Schweiz mittendrin in der Finanzkriese (EU und USA machen druck gegen Bankgeheimnis)

[BAD]

Allgemeines zum Thema:

http://oe1.orf.at/inforadio/103386.html?filter=2

Angesichts des verschärften internationalen Drucks auf "Steuerparadiese" wollen die EU-Länder Luxemburg und Österreich mit der Schweiz eine Allianz zum Schutz des Bankgeheimnisses schmieden. Heute trifft Finanzminister Pröll in Luxemburg seine Kollegen der beiden Länder. Die Schweiz befürchtet, künftig auf der "Schwarzen Liste" der OECD als "Steueroase" aufzuscheinen. Und auf Luxemburg und Österreich steigt der Druck innerhalb der EU, das Bankgeheimnis zu lüften. Vor allem Deutschland und Frankreich fordern, verstärkt gegen Länder vorzugehen, die sich im Finanzbereich unkooperativ zeigen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,585773,00.html
http://www.cash.ch/news/topnews/steuerbetrug_deutschland_stellte_nur_ein_amtshilfegesuch_-756989-771
http://www.20min.ch/finance/dossier/bankgeheimnis/story/17003674
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz...-zeigen-Schweiz-kalte-Schulter/story/26339906
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/WidmerSchlumpf-Ich-rede-nicht-von-Krieg/story/20381299
http://www.bielertagblatt.ch/News/Schweiz/136359

Videos

http://www.teleboy.tv/video/ZwiespaeltigePositionEnglandsZ/feature/11719/info
http://www.youtube.com/watch?v=HJtbsDWZLX4&feature=PlayList&p=B1AEE28F1276EEB7&index=0&playnext=1
http://www.youtube.com/watch?v=Dr7upQiOuyU

 

[wicht22]

Was ist dradran so schelcht? Ich, als Kleinbürger, hab kein Problem damit, falls eines Tages allen Stueroasen an den (endlich) Kragen geht.

 

[Prom07]

Weil das a.) für die entsprechenden Steueroasen stark von Nachteil wäre und b.) weil wir damit in unserer Freiheit eingeschränkt werden, wenn der staat ganz genau überblicken kann, was wir mit unserem Vermögen anstellen .. Der eine oder andere Mensch wünscht sich nun mal Diskretion =)

 

[Adam_Smith]

Ach und die Diskretion ist wichtiger als Steuergerechtigkeit?

Sieh es doch mal anders:

Die Steuermillionen die vornehmlich vermögende Menschen hinterziehen, schränken die Freiheit von Otto-Normalbürger massiv ein. Dieser nämlich muss mehr Steuern zahlen, da der Staat nun mal Ausgaben hat die irgendwie wieder eingenommen werden müssen.

Auch wenn es auf den ersten Blick nur Peanuts sein mögen ...

Wer Steuern hinterzieht (und das ist der einzige Grund aus dem heraus man seine Bankkonten in der Schweiz vor dem Finanzamt verheimlichen sollte) der schadet der Gesellschaft. Das ist nun einmal Fakt.

 

[keshkau]

Niemand regt sich darüber auf, dass verschiedene Staaten etwas unterschiedliche Steuersätze haben. So viel Souveränität muss erlaubt sein. Der Vorwurf lautet wohl eher, dass z. B. die Schweizer Banken ganz genau wissen, dass das ihnen anvertraute (Bar-)Geld noch nicht versteuert und illegal über die Grenze geschmuggelt wurde.

Sie scheinen ihren Kunden keinerlei Steine in den Weg zu legen, sondern ihnen vielmehr den roten Teppich auszurollen. Mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wie man sie von der Polizei her kennt, ist es nicht weit her, weil man sich in der Schweiz und anderswo auf das Bankgeheimnis beruft. Aber ist das zeitgemäß?

Die Finanzminister in den USA oder in Deutschland haben mit einer hohen Staatsverschuldung zu kämpfen. Sie brauchen jeden Cent und können nicht tatenlos zusehen, wie Kriminelle ihre Steuern hinterziehen. Im Steuerrecht gibt es keine schützenswerte Privatsphäre, die hat es nie gegeben.

Wenn sich die Schweiz querstellen will, muss sie die Konsequenzen tragen. Ob das kleine Land das auf Dauer durchhält, wird man sehen. Allen anderen Steueroasen muss es natürlich ebenso an den Kragen gehen.

 

[Flanker]

Die Finanzminister in den USA oder in Deutschland haben mit einer hohen Staatsverschuldung zu kämpfen.

Ja und wessen schuld ist das? Der der Schweiz oder "kriminelle" Steuerhinterziehern, ich glaube nicht.
Was kann eine "Steueroase" dafür, dass unsere deutschen Regierungen noch nie mit Geld umgehen konnten? Seit bestehen der Bundesrepublik machen wir Schulden (davor war es auch nicht besser).

 

[keshkau]

Ganz so einfach ist es nicht. Wenn man es im historischen Kontext sieht, dann werden die Staatsschulden an manchen Stellen schon (einigermaßen) nachvollziehbar. So kam es in den 50er- und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem außergewöhnichen Boom, an den man sich schnell gewöhnte. Als dann die erste Bergbaukriise (und wenige Jahre später die Ölkrise) kam, wollte man mit Konjunkturprogrammen dagegenhalten (antizyklische Wirtschaftspolitik).

Diese Rechnung ging im Nachhinein nicht so richtig auf, was wiederum zwei Gründe hatte: Die Konjunkturzyklen wurden flacher und nach einem Abschwung ging es nicht unbedingt in gleichem Maße wieder bergauf. Hinzu kam die Unwilligkeit der Regierungen, bei den Ausgaben auf die Bremse zu drücken und die Schulden zügig zurückzuzahlen. Das wiederum kann man ihnen ankreiden.

Dann hat Deutschland ca. 1,5 Billionen Euro in die Wiedervereinigung gesteckt. Das war weder geplant noch aus der Portokasse zu bezahlen.

Und nun schaut man sich an, welche Einkommensklassen den größten Beitrag zur Einkommensteuer leisten. Es sind die Großverdiener, die den Löwenanteil stemmen. Und jeder Multimillionär, der sein Geld unversteuert außer Landes bringt, hinterzieht Steuern in einer Höhe, die Du oder ich vielleicht im Leben nicht zahlen werden. Das macht richtig was aus.

 

[-oSi-]

Auch wenn es einige als Untat ansehen werden, so schliesse ich an dieser Stelle, mit dem Verweis auf diesen Post.
Im Speziellen auf den fett gedruckten Text.



Falls der TE eine Diskussionsgrundlage nachgeliefern möchte, so kann ein PuG-Mod per PN kontaktiert werden.