Selbstbau NAS als Ersatz für DS920+

Mr.Courious

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Hallo zusammen,

Ich nutze ein DS920+ mit 4x 10TB SHR im Wesentlichen als Plex Server, sowie verschlüsseltes Datengrab für allerlei privates Zeugs der Familie. Das stimmige Ökosystem finde ich sehr gut, die Leistung ist aber mittlerweile ungenügend. Mehrere Plex Streams und Transcodierungen (Bsp. 4k->1080p) gleichzeitig bringen das NAS schnell ans Limit und dann ruckelt die Wiedergabe. Ich habe mir also überlegt, selbst ein NAS zu bauen. Folgende Hardware (unter anderem):
1. Gehäuse Jonsbo N2 (soll im 19" Schrank im Keller stehen - ist ein kurzer Schrank mit max 350mm Tiefe)
2. Mainboard Biostar B760NH-E (kann sowohl DDR5-ECC, als auch 4x SATA im RAID 5)
3. CPU entweder Intel Core i3-14100T oder Intel Core i5-14500T (unschlüssig über den tatsächlichen Leistungsbedarf)
4. RAM Crucial DIMM Kit 32GB, DDR5-4800
5. GPU MSI GeForce RTX 3050 LP 6G OC (Plex unterstützt GPU-Transcoding, würde also enorm von der Hardware profitieren)
6. OS True-NAS

Die 920+ wird per WOL bei Bedarf hoch gefahren und geht zeitgesteuert aus. Das liegt vor allem daran, dass das die Platten durch das installierte Plex niemals ausgehen. In Zukunft würde ich das gerne ändern (NAS immer an, HDD's schlafen, wenn ungenutzt). Der Fokus liegt also auf Rechenpower unter Last, sparsam im Idle. Bisher nutze ich Docker Container und Virtuelle Maschinen allenfalls testweise, jedoch könnte das in Zukunft mehr werden. Bietet ein externer RAID-Controller noch Vorteile ggü. der onboard Variante?

Freue mich über Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge.
 
Das Board unterstützt on-Die-ECC, aber keinen ECC-RAM im klassischen Sinne.

Wenn du ein Software-RAID machst, hat das nichts mit dem Mainboard zu tun. Die Angabe zum Board bezieht sich auf RAID über den Chipsatz, wovon ich abraten würde.
Und bloß keinen externen RAID-Controller. Sowas braucht man im Privatbereich nicht.

T-CPU bringt nur was, wenn du Probleme mit der Kühlung hast. Die takten einfach nicht so hoch - das ist alles.

Grafikarte würde ich aufgrund des Stromverbrauchs unbedingt sein lassen. Mach doch Transcoding über QuickSync, und dafür am besten auch eine moderne CPU, die AV1 decodieren kann (ab den 11xxx CPUs, glaube ich).
 
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Ja, die Frage ist, "reicht" on-Die-ECC bzw ist es überhaupt notwendig? Es geht ja letztlich um die Vermeidung von Datenbeschädigungen.
Also dann die Platten direkt auf dem Board anschliessen, aber nicht über das UEFI als Chipsatz-RAID, sondern direkt als Software-RAID im OS erstellen?
Ah ok, dachte die haben n besseres Binning und laufen deshalb mit geringerer Spannung.
Quick Sync macht die jetzige J4125-CPU auch schon, wenn natürlich nicht vergleichbar in der Geschwindigkeit mit aktuellen CPU's. Reicht nur eben nicht aus 🙃
 
Wenn du ECC willst, was höchstens bei ZFS wirklich Sinn machen würde, dann geht das mit vielen AM5 Consumer Boards und den 7000er Prozzis. DDR5 mit echtem ECC.
Ebenfalls gut und wensentlich günstiger wäre AM4 Board dass ECC unterstützt mit nem sparsamen A520er Chipsatz und darauf DDR4 ECC Ram. Prozzi dann 5600G oder größer. Läuft z.B. in der mini Workstation meines Dads genau so.

Als OS würde ich persönlich UNRAID empfehlen.
Ich bin sogar so mutig und betreibe einen 13500 mit ZFS ohne ECC(64 GB auf H610).

PS: Für Raptor Lake und höher brauchst du meine ich den Z Chipsatz oder W680 für ECC. Das ist dann teuer.
 
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GPU weglassen und die iGPU nutzen. Die hat wirklich Power. Müsstest dann aber bei Intel bleiben (wegen besserer Unterstützung).

Würde auch eine normale CPU, also kein T Modell, nehmen. 14500 hätte lange ausreichend Power. (Der 14400 ist nur 10€ günstiger)

Welche da jetzt genau gebraucht wird, hängt von deiner Nutzung ab. Ich kodiere sehr viel Videomaterial und hab daher einen 11600 im DIY NAS. Bleibt der Usecase der gleich bei dir, machts sicher auch der kleine i3 14100.

Welches OS willst du nutzen?
 
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Mr.Courious schrieb:
Ja, die Frage ist, "reicht" on-Die-ECC bzw ist es überhaupt notwendig?

Da könnten wir jetzt lange drüber diskutieren. Da gibt es keine abschließende Antwort. "Reicht" ist auch sehr subjektiv. Es kommt stark darauf an, was für Daten du hast: Hast du fast ausschließlich Mediendateien wie Filme und Musik, ist die Gefahr geringer als bei anderen Datentypen bzw. ist es unwahrscheinlicher, dass ein Bitfehler großen Schaden anrichten würde.

Mr.Courious schrieb:
Also dann die Platten direkt auf dem Board anschliessen, aber nicht über das UEFI als Chipsatz-RAID, sondern direkt als Software-RAID im OS erstellen?

Genau. Wenn du TN Core oder Scale verwendest, erstellt dies ein Software-RAID. Im Chipsatz auf AHCI lassen.

Mr.Courious schrieb:
Ah ok, dachte die haben n besseres Binning und laufen deshalb mit geringerer Spannung.

Weit verbreiteter Irrtum. ;)

Mr.Courious schrieb:
Quick Sync macht die jetzige J4125-CPU auch schon, wenn natürlich nicht vergleichbar in der Geschwindigkeit mit aktuellen CPU's. Reicht nur eben nicht aus 🙃

Also wenn du ne CPU mit stärkerer Grafikeinheit hast, dann geht natürlich auch mehr. Die von dir genannte CPU bzw. deren Grafikeinheit ist da sicher nicht der Burner.
Auch ganz allgemein würde ich mir überlegen, wo wirklich Transcoding notwendig ist (ich habe oft den Eindruck, viele Leute übertreiben da).
So macht es mMn z.B wenig Sinn, 4K in 1080p zu transcodieren, sofern der Codec unterstützt wird. Denn auch 4K hat keine so hohe Datenrate, als dass es idR problematisch wäre, dies über WLAN zu transportieren.
Transcoding macht eigentlich nur Sinn bei Transfer über das Internet, oder wenn der Codec/Container nicht unterstützt wird (oder das Wiedergabegerät wirklich ne ziemliche Gurke ist).

Ergänzung ()

Gortha schrieb:
Wenn du ECC willst, was höchstens bei ZFS wirklich Sinn machen würde,

ECC macht eigentlich immer Sinn. Bitfehler können immer potentiell Schaden anrichten. Das hat mit ZFS speziell nichts zu tun.
Eigentlich sollte jedes System ECC-RAM-Support haben. Letztendlich ist es eine Frage des Preises und des Anwendungsfalls, wie wichtig es einem ist. Die meisten Systeme laufen auch ohne ECC-RAM problemlos, hier muss für den Einzelfall und nach persönlichem Ermessen entscheiden werden.

ZFS ohne ECC ist immer noch besser als NTFS, ext4 etc.
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Dass mittlerweile die iGPU deutlich leistungsstärker sind, als noch vor ein paar Jahren, ist sicherlich neben dem Anschaffungspreis ein gutes Argument gegen eine dGPU, zumal ich die immer noch nachrüsten könnte.
Richtiger ECC-RAM ist weder mit Intel, noch AMD in den aktuellen CPU-Generationen mit meinen Anforderungen (4x Sata + Mini-ITX) umsetzbar, von daher nehme ich den normalen DDR5 On-Die-ECC.

Die Transcodierung wird meistens vom Abspielgerät erzwungen (nicht alle sind 4k-fähig). Der einzig abweichende Fall ist die Synchronisierungsfunktion von der Plex App auf dem IPad. Dort werden aus Speichergründen transcodierte Medien fürs offline-Gucken gespeichert.
 
Mr.Courious schrieb:
Richtiger ECC-RAM ist weder mit Intel, noch AMD in den aktuellen CPU-Generationen mit meinen Anforderungen (4x Sata + Mini-ITX) umsetzbar, von daher nehme ich den normalen DDR5 On-Die-ECC.
Lies nochmal was ich dir geschrieben habe.

Natürlich ist echtes ECC mit AM4 und AM5 auf ITX umsetzbar. Mein Dad hat so ne Kiste. Als RAM ist verbaut: 2x https://geizhals.de/samsung-dimm-16gb-m391a2k43bb1-ctd-a1946385.html. Samsung BDie, SPD/XMP-Timings belassen und RAM auf 3200MT/s gestellt. Rennt rockstable @DDR3200 mit den Timings, was für BDie auch kein Thema ist.
Günstiges A520er Board, dass ECC unterstützt (https://geizhals.de/asrock-a520m-itx-ac-90-mxbdg0-a0uayz-a2353217.html).

@Banned
Bei ZFS habe ich den Sinn von ECC nur unterstreichen wollen, da bei ZFS viel Cache und RAID-Management im RAM stattfindet, im gegensatz zu anderen Dateisystemen. Kann deine Aussagen aber sonst alle bestätigen
 
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Ich hatte AM4 nicht gecheckt und sprach deshalb von den aktuellen Generationen. War ein Missverständnis. Welches Board hast du bei AM5 gefunden?
 
Bei AM5 können es afaik auch sehr viele, allerdings wird das nicht groß ausgewiesen und von Herstellern beworben. Es ist nur die Frage ob das BIOS des entsprechenden Herstellers die AMD Möglichkeit für ECC nutzt.
Das tun sehr viele bei vielen Modellen ohne es an die große Glocke zu hängen, da AMD bei non-Pro Ryzens keinen Support geben will. Da muss man sich leider selber dann schlau machen:

Internetsuche :

1. https://www.osnews.com/story/137428/ecc-ram-on-amd-ryzen-7000-desktop-cpus/
(!! https://forum.asrock.com/forum_posts.asp?TID=24901&PN=1&title=am5-ecc-supportpound !!)
(!!! https://sunshowers.io/posts/am5-ryzen-7000-ecc-ram/ !!!)

2. https://www.computerbase.de/forum/t...m5-fehlende-dokumentation-und-fragen.2167168/

3. weiter muss du selber mal suchen :)

Also ASRock scheint wie auch bei AM4 schon ne (ECC)-Bank zu sein.
 
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Vielen Dank, das schau ich mir an!
Ergänzung ()

:-D ECC auf LGA1700 ist doch auch ganz simpel. Ich hab anscheinend falsch gesucht.
"CPUs in bold below feature vPro Enterprise and ECC memory support only when paired with a motherboard based on the W680 chipset. Other SKUs do not support ECC memory at all." - Wiki
das passende Board: AsRock
 
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Gortha schrieb:
PS: Für Raptor Lake und höher brauchst du meine ich den Z Chipsatz oder W680 für ECC. Das ist dann teuer.
Jau, hatte ich dir oben aber bereits geschrieben, dass du für ECC mit RaptorLake und neuer einen Z-Chipsatz(anscheinend nur Z690, nicht Z790. - ggf nicht alle Boards) oder
^^^^
Das war Quatsch... sry. Hatte ich falsch in Erinnerung.

W680 brauchst du, ja :/

Ist halt dann meist 2x oder 3x der Preis eines H610 oder B760er Boards.
Ergänzung ()

Ob hiervon eines ECC vom Hersteller aus untzerstützt musst du mal herausfinden:
https://geizhals.de/?cat=mbp4_1700&xf=317_Z690~4400_Mini-ITX
 
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Kein Z-Chipsatz unterstützt bei Intel ECC. Wie kommst du darauf?

ECC wird nur von Workstation- oder Server-Boards unterstützt. Für LGA1700 wären das dieser hier:

https://geizhals.de/?cat=mbp4_1700&xf=494_ECC-RAM+Unterst%FCtzung
https://geizhals.de/?cat=mbxeon&xf=644_1700


Ist bei Intel halt schon länger ne teure Sache. AM4 ist deshalb eigentlich am attraktivsten. AM5 braucht mMn zu viel Strom im Idle.

Ich hatte auch vor kurzem mal ne Zusammenstellung mit dem Jonsbo N2 gemacht:
https://geizhals.de/wishlists/3405091

Nur Transcoding ist eben das Problem mit AMD.
 
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Banned schrieb:
Wie kommst du darauf?
Hatte ich falsch in Erinnerung. Hatte mich beim Bau meines aktuellen UNRAID Systems auf Basis des i5 13500 mit ECC beschäftigt und neben W680 war mir auch Z690 im Kopf hängen geblieben.
 
Ich glaube, damit sind alle Möglichkeiten genannt :-)
Ohne ECC alles gar kein Problem und günstig.
Mit ECC entweder Einschränkungen bei der Transcodierleistung und günstig (AM4), höherer Idle-Verbrauch und relativ günstig (AM5) oder keine Nachteile und Teuer (LGA 1700).

Ich schlaf da mal ein paar Nächte drüber und entscheide dann... Wenn das genauso unvernünftig läuft wie beim Desktop, wirds eh 1700 mit ECC

Danke nochmal
 
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Evtl. sind hier auch ältere Plattformen interessant. Sockel 1151v2 (Coffee Lake) gibt's nämlich noch einigermaßen erschwinglich (wobei für das Alter eigentlich auch teuer):
https://geizhals.de/?cat=mbxeon&xf=644_1151+v2

Besonders auf dem Gebrauchtmarkt gibt es aber relativ günstig solche Boards.

Vorteil, egal ob neues oder gebrauchtes Board, ist, dass ECC damals auch von den keinen CPUs unterstützt wurde. Nen i3 8100 kriegt man z.B. neu idR für unter 100€.

Die iGPU kann nativ AVC und HEVC.

https://www.intel.com/content/www/u...neration-intel-core-processors-and-newer.html

Evtl. reicht dir das ja.
 
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