Seagate Ironwolf in DS220j extrem langsam

WolfLink

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Hallo,

ich habe nutze eine Seage Ironwolf 8TB ST8000VN002 in meinem Synology NAS. Von 2016 bis vor wenigen Wochen war es ein DS216j, allerdings war ich da zuletzt mit der Performance unzufrieden. In der Hoffnung auf mehr Geschwindigkeit, habe ich mir vor einigen Wochen eine DS220j gekauft, aber leider hat dies 0 Performancezuwachs gebracht. Zuerst dachte ich, dass es eventuell daran liegt, dass das NAS alle möglichen Daten noch indexiert, nach ca. 1 Monat war die Indexierung aber abgeschlossen und die Performance ist weiterhin mies.

Die Oberfläche des NAS ist manchmal flott, es kann aber auch ein paar Minuten dauern bis nach dem Einloggen der Desktop mit allen Widgets und zuvor geöffneten Programmen geladen ist. Das Hauptproblem aber sind die miesen Datenübertragungsraten von 0MB/s bis max. 20 MB/s, sehr oft aber gehen nur 3-4 MB/s.

SMART-Tests und der Ironwolf Test der Festplatte sind unauffällig und nichts auf dem NAS weist direkt auf ein Problem hin, mir ist aber nun im Ressourcenmanager aufgefallen, dass die Festplatte quasi dauerhaft zu 100% ausgelastet ist - wahrscheinlich weil eben jede Datenübetragung eine Ewigkeit dauert. Noch interessanter ist die CPU-Auslastung, denn hier wird mir angezeigt, dass die CPU im Grunde zu 90% auf I/O wartet:

1632412346304.png


Woran könnte das liegen? Deutet das auf Probleme mit der Festplatte hin?

Ich bin so langsam verzweifelt. Habe nun mit 2x NAS, der Ironwolf und 2x Backupfestplatten sehr viel Geld in das System gesteckt aber es läuft einfach nicht so wie gedacht. :(


Edit: Noch kurz die wichtigsten Eckdaten

Synology DS 220j mit DSM 7
Im Hintergrund laufen praktisch keine weiteren Programme und Dienste auf dem NAS
Mit 1x Seagate 8TB Ironwolf (ST8000VN002) - keine SMART/Ironwolf-Fehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hast du denn alles so konfiguriert bzw eingestellt?
Was laufen noch für Dienste/Anwendungen auf dem NAS?
 
Im Grunde ist das NAS fast "nackt".

Es gibt 5 Benutzer für die Familie, als Protokoll ist nur SMB 2.1+ aktiv. Im Hintergrund läuft noch Synology Drive Server, aber selbst wenn das deaktiviert ist, ist das NAS extrem langsam.
 
Wird über Lan oder Wlan zugegriffen? Sind die Netzwerkports am Router auf Gbit gestellt?
 
Testweise habe ich jetzt mal eine alte 2TB Seagate Barracuda in das NAS gepackt und es neuinstalliert. Die Schreibwerte sind jetzt ein gutes Stück besser, aber immer noch nicht so wie erwartet.

Ich bekomme jetzt ca. 40 MB unverschlüsselt über SMB bzw. 32 MB verschlüsselt. Sowohl CPU als auch die Barracude langweilen sich aber mit deutlich unter 50% Auslastung. Eventuell limitiert da einfach mein Netzwerk. Die Verkablung ist bereits 20 Jahre alt.

Was mir aber hauptsächlich auffällt ist, dass die der Wert für I/O Wait in der CPU-Auslastung nun wesentlich kleiner ist:
1632419112202.png


Von bis zu 90% ist I/O Wait nun auf 0-4% geschrumpft.

Der Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, weil die Neuinstallation 0 Dateien auf der Platte hat während es im alten System wohl ein paar Millionen sind, aber deutet das eurer Meinung nach auf ein Problem mit der Ironwolf hin?

Ich weiß nicht so wirklich weiter ob ich aufgrund meiner Vermutung nun schon wieder Geld in die Hand nehmen soll und eine neue Platte kaufen soll oder nicht. :(
 
WolfLink schrieb:
Deutet das auf Probleme mit der Festplatte hin?
Klares Jain.

Eine Übersicht möglicher Ursachen:

Auch wenn die SMART-Werte ok erscheinen (vielleicht kannst Du ja mal posten...?), deutet das auf HDD-Probleme hin.
Du testest ja schon mit anderen Platten, wenn die unaufällig bleiben, erhärtet das die Vermutung.
Vielleicht hast Du ja noch Garantie auf die kaputte/n und kannst umtauschen.

Um Probleme mit dem Netzwerk abzugrenzen, warum nicht einfach mal direkt verkabeln und testen?
(NAS <-> Switch/Router <-> Laptop/Pc)

Einen Tipp den ich immer gern mitgebe, sicherheitshalber mal alle Stecker auf korrekten Sitz checken.

Vielleicht spielt auch ein Service verrückt -> mal im Process Monitor checken...


Aber wie so oft; per Ferndiagnose und Glaskugel kann man das nur bedingt feststellen.
 
Okay, danke für deine Antwort.

Dann schließe ich die Box mal direkt an den PC und schau mal, wie sich die Datenübertragungsrate dort entwickelt.

Ich melde mich dazu wahrscheinlich morgen wieder.
 
So, ich habe das NAS jetzt direkt an meinen PC angeschlossen, aber leider ist die Datenübertragungsrate immer noch unterirdisch.

Ich habe das NAS die letzten Tage auch öfters beobachtet. Die Festplatte rödelt einfach Tag & Nacht selbst wenn über Stunden gar kein Zugriff stattfindet. Es wirkt für mich einfach so, als wäre die Festplatte bei jeder kleinsten Belastung gleich zu 100% ausgelastet und selbst beim Schreiben kleinster Dateien braucht das auf dem NAS laufende Indexierungsprogramm im Anschluss Stunden um die Dateien zu katalogisieren.

Hier noch mal einen Blick auf den Ressourcenmanager:

Utilization.png


Selbst Nachts, wenn niemand darauf zugreift, ist die Festplatte oft zu 100% ausgelastet. Welche Lese-/Schreibwerte erreicht sie dabei?

Speed.png


Tja, praktisch immer unter 10 MB/s. Seit der Aufzeichnung gingen die Werte bis auf wenige Ausnahmen nicht über 15 MB/s peak.

Die Smart-Werte habe ich angehängt.
 

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Die 220j wird für bis zu 500.000 Dateien bei Drive empfohlen. Du meinst du hast mehr? Indiziert das NAS ständig? Dann ist rechts oben immer die Lupe die aktiv ist. Die kann man auch mal pausieren.
Hast du alle gemeinsamen Ordner im Drive aktiviert? Sofern Drive das Problem sein könnte, was passiert wenn die Anzahl der Hostings dort reduziert wird oder das Paket gänzlich deinstalliert wird? Oder erstmal der Dienst gestoppt wird?
 
Ja, im Grunde indexiert das NAS ständig. Ich habe die Festplatte ja aus dem alten DS216j übernommen und im Grunde war es mit der Indexierung für Universal Search nach 2 Monaten dann fertig, aber nun macht es immer wieder eine weitere Indexierung weil das NAS eben benutzt wird. Es werden nicht mal große Dateien ausgetauscht. Selbst wenige kleine Dateien sorgen dafür, dass das NAS ewig lang indexiert. Man sieht ja oben auf dem Screenshot, dass selbst Nachts die Festplatte nicht ruht.

Synology Drive habe ich derzeit sogar deaktiviert, weil das NAS damit unbedienbar wird und selbst Aktionen auf der Weboberfläche in einem Timeout enden.

Im Drive habe ich sonst nur 3 gemeinsame Ordner für Benutzer aktiviert. Im Grunde werden darüber Backups von 3 PCs gemacht (also in erster Linie der Ordner AppData\Roaming), aber auch hier wird Synology Drive einfach nicht fertig. Ich habe es über Wochen indexieren lassen, aber leider zeigt es mir immer noch sehr viele Dateien an, die indexiert werden müssen und die Zahl wird einfach nicht kleiner. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass bei Backups von lediglich 3 PCs mehr als 500.000 Dateien anfallen bzw. selbst wenn, dann ändern sich die meisten Dateien nur selten.

Ich versuche nochmals die Anzahl der Dateien zu zählen.
 
Kannst du in das NAS zum testen vielleicht mal eine SSD reinhängen? Dann könnte man immerhin sehen, ob hier die IOPS eine Rolle spielen oder nicht.
 
Also nimmst du die Backup-Aufgabe im Drive und nicht die Dateisynchronisierung.
Ich wüsste zwar grad nicht was man im Roaming so dringend sichern müsste, aber da liegen durchaus Browser Caches. Da wird sich ständig was ändern.

Ist es denn jetzt mit dem deaktivierten Drive ruhiger und die Auslastungsspitzen weg?
Mein Bauchgefühl sagt, du solltest dein Konzept ändern.
 
Na im Roaming sind die ganzen Einstellungen der Programme. Die Sicherung findet aber nur 1x wöchentlich statt.

Wie gesagt ist das NAS durch das Deaktivieren von Drive überhaupt erst benutzbar, aber die CPU hat immer noch die hohe I/O Wait Zeiten bei jeder Datenübertragung und diese sind weiterhin extrem langsam.

Leider habe ich keine ungenutzte SSD, die ich im NAS testen könnte.
 
Müssen sie nicht zwingend, die können auch im Local liegen. Für gewöhnlich sichert man mit sowas die Nutzdaten, nicht die Einstellungen. Wenn das System abschmiert sind die Programmeinstellungen das geringere Übel. Wenn du sowieso ein NAS hast, dann ist eigentlich die zentrale Datenhaltung das schönere Konzept. Alles was auf dem PC liegt ist flüchtig.

Du könntest nochmal Universal Search checken ob das noch indizierte Ordner hat. Das Drive indiziert nicht selber, das macht Universal Search. Ich bin aber nicht sicher ob man die Ordner dort rauswerfen kann so lange Drive es noch nutzen wöllte.
 
Klar, so verwende ich das NAS auch. Alle Dokumente werden direkt dort abgelegt, aber dennoch will ich z. B. die Browsereinstellungen und -lesezeichen sichern, die sich im Roaming-Ordner befinden.

Also bei mir Indexieren sowohl Universal Search als auch Drive. Im Grunde habe ich dauerhaft die Symobole von beiden Apps oben in der Leiste. An den indexierten Ordner kann ich leider nichts umstellen. Die Ordner, die von Drive synchronisierten werden, können nicht gelöscht werden.

Ich weiß aber nicht, was das alles mit dem Problem zu tun hat. Das NAS ist einfach grundsätzlich extrem langsam und wenn ich dann noch Synology Drive aktiviere geht gar nichts mehr. Die CPU dreht sich nen Wolf beim Warten auf I/O und am Netzwerk scheint es nicht zu liegen da es sich genau gleich verhält wenn ich das NAS direkt an den PC anstecke.

Ich schließe daraus, dass es an der Festplatte liegen muss, aber mich irritiert etwas, dass die Seagate Barracuda eben etwas schneller, aber mit 40 MB/s immer noch weit hinter von den ~110 MB/s von Synology und dem Computerbase-Test entfernt ist.
 
Okay, einen kleinen Fortschritt habe ich jetzt erreicht:

Ich habe festgestellt, dass sich über die Zeit doch wohl ca. 2 Millionen Daten in von Synology Drive synchronisierten Verzeichnissen befinden (Synology empfiehlt max. 500.000 bei der DS220j) und habe diese nun fast komplett gelöscht.

Seit hat sich die I/O Wait Zeit in der CPU-Auslastung extrem reduziert. Wenn das NAS nicht verwendet wird, ruht die Festplatte nun außerdem bei 0% Auslastung anstatt 24/7 mit hoher Auslastung durch zu laufen.

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Nur leider hat sich die Performance nicht wie gewünscht verbessert. Die NAS Oberfläche ist nun flott und über SMB kann ich nun flüssig durch Verzeichnisse navigieren, aber die eigentliche Datenübertragungsraten sind leider weiterhin die selben wie zuvor und ich komme einfach nicht über 20 MB/s - egal ob es sich um einen verschüsselten Ordner handelt oder nicht.

Edit: Ohne SMB Verschlüsselung und beim Kopieren auf einen unverschlüsselten Ordner verdoppelt sich die Transferrate auf ca. 40 MB/s, aber das ist immer noch weit weg von den ~110 MB/s. Die Festplatte langweilt sich währenddessen mit unter 30% Auslastung, während die CPU auf ~50% Auslastung springt. Wenn sie diese Auslastung bereits bei 40 MB/s unverschlüsselt erreicht, werde ich die ~110 MB/s nie erreichen. Irgendetwas stimmt noch nicht mit dem System... :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch schon mal ein schöner Fortschritt. Ist immer nett zu sehen, wenn Herstellerempfehlungen doch halbwegs passen. :D
Was für Dateitypen überträgst du denn? Die 100 MB/s wirst du nur bei großen Dateien wie einem iso Image mit 4GB sehen. Sobald das Kleingefuddel mit < 2MB oder noch schlimmer kb wird, wie Caches im Browser idR immer sind, dann bricht dir das brutal ein. Da fände ich 40Mb/s sogar außerordentlich gut.
 
So, ich hatte jetzt vorgestern Synology Drive auf dem NAS aktiviert und wollte es damit erst mal wieder weiterlaufen. Leider war es dann am nächsten Morgen wieder so langsam, dass ich gar nicht mehr darauf Zugreifen konnte (weder Weboberfläche noch SMB gingen) und auch über das Halten des Einschaltknopfes war es nach 1 Stunde noch nicht heruntergefahren also musste ich den Stromstecker ziehen.

Die Performance ist also immer noch komplett unbrauchbar. Ich bin jetzt wirklich verzweifelt und weiß nicht, was ich noch machen soll.

Ist es denn zu viel verlangt, dass ein 160 Euro NAS einfach nur die Daten von 5 Benutzern in einer vernünftigen Geschwindigkeit verwaltet? :heul: Ich verstehe einfach nicht was genau denn überhaupt so sehr bremst. Ich sichere darauf lediglich verschüsselt einige Daten und verwende ansonsten keine Apps, nur 1 Protokoll und habe das Teil nicht mal ans Internet angeschlossen. Ich habe ja schon alle möglichen Daten gelöscht und bin nun definitiv weit unter 500.000 Dateien auf dem kompletten NAS.

Jetzt habe ich mir noch mal eine neue Festplatte gekauft (WD Gold 8TB), clone die Festplatte gleich und hoffe, dass es damit endlich funktioniert. Falls es jetzt immer noch nicht geht, habe ich 600 Euro + sehr viel Zeit für nichts in den Sand gesetzt. :heul:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also leider bekomme ich es nicht hin, meine DSM-Installation von der Seagate Ironwolf auf die WD Gold zu schaufeln.

Zuerst wollte ich es ganz einfach per CloneZilla klonen, aber leider scheint die Software kein RAID zu unterstützen. Und Unter DSM selbst gibt es wohl auch nicht die Möglichkeit, die Festplatten zu synchronisieren und anschließend eine der Platten wieder auszubauen oder?

Es bleibt mir also wohl nichts anderes übrig als alles zu sichern und eine komplette Neuinstallation zu machen. Oder habe ich etwas übersehen?

Ich befürchte nur, dass ich mir hier wieder richtig viel Arbeit mache und es am Ende doch nicht funktioniert.
 
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