@Holt Ich glaube du hast mich missverstanden. Ja, es gibt eine Fehlererkennung und Korrektur, aber die ist nur in der Lage einen gewissen Anteil an Fehlern abzudecken. Wenn mehrere Fehler ungünstig zusammenkommen versagt das und das passiert oft genug dass es auch praktisch immer wieder mal vorkommt. Bei großen Datenmengen in Richtung tausende Platten dann irgendwann jeden Tag als normales Hintergrundrauschen.
Außerdem, sofern ich das nicht falsch verstanden habe, wird ECC eben nicht mehr bei Festplatten eingesetzt da zu ineffizient. Zunächst Reed-Solomon und dann LDPC was bis heute aktuell zu sein scheint. Außerdem ist bei LDPC nicht mehr viel Optimierungspotential, daher wird das wahrscheinlich noch eine ganze weile bleiben sofern sich kein performanterer Code mit ähnlicher Leistung findet.
-> Festplatten können sehr wohl 'korrupte' Daten zurückliefern, einerseits weil die Fehlerkorrektur und erkennung limitiert ist, andererseits weil es Fehler gibt die an dieser vorbeilaufen. Am einfachsten bei Fehlern in der Firmware. Muss nicht mal ein Softwarefehler sein, denn auch dort können Bits umfallen, bzw von einem herabstürzenden Photon auf Speed erschlagen werden
Oder Bitfehler im Cache der Platte. Oder auf dem Weg von/zum Lese/Schreibkopf. Klar ist das alles unwahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich. Damit passiert es auch wenn man es nur oft genug probiert und ein paar Petabit durchzuprobieren ist schon eine brauchbare Menge.
Wer unbedarft deinen Post liest könnte zur Auffassung kommen dass er schon auf der sicheren Seite ist weil sich die Platte schon um die Datenintegrität kümmert und spätestens mit einem RAID diesbezüglich keine Probleme mehr existieren, was so nicht stimmt.
Ich vermute mal als 'normaler' 'Durchschnittsuser' kommt das hin sofern er noch ein Backup hat weil da ohnehin nicht mal ein TB an Daten rumliegt und andere Fehler wesentlich häufiger für Probleme sorgen. Wer aber größere Datenmengen oder besonders wichtige Daten speichert müsste sich eigentlich mit 'data rot' beschäftigen und abwägen wie viel Aufwand, bzw Risiko angemessen ist. Einfach zu sagen dass moderne Festplatten keine fehlerhaften Daten mehr zurückgeben ist falsch und aus meiner Sicht in riskanter Weise irreführend.
Ist das schon zu weit off topic?
Hayda Ministral schrieb:
Meine 1996 gebrannte Kodak-Gold-CD konnte ich letztes Jahr noch lesen. 25 Jahre wäre sicher extrem, aber irgendwo um 10-15 Jahre Stabilität wäre meine Erwartung bzw. mein Anspruch.
https://de.wikipedia.org/wiki/M-DISC !^^
Die Unterschiede in der Lebensdauer waren bei CDs schon heftig zum Teil. Ich hatte welche die nach 2-3 Jahren schon sichtbare korrosion der Reflexionsschicht hatten, besonders die 'günstigen' Rohlinge die ich in jugendlicher naivität gekauft hatte. Sofern man sie vor Licht und vermutlich auch starken Temperaturschwankungen/extremen schützt halten einige auch ziemlich lange. Also 20+ Jahre selbst bei günstigen CD-R.
Übrigens wird normalerweise weder für Flash, noch für klassische HDD eine sichere Datenspeicherung für 10 Jahre oder mehr garantiert. Stromlos eher in größenordnung von 6 Monaten bei Einhaltung der im Datenblatt angegebenen Lagerbedingungen. (Wer achtet zuhause auf stabile Luftfeuchtigkeit?) Die sicherste 'Consumer Platte' ist eine die stetig in Betrieb ist und ausreichend oft geprüft wird dass die Fehlererkennung und Korrektur greifen kann. Zumindest sollten Daten die schlecht Lesbar werden wieder aufgefrischt werden. Ansonsten bleiben tatsächlich nur klassischere Archivmedien wie Band oder Archiv-CD/DVD/Bluray. Oder Granit XD