Schall/Akustik im Raum reduzieren?

@A.Dynamite Ok, dann sind sozusagen eher einfache DIY-Lösungen gefragt.

Vielleicht hat ja noch jemand Ideen, wo man für kleines Geld große Textilbahnen/Vorhänge ergattern kann.
Mir sind wie oben gesagt erst mal die bedruckten engmaschigen "Netze" von Gerüstwerbungen eingefallen, die sogar häufig mit Motiven versehen sind. Ob und wie leicht man an diese gebrauchten Flächentextilien herankommt, damit bin ich nicht vertraut. Jedenfalls wäre das mit paar Haken/Schienen/Drahtseilen einfach und günstig an Wänden zu befestigen.
Ergänzung ()

Wild und bunt in den Raum geworfen:

Für insgesamt 20 Euro:
Zwei Stück von Bettwäsche in Übergröße 155x220cm, auftrennen/aufschneiden, dann hast du zwei Bahnen Textil jeweils in Größe 310x220, würdest also eine drei Meter hohe Wand auf 440cm Breite Textil vorhängen können:

https://www.amazon.de/YELDAN-Bettwäsche-Bettwäsche-Sets-Wendebettwäsche-Kissenbezug/dp/B0D2WD67HK

jeweils für 10 Euro.

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Noch flauschigeres Gewebe (bricht vermutlich noch besser den Schall), aber etwas teurer, wenn du in Biber-Textil nimmst. Kannst ja selber mal suchen und nach Preis sortieren in Übergröße nach

biber bettwäsche 155 220

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Seersucker müsste ebenfalls den Schall gut brechen:

https://www.amazon.de/Bettwäsche-Wendebettwäsche-Atmungsaktiv-Kissenbezüge-Reissverschluss/dp/B0CB18HXTT

Je 10,99 Euro; uni in vielen verschiedenen Farben erhältlich falls auch der WAF eine Rolle spielt
 
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Espero schrieb:
Naja. Schon mal in einem mit Teppich ausgelegten Raum Gardinen und Vorhänge zum Waschen abgenommen, und dann darin gesprochen, wie das dann plötzlich deutlich wahrnehmbar hallt? Und da ist dann nur eine einzige Wand von Schallschluckern befreit.

Insofern bewirken textile Stoffe bereits an einzelnen Wänden/vor Fenstern durchaus eine deutlich wahrnehmbare akustische Hall-Unterdrückung. (Noch besser natürlich an zwei Wänden, die sich nicht gegenüberliegen, oder auch noch mehr.)
Wenn das aber schon vorhanden ist? Und ja, ich weiss wie sich eine leere Wohnung verhält.

Schon mal in einer Wohnung mit über 3m Raumhöhe gewohnt?
 
Langi1 schrieb:
Wenn das aber schon vorhanden ist?
Da bewegen wir uns im Spekulativen. Wir kennen halt nicht die genaue Ausstattung des Raums.


Langi1 schrieb:
mal in einer Wohnung mit über 3m Raumhöhe gewohnt?
Solche Gegebenheiten sind mir sehr wohl bekannt.

Dass selbstverständlich auch Maßnahmen oben an der Decke Wirkung zeigen, habe ich nie bestritten. Aber Maßnahmen an Wänden bewirken durchaus wahrnehmbare Effekte und sollten in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Ein "(...) Vorhänge, usw. so gut wie nichts" fand ich halt ziemlich sportlich formuliert. ;-)
 
Kaum ein Thema ist mehr mit Esoterik gespickt als Akustik oder Hifi.

Um da einigermassen systematisch ranzugehen - besorg dir irgendein USB-Mikro (Messmikro wäre natürlich besser) - eine geeignete Software, zB das kostenlose REW (Room Equalizer Wizard) - fummel dich ein bisschen ein, und mach ein paar Messungen ...

In den Wasserfalldiagrammen wirst du sehen, dass es einige Frequenzen im Bassbereich gibt, in denen der Raum besonders lange nachschwingt (Raummoden), während der allgemeine, diffuse Hall wesentlich schneller abklingt.

Den allgemeinen Hall bekommst du mit ein paar geschickt plazierten Breitband-Absorbern in den Griff - entweder stoffbespannte Rahmen mit Steinwollefüllung oÄ. (günstig und leicht selbst zu bauen) - oder Platten aus speziellem Akustikschaumstoff (zB Basotect, recht effektiv aber leider recht teuer).

Leider wirken diese Konstruktionen nur auf mittlere bis hohe Frequenzen - wenn die Wellenlängen etwa gleich oder kleiner sind das 2x die Tiefe der Absorber. Im Netz gibt es zahlreiche Simulatoren, die (gefüttert mit der Raumgeometrie) die Wirkung verschiedener Absorber darstellen, nach Grösse, Plazierung, und Frequenzbereich

Für den Bass muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Am einfachsten, per App zu parametrieren, relativ platzsparend, aber auch recht teuer sind aktive Bassfallen, zB PSI AVAA C214. Deutlich günstiger, auch im Selbstbau machbar, aber auch voluminöser sind passive Schmalbandabsorber wie zB Hemholtzresonatoren oder Lambda/4-Pipes. Die müssen aber peinlich genau abgestimmt und plaziert werden, um ihre Wirkung zu entfalten, sonst verschlimmbessert man das Problem.
...
Eierkartons, Styropor, und auch Vorhänge kannst du getrost vergessen.

Ein kleines Tutorial zur Verbesserung der Raumakustik findest du hier:
https://www.delamar.de/raumakustik/raumakustik-verbessern-32751/
 
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Espero schrieb:
Da bewegen wir uns im Spekulativen. Wir kennen halt nicht die genaue Ausstattung des Raums.
Wir haben einen Raum der trotz Möbel und Bildern, Deko etc., sehr hallt.

Irgendwie schon.

Warte noch auf den einfachen Test mit den Küchentüchern oder so abgehängt von der Decke.
 
Langi1 schrieb:
Also ich kann den Raum anhand dieser wenigen Angaben nicht zeichnen und bleibe dabei, mir liegen zu wenige Infos vor (wie sind die Möbel darin verteilt? etc.) um eine präzise Aussage für den Raum des TE zu treffen. So ein "irgendwie" ist mir dann doch zu unscharf.


Langi1 schrieb:
mit den Küchentüchern oder so abgehängt von der Decke.
Da bin ich bei dir. So eine Maßnahme wird sicherlich eine Wirkung zeigen. Spannend daran ist ja, dass die Maßnahme räumlich verteilt oben an der Decke angebracht ist, aber die wirksamen Mittel senkrecht ausgerichtet sind, statt plan an der Decke.


Würde mehr Budget zur Verfügung stehen, könnte man das Anliegen natürlich besser und gezielter professionell angehen, wie bspw. in Beitrag 24 erläutert.
 
Ich habe genau die beschriebenen Holzrahmen (ca. 12cm tief) mit Steinwolle gebaut und sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein vorher sehr halliger Büroraum ist mit ca. 10m2 Dämmfläche behandelt quasi hallfrei.
Ich habe die Rahmen auf der Rückseite mit Malervlies, auf den vorderen vier Seiten mit dickem Moltonstoff bespannt und an Decken und Wände gehängt.
Zur Gefährlichkeit von Steinwolle:
https://www.baustoffwissen.de/moderne-mineralwolle-gilt-als-unbedenklich-31102023
Es scheint also von aktuell erhältlicher Mineralwolle kein erhöhtes Gesundheitsrisiko mehr auszugehen.

IMG_2072.jpeg
 
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Je dicker ein poröser Absorber, desto tiefer reicht der Frequenzbereich, in dem er wirksam ist. 2 cm dünnes Basotect wirkt z.B. nur im Höhenbereich. Das klingt dann nur dumpf, der Hall im Mittenbereich bleibt erhalten.

Wesentlich besser sind die 10 cm dicken Platten, Montage mit 10 cm Wandabstand erweitert den Frequenzbereich noch weiter nach unten.

Der Trick mit dem Wandabstand spart teures Dämmmaterial, und verringert durch die Hinterlüftung das Schimmelrisiko an Außenwänden.
 
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SeppoE schrieb:
Holzrahmen (ca. 12cm tief) mit Steinwolle
Bei dem Budget wohl die einzige Option und besser als nichts.
Einfach mal 2 Rahmen bauen und mit der Position spielen (Decke Wand)

Hier geht es erstmal rein um die Raumakustik ohne Bezug auf die Lautsprecher zu nehmen oder?
Dann kannst du durch reines in die Hände klatschen schon ermitteln, was es bringt.

OT: Raumakustik ist auch erstmal keine Esotherik sondern reine Physik und vermutlich das meist unterschätzte Thema bei Hifi. Vernünftige Materialien die ggfs noch gut aussehen sollen sind halt leider sehr teuer sodass du schnell bei >1000€ landest, die aber u.U. besser investiert sind, als einfach teure Lautsprecher zu kaufen
 
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