Scratch-Build AGI Technology

RogerYargen

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Herzlich Willkommen zu meinem ersten Scratch-Build Buildlog.

Auch wenn man sicherlich diskutieren kann, ob nicht der Hardwareluxx Modcontest Beitrag auch ein Scratch-Build war, ist es dieses Mal auf jeden Fall so, dass ich bei 0 Anfange und ein komplettes Gehäuse designe, was einige Vorteile aber auch einige Herausforderungen mit sich bringt.

Der Hintergrund zu dem Scratch-Build ist der, dass ich von der taiwanesischen Firma AGI angefragt wurde, ob ich ihnen einen Casemod für die Vorstellung ihrer neuen DDR5-7200Mhz Baureihe designen und bauen kann. Nach ein bisschen hin- und her ob man besser einen Casemod dazu macht und entsprechend brandet oder lieber einen Scratch-Build macht, sind wir dann einig geworden, dass ein Scratch-Build deutlich spannender ist und am Ende auf einer Messe auch ein größerer Blickfang sein wird.

Also habe ich die ersten Designs entworfen, zuerst auf Papier und dann in Fusion. Nachdem AGI aktuell in erster Linie als OEM Partner für einige größere Marken tätig ist, war das Angebot an nutzbaren Art-Designs...eher überschaubar.
Ich bin dann direkt beim Firmenlogo hängengeblieben und habe entschieden, dass das stilisierte A mir sehr gut als Ausgangsbasis für einen potenziellen Computer gefällt:
AGI Logo.jpg

Daraus habe ich dann einen Designentwurf abgeleitet, zuerst im mATX Formfaktor und dann im regulären ATX Faktor, da mATX schon sehr zierlich ist (und meistens nur zwei RAM Riegel hat, was für die Vorstellung von RAM nicht optimal ist).
AGI_Projekt_2024-Jun-22_01-40-21PM-000_CustomizedView9085395780.jpgAGI_Projekt_2024-Jun-2.jpgAGI_Projekt_2024-Jun-22.jpgAGI Projekt v3.png

Als Ausgangsmaterial für die Seitenstützen hatte ich zuerst zwischen 3D gedruckten Bauteilen oder geschweißtem Stahl hin- und her überlegt, bin dann aber letzten Endes doch wieder bei Holz als Rohstoff gelandet, da hier die Verankerung von Haltepunkten für die Rohre und auch die Bearbeitung deutlich leichter ist. Schön nachbearbeitet und lackiert sieht das auch gut aus. Die inneren Streben sind aus Alurohren geplant, die Glasplatte wird entweder Plexiglas oder Echtglas, mal Sehen.
 
RogerYargen schrieb:
die Glasplatte wird entweder Plexiglas oder Echtglas, mal Sehen.
Wie soll jemand schöne Bilder durch diese machen?
Messen sind nicht für Photo/Video freundliche Beleuchtung bekannt.

Falls es um Diebstahlschutz geht gibt es Mainboards aus dem industrial sector bei denen der RAM geschützt ist und zumindest eins kenn ich, dass noch wie consumer/gamer mainboard aussieht.
 
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Das ist ein gutes Argument. Ich werde das mal Bedenken, aber ganz ohne Glas sieht es halt auch nackig aus.
Im Sinne der Sichtbarkeit macht dann wahrscheinlich entspiegeltes Plexiglas am meisten Sinn.
 
Und weiter gehts: Nachdem ich gerade noch in der Vorbereitungsphase bin, bisher noch keine schönen Bilder von toller Hardware ;) Das kommt dann nächste Woche vermutlich.

Ich habe in der Zwischenzeit die beiden Seitenteile gebaut und nachbearbeitet. Das war und ist immer wieder sehr spannend, wenn man dann die Idee aus dem Kopf das erste Mal in der praktischen Umsetzung erlebt.
Zuerst habe ich die Skizze mit Inkscape in die Realgröße überführt und ausgedruckt:
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Dann wurde die Skizze auf Holz übertragen. Das Holz ist doppellagig verwendet worden um auch entsprechend Breite zu generieren. Jede Holzplatte ist 18mm Breit, das bedeutet, dass die Seitenteile kombiniert 36mm breit geworden sind.
IMG_8008.JPEG
Dann ging es mit der Stichsäge an das möglichst genaue Aussägen:
IMG_8009.JPEG
Nachdem es trotz Allem immer Handwerksarbeit ist, ist es leider nicht 100% genau. Daher kam und kommt dann der Prozess des Schleifens und Spachtelns:
IMG_8020.JPEGIMG_8021.JPEG
Gerade drucke ich den ersten Test für die Halterung der Stangen um aus dem doch recht zweidimensionalen Raum dann in den dreidimensionalen Casebau zu kommen:
Screenshot 2024-07-10 160528.pngScreenshot 2024-07-10 160532.png
Gedruckt wird in PETG, die Ausbuchtungen unten sind für den Montagekleber um zusätzlich zu den Schrauben Stabilität zu gewährleisten.
 

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Das Case kommt gut voran, heute war Tag der Großbestellung für die Hardware (man darf gespannt sein ;)), Farben, Lacke, und so weiter. Wie immer ist so ein Casemod auch eine ziemliche Materialschlacht, aber gut, mit nichts kann man halt auch nichts bauen...

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Während ich fröhlich weiter die Seitenteile bearbeite, schleife, verspachtel und so immer näher an meine Vorstellung komme, kam in der Zwischenzeit die Hardware für das Projekt an:IMG_8043.JPEGIMG_8044.JPEGIMG_8045.JPEGIMG_8046.JPEGIMG_8047.JPEGIMG_8048.JPEGIMG_8049.JPEGIMG_8050.JPEGIMG_8051.JPEGIMG_8052.JPEGIMG_8055.JPEGIMG_8056.JPEG

Im ersten Layout sieht das dann aktuell so aus:
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Guten Morgen,

nachdem der Prozess gut voran ging und die Schleif und Spachtelarbeiten abgeschlossen waren, ging es dann ans lackieren:
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Beim Lackieren ging es mir dann so, dass ich festgestellt habe, dass ich nicht zufriedener werde, sondern tatsächlich immer unzufriedener, je weiter der Prozess vorangeht. Theoretisch hätte ich mit dem Zusammenbau anfangen können, aber ich kenne mich: Wenn ich gegen mein Gefühl arbeite, sinkt auch meine Motivation.
Nach einer Analyse, was (abgesehen von handwerklichen Schleifpunkten) mich so stark an dem Projektfortschritt stört, kam ich bei mehreren Punkten heraus:
  • Es hat mich gestört, dass das Holz an vielen Punkten nachbearbeitet werden musste da es sehr weich ist.
  • Was mich aber hauptsächlich gestört hat, war, dass man die Holzmaserung trotz der ganzen Arbeit noch so stark sehen konnte. Diese Sichtbarkeit kollidierte mit meiner Idee eines "modernen" Casemods bei dem der Fokus auf der Technik im Inneren liegt.
In der Kombination kam ich dann zu der Entscheidung, den bisherigen Prozess zu verwerfen und nochmal einen großen Schritt zurück zu gehen und die Seitenteile noch einmal neu zu bauen, diesmal aber aus Hochdichter Faserplatte (HDF) die bereits durchgefärbt ist.
Also alles nochmal zurück und neu anfangen:
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Im gleichen Schritt habe ich mir direkt noch einen Exzenterschleifer angeschafft, der auch nochmal ein wirklicher Fortschritt ist. Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, denn zum Einen ist die Genauigkeit der Seitenteile noch einmal gestiegen, bis auf wenige Millimeter sind die beiden Teile identisch. Ich werde nochmal mit feinerem Schleifapier rübergehen (aktuell ist der Stand mit 40er Körnung), und dann kann ich (nochmal) neu mit der Lackierarbeit losgehen :) Jetzt bin ich aber dafür zufrieden.
 
Es geht mit großen Schritten voran: Nachdem die Seitenteile mehr oder weniger fertig sind, habe ich mich heute mit Mainboard Tray und Aufbau beschäftigt.
Zuerst wurde die Platte entsprechend vorbereitet und noch einmal kontrolliert, wo was am Ende landen soll. Dann habe ich die Platte zugeschnitten und mit den vorgesehenen Löchern und Bohrungen versehen. Alles noch etwas grob, aber zumindest da wo es hingehört. Dann der große, spannende Moment: Passen die Maße und der Aufbau entsprechend des Konzeptes? Große Erleichterung, ja, es Passt !
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Große Fortschritte heute :) Die beiden Seitenteile waren jetzt heute dran, lackiert zu werden, ein Schritt auf den ich lange gewartet habe und der auch mit viel Spannung verbunden ist :)
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Zuerst ging es noch einmal darum, die letzten Feinheiten abzuschleifen und dort, wo Füllermasse verwendet wurde, diese wieder auf ein Minimum zu reduzieren. Dann ging es ans Grundieren mit Spritzspachtel, der dann wieder abgeschliffen wurde. Das wurde dreimal wiederholt um möglichst viele Unebenheiten abzutragen und die Glätte zu erhöhen.
Dann kam die erste Schicht Farbe, wieder anschleifen mit feinerem Schleifpapier, zweite Schicht, noch feineres Schleifpapier, dritte Schicht und dann Klarlack. Und das Ganze zweimal für die unterschiedlichen Seiten. Zwischendurch immer wieder Trocknungsphasen, Kontrolle, etc.
Sauanstrengend aber auch befriedigend w enn dann das Ergebnis gut passt:
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Zusätzlich dazu habe ich noch einmal die Rohrhalterungen überarbeitet, ein bisschen Größer, ein bisschen länger und mit einer Öffnung für eine Schraube um das Rohr auch festschrauben zu können:
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In der Zwischenzeit ist seit meinem letzten Update viel passiert...Ist auch besser so, die IFA beginnt schließlich auch nächste Woche ;)

Der Anfang war damit gemacht, dass ich das "Gehäuse" bestückt habe, also angefangen habe, die Hardware endlich einzubauen.
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Das Highlight des Builds ist natürlich der Arbeitsspeicher von AGI der jetzt dann erst auf den europäischen Markt kommen wird: DDR5 7200mhZ mit RGB und hübschem Design sind schon wirklich schick! Ich mache auch noch einmal "ordentliche" Produktfotos und teste die Riegel. Aktuell sind im System 4x16GB RAM, also insgesamt 64gb RAM (y)
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Angetrieben wird das System von einem Core I7 14700k, also auch hier habe ich nichts anbrennen lassen ;)
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Für die Kühlleistungsübertragung habe ich mich für die Kühlpaste von Noctua entschieden, da ich auch hier lieber auf Nummer sicher gehen wollte.
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Insgesamt sieht die Hardware Karte so aus:
unnamed.png

Das System macht also richtig Spaß, was mich fast ein bisschen traurig macht, dass ich es am Ende abgeben muss 😿 Aber gut, mein privates System ist auch nicht schlechter ;)

Nach dem Einbau der Hardware und dem Zusammenbau habe ich das ganze System dann noch einmal auseinander genommen, die Lackierung noch einmal nachbearbeitet und mit Klarlack lackiert und dann wieder zusammengebaut. Aktuell sieht es jetzt so aus:
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In den nächsten Schritten habe ich dann noch Blenden für die Löcher des Mainboard Trays entworfen und gedruckt, ebenso wie eine Halterung für das Netzteil. Aber das Back End zeige ich vielleicht morgen, wenn alles passt :)
 

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Wie versprochen auch mal der Blick hinter den Vorhang.
Es ist immer schön, wenn es vorne alles toll aussieht, aber der Hintergrund ist halt auch wichtig. Aktuell drucke ich da noch die letzten Lüftergitter und der HDMI Port benötigt noch ein Gehäuse, aber an sich gefällt es mir schon ziemlich gut 👍 Angeschaltet wird der Computer mit einem Sanwa Arcade Button, ist vielleicht ein bisschen over the top, aber macht richtig Spaß :)

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Die Transportkiste für Berlin ist auch schon fertig :D
 
Von der Fahrt nach Berlin das aktuelle Update:
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Auf der einen Seite bin ich ein wenig traurig dass das Projekt zu Ende geht, auf der anderen Seite bin ich froh, dass die Umsetzung des Konzepts so gut geklappt hat und es jetzt in Berlin auf der IFA einem größeren Publikum vorgestellt wird. Bin gespannt, morgen die Reaktionen zu sehen
 

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