Seagate ST2000DM001 Headtausch

athenemedia

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Moin,

eine Seagate 2TB will nicht mehr. Die Lese und Schreibköpfe sind hin und ich suche nun einen Organspender um diese selbst zu tauschen, da die Datenrettung einfach nicht finanzierbar ist und ich die Daten eigentlich schon abgeschrieben habe. Nichts desto trotz möchte ich es hier nicht unversucht lassen. Wenn ich sie zum Laufen bringe kann ich einige Daten die nicht auf dem Backup waren wiederherstellen - wenn nicht, dann hab ich Pech gehabt.

Mir ist zu Ohren gekommen, dass die zweite und dritte Stelle der Seriennummer und die Site entscheidend sei.
Aber ehe ich einem Gerücht blind folge: Stimmt das wirklich oder müssen noch andere Nummern identisch sein?

Es handelt sich um eine ST2000DM001

Wäre cool hierfür einen Tipp zu bekommen :)

VG
Chris
 
athenemedia schrieb:
Es handelt sich um eine ST2000DM001
Wäre cool hierfür einen Tipp zu bekommen

Soweit ich weiss geht das überhaupt nicht mehr, da die modernen Platten ihre Kopf-Kalibrierungsinformationen uvm. auf der Platte in einer extra Spur speichern.
 
Ohne Reinraum wirst du die HDD nach der Operation auf jeden Fall dem Recycling zuführen können.

Selbst ein sehr kleines Staubkorn ist für den Abstand von Schreib-/ Lesearm und der Platteroberfläche so viel wie die Höhe der Zugspitze. Was dann in dem Augenblick passiert kannst du dir ja an 3 Fingern abzählen ... Und wenn nicht

Bei der schnellen Rotation wird die Luft über den Scheiben mitgerissen. In diesem Luftstrom „segeln“ die aerodynamisch geformten Magnetköpfe in einem konstanten Abstand von 10 nm (Nano-Meter) über der Scheibe. Das sind 10 Millionstel eines Millimeters! Zum Vergleich: Ein Haar ist 0,05 mm = 50 Mikrometer = 50.000 nm dick, also 5000-mal dicker!

Quelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Computerhardware:_Festplatte
 
da kannst du sie gleich in die tonne werfen, spart dir immerhin die zeit, bis du merkst es geht doch nicht ohne reinraum.
 
Probieren kann man das! Bitte berichte über den Versuch, die Vorgehensweise und den Erfolg!
In dem Link von blöderidiot ist wohl die erste Aufzählung mit 1,2,3 wichtig. D.h. die Platine unter der Festplatte tauschen, wenn du die Köpfe tauschst.
Btw, ich würde versuchen die Scheiben in eine funktionierende HDD einzubauen.
Viel Erfolg!

An die Zweifler: Probieren geht über studieren und er muss die Daten ja nur 1x lesen können...
 
Ich würde die Scheiben nicht anrühren - ich denke nämlich dass der Austausch dieser weitaus komplizierter ist als der Tausch der Köpfe! Daher werde ich die Köpfe tauschen.

Warum ich hierfür ne neue Platine brauche, entzieht sich mir gerade der Logik. Punkt 1,2 und 3 sind doch - sofern ich es richtig verstanden habe - um die Firmware zu umgehen. Bei mir sind es aber zu 100% die Köpfe - alles andere ist OK, daher sehe ich auch keinen Grund die Platine zu tauschen, weil die nötigen Daten doch auf der Platte selbst gespeichert sind.

Und bitte bringt mich nicht mit Kommentare wie "Das wird nie funktionieren", "brauchst n Reinraum", "zu viel Staub", etc... von dem Vorhaben ab. Mir sind die Risiken durchaus bewusst. Und da die Kosten zur Datenrettung von Profis in keinem Verhältnis zum Inhalt auf der HDD stehen, kann ich diese entweder gleich entsorgen, oder versuchen diese für max eine Stunde zum Laufen zu bringen - die 60 EUR für nen Spender sind es mir wert. Mehr brauche ich nicht. Danach wird sie endgültig beerdigt, eingeäschert, demontiert, recycelt, versenkt, ein-zementiert (und versenkt), platt gemacht, weggeworfen - nennts wie ihr es wollt.

Aber die Frage ist nach wie vor: Reichen die zweite und dritte Stelle der SN + die Side, die mit dem Spender identisch sein müssen? Mehr will ich erst mal auch gar nicht wissen. Danke :)
 
athenemedia schrieb:
Daher werde ich die Köpfe tauschen.

Mit welchem Werkzeug?

Reichen die zweite und dritte Stelle der SN + die Side, die mit dem Spender identisch sein müssen?

Nein.
Du brauchst auch die Kalibrierungsinfos und die hängen von der ganz individuellen Masse des Aktuators (Arm+Lesekopf) ab.
Wenn du den alten Aktuator abmontierst und durch einen anderen Aktuator ersetzt, dann hat sich die Massenträgheit verändert, also wird der Lesekopf die Spur nicht treffen, weil zu spät oder zu stark gebremst worden ist bei der Kopfpositionierung.
Du bräuchtest ein Programm, um den neuen Aktuator selber kalibieren zu können.
Das hat aber nur der Hersteller und es ist Top Secret.

Also bezahle einen 4-stelligen Betrag für die Profi-Datenrettung oder hau die Platte gleich in die Tonne.
 
Es besteht schon die Chance, dass die Abweichungen so minimal sind, dass es auch mit den nicht angepassten Daten funktioniert. Wenn er es probieren möchte, soll er doch. Ab und an geht es auch gut und dann straft es alle Lügen die sagen es würde nie gehen.
 
Woher weißt Du, daß die Schreib-/Leseköpfe hin sind? Was für Dich evtl. funktionieren kann: Sollte die Elektronik, was öfter vorkommt, kaputt sein, kannst Du versuchen die Platine zu tauschen, was auch für Heimanwender geht. Abgesehen vom Reinraum, müsstest Du das Köpfe tauschen an etlichen Platten üben, da die Dinger verdammt fies montiert sind (die müssen ja auch halten). Hab schon dutzende Platten auseinander genommen und die Köpfe sind je nach Hersteller kaum bis gar nicht ohne Spezialwerkzeug rauszukriegen. Vor allem setzt man eben die Platten der Umgebungsluft aus, das kannst Du leider knicken. Aber ich würde an Deiner Stelle mal bezüglich der Elektronik schauen.

Edit: Nachtrag: Warst Du schon in einem Fachgeschäft vor Ort, die können dort zwar keine Datenrettung mit Reinraum, aber haben oftmals Spezialsoftware (R-Studio z.B.), um noch Daten lesen zu können. Das liegt dann meist auch so im Bereich 50-100 Euro.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor man 50 bis 100€ für eine SW-Rettungsversuch ausgibt, kann man es mit den kostenlosen Tools wie Testdisk oder Recuva versuchen oder die kostenlosen Demos der kommerziellen Tools nutzen, die zeigen wenigstens an was gefunden wurde. Wenn eine Platte aber nicht erkannt wird, dann braucht man darüber erstmal gar nicht nachzudenken und nach der Reparatur sollte man sofort einen Klone mit dem Linux Tool ddrescue machen, wenn dann wieder etwas lesbar ist und die Recoverytools dann auf den Klon loslassen.
 
Holt schrieb:
Bevor man 50 bis 100€ für eine SW-Rettungsversuch ausgibt, kann man es mit den kostenlosen Tools wie Testdisk oder Recuva versuchen oder die kostenlosen Demos der kommerziellen Tools nutzen, die zeigen wenigstens an was gefunden wurde. Wenn eine Platte aber nicht erkannt wird, dann braucht man darüber erstmal gar nicht nachzudenken und nach der Reparatur sollte man sofort einen Klone mit dem Linux Tool ddrescue machen, wenn dann wieder etwas lesbar ist und die Recoverytools dann auf den Klon loslassen.

Ich hatte mal angenommen, daß er die "Hausmittel" schon versucht hatte. Bleibt aber vor allem erstmal die Frage, woran der TE gesehen hat, daß die Köpfe kaputt sind.
 
Das "Fachgeschäft vor Ort" hat doch auch nur solche Hausmittel, nur hat der Typ dort damit hoffentlich schon mal gearbeitet und damit mehr Ahnung als der Durchschnittsnutzer, der zu ersten mal mit dem Tool umgehen muss.
 
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