Hallo allerseits,
vor kurzem habe ich beschlossen, dass ich mich genug über die geringe CPU-Leistung meines E-350 (Asrock E350M1) basierten Servers geärgert habe und kurzerhand beschlossen, stattdessen auf ein Intel System umzusteigen. Das System dient gleichzeitig als nahezu lautloser Bürorechner.
In diesem Thread will ich meine Erfahrungen mit meiner neuen Hardware beschreiben. Der Grund dafür ist simpel: H61 Boards und Intel Celeron und Pentium Prozessoren (das günstige Zeugs) werden kaum gereviewt => macht das mal mehr . Gleichzeitig Vergleiche ich das neue System mit meinem alten Brazos basierten Rechner.
Inhalt:
Das System:
CPU: Intel Celeron G530
Der G530 ist der kleinste Intel Prozessor mit den meisten "wichtigen" Features.
Das meine ich:
Der Hauptvorteil besteht ganz klar im Preis, da diese CPU für weniger als 40€ zu haben ist. Darüber fügt Intel in 10€ Schritten jeweils nur verhältnismäßig wenig weitere Leistung hinzu. Dies macht die CPU zu einem Preis-Leistungs-Tip.
Allerdings nützt es wenig, wenn der Preis stimmt, aber die CPU ansonsten versagt. Daher hier noch einige positive Aspekte:
Offensichtlich handelt es sich bei dieser CPU nicht gerade um eine Empfehlung für Spieler, Videoschnitter, etc....
Das Mainboard: MSI H62I-E35
Das MSI H61I-E35 ist ein eher spartanisches MITX-Mainboard. Insbesondere im Vergleich zu meinem alten Brazos-Board (E350M1) fällt auf, dass ein DVI fehlt, ein optischer Audio Ausgang. Weiterhin hat es weniger USBs, USB3.0 und SATA 6G sind gar nicht erst an Bord. Bezüglich der Konnektivität ist das Brazos Board klar besser.
Weiterhin extrem schade ist, dass das Bios keinerlei Änderungen an den Spannungen zulässt, d.h. Undervolting von CPU und RAM ist nicht möglich. Dies finde ich sehr schade, da gerade unter Last sicherlich 5-10W hätten gespart werden können, was für einen Server überaus wünschenswert ist.
Weiterhin musste ich feststellen, dass ein Bios-Reset notwendig ist, wenn man bestimmte Einstellungen im Bios tätigt. Ohne den Reset hat das System nur kurz in Bios gebootet, ist dann ausgegangen um dann die Prozedur ad infinitum zu wiederholen.
Gibt es auch etwas Positives an diesem Board? Naja, es funktioniert, es hat HDMI und alle anderen notwendigen Aus- und Eingänge. Nach umgehen des Bios-Problems funktioniert es soweit tadellos. Auch der Linux-Support kann sich sehen lassen, unter Ubuntu 11.10 habe ich bisher keinerlei Probleme feststellen können (bis auf den allgemeinen Sandy-Bridge-Grafik-Stromverbrauchs Bug, für den es aber funktionierende Workarounds gibt).
Alles in allem bin ich von dem Board etwas enttäuscht, insbesondere von dem fehlenden Undervolting Möglichkeit. Allerdings kann mein Brazos Board das auch nicht, wobei es für dieses scheinbar mittlerweile Software gibt. Für Sandy Bridge kenne ich keine Software zur Spannungssteuerung (evtl. jemand, der dies liest?). Ansonsten ein OK-Board, das wohl vor allem wegen dem geringen Preis gekauft wird.
Das Gehäuse: LCPower 1320mi
Das LCPower 1320mi ist wohl eines der günstigsten Mini-ITX Gehäuse auf dem Markt. Vorteil ist auch hier klar der Preis, das für um die 35€ zu haben. Dabei ist insbesondere das mitgelieferte passive 75 Watt Netzteil hervorzuheben. Mit dem Gehäuse selbst bin ich hochzufrieden, es ist gut verarbeitet und die Montage des Systems war sehr einfach. Die Optik ist meiner Meinung nach OK, auch wenn es sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen wird.
Der Hauptgrund, warum ich hier über das Gehäuse schreibe ist aber das Netzteil. Zunächst alles Gute daran: es funktioniert.
Allerdings hat es zwei gravierende Nachteile:
Aller Wahrscheinlichkeit werde ich im Übrigen kein neues Netzteil kaufen, Preis-Leistungstechnisch dürfte das LC75ITX im Pico-PSU Bereich trotz allem immer noch unschlagbar sein.
Stromverbrauch:
Zuletzt noch einige Bemerkungen zum Stromverbrauch. Der Idle Stromverbrauch ist im Bereich des alten Brazos Systems. Aufgrund des ineffizienten Netzteils kam der Brazos auf 19,9W (ohne WLAN), das G530 System kommt auf 21/23W (ohne WLAN/mit WLAN).
Unter Last habe ich damals keine Messungen vorgenommen, da aber CB selbst hierzu einen Test hatte, sei auf diesen verwiesesen (Brazos-Test. Praktischerweise verwendet CB sogar das gleiche Gehäuse und Netzteil.
Unter Last zeigt mein Energiekostenmessgerät bei Youtube FullHD (keinerlei Hardwarebeschleunigung, Linux) 46W an. Bei Prime sind es 55W. Falls das Netzteil eine Effizienz von etwa 75% besitzt, sollte der Rechner alleine damit unter CPU-Volllast etwa 41W verbrauchen. Ersteres Ergebnis ist leider eher bescheiden, letzteres dagegen ziemlich gut. Schließlich darf man nicht vergessen, dass ein E-350 vielleicht ein viertel der CPU-Leistung besitzt, Youtube hat damit bereits bei 360p unter Linux geruckelt.
Kühlung:
Da mein bestellter Kühler noch nicht eingetroffen ist, habe ich provisorisch den Intel Boxed Kühler modifiziert. Ich habe einfach die Halterung des Lüfter und den Lüfter selbst entfernt (offensichtlich nicht den ganzen Rahmen mit den Push-Pins), und lasse einen kleinen 92mm Lüfter bei 5V von oben in das Gehäuse blasen. Durch diese Konstruktion ist die Festplatte das lauteste Stück Hardware, maximale realistische Erwärmung war unter Youtube FullHD bei 60 Grad. Allerdings schafft es Prime, die CPU über 80 Grad zu treiben. Wer allerdings eine leise, extrem kostengünstige Lösung sucht, Boxed Kühler ohne Lüfter ist Semi-Passiv bei HTPC Bedingungen sehr gut möglich, selbst ohne Hardware-Beschleunigung.
Fazit:
Soweit bin ich mit dem System ganz zufrieden. Positiv ist die relativ hohe Anwendungsleistung, der geringe Preis und die äußerst geringe Lautstärke (2,5" Festplatte größte Lärmquelle). Negativ fällt vor allem die nicht vorhandene Untervolting Funktionalität des Mainboards auf. Neutral bis negativ sehe ich das Netzteil des Gehäuses. Einerseits ist es unglaublich ineffizient, andererseits konkurrenzlos billig.
Im Vergleich zu meinem alten Brazos System sehe ich das Intel System vor allem wegen der viel höheren Anwendungsleistung klar vorne. Klar ist aber auch, dass wer einfach nur Files im Netzwerk sharen will, mit einem Brazos gut bedient ist. Ebenfalls kann ich nicht ausschließen, dass dank Hardwarebeschleunigung zumindest unter Windows einige Probleme des E-350 nicht auftreten. Für 35€ rockt der G530 jedenfalls ziemlich.
Bilder kommen evtl. noch, Rechtschreibung vielleicht auch noch.
Edit: Bilder sind schon da.
Gruß,
misu
vor kurzem habe ich beschlossen, dass ich mich genug über die geringe CPU-Leistung meines E-350 (Asrock E350M1) basierten Servers geärgert habe und kurzerhand beschlossen, stattdessen auf ein Intel System umzusteigen. Das System dient gleichzeitig als nahezu lautloser Bürorechner.
In diesem Thread will ich meine Erfahrungen mit meiner neuen Hardware beschreiben. Der Grund dafür ist simpel: H61 Boards und Intel Celeron und Pentium Prozessoren (das günstige Zeugs) werden kaum gereviewt => macht das mal mehr . Gleichzeitig Vergleiche ich das neue System mit meinem alten Brazos basierten Rechner.
Inhalt:
- Das System
- CPU: Intel Celeron G530
- Mainboard: MSI H61I-E35
- Gehäuse: LCPower 1320mi inkl. Netzteil
- Stromverbrauch
- Kühlung
- Fazit
Das System:
- CPU: Intel Celeron G530 2,4ghz 2mb cache
- Mainboard: MSI H61I-E35 (MITX)
- Gehäuse LC Power 1320mi, mit integriertem Netzteil LC75ITX (passiv)
- Rest: uninteressant
CPU: Intel Celeron G530
Der G530 ist der kleinste Intel Prozessor mit den meisten "wichtigen" Features.
Das meine ich:
- er besitzt mehr als ein Core
- besitzt, da Sandy Bridge, eine performante und effiziente Architektur (gegenüber Atom, Brazos)
- unterstützt SSE4.1/SSE4.2, AMD64, EIST
Der Hauptvorteil besteht ganz klar im Preis, da diese CPU für weniger als 40€ zu haben ist. Darüber fügt Intel in 10€ Schritten jeweils nur verhältnismäßig wenig weitere Leistung hinzu. Dies macht die CPU zu einem Preis-Leistungs-Tip.
Allerdings nützt es wenig, wenn der Preis stimmt, aber die CPU ansonsten versagt. Daher hier noch einige positive Aspekte:
- trotz 65W sehr geringer Strombedarf (auf Augenhöhe mit den "T"-Doppelkernern), realistisch um die 30W
- daraus folgernd geringe Wärmeentwicklung
- schnell genug für 1080p und Linux => daher performant (Flash ist ziemlich Worst-Case unter Linux, da insbesondere keinerlei Hardware Beschleunigung)
- alle weitere Standardaufgaben (Browser, Programmieren, Office ...) werden gefühlt nicht langsamer erledigt als von meinem Xeon E3-1230
- integrierte Grafikkarte mit passablem Linux Support (gegenüber Brazos)
Offensichtlich handelt es sich bei dieser CPU nicht gerade um eine Empfehlung für Spieler, Videoschnitter, etc....
Das Mainboard: MSI H62I-E35
Das MSI H61I-E35 ist ein eher spartanisches MITX-Mainboard. Insbesondere im Vergleich zu meinem alten Brazos-Board (E350M1) fällt auf, dass ein DVI fehlt, ein optischer Audio Ausgang. Weiterhin hat es weniger USBs, USB3.0 und SATA 6G sind gar nicht erst an Bord. Bezüglich der Konnektivität ist das Brazos Board klar besser.
Weiterhin extrem schade ist, dass das Bios keinerlei Änderungen an den Spannungen zulässt, d.h. Undervolting von CPU und RAM ist nicht möglich. Dies finde ich sehr schade, da gerade unter Last sicherlich 5-10W hätten gespart werden können, was für einen Server überaus wünschenswert ist.
Weiterhin musste ich feststellen, dass ein Bios-Reset notwendig ist, wenn man bestimmte Einstellungen im Bios tätigt. Ohne den Reset hat das System nur kurz in Bios gebootet, ist dann ausgegangen um dann die Prozedur ad infinitum zu wiederholen.
Gibt es auch etwas Positives an diesem Board? Naja, es funktioniert, es hat HDMI und alle anderen notwendigen Aus- und Eingänge. Nach umgehen des Bios-Problems funktioniert es soweit tadellos. Auch der Linux-Support kann sich sehen lassen, unter Ubuntu 11.10 habe ich bisher keinerlei Probleme feststellen können (bis auf den allgemeinen Sandy-Bridge-Grafik-Stromverbrauchs Bug, für den es aber funktionierende Workarounds gibt).
Alles in allem bin ich von dem Board etwas enttäuscht, insbesondere von dem fehlenden Undervolting Möglichkeit. Allerdings kann mein Brazos Board das auch nicht, wobei es für dieses scheinbar mittlerweile Software gibt. Für Sandy Bridge kenne ich keine Software zur Spannungssteuerung (evtl. jemand, der dies liest?). Ansonsten ein OK-Board, das wohl vor allem wegen dem geringen Preis gekauft wird.
Das Gehäuse: LCPower 1320mi
Das LCPower 1320mi ist wohl eines der günstigsten Mini-ITX Gehäuse auf dem Markt. Vorteil ist auch hier klar der Preis, das für um die 35€ zu haben. Dabei ist insbesondere das mitgelieferte passive 75 Watt Netzteil hervorzuheben. Mit dem Gehäuse selbst bin ich hochzufrieden, es ist gut verarbeitet und die Montage des Systems war sehr einfach. Die Optik ist meiner Meinung nach OK, auch wenn es sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen wird.
Der Hauptgrund, warum ich hier über das Gehäuse schreibe ist aber das Netzteil. Zunächst alles Gute daran: es funktioniert.
Allerdings hat es zwei gravierende Nachteile:
- die Effizienz ist (vermutlich) sehr schlecht, ich schätze um die 75%, mehr dazu beim Stromverbrauch
- bei meinem neuen Mainboard wie auch bei meinem alten Brazos System (extra getestet) fiepen meine Boxen. Ich bin relativ sicher, dass es nicht an etwas anderem liegt, da ich zwei Boards getestet habe und das Phänomen an einem anderen Rechner nicht auftritt.
Aller Wahrscheinlichkeit werde ich im Übrigen kein neues Netzteil kaufen, Preis-Leistungstechnisch dürfte das LC75ITX im Pico-PSU Bereich trotz allem immer noch unschlagbar sein.
Stromverbrauch:
Zuletzt noch einige Bemerkungen zum Stromverbrauch. Der Idle Stromverbrauch ist im Bereich des alten Brazos Systems. Aufgrund des ineffizienten Netzteils kam der Brazos auf 19,9W (ohne WLAN), das G530 System kommt auf 21/23W (ohne WLAN/mit WLAN).
Unter Last habe ich damals keine Messungen vorgenommen, da aber CB selbst hierzu einen Test hatte, sei auf diesen verwiesesen (Brazos-Test. Praktischerweise verwendet CB sogar das gleiche Gehäuse und Netzteil.
Unter Last zeigt mein Energiekostenmessgerät bei Youtube FullHD (keinerlei Hardwarebeschleunigung, Linux) 46W an. Bei Prime sind es 55W. Falls das Netzteil eine Effizienz von etwa 75% besitzt, sollte der Rechner alleine damit unter CPU-Volllast etwa 41W verbrauchen. Ersteres Ergebnis ist leider eher bescheiden, letzteres dagegen ziemlich gut. Schließlich darf man nicht vergessen, dass ein E-350 vielleicht ein viertel der CPU-Leistung besitzt, Youtube hat damit bereits bei 360p unter Linux geruckelt.
Kühlung:
Da mein bestellter Kühler noch nicht eingetroffen ist, habe ich provisorisch den Intel Boxed Kühler modifiziert. Ich habe einfach die Halterung des Lüfter und den Lüfter selbst entfernt (offensichtlich nicht den ganzen Rahmen mit den Push-Pins), und lasse einen kleinen 92mm Lüfter bei 5V von oben in das Gehäuse blasen. Durch diese Konstruktion ist die Festplatte das lauteste Stück Hardware, maximale realistische Erwärmung war unter Youtube FullHD bei 60 Grad. Allerdings schafft es Prime, die CPU über 80 Grad zu treiben. Wer allerdings eine leise, extrem kostengünstige Lösung sucht, Boxed Kühler ohne Lüfter ist Semi-Passiv bei HTPC Bedingungen sehr gut möglich, selbst ohne Hardware-Beschleunigung.
Fazit:
Soweit bin ich mit dem System ganz zufrieden. Positiv ist die relativ hohe Anwendungsleistung, der geringe Preis und die äußerst geringe Lautstärke (2,5" Festplatte größte Lärmquelle). Negativ fällt vor allem die nicht vorhandene Untervolting Funktionalität des Mainboards auf. Neutral bis negativ sehe ich das Netzteil des Gehäuses. Einerseits ist es unglaublich ineffizient, andererseits konkurrenzlos billig.
Im Vergleich zu meinem alten Brazos System sehe ich das Intel System vor allem wegen der viel höheren Anwendungsleistung klar vorne. Klar ist aber auch, dass wer einfach nur Files im Netzwerk sharen will, mit einem Brazos gut bedient ist. Ebenfalls kann ich nicht ausschließen, dass dank Hardwarebeschleunigung zumindest unter Windows einige Probleme des E-350 nicht auftreten. Für 35€ rockt der G530 jedenfalls ziemlich.
Bilder kommen evtl. noch, Rechtschreibung vielleicht auch noch.
Edit: Bilder sind schon da.
Gruß,
misu
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