentieren zu können. Einen Bericht zum Dual-X Kühlermod der Sapphire HD7870ghz OC auf der RX 480 von overclock.net-User "danjal" gibt es hier zu bestaunen, der mich auf die Idee gebracht hat.Bei der alten HD6870 handelt es sich um diese Sapphire HD6870. Als Wärmeleitpaste hab ich die gute alte Arctic MX-2 verwendet, die kleinen Heatsinks hab ich aus der Elektronikabteilung von Conrad (kosten einige Cent pro Stück, insgesamt unter 5€) und sie wurden auf VRAM und MOSFETs mit doppelseitig klebender Wärmeleitfolie von Akasa angebracht. Anfangs war ich von der niedrigen angegebenen Leistung des zuschneidbaren Akasa Klebepads beunruhigt, wie ihr in Folge sehen könnt, bringen es hingegen ziemlich gute Ergebnisse. Mit Wärmeleitkleber wäre bestimmt noch eine deutlich bessere VRAM-Temperatur zu erzielen, um die 3-Jährige Garantie von MSI jedoch nicht zu verlieren, muss die Grafikkarte wieder zurück in den Urzustand versetzbar sein. Den Kleber wird man nicht wieder los, die Akasa-Pads hingegen problemlos.
Alle Tests wurden mit dem neusten AMD Crimson Betatreiber 16.8.2 durchgeführt. Als Stresstest hab ich das Extreme Preset des Unigine Heaven Benchmark 4.0 (Basic Edition) gewählt. Temperatur und Takt wurden per WattMan und HWiNFO64 überwacht.
Das verwendete Testsystem ist als Silentsystem bei gutem Airflow ausgelegt und setzt sich wie folgt zusammen:
[table="width: 500"]
[tr]
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Gehäuse: Bitfenix Raider
Lüfter Vorne: saugend, 200mm BitFenix Spectre (auf ca. 500rpm heruntergeregelt)
Lüfter Hinten: saugend, 120mm
Lüfter Boden: blasend, 120mm
Netzteil: CoolerMaster Silent Pro 600W
CPU Kühlung: Thermalright HR-02 Macho Rev. A
Sonstige Leistungsdaten:
CPU: Intel Xeon E3-1230 v2, 4x 3.30GHz (3.70GHz), HT (Ivy Bridge)
Mainboard: Gigabyte GA-H77-D3H
RAM: 24GB (2x8GB, 2x4GB) Corsair Value Select 1600MHz CL9
Speicher: Samsung 850 EVO 500GB + 250GB
Soundkarte: Creative XFi Titanium
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[/tr]
[/table]
Hier erstmal ein paar Vergleichsfotos zwischen den zwei besagten Kühlern...
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[tr]
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...von unten...
(oben 6870, unten 7870)
[/td](oben 6870, unten 7870)
[td]
...sowie von der Seite...
(hinten 6870, vorne 7870)
[/td](hinten 6870, vorne 7870)
[td]
...und vorne.
(vorne 6870, hinten 7870,
links die deutlich flacheren Lüfter der 7870)
[/td](vorne 6870, hinten 7870,
links die deutlich flacheren Lüfter der 7870)
[/tr]
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Wie man auf diesen Bildern unschwer erkennen kann, ist der 6870er deutlich größer und schwerer (275g vs. 190g der 7870), die Heatpipes sind gigantisch und decken im Querschnitt mehr Fläche ab als die 4 kleineren der 7870.
Nach dem Auseinandernehmen der RX480 und markieren welche Schrauben wohin gehören, hab ich den alten Kühlblock in Frischhaltefolie verpackt um die Oxidation zu verhindern und die Klebepads an den Bauteilen angebracht. Die kleinen Folien der ausgeschnittenen Pads hab ich dann auf die Kühlpads des Referenzkühlers gepackt.
Ohne VRAM-Heatsinks wäre die Montage ohne Feilen möglich gewesen, würde ich jedoch nicht Empfehlen. Wie man im folgenden Bild erkennen kann, musste ich ca. 1cm des Alublocks mit einer tiefe von 2mm mit der Metallschrubscheibe wegschleifen. Mit dem richtigen Werkzeug schafft man das auch mit 2 linken Händen. An den kleinen Heatsinks links und unten je 3-4 Finnen wegfeilen, geht notfalls selbst mit der Nagelfeile.
Hier übrigens ein interessantes Vergleichsbild der 3 Karten (von Oben: 6870, 7870, RX 480, hab vergessen die RX auf das Foto zu packen, hab sie reingeschnitten, Sorry
). Weder bei 6870, noch bei 7870 waren die VRAM-Bausteine mit Heatsinks ausgestattet. Und das trotz der werkseitigen Übertaktung. Am Klügsten wäre es, allgemein Referenzkarten zu kaufen, wenn die Hersteller schon nichtmal den VRAM kühlen...
Bei der RX 480 hab ich außerdem eingezeichnet, wo der Kühlkörper die VRAM-Bausteine überdeckt.
Nochmal säubern, Wärmeleitpaste drauf, Kühler befestigen (4 Schrau im gegensatz der gefühlen 12000 des Referenzkühlers) Lüfter und Deckel (für besseren Airflow) sollte man übrigens vor dem Montieren an den Kühlblock schrauben.
Und hier noch Bilder des Fertigen Produkts, sowie Vorher- und Nachher-Bilder des Systems.
Testergebnisse:
Um vergleichbare Ergebnisse zu bekommen wurden alle Tests gleich ausgeführt, ca. 30 Minuten pro Durchlauf, natürlich bei geschlossenem Gehäuse.
Ablauf: Boot -> 2 Minuten Heaven Extreme -> 10 Minuten Idle -> HWiNFO64 value reset -> 12 Minuten Heaven -> Heaven Benchmark run (ca. 5 Minuten) -> Screenshot
Es gab 3 Testdurchläufe:
1. Referenzkühler mit Referenz WattMan Profil
2. Referenzkühler mit ausgewogenem, angepassten WattMan Profil (Undervolt auf 1040mV GPU/ 975mV VRAM, 1035MHz VRAM-Frequenz, Lüfter bis 3120rpm, MaxTemp 85°, TargetTemp 75°)
3. HD6870 Kühler mit selbem angepassten WattMan Profil (siehe 2.)
Durchlauf 1 (Stock Kühler, Stock Profile):
Durchlauf 2 (Stock Kühler, UV Profile):
Durchlauf 3 (HD6870 Kühler, UV Profile):
Wie man nicht unschwer erkennen kann, leistet schon der Referenzkühler durch angepasstes Profil keine schlechte Arbeit. Um solche Temperaturen ohne thermales Throtteling zu erreichen, waren aber auch über 3000 RPM notwendig. Die damit einhergehende Lautstärke einer landenden 747 unter meinem Schreibtisch, war für die Dauernutzung jedoch eher weniger gut geeignet.
Zu Durchlauf 3 ist jedoch hinzuzufügen, dass die ersten 2 Testdurchläufe Gestern entstanden sind (21°C Raumtemperatur), der mit dem 6870er erst heute Nachmittag (24°C Raumtemperatur). Trotz der verfälschend höheren Umgebungstemperatur bleibt der VRAM gut 10°C kühler. Der Lüfter der 6870 Kühlung dreht dabei zu keinem Zeitpunkt über 2200rpm. Er ist zwar hörbar, doch kann ich ihn selbst als Silent-Enthusiast als Leise bezeichnen. Die Frequenz ist zudem noch deutlich tiefer.
Fazit:
Ich bin mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden. Im Vorhinein dachte ich nicht, dass sich mit dem Mod solch gute Werte erziehlen lassen. Der Lufttunnel durch die Kunststoffabdeckung, gepaart mit den VRAM-Heatsinks, liefert ausgezeichnete VRAM-Temperaturen. Mit einem Tausch des Lüfters durch einen noch leiseren, lässt sich mit ziemlicher Sicherheit eine praktisch lautlose Kühlung unter 80°C bewerkstelligen. Als nächsten Schritt werde ich mal Testen, wie hoch ich meine Karte mit dem neuen Kühler bekomme und werde die Ergebnisse dann noch hinzufügen.
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