Schmerzensgeldforderung nach Suizid

Ich kann verstehen dass es den Lokführer schwer getroffen hat. Allerdings finde ich es herzlos die Eltern des Jungen zu verklagen.Erstens können die ja auch nichts dafür und zweitens haben sie sicher größere Schwierigkeiten damit alles zu verarbeiten. Sofern so etwas in diesem Fall überhaupt möglich ist.
 
also erstmal stimme ich dem allgemeinen konsens zu: vor den zug ist äußerst unschön. ich kann mir kaum vorstellen das selbstmörder wollen, dass alle auch nach dem tod über einen schimpfen
(in berlin kommen ständig s-bahnen etc. zu spät oder fallen aus wegen selbstmördern, und alle verdrehen bei der ansage nur die augen)
aber die eltern zu verklagen ist echt makaber.

aus der quelle
Ich habe keinen Bock, das Ganze noch mal durchzukauen

aber warum klagt er denn? speziell in dem fall geschmackslose abzocke finde ich.
 
konkretor schrieb:
Also was können die Eltern dafür das sich ihr Sohn vor die Gleise wirft.

Die sind schon gestraft genug.

Geld geile Leute
Dies seh ich leider auch so.

6shop schrieb:
ich finde er sollte es bekommen...

Sorry, aber bei dir pieps wohl.

Total unverständlich.
Die engsten Fam.angeh. + Bekannten haben einen großen Verlust erlitten, stehen unter psychischen Druck, ev. machen sie sich Selbst- u. gegenseitig Vorwürfe/Schuldzuweisungen und dann kommen noch finanzielle Forderungen, welche durch diesen Verlust begründet sind???

Dies würde noch dazu führen, daß sich Eltern trennen, noch mehr psychische Belastung und sich anschließend selbst vor den Zug werfen oder je nach Charakter/Psyche, diese den Kläger entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Der Anspruch ist begründet und er sollte ihn auch bekommen. Die Ansprüche müsste er bei den Erben geltend machen und da besteht die Frage, ob sich das überhaupt lohnt. Ein junger Mensch in der Blüte des Lebens hinterlässt i.d.R. keine Reichtümer, die aufgeteilt werden müssten.
Nur weil etwas zum Berufsrisiko zählt, verwirken Ansprüche nicht.
Dass der Lokführer hier Recht bekommt, liegt nur daran, dass die Justiz m.M.n. versagt hat bzw. die Eltern keinen Anwalt bzw. bei Gericht waren. Das Urteil würde sonst so nicht stehen.
 
Techlogi schrieb:
Was können denn die Eltern dafür!?

Kommt wohl immer auf die Situation drauf an manche Kinder machen das gerade wegen ihrer Eltern ... sind ja nicht alles die perfekten Väter und Mütter da draussen .

Und wenn es bewiesen ist das es Rabeneltern waren wieso nicht Schmerzensgeld ?
 
6shop schrieb:
[...]andere da mit reinziehen muss8[...]
Und was macht bitte der Lokführer?

Darkwonder schrieb:
Inwiefern dafür die Eltern haften bzw. dann zahlen müssen müsste man nen Anwalt fragen, bin da überfragt wie weit und in welchen Fällen das ne Verletzung der Aufsichtspflicht wäre.
Er war 20.

Für mich klingt das auch nach Geldmacherei, denn wie ich schon sagte: Was können die Eltern dafür?
Aber vielleicht fordern sie ja auch Schmerzensgeld, weil der Lokführer ihren Sohn überfahren hat.
(Ist/wäre aber beides unsinnig.)
Ergänzung ()

edit:
@xxMuahdibxx: Ok, da magst du durchaus recht haben.
 
Wenn ich das schon wieder von einigen lese " finde ich bescheuert sich überhaupt umzubrignen usw. "
Ihr steckt nicht in der Haut von demjenigen und könnt es nicht nachvollziehen was für Gründe derjenige hat , z.B. gibt es Leute die sind so krank und haben unfassbare Schmerzen das es der einzigste Ausweg ist .

Natürlich ist es nicht in Ordnung jemand Unbeteiligten mit hinein zu ziehen ,aber so wie das hier aussieht wollen die einfach nur Kohle haben .
Von den Eltern was einzufordern finde ich unmöglich die können genau so wenig dafür wie der Lokführer .
 
so ein unfug...mal ehrlich. jeder ist für sich selbst verantwortlich und wenn sich jemand auf ein gleis legt weiß derjenige genau das er sterben wird. selbst wenn jemand auf gleisen rumturnt und dann überfahren wird - jeder weiß das mensch vs. zug nicht unbedingt für den menschen ausgeht.
den lokführer interesssierts doch nen scheiß ob er jemanden überfahren hat, der hat einfach nur dollarzeichen in den augen, ncihts anders. so und nciht anders sind die menschen
 
Da lob ich mir doch meinen gefüllten Waffenschrank. Falls man wirklich mal in so eine scheiss Situation kommen sollte, zieht man wenigstens keine Unschuldigen mit rein.
 
die eltern dafür zu belangen grenzt an sippenhaftung.
was macht er wenn die kein geld haben ,verklagt er die grosseltern,usw.
 
Ich finde, wenn sich jemand umbringen will (was eh schon absolut bescheuert ist) dann soll er oder sie das bitte für sich machen. Wenn andere damit reingezogen werden, müssen die ihr Leben damit weiterleben. Ich habe kein Verständnis für Selbstmörder und kann insofern die Schmerzensgeldforderung verstehen.

Richtig, suizid kann man als bescheuert bezeichnen. Das mag daran liegen das Menschen die sich zu so einem Schritt gezwungen sehen psychisch am Ende angekommen sind. In so einem Fall Vorwürfe zu machen und rationales Handeln zu erwarten zeigt mir wie naiv hier diskutiert wird. Aber was solls, da der Selbstmörder ja eh schon tot ist, da kann man ihm auch gleich die Schuld am Elend vom Rest der Welt mit aufbrummen. Stört doch eh nicht mehr, oder?
Wird ein Straftäter als Unzurechnungsfähig eingestuft, wird er nicht für seine Tat zur Rechenschaft gezogen? Für einen Selbstmörder(aus meiner Sicht ein Paradebeispiel für Unzurechnungsfähigkeit) soll das nicht gelten, es sollen sogar die nächsten Verwandten in die Pflicht genommen werden? Wer so etwas befürwortet und damit Selbstmörder als zurechnungsfähig ansieht, der müßte IMO auch Sterbehilfe befürworten. Damit Selbstmörder gar nicht erst in das Dilemma kommen "andere mit hineinzuziehen". Für Sterbehilfe gibt es AFAIK bei uns keine gesetzliche Grundlage, aus gutem Grund.
 
Rein rechtlich dürfte das ganze so aussehen:
Wenn der Lokführer einen Schaden durch den Unfall nachweisen kann, hat er nach § 823 BGB einen an Anspruch auf Schadenersatz und Schmerzensgeld gegenüber dem Verursacher (dem Sohn). Dieser Anspruch entsteht im Moment der Schädigung, also des Unfalls.
Da der Verursacher bei dem Unfall verstorben ist geht die Schadenersatzpflicht (wie jedes andere Schuldverhältnis) auf die Erben über. Wenn der Sohn kein Testament und keine Kinder hatte sind das die Eltern.
Rechtlich gesehen macht der Lokführer also keineswegs die Eltern für seinen Schaden verantwortlich, sondern setzt nur seine Ansprüche gegenüber dem Sohn durch. Das hat nichts mit "Sippenhaftung" oder ähnlichem zu tun. (Der Eindruck entsteht allerdings zugegebenermaßen sehr leicht.)

Nichtsdestotrotz ist so eine Klage natürlich moralisch durchaus fragwürdig. Mir persönlich wären es die paar tausend Euro nicht Wert "das Ganze noch mal durchzukauen".
 
Vander, hier alle Selbstmörder als unzurechnungsfaehig hinzustellen ist falsch. Ich glaube manche sind so klar wie nie zuvor in ihrem Leben wenn sie diesen Schritt gehen wollen.
 
@The_Jack
Also befürwortest du Sterbehilfe?

P.S. Woher weißt du wie ein Selbstmörder denkt?
 
Vander, hier alle Selbstmörder als unzurechnungsfaehig hinzustellen ist falsch. Ich glaube manche sind so klar wie nie zuvor in ihrem Leben wenn sie diesen Schritt gehen wollen.


Du hast es genau auf den Punkt gebracht ,zumal bei denjenigen bei denen es dann auch noch zu 100% klappt .

Edit /
@vander ,ich ja .
 
OFF:

Menschen die sich selbst umbringen, habens nicht anders verdient. Höchst verachtungswürdig!
 
Verachtenswürdig sind wohl eher sehr viele der Posts hier.

Der Lokführer hat meiner Meinung nach einen Anspruch, aber geltend machen kann er ihn nicht, der "Schuldige" ist tot und somit müsste meiner moralischen Meinung nach höchstens die Krankenkasse den Arbeitsausfall bezahlen. Was nur Recht und billig ist. Eben so die Behandlung des Lokführers und eine weitergehende Therapie. Sehe ich alles ein. Was ich nicht einsehe ist, dass dafür Leute haften sollen, die damit rein gar nichts zu tun haben.

Und ob die Tat moralisch verwerflich war wissen wir nicht, daher ist ein Urteil darüber total fehl am Platze.
 
buntstift23 schrieb:
OFF:

Menschen die sich selbst umbringen, habens nicht anders verdient. Höchst verachtungswürdig!

Hast du den Artikel über die Umstände des Todes von Stefan S. überhaupt gelesen? Naja, wenigstens hast du (d)eine eigene Meinung.
 
buntstift23 schrieb:
OFF:
Menschen die sich selbst umbringen, habens nicht anders verdient. Höchst verachtungswürdig!

Zum Selbstmord gehört viel Mut, da man den sehr intensiven Überlebensinstinkt überwinden muss. Das ein Mensch so verzweifelt ist, dass sie/er keinen Ausweg mehr sieht, ist von meinem Standpunkt aus gesellschaftliches Versagen. Eine Gesellschaft die nur Erfolg akzeptiert, und Versagen als unangenehm betrachtet, hat noch ganz andere Probleme.
Die moralische Sichtweise liegt hier im Auge des Betrachters. Zustimmung und Ablehnung begründen sich aus persönlichen Erfahrungen.
 
Wenn ich das kurz einwerfen darf: Die meisten Suizide gehen auf das Konto der Depressiven Erkrankung, sind also letztlich ein Symptom einer Krankheit. Das schnallt man aber erst wenn man sich damit mal etwas auseinander setzt, anstatt Dünpfiff wie "...habens nicht anders verdient" von sich zu geben.
 
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