SATA III-Platte an SATA I-Anschluss, praktische Probleme?

fiestaforever

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Ich habe eine - nur noch schwer zu bekommende - WD3200BEKT (2,5", 320 GB, SATA II) bestellt, und der Händler hat stattdessen eine WD3200BEKX (Nachfolgemodell mit SATA III) geliefert. Die BEKT hatte ziemlich gute Bewertungen bei Amazon und Newegg, die BEKX hat nur wenige. Nun überlege ich, ob ich sie zurückschicke. Dagegen spricht, dass die Chancen, noch eine BEKT zu bekommen, nicht größer werden. Abgesehen vom Unterschied SATA II/III scheinen die Platten den Spezifikationen nach gleich zu sein.

Beim Übergang von SATA I auf SATA II war manchmal davon zu lesen, dass SATA II-Platten an SATA I-Anschlüssen Probleme machen können. Über SATA III an SATA I habe ich nichts gelesen.

Hat jemand schon Erfahrungen gemacht, dass es bei SATA III an SATA I Schwierigkeiten geben kann?

Dass das theroretisch kompatibel sein müsste, ist klar. Aber Theorie und Praxis sind in der Praxis halt manchmal zwei verschiedene Paar Schuhe.

BTW: Die Platte soll in einem HP Microserver mit einem Solaris-Derivat als OS-Platte dienen. Die WD3200BEKT/BEKX ist so ziemlich die letzte, größte und schnellste Platte mit echten 512B-Blöcken, die man noch kriegen kann. SSDs sind hier nicht das Thema. ;)
 
Ist im Prinzip alles Abwärtskompatibel, eine sATA3-Platte sollte auch an sATA2 oder sATA1 laufen.

Schwierigkeiten kann und wird es immer mal wieder geben, es zählt auch die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit dieser Probleme
 
Hatte bei einem Notebook mal das Problem, dass eine neue 500er SataIII Platte beim Windoof Setup nicht erkannt wurde. Eine 320er SataII jedoch ohne Probleme. Also es "kann" Probleme geben aus meiner Erfahrung...


LG
 
Für SATA 6Gb/s Platte gilt das gleiche wie damals für SATA 3Gb/s Platten, die an bestimmten SATA 1.5Gb/s Controllern betrieben werden sollten. Ob die Platte mit dem Controller Probleme hat wirst du sehr schnell feststellen. Dann wird die Platte nämlich gar nicht erkannt. Leider wurde der Workaround, mit dem man dieses Problem umgehen konnte, schon lange dem Rotstift geopfert. SATA 3Gb/s Platten aus dieser Zeit konnte man per Software oder per Jumper in den SATA 1.5Gb/s Modus zwingen, wodurch sie mit den SATA-Controllern der ersten Generation wieder funktioniert haben. Diese Möglichkeit hast du bei aktuellen Platten nicht mehr.

Was für einen SATA-Controller hat denn der HP Microserver?
 
Es gab damals Probleme mit VIA Chipsätzen, also heute kaum relevant.
 
Genau, die VIA VT8237(R+) Southbridge hatte einen Bug der SATA-II/III-Geräte entweder gar nicht oder nur nach langer Verzögerung erkennt.
 
Commander Alex schrieb:
Welchen HP hast du eigentlich, mir fallen gerade nur welche mit SATA II ein.
N40L. Eigentlich hat er auch SATA II, aber von den 6 Ports sind 2 auf SATA I limitiert.
Hätte ich vielleicht mit in die Beschreibung aufnehmen sollen.

Madnex schrieb:
Was für einen SATA-Controller hat denn der HP Microserver?
Lt. HP:
SATA storage controller Embedded AMD SB820M chipset
 
Sehr beruhigend, danke.

Noch etwas anderes zu diesen beiden Platten (WD3200BEKT/BEKX):
Ich habe von beiden Platten jeweils ein "Technical Reference Manual" gefunden (das erste Mal, dass ich so etwas für eine WD-Platte gefunden habe, und beide waren mit "WD Confidential" beschriftet); dort habe ich alle Daten der beiden Platten verglichen.
Bis auf SATA II/III waren sie gleich, von unwesentlichen Abweichungen abgesehen.

Allerdings steht bei der BEKT: "ECC Reed-Solomon", bei der BEKX fehlt diese Angabe (ECC) komplett.

Das macht mich etwas misstrauisch. Ich habe Angst, dass ich da vielleicht doch eine verkappte "Advanced Format"-Platte mit 4k-Blöcken (und 512B-Emulation) erwischt haben könnte, auch wenn die Unterlagen von WD ansonsten klar von 512B-Blöcken sprechen.

Allerdings weiß ich nicht allzuviel über die Fehlerkorrektur von Festplatten, und ob 4k-Platten nicht letzlich dieselbe Fehlerkorrektur haben wie 512B-Platten (nur mit größeren Blöcken).
 
"Advanced Format"-Festplatten haben meines Wissens sogar eine bessere Fehlerkorrektur als 512n Laufwerke.

Western Digital - AF-WhitePaper schrieb:

Ob deine Festplatte eine AF-Festplatte ist kannst du unter Windows folgendermaßen herausfinden:

  • Die Platte muss initialisiert und mit einer NTFS-formatierten Partition bestückt sein, der ein Laufwerksbuchstabe zugeordnet ist.
  • Öffne die Konsole (Eingabeaufforderung) mit Admin-Rechten (z.B. Start -> Suchfeld: cmd (Tastenkombination: Strg+Umschalt+Return))
  • Und gib folgenden Befehl ein: fsutil fsinfo ntfsinfo Laufwerksbuchstaben:
Du siehst nun einige Informationen über das NTFS-Volume, unter anderem auch "Bytes pro physischen Sektor". Steht dort 4096, ist es eine AF-Platte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht mir ja nicht darum, ob AF-Platten eine bessere oder schlechtere Fehlerkorrektur haben, sondern darum, ob es eine 512e- oder eine 512n-Platte ist. Ich will eine 512n-Platte haben.

M.W. gibt es Platten, die konsequent vertuschen, dass ihre 512B-Blöcke nur emuliert sind. Das würde dann auch Windows nicht merken. Man könnte die Platte höchstens benchmarken, mal mit richtig ausgerichteten Sektoren, mal ohne.

Aber vor allem will ich die Platten nicht auspacken (sie sind noch eingeschweißt), wegen einer evtl. Rückgabe. Kann ich sie also wohl vorerst nicht testen.
 
fiestaforever schrieb:
M.W. gibt es Platten, die konsequent vertuschen, dass ihre 512B-Blöcke nur emuliert sind. Das würde dann auch Windows nicht merken.
Kannst du Beispiele nennen?

Wenn du sie nicht auspacken möchtest, wirst du wohl oder übel entweder darauf vertrauen oder sie zurückschicken müssen. Exakte Angaben wirst du von WD nicht erhalten. Auch das Dokument, was du gefunden hast, muss nicht unbedingt für diese Platte gelten. Wichtig bei WD Festplatte ist nämlich auch die alphanumerische Zeichenfolge hinter dem Bindestrich in der Modellbezeichnung. Passt die zu den Angaben im Dokument?

Anders als sämtliche sonstigen Festplattenhersteller ändert WD die Serien- bzw. Modellbezeichnung (vor dem Bindestrich) nicht bei einer neuen Laufwerksgeneration (mit höherer Datendichte und somit anderem internen Aufbau). Nur wenn sich die Eckdaten der Laufwerke ändern (z.B. unterschiedliche UPM, größerer oder kleinerer Cache) wird auch der vordere Teil der Modellbezeichnung geändert

Du kannst aber davon ausgehen, je neuer die Festplatte ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es ein 512e Laufwerk ist.
 
Die vollständige Bezeichnung lautet WD3200BEKX-00B7WT0

Das "Technical Reference Manual" gibt datzu nicht mehr her als:
Code:
2.9 Full Model Number Specification

Table 2-3 below provides a summary specification of the model number suffix for this product
platform.

Table 2-3. Full Model Number Description

Model Number Format ID  Product Brand RPM   Description
WDxxxxBEKX-xxB7WTx  B7W  WD Black     7200  MX320S-6Gb 16 MB SATA 6 Gb/s HF
(Hoffentlich bleibt diese Tabelle ausnahmsweise mal intakt...)

Einzelne Unter-Modellnummern sind dort nicht aufgeführt. "B7WT" stimmt schonmal.
Meine Glaskugel meint, dass es sich hier, weil bei meinen alle "freien" Stellen des Suffix (oben: "x") 0 sind, vielleicht um die Standardausführung handeln könnte.
Übrigens finde ich, dass diese Stelle des Dokuments trotz der Unklarheiten einen interessanten (Teil-)Einblick in die WD-Benamsung gibt.

Die Manuals sind übrigens hier (WD3200BEKT) bzw. hier (WD3200BEKX).

Madnex schrieb:
fiestaforever schrieb:
M.W. gibt es Platten, die konsequent vertuschen, dass ihre 512B-Blöcke nur emuliert sind. Das würde dann auch Windows nicht merken.
Kannst du Beispiele nennen?
Samsung HD204UI/Seagate ST2000DL004 machen das.
Deshalb zeigt z.B. h2benchw bei denen (falsch) physische 512B-Blöcke an (wie man z.B. anhand eines h2benchw-Ergebnisschriebs sieht, den ich früher mal gepostet habe) https://www.computerbase.de/forum/attachments/hd204ui_seagate_h2benchw-png.355527/.
Das dürfte auch bei jedem anderen Auslesen der "Identify Device"-Info der Fall sein, auch durch Windows.

Nachtrag: Hier hatte ich mal die komplette "IDENTIFY DEVICE"-Ausgabe einer HD204UI gepostet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wozu brauchst Du den native 512Byte Sektoren? Es gibt einige Anwendungen die regelmäßig viele nicht 4k Scheibzugriffe machen, wie Oracle (zumindest bis 11R2, wie es bei 12 aussieht, weiß ich nicht) bei seinem ReDo-Log, da lässt die Performance dann mit AF Platten deutlich nach. Aber sonst ist das relativ egal und die Auswahl an 512n Platten arg beschränkt. Die WD Black wurden gerade umgestellt, von HGST gibt es aber noch einige UltraStar Modelle mit 512n Sektoren.

Die HP N36/40/54L G7 Microserver kommen mit den aktuellen Platten gut zurecht, mein N54L hat 5 WD Red 3TB verbaut. Mit einem Bios-Mod kann man auch SATA 3Gb/s freischalten und so ein Mod-BIOS gibt es auch von der aktuellen BIOS Version, das habe ich auch laufen und es macht keine Probleme.
 
Holt schrieb:
Wozu brauchst Du den native 512Byte Sektoren?
Mir geht es weniger um die Geschwindigkeit (die man aber bei einer OS-Platte auch nicht ganz vergessen sollte) als um die Lebensdauer der Platten. Wenn ich statt jedem Lese- und Schreibzugriff wegen nicht ausgerichteter Sektoren zwei produziere, wird die Platte IMHO auch entsprechend schneller runtergenudelt. OpenSolaris und seine Abkömmlinge können m.W. kein 4k-Alignment, abgesehen von einem dubiosen Hack, vor dem hier und da gewarnt wird. Oracle-Solaris mag das können (vielleicht), ist aber eine andere, teuere Baustelle.

Selbst ohne falsches Alignment produziere ich bei 4k-Platten ja mehr Lese- und Schreibzugriffe pro logischem 512B-Sektor, was aber keine Rolle spielt, wenn das Dateisystem ohnehin 4k-Sektoren (oder ein Mehrfaches davon) verwendet. Tut ZFS aber m.W. nicht.
Das "Problem Alignment" ist letzlich auch der Grund, warum ich als OS-Platten keine SSDs verwenden will, zumal ich diesen Geschwindigkeitszuwachs nun wirklich nicht mehr brauche.

BTW: Die Fortschritte der OpenSolaris-Derivate und die Entwicklung der (ehemaligen) Community sind m.E. unbefriedigend. Jeder kocht irgendwie sein eigenes Süppchen und produziert Special-Interest-Versionen aus altem OS-Code. So jedenfalls mein Eindruck als Zaungast und Halblaie.

Holt schrieb:
Die WD Black wurden gerade umgestellt, von HGST gibt es aber noch einige UltraStar Modelle mit 512n Sektoren.
Lt. aktuellem Scorpio Black (2,5") Datasheet http://www.wdc.com/wdproducts/library/SpecSheet/ENG/2879-771435.pdf sind die Modelle bis 320 GB (z.B. eben die WD3200BEKX) noch 512n.
HGST UltraStar sind 3,5"-Platten. Hier geht es um 2,5"-Platten.

Als Datenplatten habe ich noch einige HGST 5K3000 (2 TB). Die reichen mir.

Holt schrieb:
Mit einem Bios-Mod kann man auch SATA 3Gb/s freischalten und so ein Mod-BIOS gibt es auch von der aktuellen BIOS Version, das habe ich auch laufen und es macht keine Probleme.
An den BIOS-Mod habe ich mich bislang nicht rangetraut, weil ich nirgends eine Version gefunden habe, die definitiv zum neuesten BIOS passt. Was ich darüber gelesen habe, war meist älter als mein BIOS.

Für entsprechende Hinweise wäre ich echt dankbar.
 
Hier gibt es das Mod-BIOS basierend auf der aktuellen BIOS Version, aber das aktuelle BIOS braucht man eigentlich nur damit das Onboard LAN auch mit den aktuellen Windows Server Versionen funktioniert.
 
Vielen Dank!

Den Thread kenne ich, habe aber schon lange nicht mehr reingeschaut, weil bei mir das "Projekt Microserver" aus diversen Gründen etwas ins Stocken geraten ist.

Wenn jemand in seinem ersten eine "gehäckte" Firmware anbietet und sich dann praktisch nicht mehr zu Wort meldet, bereitet mir das etwas Magengrummeln, aber scheint wohl sauber zu sein, sonst hätte sich wahrscheinlich schon jemand gemeldet.

Edit: Hier hat anscheinend jemand das Mod-BIOS sogar überprüft.

HP bietet das Original-BIOS und Flashprogramm nicht mehr frei zum Download an ("Entitlement required"), woher bekommt man das jetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
SP64420.exe gibt es immer noch, es wird nur eine aktive Garantie oder ein aktives HP Care Pack benötigt, aber Garantie sollte Deiner ja noch haben.
 
Die einjährige Garantie ist leider schon länger abgelaufen :(
Ich finde diese Vorgehensweise etwas mies von HP...
 
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