Sat-IP für 3-Generationen-Haus (Anbau/Sanierung)

tiwa86

Lt. Commander
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Moin moin,

ich bin aktuell in der Konzeptionsphase für ein Sanierungsprojekt inkl. kleinem Anbau. Das Haus ist aktuell ein Zweifamilienhaus mit Keller, EG, 1.OG und nicht ausgebautem Spitzboden. In der Mitte befindet sich ein Kamninschacht, der bisher nur durch die Heizung genutzt wird. Perspektivisch soll für mehr Wohnfläche an der Vorderseite des Hauses ein 50m² Anbau entstehen (für EG und 1.OG). Um nun das Haus für 3 Generationen und kommende Zeiten etwas fit zu machen, bin ich aktuell am überlegen folgende Kombination zu installieren - brauche hier aber eure Erfahrungen und Meinungen zu der Idee:


Voraussetzungen:
- mindestens 4 TVs mit HD-Sendern + Sky
- mindestens 2 PCs
- mind. 2 Notebooks + 4 Smartphones im WLAN
- ggf. Spielekonsole(n)


Idee
1. Satellitenschüssel + Multi-LNB + Sat-IP-Server auf dem Dach(boden) installieren
2. LAN-Kabel durch den Kaminschacht bis in den Keller
3. Im Keller: Unitymedia Internet/Telefon DSL120 oder DSL200 (gegen Aufpreis)
4. NAS + Router: Anschluss des Sat-IP
5. Verteilung von DSL, Telefon, Sat-TV über LAN (Leerrohre) oder WLAN (integriert in Steckdosen) in alle Räume


Jetzt wäre meine Frage: Ist dieses Vorhaben sinnvoll? Ich rechne aktuell bei Sat mit einmaligen Kosten. Die Kosten für UM sind ja auch recht niedrig auf 3-Parteien verteilt. Fraglich wäre jetzt, ob die Bandbreite von 120Mbit für all die Geräte ausreicht? Ein guter Freund (kennt sich leider nicht mit Sat-IP aus) würde sich auch um das Netzwerk kümmern. Er arbeitet beim Bund in der IT..da mache ich mir keine Sorgen. Nur das Sat-IP ist halt "Neuland" für uns. :)

Danke im Voraus.
 
Hallo,

mit Sat-IP hab ich mich auch schon beschäftigt, bauen gerade ein Haus und Installation mach ich selbst. Nach langem recherchieren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es ohne Sat-Kabel noch nicht geht, obwohl mich das "Alles-Online-im-Netzwerk" sehr fasziniert und es für mich nur logisch ist alles in einem "Kanal" zu vereinen, siehe Abschaffung analog/ISDN dafür nur IP-Telefonie...

Die Gründe für die Entscheidung waren hauptsächlich:
- Neue Technik mit wenig unterstützten Endgeräten
- Unsichere Zukunft, wenn das System scheitert oder ein anderes es überholt (siehe früheres Rennen BlueRay und HD-DVD (hieß die so?)) stehst du evtl. da und glotze is aus...
- Ungewisses vorgehen bei begrenzter Bandbreite, konnte keine Quelle finden, die zeigt wie und ob man im Netzwerk den TV-Anteil priorisieren kann. Was wenn ich eine große Datei übers Netzwerk verschiebe, stockt dann das Bild am TV wenn die 1 GBit ausgelastet sind? Es gibt ja Strecken in so einem Netzwerk die von beiden Datenströmen genutzt werden, z.B. von Switch EG zu Switch OG.

Momentan halte ich es NUR für eine gute Idee und werde für Handy und Tablett das System mal testen. Aber für die nächsten 50 Jahre möchte ich mich NOCH nicht auf diese Technik einlassen und vor allem nicht festlegen. Denn wenn kein Sat-Kabel in der Wand ist, dann ist keins drin.
 
Sat to IP hat den Nachteil dass du für jeden TV nochmal ein einen Umsetzer brauchst, quasi einen "Receiver".
Zudem sind die Umschaltzeiten meist recht lang, grade für "Zapper" ist das sehr nervig.

LAN in jeden Raum ist schon sinnvoll wenn du eh sanierst. Ich würde aber noch normale Coax Kabel für Sat verlegen. Auf IP umstellen kannst du dann später trotzdem.
 
Wenn der Kaminschacht genutzt wird, würde ich vorher mit dem Schornsteinfeger sprechen, ob hier mehrere Züge vorhanden sind durch die Leitungen gelegt werden dürfen. Bei nur einem Zug ist das nicht gestattet.
 
@Domi_bas: Danke für deine Meinung, genau diese Angst habe ich auch, dass bei vielen aktiven Geräten irgendwann dann ein Engpass herrscht und Störungen auftauchen. Meine Frau und ich planen ja auch mit nachwuchs, von daher wird es auch immer mehr Technik pro Raum geben. Andererseits reizt gerade der Gedanke auf JEDEM Gerät fernseh gucken zu können. ;)

@hoobi: Also würdest du auch sagen: TV über Sat via Coax-Kabel und DSL über Coax-Unitymedia? Denn aktuell kriegen wir in der Straße max. DSL16000 über Telekom und die Kabelgebühren für TV sehe ich auch auf Dauer nicht ein.
@critical: Werde ich ansprechen. Ich als Laie dachte jetzt, dass man ein Stück mit ensprechenden Leerrohren nutzt und der Rest für das ABgasrohr funzt.
 
Sat-ip macht derzeit keinen Sinn, solange die Clients nicht im TV integriert sind. Man müste dann bei jedem TV einen Client aufstellen. Wenn man sich umschaut, was es da gibt, merkt man da ist nix sinnvolles auf dem Markt (Kein HBB-TV). Der google Crome cast geht nicht dafür, damit habe ich es probiert und tagelang rumgebastelt.
Hinzu kommen die Kosten für den Aufbau den Gigabit-Netzes, das nicht gerade günstig ist.
Ich habe bereits 3 Sat-ip Netze installiert, allerdings alle bei Computer Freaks, die eh Gigabit Netze hatten bzw. wollten.
Die Sat-ip Receiver sollten auch im Wohnzimmer stehen, damit sie immer zugänglich sind und USB-Festplatten für Recording angeschlossen werden können. Auf dem Dachboden macht das keinen Sinn, zumal der im Sommer heiß wird und somit der vorzeitige Tot der Receiver vorprogrammiert ist.
Hinzu kommt die Frage, ist das Zukunftsfähig? Bei Sat-Verteilungen hat es ab Mitte der 80er so viele Varianten gegeben, die sich alle nicht durchgesetzt haben und heute vom Markt verschwunden sind (diverse Einkabellösungen, Aufbereitungsanlagen) Sat-ip ist halt eine Aufbereitungsanlage die über LAN funktioniert, nix anderes.
Auch sollle man die Wartung bedenken. Welcher Aufwand entsteht wenn ein Sender die Parameter wechselt, oder ein neuer hinzu kommt?
 
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also, solange du kein ungenutztes kaminrohr hast, wird dir das der Schornsteinfeger auf keinen fall abnehmen.

fg
 
@h00bi: Es gibt bereits Geräte mit Sat-IP-CLient: http://geizhals.de/?cat=tvlcd&xf=2728_SAT>IP-Client#xf_top
Aber eben nur von zwei Herstellern... Das mit den Umschaltzeiten ist noch etwas das meine Contra-Liste erweitert.

@tiwa86: Was meinst du mit Kaminschacht? Glaube nicht, dass man ein Leerrohr neben das Rauchrohr oder gar darin verlegen darf. Wenn dann höchstens im Schacht für die Frischluft, wenn z.B. ein Schwedenofen geplant ist, der bekommt seine Verbrennungsluft von außen. In solche Schächte kommen bei uns z.B. die Rohre für die Solarthermie auf das Dach, natürlich nur bei einem Kamin der die Frischluftzufuhr nicht benötigt.
 
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mmh, da muss ich mal dann genauer schauen wie der Kamin aufgebaut ist. Ich weiß nur, dass bisher dort das Rohr für die Brennwert-Heizung bereits drin ist. Evtl. gibt es ja noch einen weiteren Schacht - ansonsten müssen wir ggf. neue Leerrohre setzen. generell muss dort zumindest im 1.OG in den Wänden was gemacht werden. Dort liegen noch Bleirohre^^.

 
Auch wenn dort im Schornstein ein Rohr einer Brennwert-Therme drin ist, gilt er als Schornstein. Es dürfen keine Kabel, Rohre etc dort drin verlegt werden. Wenn ein 2. Zug vorhanden ist kann man den nutzen. Dagegen hat der Schorni nix. Der 2. Zug muss auch stillgelegt sein, also oben abgedeckt sein. Sonst schiebt der nächste Schorni seine Drahtbürste da rein und holt die Kabel raus. Einfach die Kontrollöffnung auf dem Dachboden auf machen und Abdeckung weg legen, dann weis der Schorni beschied.
Leerrohre in Altbau in Wände setzen macht wenig Sinn. Besser einfach (für senkrechte) weisse Kabelkanäle legen ggf in Abstellräumen falls vorhanden. Da kann man ggf. auch mal was nachinstallieren. Ansonsten Fussleiten als Kabelkanäle auslegen.
 
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Ohje, so eine Hütte hatte ich auch mal zum "neue Steckdosen setzen"... Da waren Bleimantelkabel, total poröse Stegleitungen und "neue" Leitungen mit klassischer Nullung drin. Da half nur noch komplett neu! Alles andere hat keinen Sinn...
Viel Glück und viel Spaß, lass uns wissen wenn du im Bereich Sat-IP was neues hast oder testen konntest.

Sonst schiebt der nächste Schorni seine Drahtbürste da rein und holt die Kabel raus.
:evillol::evillol::hammer_alt:
ich kanns mir vorstellen...
 
Also ich würde auch zunächst überall SAT-Kabel verlegen. Den Multischalter dann direkt in den Keller in nen Serverschrank knallen. CAT-Kabel verlegst du ja eh, sinnvollerweise. Diese sollten dann auch auf jeden Fall zu allen Fernsehern gehen. Dann kannst du immer noch später mal auf IP-TV wechseln, wenn es sinnvoll ist. So bist du für alles gerüstet. Und bitte direkt CAT7 verlegen.
 
Alles klar. danke für eure Tipps. Jo, das Haus ist Baujahr 1960 - wobei hier noch ein vollumfänglicher Überblick fehlt. Muss ich mal die Tage angehen. Aktuell prüft ein Architekt eh erstmal das Vorhaben mit dem Anbau. . Hab grad bei UM nochmal geschaut, also DSL200.000 sind kein Problem (aktuell beziehen die Schwiegereltern von 1und1 ihr DSL)

@hildefeuer: Ich werd das mit den Kabelkanälen mal mit auf den Zettel nehmen. Hier fehlt aber leider noch der Gesamtüberblick.

Dann nochmal zum Überblick:
- Sat + Sat-Kabel in alle Räume
- CAT7-Kabel für Internet/Telefon in alle Räume (ggf. hier und da nur WLAN Brücken)
- UM-Premium200-Anschluss + Modem + NAS + Switch ausm Keller
 
"Den Multischalter dann direkt in den Keller in nen Serverschrank knallen." viel Spass. Das wird wenn überhaupt nur schlecht funktionieren, es sei denn die Sat-Antenne ist nah am Keller, was sie wohl eher nicht ist. Sat Antenne auf jeden Fall zugänglich installieren. Auf dem Dach nur wenn es nicht anders geht, wg Blitzschutz. Zugänglich heist, man kommt jederzeit mit Besen ran. Sonst haste öfters bei Schnee keinen Empfang. Ø 24mm Bohrer und Hilty muss her, da geht alles durch.
 
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Wieso soll man den Multischalter nicht in den Keller legen können? Mal davon abgesehen das ich aus der Praxis weiß, dass das ohne Probleme funktioniert. Gerade wo der TE damit liebäugelt mal auf IP-TV zu wechsel würde ich alles an einen Ort legen.
 
Moin,

wie gesagt, das Thema Kamin bitte mit dem zuständigen Schonsteifeger abklären. Auch bei einer Brennwertheizung entstehen hohe Abgastemperaturen.

Zum Thema Sat -> IP:
An sich keine Schlechte Idee, aber für den klassischen TV würde ich direkt ein Coax zum TV legen. Das ist sicherer was die Funktion betrifft. Heutige TVs benötigen Zusatztechnik um von IP nach Coax zu kommen.

Thema LAN/Wlan:
Plane bitte gut, wie viele Dosen du wo benötigst. Konsole, PC, TV, etc...
Fürs Wlan kannst du dir auch mal etwas professionellere Lösungen wie Ubiquiti ansehen. Die APs werden über PoE versorgt und können praktisch überall an der Decke/Wand montiert werden. Dann kannst du alles vom Serverschrank aus mit Strom versorgen.
Am besten vorher mal schauen wie viele APs du benötigst. Ich tippe mal auf 2 Stück um überall Wlan zu haben.

Thema Internet/UM:
Bitte überlege dir gut ob du zu UM willst. Sofern du keinen Business-Anschluss buchst bekommst du DualStack-Lite. Dies kann unter Umständen zu Problemen bei Spielekonsolen führen oder auch massive Geschwindigkeitseinbrüche in den Hauptzeiten nach sich ziehen, abhänig vom Wohnort.

Montieren würde ich alles zentral im Serverschrank.

[Optional] Thema Allgemeines Management der ganzen Geräte:
Wenn Ihr schon alle unter einem Dach lebt, dann kann das IT-Technisch schon viel beinhalten.
Haben alle Geräte einen aktiven Virenscanner? Wer kümmert sich darum, dass das Wlan überall gut funktioniert?
VDSL-Moden und dahinter ne Firewall (Sophos UTM Home/PFsense)? etc, pp
Avast Business Free
Sophos Home UTM
Ubiquiti Wlan
...

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
error schrieb:
Thema Internet/UM:
Bitte überlege dir gut ob du zu UM willst. Sofern du keinen Business-Anschluss buchst bekommst du DualStack-Lite. Dies kann unter Umständen zu Problemen bei Spielekonsolen führen oder auch massive Geschwindigkeitseinbrüche in den Hauptzeiten nach sich ziehen, abhänig vom Wohnort.

Moin, ansich ist mir das eigentlich egal. Aktuell habe ich auf der gleichen Straße aber nur als Alternative DSL16.000 über Telekomkabel. Vectoring oder ein Ausbau ist erstmal nicht in Sicht. Auch die Initiative "deutsche-glasfaser.de" ist bei uns in nächster Zeit nicht aktiv. Da bleibt mir für eine gute Anbindung leider erstmal nur UM.

Ubiquiti steht mal mit auf dem Zettel. Da ich einen guten Freund aus dem IT-Bereich der Bundeswehr habe, werde ich auf sein Knowhow zurückgreifen. Er leitet hier auch bei mir in der Werbeagentur den IT-Bereich mit. :) Generell ist mein Ziel auch, mit intelligentem Kabelmanagement das Haus auch für die nächste Generation noch fit zu machen - jeder Raum sollte hier schon eine einfache Anbindung besitzen, ohne das man später die Wände wieder aufmachen muss.
 
"Wieso soll man den Multischalter nicht in den Keller legen können? Mal davon abgesehen das ich aus der Praxis weiß, dass das ohne Probleme funktioniert." Wie sind die Pegelverhältnisse am Ausgang eines 4/12 Multischalters bei einer 60cm Antenne bei leichtem Regen bei 2GHZ? Die liegen mit Sicherheit in der Nähe von 60db. Damit ist dann astreiner Empfang im Keller möglich, im Dachgeschoss 30m weiter nicht mehr, da kommen dann mindestens 60db-15db dazu ohne Dose. Nur noch Klötzchen.
 
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