Seltene Fehler bei Memtest86+: Board oder Speicher defekt?

TheAnse

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Hallo zusammen,

ich habe hier ein sehr seltsames Problem, hoffentlich kann mir jemand helfen.

Folgende Situation: Der Test meines neuen Rechners mit vier 2GB-Speicherriegeln...

- Board: Gigabyte Ga-P55-UD4
- BIOS: Aktuelle Version, "Optimized Defaults"
- CPU: i7-860
- RAM: 2 x 4GB-Kit G-Skill PC3-12800U CL9 (aufgeführt in der "Liste unterstützter Speichermodule" des Boards)


...mit Memtest86+ verlief zunächst sehr gut, nach einigen Stunden jedoch wurde ein (!) Fehler gefunden. Um das Problem einzugrenzen, habe ich die vier Speicherriegel in zwei Zweiergruppen aufgeteilt, jeweils eingebaut und Memtest gestartet. Bei einer dieser Gruppen trat dann auch ein Fehler auf (nach ca. zwei Stunden). Die beiden Übeltäter habe ich dann einzeln mit Memtest getestet, bis ich schließlich nach 8 Stunden (!) den Schuldigen gefunden zu haben glaubte, siehe Screenshot.

Doch jetzt kommt das Seltsame: Da ich hier noch einen zweiten, nahezu identisch aufgebauten Rechner...

Board: Gigabyte GA-P55M-UD2
BIOS: Aktuelle Version, "Optimized Defaults"
CPU: i5-750
RAM: 1 x 4GB-Kit G-Skill PC3-12800U CL9 (auch aufgeführt in der "Liste unterstützter Speichermodule" des Boards)


...stehen habe, habe ich den "vermeintlichen Übeltäter" mal dort eingebaut und Memtest gestartet (nur um sicherzugehen, dass tatsächlich der Speicherriegel und nicht das Board defekt ist). Dummerweise läuft Memtest dort jetzt seit mehr als 24 Stunden fehlerfrei! Parallel dazu habe ich den ersten Rechner (den Rechner mit den Memtest-Fehlern) mit dem fehlerfreien 4GB-Kit bestückt und Memtest gestartet. Auch hier seit 24 Stunden kein Fehler!

Wie kann ich herausfinden, ob nun der Speicherriegel oder das Board defekt ist? (Oder kommen auch CPU oder gar das Netzteil in Frage?).

Über Hilfe wäre ich sehr, sehr dankbar!

Viele Grüße
TheAnse
 

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Es kann an falschen Bios-Settings liegen. Vielleicht braucht auch das eine Board ein bisschen mehr Versorgungs-Spannung auf dem Speichercontroller.

Was haste denn so im Bios eingestellt? Wenn alles fleissig auf Auto steht würde ich dort ansetzen.
 
Ich würde ersteinmal folgende Sachen überprüfen:

Ist XMP deaktiviert bzw taktet der Ram mit 1333 oder 1066 MHZ?
Die Memory Controller der Lynnfield CPUs unterstützen normalerweise nur 1333er und 1066er Ram. Mit allem darüber werden sie übertaktet, was unter Umständen Probleme verursachen kann.


Hat das Bios sich die Timings richtig aus dem SPD eingestellt?
Dies kann man schnell und einfach mit CPUZ überprüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo HisN, hallo FlauschigesPony,

danke für die schnellen Antworten!

HisN schrieb:
Was haste denn so im Bios eingestellt? Wenn alles fleissig auf Auto steht würde ich dort ansetzen.

Ich habe im BIOS tatsächlich alles auf Auto stehen lassen ("Load Optimized Defaults" + AHCI enabled, fertig).

FlauschigesPony schrieb:
Ich würde ersteinmal folgende Sachen überprüfen:

Ist XMP deaktiviert bzw taktet der Ram mit 1333 oder 1066 MHZ?
Die Memory Controller der Lynnfield CPUs unterstützen normalerweise nur 1333er und 1066er Ram. Mit allem darüber werden sie übertaktet, was unter Umständen Probleme verursachen kann.


Hat das Bios sich die Timings richtig aus dem SPD eingestellt?
Dies kann man schnell und einfach mit CPUZ überprüfen.

Hier ein paar Screenshots aus CPU-Z (4GB-Kit in Slot 1 und 3). Ist alles vernünftig eingestellt (...ich kenne mich leider nicht besonders gut aus...)?

TheAnse
 

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Na denn ... Auf die Hersteller-Seite der RAMs gehen.
Die Angaben von Timings und Spannung finden.
Von Hand Timings und Spannungen im Bios einstellen. Sonst erst mal nix anfassen.
 
Meinst Du mit "Na denn ... ", dass in CPU-Z auf den ersten Blick alles OK ausschaut?
 
Hab nicht reingeschaut. Sorry.
Wozu auch? Ist doch nicht stabil, also musste am Bios rumstellen :-)
 
HisN schrieb:
Hab nicht reingeschaut. Sorry.
Wozu auch? Ist doch nicht stabil, also musste am Bios rumstellen :-)

Das Problem ist, dass ich mich nicht wirklich mit den Speichereinstellungen des BIOS auskenne und vermutlich viel Blödsinn verzapfen würde. Könntest Du vielleicht einen kurzen Blick auf meine CPU-Z Screenshots werfen? V.a. unter "SPD" macht mich stutzig, dass dort mehrfach XMP auftaucht. Was auch immer das ist, "FlauschigesPony" hatte mich ja (etwas weiter oben im thread) gefragt, ob XMP deaktiviert ist...

Danke im Voraus für die Hilfe!
TheAnse
 
http://www.gigabyte.de/Support/Motherboard/Manual_DownloadFile.aspx?FileType=Manual&FileID=19116

Handbuch Seite 44

Wenn Du in Dein Bios schaust gibt es das XMP-Profil im Bios. Da steht nur "Enable/Disable". Also ein oder aus. Wenn die Speicher das unterstützen musst Du nur von Disable auf Enable schalten, F10 drücken. Bestätigen und ausprobieren. Den Rest macht das Bios für Dich.

Wenn das nicht geht, wieder auf Disable. Seite 49/50 aufschlagen und da steht wie man die Timings einstellt und die Spannung.
Da beim RAM immer nur die ersten 4 Timings angegeben werden (also z.b. 9-9-9-25) stellt man auch im Bios nur die ersten 4 Timings ein (die anderen Parameter sind für die Ultra-Cracks^^). Sind die ersten 4 Schalter, in der Reihenfolge wie sie auch die Hersteller angeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
XMP ist ein zusätzlicher Eintrag im SPD bzw im ROM, in dem auch die anderen Timings drinnen stehen, des RAMs.
Dieser liefert bei diesem RAM zusätzlich ein Einstellungsprofil für 1600 MHZ Takt. Da es jedoch als Übertaktung des Speichercontrollers einzuordnen ist, empfiehlt es sich das ganze zur Problembehebung auszuschalten.

Was mir so spontan bei CPUZ auffällt ist, dass bei diesen RAM Riegeln im SPD bei der nächst schnelleren Taktfrequenz ein tRAS Wert von 25 steht, bei dir jedoch bei einem etwas langsameren Takt vom BIOS auf 24 eingestellt ist. Ich würde dir also auch ersteinmal raten die Werte für Timings manuell im BIOS einzustellen.
 
Danke für die Antworten, von XMP werde ich dann besser mal die Finger lassen...

Eins ist mir noch aufgefallen: Wenn ich die "CPU-Z / Memory-Einstellungen" der beiden Rechner vergleiche, fällt mir folgendes auf:

Problematischer Rechner (i7-860): NB Frequency = 2398.3 MHz
Vergleichsrechner (i5-750): NB Frequency = 2131.9 MHz

Was ist die NB Frequency überhaupt? (...Google konnte mir nicht wirklich weiterhelfen...) Kann das die Ursache sein?

TheAnse
 
Da CPU-Z alles mögliche Anzeigt ist die Beschriftung von dem Feld in Deinem Fall nicht (ganz) korrekt.
Das was Du da siehst die die Uncore-Frequenz. Für die es übrigens im Bios auch einen Schalter gibt.
 
Das ist kein Grund zur Beunruhigung.
NB Frequency gibt nur an, wie schnell die "North Bridge" (hier wäre es eigentlich akkurater vom Chipsatz zu sprechen, weil es die Northbridge in dem Sinne nicht mehr gibt) taktet.
Die Unterschiede des Takts der Chipsätze zwischen beiden Rechnern kommen daher, dass sich bei bei den Lynnfield CPUs sowohl der Chipsatztakt als auch der Level3-Cachetakt berechnen aus dem Uncoremultiplikator multipliziert mit dem BCLK-Takt.
Da sich die Performance des L3 Caches nicht unbedeutend auf die Gesamtperformance auswirkt und aus Marketinggründen die i7 CPUs besser als die i5 CPUs sein sollen, ist der Uncoremultiplikator bei den i7 höher als bei den i5, wodurch der L3 Cache der ersteren schneller ist.
Dadurch gibt es als Nebeneffekt auch einen Unterschied bei den Taktraten der Chipsätze, wobei das eigentlich kaum einen Einfluss auf die Performance hat.

Edit: Ich seh eben dass ich mich leider etwas geirrt habe; CPUz liest hier in der Tat die UncoreFrequenz aus, welche auch einen anderen Multiplikator als der Chipsatztakt hat.
 
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Command Rate / Timing 2T wäre einen Versuch wert, CPU-Z zeigt da gerade 1T an.

Hier einen Gang runter zu schalten ist bei Vollbestückung praktisch immer notwendig und ohne letale Nebenwirkungen wie z.B. falsche Spannungswerte.

Wenn das nicht reicht, DDR Vdimm auf 1,55 - 1,6V und evtl. einen Hauch mehr Spannung auf den Speichercontroller.

Die eigentlichen Speichertakte (9-9-9-24) sind exakt nach SPD-Programmierung gesetzt - hier wird der Fehler nicht stecken.
 
Problem gelöst!!!!

Nach 32 Stunden Dauertest ist der Fehler wieder aufgetreten, diesmal auf dem Vergleichsrechner. Damit ist klar, dass tatsächlich der Speicherriegel defekt ist. Das Board inkl. aller BIOS-Einstellungen etc. war in Ordnung...

Danke Jungs für die Mithilfe!!!!

TheAnse
 
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