Samstags wieder Schule

Schule an Samstagen ... Ja, Nein oder Enthaltung

  • Ja - Zustimmung

    Stimmen: 25 43,9%
  • Nein - Veto

    Stimmen: 30 52,6%
  • Enthaltung

    Stimmen: 2 3,5%

  • Umfrageteilnehmer
    57

Bugg-Report

Cadet 3rd Year
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Jan. 2019
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43
Ich hab mich schon seit diesen Freitagsdemos gefragt, wann man dem entgegen wirken wird. Seit es nur noch etwa 10 Schüler pro Lehrer sein dürfen, ging in mir wiederholt diese Frage auf.

Nun bin ich beim Stöbern nach aktuellen ungewöhnlichen Nachrichten auf diese Meldung gestoßen. Ein Bundestagsabgeordneter der CDU hat es vorgeschlagen.

So wird es auch den Kindern klar, dass die Normalität noch nicht möglich ist und alle die vorhandene Zeit effektiv nutzen müssen.

Meine Zustimmung hat der Vorschlag zum jetzigen Zeitpunkt. Mal sehen was daraus wird.

An die Community die Frage nach möglichen Vetos oder Ergänzungen.

eure Fehlermeldung ...
 
Ich hatte damals zu Schulzeiten jeden 2. Samstag Unterricht, effektiv um etwas zu lernen war das nie, weshalb meistens ein 4h Sportblock dahin gelegt wurde.

Schön fand ich das nie, ich bin auch nach wie vor eher für ein längeres Wochenende, aber der Samstagsunterricht hat zumindest den Vorteil, das sich die Präsenzzeiten unter der Woche reduzieren lassen, was sowohl in der aktuellen Situation vom Vorteil ist, als auch im Hinblick auf die Aufmerksamkeitsspanne.

Ab 13 oder 14 Uhr ist Frontalunterricht (wie er damals üblich war) sehr ermüdend, da bleibt leider nur ein Bruchstück von dem Stoff hängen.

Allerdings wird man damit alleine auch die Anzahl der Schüler nicht adäquat entzerren können, dazu sind meiner Ansicht nach noch weitere Maßnahmen nötig:
  • gestaffelte Startzeiten & Pausen, selbst bei nur 10 Schülern pro Lehrer, ist der Mindestabstand hinfällig, sobald alle Klassen zeitgleich in die Pausen gehen (müssen).
  • Schichtsystem um den ganzen Tag von 7 Uhr bis 19 oder gar 20 Uhr zu nutzen und dann zB im wöchentlichen Wechsel Vormittags bis Mittag Präsenzzeit in der Schule und die folgende Woche Mittag bis Abend.

Sind jetzt alles nicht die angenehmsten Maßnahmen und da werden sicher einige Lehrkräfte keine Lust haben, sich derart umzustellen.

Aber alle mal besser, um die Kinder und Jugendlichen zu Unterrichten, als irgendwelche Hausaufgaben zu verteilen, die 80% dann vermutlich mit Google lösen und die Arbeit für die Lehrkräfte lediglich nach hinten hinausschiebt.
 
mykoma schrieb:
Ab 13 oder 14 Uhr ist Frontalunterricht (wie er damals üblich war) sehr ermüdend
Nachgewiesen ist ebenfalls, dass im Unterricht vor 9 Uhr, bei vielen Ineffektiv ist.
Erst um 9 Anfangen und dafür später noch Konzentration haben, wäre da sowieso Sinnvoller...
Hier mal ein Bericht von Focus dazu. Schlafforscher fordern das schon länger.

Davon abgesehen bin ich gegen Samstagsunterricht - unsre Gesellschafft steuert immer weiter auf Möglichst wenig Erholungsphasen zu.

Wenn ich mich Bewerben möchte, ist eine meiner wichtigsten Fragen, wieviele
Tage gearbeitet wird pro Woche - bei 6 Tagen(fest) bin ich raus - habe das Lange genug gemacht und finde das absolut bescheiden.
Bitte hier Regelmäßigkeit nicht mit Ausnahmefällen/Einspringen verwechseln.


mykoma schrieb:
Schichtsystem um den ganzen Tag von 7 Uhr bis 19 oder gar 20 Uhr zu nutzen
Zum Schichtsystem.... Schichten macht Krank(auf Dauer), stört den Schlafrythmus, und würde einige Kinder benachteiligen. Denn - wer entscheidet jetzt, wer früh und wer spät lernen darf - und wer da gerade fit ist...?

In der aktuellen Situation wird, denke ich schon versucht das Beste daraus zumachen.

Und mal ernsthaft - wenn ich als jugendlicher kein Bock-Phasen hatte und keine Hausaufgaben/Arbeitsblätter gemacht hab - hab ich auch im Unterricht nicht aufgepasst :D
 
Da an den meisten Schulformen (ausser Gymi und Grundschule ohne OGS) momentan ohnehin ganztags unterrichtet wird, halte ich den Unterricht am Samstag allgemein für unnötig und übertrieben.

Leider sehe ich auch, dass es eine breite Zustimmung dafür geben könnte ... allein weil dann die Eltern mal wieder ein bisschen Samstag für sich hätten.

Warum nimmt man nicht noch gleich den Sonntag dazu? ... hat das religiös fundamentalistische Beweggründe (in der Bibel steht halt was von Ruhe am siebenten Tag)?
 
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Aktuell sieht es vermutlich so aus, dass alle Lehrer, die zu einer Risikogruppe gehören nicht wieder in den Unterricht gehen sollen.

Das sind rund 1/3 aller Lehrer.

Für alle noch so tolle Ideen braucht man auch entsprechende Ressourcen.
 
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@Fuchiii , @mykoma : Also reformieren wir die Schule, dass sie erst nach 9 Uhr beginnt und nach 13 Uhr kein Frontalunterricht mehr stattfindet. Natuerlich nur fuenf Tage die Woche und spaetestens um 15 Uhr schicken wir alle wieder nach Hause, weil die Kinder dann muede sind.
Machen wir aus G8 also ein G12 oder G16 damit wir den Stoff durch bekommen.

Ich bin da eher konservativ und sehe viele dieser Reformen kritisch. Irgendwie kamen vorherigen Generationen durch die Schule, ohne depressiv oder krankhaft ueberfordert/gestresst zu werden. In anderen Laendern ist es noch viel haerter, was den Kindern zugemutet/zugetraut wird.
Deutschland hatte ein gutes System aus Haupt-, Realschule und Gymnasium. Bis es dann kaputt gemacht wurde, weil man immer alle inkludieren muss. Macht man es aber zu einfach verliert erstens der Abschluss an Wert und zweitens verliert man die Schueler, die den Stoff schneller verstehen. Die sind dann naemlich gelangweilt, unterfordert und passen irgendwann ihr Tempo an den Rest der Klasse an. Wozu sich eigentlich noch Muehe geben?

Man muss die verlorene Zeit irgendwie nacharbeiten. Unterricht am Wochenende ist eine Moeglichkeit. Wobei ich auch verkuerzte Ferien in betracht ziehen wuerde.
 
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Ich halte die teilweise Öffnung der Schulen jetzt für grob fahrlässig und sehr Riskant. Wir haben den Virus noch nicht in Griff und da sollte sich auch keiner etwas vormachen. Die Fallzahlen mögen etwas stabiler sein, jedoch werden wir mit den geplanten Lockerungen der Bundesregierung alles bisher Erreichte in meinen Augen wieder komplett kaputt machen. Solange kein Impfstoff da ist und es kein wirksames Medikament zur Symtombehandlung (es wird gerade ein Ebola-Medikament getestet) gibt, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste (oder wie das heißt). Sicher ist die Situation für alle z. Zt. extrem hart aber wenn der Virus sich wieder stark beschleunigt verbreitet und unser Gesundheitssystem wirklich an die Grenze stößt, wird der Aufschrei groß sein. Bilder wie z. B. in Italien oder jetzt auch GB oder Amerika möchte ich jedenfalls hier nicht sehen.
 
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Axxid schrieb:
Also reformieren wir die Schule, dass sie erst nach 9 Uhr beginnt und nach 13 Uhr kein Frontalunterricht mehr stattfindet.
1. Ist die Zeitangabe "ab 13 Uhr" Selbstverständlich auch auf den derzeit üblichen Beginn der Schule anzuwenden.
Also ab 7.30Uhr - beginnt man ab 9 Uhr verschiebt sich der Verlust der Konzentration und die Effektivität einfach weiter nach hinten.

2. Bedeutet "kein Frontalunterricht" NICHT, dass kein Unterricht gegeben wird - es gibt diverse Unterrichtsformen, die im übrigen auch schon angewendet werden in Schulen und Ausbildung.
Und das hat nichts mit Esotherik oder sonstwas zu tun - die Schüler müssen hier einfach aktiver Mitarbeiten, als sich nur von vorne berieseln zu lassen.

3. War/ist G8 eine Katastrophe, die den Abiturienten ein notwendiges Jahr genommen hat und den Stress-Pegel bereits in der Schule zu hoch ansetzt. Genauso gehts an den Unis weiter - 5 Jahre Diplom Stoff, in 3 Jahre BA gepackt - ja, nicht in allen Bereichen. Einige Studiengänge sind gut in 3 Jahren zu bewältigen, und so war das auch nicht vorgesehen - trotzdem ist es Realität in einigen Studiengängen.

Ich bin da auch eher konservativ. Aber was bitte hat konservativ mit der effizienten und gesundheitsförderlichen Struktur zu tun? Dass das abschaffen der Haupt/Real/Gymnasium hin zu Gesamtschule bescheuert ist geb ich dir recht. Das hat aber nichts mit den Unterrichtszeiten zu tun.

Und gerade wer die noch "intakten" Schulformen mitgemacht hat, sollte ein G9 oder Diplom verteidigen -weil es gute Abschlüsse waren - weil lernen und verstehen auch Zeit braucht - weil es nicht gut ist Lern-Bulimie zu betreiben, da die Zeit fehlt - weil nach Abi und Uni ausgebrannte Leute nicht förderlich sind.

Was Leute in anderen Ländern machen.... Weist du..wenn ich früher mit so einem Argument gekommen bin, wurde ich gefragt ob ich auch von eine Brücke springe, wenn andere es machen.

Was ich sagen will - wenn andere Ihre Kinder "verheizen", müssen wir das nicht auch machen.
 
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Fuchiii schrieb:
Dass das abschaffen der Haupt/Real/Gymnasium hin zu Gesamtschule bescheuert ist geb ich dir recht. Das hat aber nichts mit den Unterrichtszeiten zu tun.
Kannst du das etwas genauer erklären ... warum hältst du die Abschaffung des alten Systems für bescheuert?

Um dir die Antwort et6was zu erleichtern, mal die Meinung eines Pädagogen.
Das alte System zeichnete sich aus durch maximale Undurchlässigkeit nach oben (es war relativ viel komplizierter, von einer Realschule auf ein Gymnasium zu kommen, als andersrum). Und die "Sonderschulen" waren fester Bestandteil dieses Systems ... es gab also ein Abstellgleis für die, die den Rest angeblich beim weiterkommen behindert hätten. Das alte System hat die sozialen Ungleichheiten in unsere Gesellschaft betoniert.

Ich selbst war an einer Versuchsschule, welche in den 1980er und 90er Jahren bewiesen hat, dass auch eine Gesamtschule ohne Noten (bzw. nur die letzten drei Halbjahreszeugnisse, weil man die für Bewerbungen braucht) und mit inklusivem Konzept gut funktioniert.
In einigen Untersuchungen nach dem Modell der PISA Studien schnitt diese Schule weit über dem Bundesdurchschnitt ab und hat sogar bayerische Gymnasien übertroffen.

Die Schulform war eine gänztagige Gesamtschule.
Meine damaligen Schulzeiten:
"Grundschule" (Klassen "0", 1 und 2): 9:00 - 13:00 (keine feste Stundeneinteilung ... und keine festen Fächer -unterrichtet wurde in altersheterogenen Gruppen - je eine Klasse der 1, der zweiten UND der "Vorschulklasse" gemeinsam).
"Mittelstufe" (Klassen 3 - 10): 8:30 - 16:00 (dienstag nur bis 13:00 ... Zeitstunden ... Pausen von 10:30 - 11:00, 13:00 - 14:00)
Oberstufe (Klassen 11 - 14): 9:00 - 17:00 (Mittwochs nur bis 12:30 ... 90 Minuten-Blöcke mit Pausen von 10:30 - 11:00, 12:30 - 13:30 und 15:00 - 15:30).

Behinderung war an dieser Schule kein Thema ... es gab schwierige Kinder und es gab aber auch genügend andere, die diese "mitgezogen" haben ... für viele dort war die Erfahrung ganz neu ... denn an anderen Schulen wurden schwierigere Kinder oft genug einfach aussortiert (Abschulung - die Verweisung an eine niedrigere Schulform). An der Laborschule mussten sie sich tatsächlich mit diesen Kindern auseinandersetzen, weil sie eben nicht nach kurzer Zeit wieder weg waren.

Das wichtigste dabei:
Einige meiner Mitschülerinnen und -schüler wären von einem Gymnasium oder einer Realschule wohl konsequent abgeschult worden (eventuell bis zur Sonderschule) .... an der Laborschule hatten sie die Zeit, konnten sich auf die Mithilfe eines großen Teils der restlichen Klasse verlassen.
Heute arbeiten die als Anwälte, Bänker, sind im IT-Bereich erfolgreich ... die wenigsten von ihnen arbeiten auf Hilfsarbeiterjobs, die meisten haben ein Abitur gemacht und viele sogar noch ein Studium erfolgreich abngeschlossen.

Es gibt allerdings nicht nur die Sonnenseite.
Die hier beschriebene Schule hat mit zunehmendem Schulalter immer mehr Eigenverantwortung gefordert ... und das ausbleiben dieser Eigenverantwortung eben nicht ausreichend sanktioniert.
Also gab es auch die Gruppe von ehemaligen Mitschülern, bei denen das Konzept nicht aufgegangen ist ... das waren keine potenziellen Sonderschüler, aber eine etwas festere Führung hätte ihnen gut getan.
Einige von denen haben noch heute eine Rechtschreibung, dass es einem grausen kann (nahe an der Legasthenie), haben oder hatten massive Drogenprobleme (da war alles dabei) und sind dementsprechend auch nicht besonders gut aufgestellt, wenn es um die Jobsuche geht.
Diese Fälle will ich nicht verschweigen ... aber es sind eben recht wenige.

Beim Rest ist genau das eingetreten, was der Schulgründer (Hartmut von Hentig) beabschtigt hatte ... eine wirklich gute Vorbereitung auf das Studium.
Ich hatte im Studium keine großen Probleme mit den Anforderungen an Eigenverantwortung umzugehen, denn die Prinzipien kannte ich bereits aus dem Abitur ... auch da musste ich Leistungsnachweise erbringen, um Scheine zu sammeln ... und am Ende musste ich eine Anzahl an Scheinen (Pflicht und Wahlpflicht) vorweisen, um mich zur Prüfung anmelden zu können. Ganz genau, wie es dann im Studium weiterging.
Ich war an Referate von mehr als 60 Minuten gewöhnt (davon hatte ich vorm Abi schon mindestens 50 gehalten) ... und spätestens das hat immer wieder für verwunderung gesorgt - warum haben die Gymnasiasten denn solchen Bammel vor einem Referat von gerademal 10 Minuten?
Auch wissenschaftliches Arbeiten habe ich nicht erst an der Uni gelernt ... das war fester Bestandteil der 2 Wahlfächer im Abitur ... für nicht ganz wenige der anderen, war es im Studium irgendwie eine ganz neue Herangehensweise.

Was ich damit sagen will:
Die neuen Konzepte können funktionieren, WENN sie durchdacht geplant und von gut geschulten Lehrkräften umgesetzt werden ... an Laborschule und Oberstufenkolleg war das damals der Fall ... allerdings nicht durchgängig ... und wenn man als Lehrer oder Schüler eben eine "Niete" vor sich hatte, dann hat man das auch gemerkt (als Lehrer UND als Schüler).
Ich hätte einiges aus meiner Schullaufbahn sicherlich nicht so gut behalten, wenn ich nicht zu denen gehört hätte, die auch immer wieder versucht haben, den Stoff anderen zu erklären ... dabei lernt man nämlich weit mehr, als durch stumpfes selber lernen.
Im Umgang mit Menschen, die etwas vielleicht erst beim dritten oder vierten Anlauf verstehen, kann man unglaublich viel selbst lernen ... denn jeder neue Erklärungsversuch ist auch eine Vertiefung des eigenen Wissens über den Lerngegenstand. Und vielleicht gibts ja mal was, das ich nicht kapiere ... und eventuell hilft dann ein anderer.

Im Studium hat mich dann nur eines wirklich geschockt ... Menschen von anderen Schulen (insbesondere Gymnasium) waren sehr viel bereiter, auch unfaire Mittel einzusetzen, um am ende nicht einfach eine befriedigende oder gute Leistung zu bringen, sondern um der Kurs-Beste zu sein. Bei einigen ging das sogar so weit, dass sie Lernmittel versteckt (einfach an einer anderen Systemstelle der Bib untergebracht) oder sogar mutwillig beschädigt haben (da fehlten dann eben die entsprechenden Seiten aus dem Standardwerk ... sogar bei Präsenzexemplaren).
Es mag ja sein, dass auch das in unserer Gesellschaft ein wichtiger Skill ist ... aber eigentlich ist es nur asozial und zeigt einen tiefen Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit bzw. an der Fäghigkeit, auch mal 2. oder 3. zu sein.
Menschen, die gerne mogeln, weil sie einfach nicht gelernt haben, auch mal zu verlieren.
Eigentlich ist das traurig ... aber im Studium war es vor allen Dingen störend.

G8 ist blödsinn ... und das wurde bereits vor Bologna von vielen Pädagogen so gesagt und begründet ... schade, dass man damals lieber auf die Ökonomen gehört hat.

Sorry für die wall of text - das Thema liegt mir nunmal am Herzen.
 
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Du hast natürlich recht, ich hab mich hier unbedacht Ausgedrückt. Nicht das Grundlegende Konzept ist es was hier missfällt, sondern die Umsetzung die ich zumindest hier mitbekomme.

Es scheint leider oft darauf hinauszulaufen, dass der Unterricht an das schwächste Glied der Kette angepasst wird.

Ich bin absolut dafür, die schwächeren zu Fördern, war selber nicht gerade ein Glanzschüler, aber den Unterricht in der Qualität runterzustufen, und alle nur auf diesem Niveau zu unterrichten ist der falsche Weg.

Zu den Forderschulen... Die gibt's ja leider immernoch. Und denen wird es nach wie vor sehr schwer gemacht, wieder in die "normale Schule" zu kommen. Selbst kürzlich beobachten müssen, wie ein Junge(9), trotz größter Bemühung und dem aus der Sonderschule resultierenden, fehlenden Lehrstoff nach nur 2 Wochen Grundschule sofort zurückgeschickt wurde.

Weil er in 2 Wochen den Stoff nicht aufholen konnte.
Er lernte täglich, freiwillig. Gute Lektion fürs Leben. Egal wie du dich anstrengt, du bist doch nicht gut genug...

Alles in allem... Gutes System, miserable Umsetzung. Wie leider so oft...
 
Fuchiii schrieb:
Es scheint leider oft darauf hinauszulaufen, dass der Unterricht an das schwächste Glied der Kette angepasst wird.
Genau das ist der Fehler, der an der Laborschule eben nicht passiert ist ... allerdings liegt das auch daran, das die beiden Schulen anfänglich eben auch als Ausbildungsstätte für Lehrkräfte gedacht waren. Es sollte ein Rotationsprinzip gelten, welches besagte, dass jede Lejhrkraft nach ener Zeit von 4 oder 5 Jahren an eine andere Schule wechselt ... leider ist das daran gescheitert, dass es relativ krz nach Eröffnung der Schule einen Einstellungsstopp für das Lehramt in NRW gab ... die Lehrer, die ich dort von 1980 - 1995 erlebt habe, hatten dort bereits 10 - 25 Dienstjahre auf den Buckel und waren dementsprechend im Bezug auf dieses Schulsystem mit allen Wassern gewaschen.
Leider hatte die Schule in den 1970ern und 80ern (also nach der Gründung 1973) sehr viel politischen Gegenwind ... die Oberstufe galt lange als "kommunistische Kaderschule" (dabei waren das viel mehr Anarchisten, als Kommunisten :lol: ) und an der Laborschule (Grund- und Mittelstufe) gab es eine Wochenstunde Mathematik weniger (eigentlich nur 15 Minuten, da man Zeitstunden unterrichtete ... nicht nur 45-minütige Schulstunden).
Egal, das Gerücht, man würde dort kein Mathe lernen und könne in der Oberstufe sogar Mathe "abwählen" hat sich bis heute bei einigen gehalten. Das merke ich immer wieder, wenn ich Menschen erzähle, dass ich an Laborschule und Oberstufenkolleg war, und dennoch ein Mathe-Studium abgeschlossen habe ... die meisten können es kaum fassen, dass sowas überhaupt möglich ist.

Kurz: Schüler und Lehrer hatten einen schweren Stand, wenn sie von diesen beiden Versuchsschulen auf eine Regelschule wechseln wollten ... was einige da erlebt haben, grenzt schon an eine "Gesinnungsprüfung".
Also konnte man auch nicht zum Rotationsprinzip zurück, als dann wieder neue Lehrer eingestellt werden durften.
Eigentlich Schade ... aber ich denke, dass die Schülerschaft davon eher profitiert hat.
 
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