Ryzen 5600G - Rechenleistung bei reduziertem PPT - Diagramm

Einstein90

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Ich baue mir gerne energieeffiziente Systeme zusammen, daher hat es mich interessiert, wie die Rechenleistung des Ryzen 5600G mit reduziertem Package Power Target skaliert. Ich möchte hier für Interessierte die Ergebnisse teilen.

Ausgangssituation
Der Prozessor wurde per Curveoptimizer (-20, alle Kerne) undervoltet. Die Benchmarkergebnisse stammen aus dem Cinebench R23 (ein Durchlauf). Für die Messungen wurde das PPT in Zehnerschritten von 35 auf 65 Watt erhöht. Da die Ergebnisse wunderbar durch eine logarithmische Kurve interpoliert werden können, habe ich mir weitere Messungen erspart.

Messwerte
Leistung (W)Score R23
35​
9460​
45​
10176​
55​
10764​
65​
11106​

Ergebnisse
Ohne allzu große Einbußen bei den Benchmarkwerten lässt sich viel Energie sparen, wenn der Prozessor mit reduziertem PPT betrieben wird. Im ECO-Modus (45 W) sinkt die Rechenleistung des Prozessors um lediglich 8,4% bei 31% Energieeinsparung. Besonders für Mini-PCs wie den Deskmini dürfe das interessant sein.

Bild1.png


Wertetabelle in WolframAlpha

Zweiter Test zur Bestätigung des Verhaltens in Beitrag 12
 
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Interessant zu sehen wäre noch, wie die ST Performance dabei skaliert und wie es bei 25W und 15W PPT aussieht.

Danke fürs Teilen, die Ergebnisse sind bis hierher super :)
 
der ANsatz ist klasse!
mir fehlen aber viele Informationen: welches System und vor allem wäre mal interessant, wie sich diese "theoretischen Software Einstellungen" in dem tatsächlichen Praxis Verbrauch niederschlagen?

ich spiele mal Devils Advovcat: wenn ich Marketing Manager eines Hardware Herstellers wäre, dann würde ich eine Einstellung: "50% Energy Saving" bereit stellen, die "NICHTS" macht und alle wären glücklich...
wer sagt denn, dass das System bei 35W tatsächlich 30W weniger "verbraucht" als bei der 65W Einstellung? Das ist doch nur eine "Anzeige".
 
@0x8100
Ja, bei 35W und mehr nicht. Aber bei 15W wäre schon interessant zu sehen ob der Uncore Bereich zusammen mit dem einen Kern das Limit erreicht bzw. ob der Kern bereits eingebremst wird. Ich vermute ein Kern zieht so 10W unter Volllast.

@Mickey Mouse
Das PPT passt schon sehr gut zum tatsächlichen Verbrauch der Cpu. Wenn das PPT 30W geringer ist, dann kann man auch 30W weniger Verbrauch annehmen. Je nach Netzteil kann es noch eine kleine Verschiebung geben, weil die Effizienz bei sehr geringer Last meist etwas sinkt.
 
annehmen kann man viel, messen ist besser ;)

ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich speziell mit den AMD Einstellungen gar nicht auskenne und nicht weiß, wie viel die Mainboard Hersteller da mit BIOS und MicroCode noch tricksen können oder ob das alles fest von AMD vorgegeben ist?!?
 
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@Tzk klar, irgendwann kommt man in einen bereich, in dem der verbrauch des uncore auch einem einzelnen kern nichts mehr übrig lässt. aber einen 5600g mit 15W laufen lassen ist zwar mal interessant zu sehen, aber in der realität unsinnig.

@Mickey Mouse dass der eco-mode funktioniert und auch reell strom spart ist ja nun schon seit jahren bekannt.
 
Da es der selbe Die wie bei den 15w 5000U CPUs ist, dürften die 15w auch für den Singlecore Boost reichen
 
Mickey Mouse schrieb:
welches System und vor allem wäre mal interessant, wie sich diese "theoretischen Software Einstellungen" in dem tatsächlichen Praxis Verbrauch niederschlagen?
Asus STRIX B550-E | AMD Ryzen 5 5600G mit Noctua NH-U9S | be quiet! Straight Power 11 450W CM | Kingston HyperX Predator 2 x 8 GB + Kingston FURY Renegade 2 x 8 GB @ 3200 16-18-18-36 | Samsung 980 Pro 1 TB + Samsung 850 Evo 500 GB | OS Windows 10
Zusätzlich diverse Energiesparmaßnahmen im Bios aktiviert.

Ich hatte auch den realen Verbrauch gemessen, allerdings sind mir da zu viele Variablen im Spiel. Interessant ist dennoch, dass der Verbrauch des Gesamtsystems (gemessen vor dem Netzteil) eher stärker abnimmt/steigt als das PPT. Eigentlich müsste aufgrund der sinkenden Effizienz des Netzteils das Gegenteil der Fall sein. Hier meine gesamten (und nicht verifizierten!) Messungen:


PPTVerbrauch SystemScore R23
35​
68​
9460​
45​
80​
10176​
55​
91​
10764​
65​
102​
11106​
 
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0x8100 schrieb:
@Mickey Mouse dass der eco-mode funktioniert und auch reell strom spart ist ja nun schon seit jahren bekannt.
hier wird einfach "zu viel angenommen" und pseudowissenschaftlich belegt.

man gucke sich z.B. die Messpunkte an und die Vergleiche die mit der Schlussfolgerung: "wunderbar durch eine logarithmische Kurve interpoliert werden können"
das ist natürlich kompletter Blödsinn, man kann durch die 4 Punkte genauso gut eine Gerade legen und die passt genauso gut.

natürlich kann man "behaupten", dass da 30W eingespart werden, man kann es aber auch messen, bzw. sollte es messen können.
 
Neuer Test, um das Verhalten zu verifizieren, zudem diesmal mit Single-Core Werten.

Ausgangssituation
Diesmal habe ich den Benchmarktest von CPU-Z genommen, geht einfach viel schneller. CurveOptimizer diesmal deaktiviert. Zu beachten ist, dass der Maximaltakt bereits bei unter 65 W anliegt, daher habe ich diesen Wert gestrichen und durch 60 W ersetzt.

Messwerte
Alle Messwerte +- 1

PPT6 Kerne Steckdose6 Kerne Score1 Kern Steckdose1 Kern Score
60​
93​
4826​
47​
608​
55​
87​
4738​
48​
607​
45​
77​
4485​
47​
607​
35​
65​
4220​
48​
608​
25​
54​
3761​
46​
601​
15​
42​
2906​
41​
547​

Ergebnis
Selbes Verhalten wie beim ersten Test.

Bild1.png
 
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Vielen Dank, das du die kleineren Stufen noch mitgetestet hast! Bisher ist (oder war) mir kein Test bekannt, wo jemand mal die komplette Range von 15 bis 65W so durchgetestet hat.

Man sieht ja sehr schön, das die 15W PPT nicht mehr reichen um ST voll auszufahren. Heisst für mich, dass irgendwo bei 20W das sinnvolle Limit mit deiner Konfiguration erreicht ist, ohne das man ST Leistung verliert. Und bei 45W liegt man super effizient im Rahmen bei noch guter Leistung.

0x8100 schrieb:
ST passiert nichts, weil ein einzelner kern nur ein paar W verbraucht und nicht ins limit läuft.

Das wäre damit für 15W wohl widerlegt... ;)
 
Das Interessante ist ja, dass es keinen Sweet Spot bei der elektrischen Leistung gibt (daher auch die logarithmische Kurve). Erhöht man die elektrische Leistung um 10 %, erhöht sich die Rechenleistung um ~2,5%, und das durchgängig (Übertakten mal ausgenommen). Buildzoid hatte das mal in einem Video angesprochen und es hat mich sehr fasziniert.
Tzk schrieb:
Das wäre damit für 15W wohl widerlegt... ;)
Ein Kern ohne SMT schluckt ziemlich genau 10 Watt, wenn er darf. Es ist unter Windows auch möglich, die maximale Prozessorfrequenz zu reduzieren, allerdings muss man dafür einen Eintrag im Energiesparplan mit Hilfe der Registry freischalten.
 
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Moin,

ich knüpfe hier mal aus aktuellem Interesse an. :)
Habe mir kürzlich ein kleines NAS mit dem 5600G und einem B550I Aorus Pro AX zusammengebaut. Netzteil ist ein einfaches PicoPSU 150XT mit einem FSP AHAN3 96W. 32GB DDR4 3200 MHz 16-18-18.

Bin gerade dabei, die Effizienz zu optimieren und übe mich schon fleißig mit PBO. Hab mich erst mal auf 45W PPT festgelegt und feile jetzt am CO mit Boost Override. Liege mit +175 MHz und CO -27 in R23 Multi bei rund 10.700 PTS. Bisher stabil in Idle + Cinebench. Meine ich das nur oder sind das schon ganz gute Werte? ^^

Sollte man Cool 'n' Quiet bei der CPU auf kurz oder lang besser an oder aus lassen? Hab das gestern mal testweise getoggelt und weder beim groben Idle-Verbrauch als auch bei R23 einen wesentlichen Unterschied feststellen können. Da hatte ich aber auch noch keine aggressiveren PBO-Settings drin.
Hat dazu zufällig jemand Erfahrungswerte?

VG
Kabelbinder
 
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