Schweizer Studie über Kriegsspiele

PEASANT KING

Commander
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Okt. 2008
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Gerade eben auf Spiegel.de gelesen.
Sehr interessant die Schweizer Studie, die an Kriegsspielen kritisiert, dass man sich nicht an die Genfer Konvetion in solchen Spielen halten muss.
Bemängelt wird das ganze indem die Studie besagt, dass die Spiele immer realistischer wirken, wie in einem Film, sich aber nicht an Moral, Ethik und Kultur halten.
Dabei erwähnt der Artikel auf Spiegel.de, dass Spieler dennoch ein Moralverständnis haben und die wiedergegebenen Inhalte in Ego - Shootern rein als Spiel empfinden und als eine Art Katalysator zum Abschalten am Abend.

Wie seht ihr das ?
Sollten sich Ego Shooter an die Konvention halten ?
Empfindet ihr die gezeigeten Inhalte solcher Spiele als real, oder einfach nur als Spiel und erfundene Geschichte ?

Ich für meinen Teil kann sagen das ich ganz klar unterscheiden kann zwischen realem Krieg und fictivem Krieg in einem Spiel.
In dem Artikel vom Spiegel wird auch erwähnt das, dass sogenannte Fraggen von bestimmten mit Belohnungen unterstützt wird in solchen Spielen.
Wenn ich für mich spreche empfinde ich diese Belohnungen als nichts anderes, als wenn ich beim Leichtatlethik ne Goldmedallie erringe.
Also eine Art Sport. Wo wir auch bei dem Punkt sind das ich Ego Shooter oder allgemein Spiele als Sport empfinde, als Ausgleich für den stressigen Alltag.
Nichts anderes als wenn ich nach der Arbeit noch ins Fitness Studio gehe, oder zum Handballtraining.

Was haltet ihr davon, teilt mir eure Meinung mit und lasst uns drüber diskutieren.

Ja ich weiß dieses Thema war schon so oft hier im Forum, daher bitte ich die Mods es zu löschen falls es nicht erwünscht ist.

So long
 
Ich habe mir den ganzen Artikel durchgelesen und komme dabei nur zu einem Schluß: Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Während eine reale Verletzung der Genfer Konventionen tatsächliche Folgen hat, wie z.Bsp. Gräueltaten, Tötung von Zivilisten usw. und mitunter auch kontrovers durch die Medien diskutiert bzw. wahrgenommen wird, ist dies im Spiel nicht so.
Warum auch?
PC-Spiele, welcher Art und welchen Realismus auch immer werden aus den unterschiedlichsten Motiven gespielt. Für die einen als Entspannung, das Abschalten vom Alltag, für andere zur Kommunikation mit anderen, beides verbunden mit Spaß. Und sicherlich gibts da noch tausend andere Gründe, aber ich beziehe mich mal auf die zwei mir wichtigsten.
Die Frage ist doch, würde man so, wie es in Spielen, meist Egoshootern, dargestellt wird, als Durchschnittsbürger auch so handeln? Ich glaube nicht. Nur weil in einem Spiel ein Amokläufer dies und das tut, oder man einen eventuell selbst spielt, heißt das noch lange nicht, das man mit den von dieser Person verkörperten Werten übereinstimmt, diese teilt, oder hätte man die Möglichkeiten, diese auch umsetzt.
 
Also ich finde nicht das sich die spiele an i-was halten sollten, gut mal abgesehen von i-welchen perversen inhalten wie leichen zerstückelung o.ä das muss nicht sein.
Die Moral und Ethik werden von der Erziehung und Lebenssituation geprägt und nicht von i-welchen spielen also muss nicht wirklich etwas davon in spielen vorhanden sein, der trend geht ja eher sogar dahin das der spieler selbst über leben und tod entscheidet.
Tötest du den verletzten gegner für ein wenig munition? oder lässt du ihn leben? Wer solche Spiele als "real" empfindet, mein beileid, die grafik und sound wiedergabe ist zwar inzwischen recht gut kommt aber, in spielen, noch lange NICHT an die realität ran.

Mal ganz abgesehen davon das kaum jemand der ein Kriegs oder ballerspiel spielt im echten krieg psychisch lange durchhalten würde.
 
Die Genfer Konvention hat in keiner Weise etwas mit Computerspielen zu tun. Da dort keine Reglen für Computerspiele definiert sind können Computerspiele nicht gegen die Genfer Konvention verstoßen. Need for Speed verstößt ja auch nicht gegen die StVO.
 
Das ist sicher ein Theman mit dem man sich die nächsten Jahrzehnte noch beschäftigen wird.

Auf der einen Seite ist es ein Unterhaltungsmedium, wie Bücher, Filme oder Radio. Das bedeutet das jemand kreatives sich eine fiktive Geschichte ausdenken kann um diese zu Veröffentlichen.

Das "Problem" bei Computerspielen ist eben das man aktiv an der Handlung teil nimmt, das ist eine größere Herrausforderung an die Fähigkeit unterscheiden zu können!

Es wäre vielleicht wirklich eine Überlegung wert, eine gewisse Art von Moral einzuführen..
 
Moral Ethik und Kultur sind tolle Begriffe, die durch die Allgemeinheit definiert werden, Wenn die Allgemeinheit aufgrund eines Sinneswandel jetzt was anderes möchte dann dürfte es doch auch wieder passen.

Angenommen ein Großteil der Menschheit findet es "ok" Menschen zu erniedrigen (ist überspitzt aber um es klar zu machen) und da eben die an der Allgemeinheit beschlossen wird was moralisch ist, müsste es ja moralisch vertretbar sein es zu tun.

Naja kurzum im Prinzip nicht schlecht - jedoch wird es an der Umsetzung hapern und zwar gewaltig.
 
ich finde das ja mal lächerlich. das eine ist ein spiel und das andere ist eine ernste angelegenheit. vielleicht sollte man sich erst mal gedanken machen, wie man den realen krieg eindämmen kann, bevor man sich über solche nichtigkeiten streitet.
für mich sind ego-shoot eine gute möglichkeit einfach mal abzuschalten. ein hobby nach dem hobby.
wer zwischen realem und fictiven nicht unterscheiden kann sollte mal ganz ernsthaft überlegen was in seinem leben falsch gelaufen ist.
zu dem ist es nichts anderes wie "räuber und gendarm". es ist ja wohl keinen unterschied wenn man draußen rumläuft und mit "spielzeugpistolen" auf freunde schießt oder auf "terroristen" in einem pc-game (ok die einen sind richtige lebewesen).

also: gegen diese hetzjagd auf "Killerspiel/hemmschwelleheruntersetzspiele/..."
 
in dem Film "Full Metal Jacket" wurde sich auch nicht an die Genfer Konventionen gehalten - aber geht es nicht grade darum, ganau diese Greuel zu zeigen um einer breiten Masse klar zu machen, dass es grade wichtig ist die Konvention einzuhalten?

Einen "sauberen" Krieg gibt es sowieso nicht...
 
Es ist immer ein schwieriges Thema.
Wenn man sich an die Genfer Konvetion halten würde geben diese Spiele nicht das wieder was Krieg wirklich ist.
Ich weiß man erlebt es im Spiel auch nicht aber wenn man die Bilder im Spiel sieht wird einem vielleicht klar wie schlimm so etwas sein kann.
 
Ist doch ganz einfach! Unser menschliches Amphibien-Gehirn, ein Überbleibsel aus der Urzeit, braucht Krieg und Zerstörung!
Genau so wie wir immer noch den animalischen Trieb haben uns fortzupflanzen.

Heutzutage sind echte Gladiatoren-Kämpfe und Ritterspiele verboten, wir bekriegen uns eben virtuell,
was doch schon ein erheblicher Fortschritt ist. Dieses ganze Moralgetue ist einfach gegen unsere Natur.

Der Mensch ist einfach noch nicht soweit, in einer Utopie zu leben wie sie z.b das Star Trek Universum verkörpert.
 
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In den meisten Spielen wird mit oder gegen Terroristen gekämpft. Seid wann halten die sich an die Genfer Konvention? Diese ganzen Pseudostudien sind für den A....., so sinnlos wie das ganze dämliche Psychologengequatsche von wegen geschiedene Eltern etc.
 
naja so haben die medien wenigstens nen dauerbrenner der ordentlich geld in die kassen spühlt :)
 
Ich denke PC - Spiele sind doch gerade eine Art Möglichkeit das zu erleben auf virtueller Basis, was man so einfach im realen Leben nicht leben kann.
Bitte nicht falsch verstehen! So kann ich wenn ich sagen wir COD MW 2 spiele einen Einblick erhalten in Geschehnisse im Krieg, genauso wie Sportspiele oder sonstige Games.
Sie bieten mir einen etwas realistischen Einblick in eine Welt, die so einfach nicht erreichbar und oder auch nicht unbedingt erlebenswert ist, in Bezug auf Krieg jetzt.
 
@electricstream: Demnach haben alle Personen recht damit, wenn sie fordern, dass Gewaltspiele verboten werden. Denn es unterstützt uns darin unserem natürlichen Trieben nachzugeben. Was für ein gepfefferter Unsinn...
"...ein Überbleibsel aus der Urzeit, braucht Krieg und Zerstörung..." Aha, in der Urzeit hatten die Urmenschen als nichts besseres zu tun, als Kriege zu führen...woher hast du das? Belege bitte...

Jeder, der mal eine echte Waffe in der Hand gehabt hat weiß, wie weit Abzug von Mausklick entfernt ist.
Wer hat Todesangst bei einem Spiel, wenn die Gegner auf einen selbst zugelaufen kommen oder ekelt sich vor einer Leiche, die verstümmelt am Boden liegt. Wer hat Gewissensbisse, weil er in einem Spiel so agiert hat, dass ein virtueller Charakter seine Bytes verloren hat.
Fast jedem, der sich etwas länger mit Computerspielen beschäftigt hat ist diese Grenze völlig klar. Bei denen, die diese Grenze nicht erkennen können, liegt ein Geisteszustand vor, der wohl nicht durch die Spiele selbst sondern eher durch die Umwelt erzeugt wurde.

Kein Mensch kommt auf die Idee Schützen-, Kampfsportvereine oder Rennsport zu verbieten, obwohl das alles Sachen sind, die zwar in ihrem sehr beschränkten Umfeld erlaubt, in der Freizeit jedoch verboten sind und viel mehr Einfluss auf eine Person besitzen. Aber Computerspiele sind das große Problem unserer Zeit. *Kopfschüttel*
 
sag ich nichts mehr zu... hatte grad schon nen riesen text fertig.. aber ist mir langsam zu doof zu solchen realitätslosen studien etwas zu schreiben.. ich finde es armsehlig das sowas sogar im ach so seriösen spiegel steht..! sollen se mal machen, ich sehe keinen bezug zwischen game und realität und ich spiele einige stunden am tag egoshooter! in deutschland ist eh schon alles entschärft im vergleich zu anderen ländern!
weiß ne am besten wird in neuen games mit wasserpistolen gespielt oder so... aber dann kommen die noch auf die idee das man wasserverschwendung veranschaulicht und dazu provoziert... lol
 
@ CHaos.Gentle da geb ich dir vollkommen Recht.

Da die sogenannten Experten, wenn sie ihre Meinung in die Welt posaunen, ja bei den Politikern und Nicht Materie Wissenden auf keine Gegenwehr stoßen, wird es denke ich immer wieder solche Studien, mit Forderungen etc. und pp. geben.
Ich denke nicht das diese Leute sich wirklich mit der Community auseinander setzen und selbst mal zocken, um zu verstehen das es doch nur ein Game ist und keine Droge die junge Menschen zu Amokläufern mutieren lässt.
Das Problem ist aber das unsere Gesellschaft zu konservativ ist.

Ein Computerspiel wird immer virtuell bleiben, egal wie realistisch die Dinge dargestellt werden können jetzt und in Zukunft.
Etische Grundsetze wie schon erwähnt werden vom Menschen bzw. der Person selbst festgelegt und bei jedem vorhanden, die Frage ist in wie weit es bei Jedem einzelnen ausgeprägt ist.
 
@ChaosGentle
Die großen Völkerwanderungen, Stammeskriege. Das paarungs Ritual, der gewinn des stärkeren. Es gibt sehr viele Beispiele dafür.
Was glaubst du warum es so viele RPG Fans gibt, Jagen und Sammeln, ist das Stichwort. Ebenfalls ein Überbleibsel aus der Urzeit.
Unser Mandelkern, das eigl prähistorische Gehirn ist für vieles verantwortlich was uns modernem Menschen gar nicht mehr so bewusst ist.

dass die Amygdala an der Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung, also affekt- oder lustbetonter Empfindungen, einschließlich des Sexualtriebes beteiligt sein könnte.

Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren:



Quelle
 
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