Server Kaufberatung / SATA-SSD oder normale SAS HDD?

ElDiablo

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich benötige einen neuen Server für Exchange (ca. 20 Clients) und diverse Anwendungen, die ein bisschen Last verursachen. Da die alte Hardware schon aus der Garantie ist, würd ich gern umrüsten.

Habe mir mal den HP ProLiant DL380p GL8 rausgesucht (http://geizhals.at/de/766541).
Nun geht es um die Platten:

Würdet Ihr zu SAS 15.000ern oder einfachen Solids tendieren?
Reicht die Fehlertoleranz der neuen SSD schon für den Einsatz in Servern?
Preislich dürfte sich nicht viel tun, wobei die SSD etwas günstiger als 15.000er SAS HDD sind.
Hat jemand da Erfahrungen? Auch in Sachen Performance ...



Gruß El
 
SSD werden bei Servern und Speichersysemen meist als Puffer verwendet, für alles andere nimmt man (noch) SAS -> in Zukunft mit steigender Tendenz zu SATA. Ich würde hier eher zu SAS mit einem RAID greifen. Moderne Controller sind ohne Probleme in der Lage auch bei konventionellen Plattensysteme Spitzenwerte zu erzielen. Mit steigender Anzahl der Spindeln steigt auch die Performance.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimme Dr. MaRV zu. Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie du darauf kommst, das die SSDs günstiger sind? Die SAS SSDs kosten rund 2000€ / 200GB. Das ist deutlich mehr als was du für die HDDs bezahlen musst.

Was Performance angeht solltest du bei dem Wechsel der Hardware auch über ein Upgrade auf Exchange 2010 (wenn nicht schon geschehen) nachdenken, da die Festplatten Zugriffe Gegenüber 2007 um ca. Faktor 10 gesunken sind, bei gleicher User Zahl, so dass du eh mehr IO/s schaffen würdest.
 
Ja, das war auch letzter Stand bei mir - nur ist das bei SSD Platten auch schon wieder ca. 1 Jahr veraltet ;)

Bisher hab ich zu Ausfallquoten da relativ wenig gehört. Kommen die SAS Platten performancemäßig schon in brauchbare Regionen? Habe eine Steinzeit Wawi mit ollen Dbase Files laufen, die ich gern mittels schneller Platte etwas pimpen würde.


Edit: tRITON: Ich meine SATA (6 GB) SSD, die es so für 300-400 € pro 500 GB gibt.
Davon würde ich 6 Stück im Raid 10 laufen lassen - oder eben nicht, wenn die Idee nichts taugt ;)
 
SAS Platten sind über jeden Zweifel erhaben, Performance kommt aber erst mit großer Anzahl an Platten. Moderne Speichersysteme stemmen aber ohne Problemme über 100.000 IOPS. Dann ist der Plattencontroller aber größer als dein gesamter Server. Für Exchange mit 20 Clients und deinen Anwendungen wirst du nicht annähernd in solche Regionen vorstoßen. Wie dem auch sei, mit SAS fährst du in diesem Falle besser. Mehr Speicher bei weniger Ausgaben und akzeptabler Performance.

Was hattest du denn für SSD ins Auge gefasst, ich hoffe keine SATA, wie sie jeder zu Hause in seinem Desktop hat, diese sind schon aus Garantie und Servicegrunden nicht wirklich geeignet und am Ende womöglich noch "not supportet".

HP wird sicher genaue Vogaben haben welche Datenträger in ihren Servern arbeiten sollen.

Ich würde auch ein RAID-6 benutzen statt eines RAID-10, bei 6 Festplatten würdest du so nur zwei statt drei verschenken, zudem darf im ungünstigen Fall bei einem RAID-10 auch nur eine Festplatte ausfallen, RAID-6 verkraftet den Ausfall von zwei Platten.
 
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IDE hatte ich nur zwecks Preis/Leistung ins Auge gefasst.
Einzeln hatten die vor einem Jahr schon 80.000 IOPS / 36.000 IOPS, was schon eine nette Steigerung wäre.
z.B. sowas hier: https://www.computerbase.de/artikel/storage/samsung-serie-830-256gb-test.1663/

Wenn das aber unfug ist, werd ich mal im SAS Bereich genauer nachgucken.
Raid 5 oder 6 ist doch (so wie ich das kenne) deutlich langsamer bei den Lese- und Schreibzugriffen als Raid 10 - aktuell hab ich einen HP G5 mit Raid 5 SAS Platten (etwas über 3 Jahre alt). Leider mit Win2003 / 32 Bit - sprich der mini RAM ist immer randvolll und die Wawi zieht nur die Platten in die Knie.
 
Es ist etwas langsamer, weil nur 4 statt 6 Platten für Lesevorgänge zur Verfügung stehen, weiter ist es bei Schreibvorgängen langsamer, weil die Paritätsberechnung aufwändiger ist. Darum sagte ich ja auch, die Performance kommt mit steigender Anzahl der Platten. Dafür verschenkst du aber weniger Speicherplatz, damit Geld und erhöhst deine Redundanz.

Was jetzt bei deinem Einsatzszenario sinvoller ist musst du entscheiden.
 
Mit dem Risiko eines doppelten Plattenausfalls bei Raid 10 könnte ich denk ich leben.
Das ist mir persönlich noch nie passiert. Ich mach tägliche Backups und könnte die Daten von weniger als 24h schon noch irgendwie rekonstruieren. Performance geht hier über alles, denn das bremst hier aktuell viele Dinge aus.

10k sind aber das oberste Limit für das komplette System incl. Windows und Keys. Da wäre bei 2012 Standart + ~30 Keys schon 1500 € weg. Sprich 8.5 blieben noch für Server und Platten - ist das ein realistisches Budget?
 
Anderweitig wurde geschrieben, dass der aktuelle Exchange (noch) nicht auf 2012 läuft.
Zusätzlich kann man beachten, dass die Datenbankstruktur beim 2010 geändert wurde und keine Einzeleinträge mehr macht mit der Zusatzinfo wer die Mail bekommen hat.
Dahingehend habe ich gelesen, dass stino 7.2k Platten völlig ausreichen.
Über welche Datenmengen reden wir denn? Vermutlich reichen simple RAID1 10k völlig aus.
Ob man dann die Öff-Datenbank auf eins, alle Postfächer auf ein anderes oder die auch nochmal geteilt ablegt, kann man danach auswürfeln.
 
Habe auch schon überlegt es in einer VM laufen zu lassen - dann könnte diese auch mal schnell auf einen 2. Server verschoben werden und ich kann es mit Server 2003 erstmal weiter betreiben.

Exchange ist aber nicht wirklich das Last-Problem, sondern die Warenwirtschaft.
DBase war in den 80ern noch ganz brauchbar, aber bei der Größe wirds sehr zäh.
Hier wäre mir eine richtig flotte SSD Lösung schon sehr lieb.
 
Wozu denn jetzt eine VM. Die braucht ja nochmal ein RAID1 mehr für den Host, dazu am besten 2 Kerne für selbigen. Noch mehr Hardwareanforderungen, genau was du brauchst, ge. :evillol:

Und auf dem Exchange hat eigentlich nichts außer dem Exchange was zu suchen. Deine Warenwirtschaft gehört auf einen eigenen Server. Haste das der Führungsetage etwa so kostengünstig verkauft?
Viel cleverer als ein fetter Server wären 2 kleinere mit einem Xeon E3 und 8-16GB RAM. Der hat genug Wumms und lässt sich viel gezielter skalieren. Oder was machste, wenn das Teil wegen Fettleibigkeit träge wird? Hast du überhaupt geschaut, ob eher RAM, CPU oder HDD der Flaschenhals sind?

PS: Vielleicht fangen wir nochmal vorne bei den Anforderungen und einem leeren Zettel an. ^^
 
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Das Schöne ist erstmal, dass ich es keiner "Führungsetage" als gut verkaufen muss, sondern lediglich mein Problem hier lösen muss.

Hier die alte Hardware:
http://geizhals.at/de/300439

Ein Flaschenhals ist die Festplattenzugriffszeit, denn DBase arbeitet einfach mit riesigen Datenbankdateien. Teils wird da sequenziell gelesen, was extreme Datentransfers bedeutet. Dazu kommt, dass der Switch nur nen GBit uplink hat - das wird auch noch behoben.

Was spricht bei 2 x Xeon 6-core gegen ein paar VMs, die 100% Prozessorzeit auf ihrem/n Kern(en) haben? Alles nun auf 2 neue Server zu verteilen würde bedeuten, dass ich noch eine neue Backuplösung brauche - also nochmal +1000 € extra.

Der RAM ist aktuell zwar zu 95% voll, aber bei 32bit (alias max. 4 GB) ist das natürlich kein Wunder. Die neuen Dienste kann ich hier nicht mehr starten. Optional könnte Exchange auch auf dem alten Server bleiben, aber den würde ich gern mit 64bit OS neu aufsetzen und mit etwas mehr RAM bestücken. Dazu wäre ein Update auf Exchange 2010 nochmal etwa 2000 € kosten.

Um die 2 Server Lösung mal grob zu überschlagen. Einen noch günstigeren E3 Server mit Zulassung für Server 2012 kenne ich jedenfalls nicht, also mal mit E5 gerechnet:

2 * HP ProLiant DL360p G8, 1x Xeon E5-2609, 4GB RAM ~3000 €
6 * Seagate Savvio 10K.5 600GB, SAS 6Gb/s ~1800 €
6* Seagate Savvio 10K.5 300GB, SAS 6Gb/s ~ 1000 €
2 * 16GB ECC Speicher: ~300 €
2 * Streamer P StorageWorks LTO-Ultrium 4 1760 800/1600GB, SAS ~2600 €,
Win2012 mit Keys ~2000 €,
Exchange mit Keys ~2000 €
Switch: HP ProCurve Switch 2900-24G ~1500 €

Hab ich was vergessen? (bestimmt sogar^^). Hier wäre ich schon bei über 14k.


Möglichkeit 2: ein größerer Server

HP ProLiant DL380p G8, 2x Xeon E5-2630, 16GB RAM 3500 €
10* Seagate Savvio 10K.5 600GB, SAS 6Gb/s ~3000 € (Raid 10)
1 * 16GB ECC Speicher: ~150 €
Win2012 mit Keys ~2000 €
Switch: HP ProCurve Switch 2900-24G ~1500 €
Streamer P StorageWorks LTO-Ultrium 4 1760 800/1600GB, SAS ~1300€

macht 11.500 € (bzw. 10k ohne switch)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt einen nicht zu unterschätzenden Satz den Microsoft zu seinem Hyper-V schreibt:
Die Anforderungen des physikalischen Servers gelten auch für die virtualisierte Lösung.

Heißt:
1x RAID 1 Hyper-V-Host
1x RAID 1 Hyper-V-Client, für jeden Client ein weiteres.
1x RAID 1 oder 10 für Exchange DBs.
1x RAID 1 0der 10 für deine WaWi.
Eigener Port der Netzwerkkarte für jeden!! Hyper-V-Client und den Host.

Der Nachteil von Virtualisierung ist die Auslegung der physikalischen Hardware. Die muss nämlich den Host und alle Clients bedienen und ist deshalb selten billiger.
Inkl. Hot Spare Platten wirst du irgendwann alle Schächte voll haben, dann ist ein 2HE falsch gewählt.

Du musst ja auch nicht bei HP kaufen. a) gibts andere Hersteller, b) gibt es Firmen wie Thomas Krenn und c) kann jemand versiertes sowas auch selber zusammenstellen. Auch bei HP rödeln nur Standardkomponenten von OEMs.

Wieso 2 Bandlaufwerke bei 2 Servern?! Das Teil hängt doch an einem und dann wird da eine Backup to Disk to Tape angelegt. Das wäre die korrekte Umsetzung.

Diese HP-Switches sind auch ein lustiger Haufen. Aber nunja, muss jeder selbst entscheiden. Bei uns werfe ich die irgendwann raus.
 
Okay, dann werden die Platten durchaus etwas teurer - oder der Platz knapper.
Aber der DL380p hat 16 Slots - das reicht schon für meine Zwecke. Option c) wäre, dass ich Exchange einfach so auf dem alten Server belasse (ohne Neuistallation mit 64bit OS) und den Rest rüber ziehe.

Bin bei HP bisher ganz zufrieden, daher wechsel ich nur ungern. Was stimmt an den Switches nicht?
Jedenfalls bräucht ich einen mit 10 Gbit Uplink - min. 24, besser 32 Ports.

So ganz bin ich aber von der SSD Geschichte bei den Platten noch nicht weg, auch wenn die SAS Lösung arg teuer ist. HP bietet auch schon (zu recht unverschämten Preisen^^) SSD für die G8 Server an. Die Lebensdauer müsste bei nur ca. 8-10h harter Belastung schon bei einigen Jahren liegen - bei Raid 1 sollte da keine große Gefahr bestehen.

Immerhin traut sich Intel schon zu, auf die kleinen 520er http://geizhals.at/de/724444 mal eben 5 Jahre Garantie zu geben. http://download.intel.com/newsroom/kits/ssd/pdfs/intel_ssd_520_product_spec_325968.pdf
 
Du willst nicht ernsthaft DESKTOP-SSDs in einen SERVER bauen?

Intels Produkte sind generell unproblematisch, und solange die in dem dafür gedachten Umfeld eingesetzt werden, können die auch problemlos 5 Jahre Garantie geben.

Eine Desktop-SSD hat in einem Server aber absolut gar nix zu suchen!

Wenn schon SSD, dann bitte die 710er Serie - das ist 'ne Server-SSD, die hat 'ne Endurance von bis zu 3 Petabyte. Die 520er SSD liegt bei ca. 40TB, meine ich... also "'n bisschen" weniger :)
 
Workstation-Fan schrieb:
Intels Produkte sind generell unproblematisch, und solange die in dem dafür gedachten Umfeld eingesetzt werden, können die auch problemlos 5 Jahre Garantie geben.

Eine Desktop-SSD hat in einem Server aber absolut gar nix zu suchen!

So unproblematisch wie der H67- oder Pentium 1-Bug. Bei denen ist alles rosa ge. Der Pentium 4 war auch ein voller Effizienzerfolg. :D
Man darf seine Hörigkeit gerne mal etwas bekriteln, auch im Serverumfeld geht es primär um Profit. Der Seagate Constellation war ihre Serverhaftigkeit auch egal, die Firmware hat trotzdem zum Plattenausfall wie bei der Barracuda geführt.

Okay, dann werden die Platten durchaus etwas teurer - oder der Platz knapper.
Aber der DL380p hat 16 Slots - das reicht schon für meine Zwecke. Option c) wäre, dass ich Exchange einfach so auf dem alten Server belasse (ohne Neuistallation mit 64bit OS) und den Rest rüber ziehe.
Die Platten sind Schlussendlich immer der schönste Posten, ja. Und der wird zu gern vergessen. Mit den ganzen Hot Spare dazu wird der Server voll, garantiere ich dir. ;)
Und dann hast du null Optionen da was zu erweitern.

Bin bei HP bisher ganz zufrieden, daher wechsel ich nur ungern. Was stimmt an den Switches nicht?
Jedenfalls bräucht ich einen mit 10 Gbit Uplink - min. 24, besser 32 Ports.
Die Switches haben auch so herstellertypische "Features" wie ein etwas kurioses Teaming. Wenn das alles bei dir läuft ist gut, ich bin bei unserer Konfiguration nicht wirklich glücklich. Liegt aber an meinen Vorgängern die einiges verbockt haben. Beim Server selber lassen die SAS-Agents das Backup Exec sofort den Job abbrechen, ungelöst seit mehreren Jahren.
Muss man entscheiden, mir ist das mittlerweile zu krude. Zahlste haufen Kohle, hängst dich in deren Serviceverträge für teures Geld und am Ende kommt derselbe Blödsinn raus als hätte das irgendwer um die Ecke zusammengeschraubt. Das sind aber nur meine Erfahrungen, kann ja bei dir anders sein.

Gegen SSDs spricht ja nix, du hast ja vor allem Leseoperationen angesprochen. Die sind nicht wirklich schädlich. Dann guck dir aber trotzdem nochmal die Hersteller an, viele bieten ja Produkte speziell für den Serverbereich. Vermutlich wirds aber allg. wenig Leute mit Erfahrungen in diesem Bereich geben, du solltest dir also eine gute Backupstrategie unters Kopfkissen legen falls wirklich was schiefgeht.

Grundsätzlich wirste dir aber vermutlich den Dual Xeon sparen können. Unser Exchange produziert kaum CPU-Zeit, auch RAM ist nicht so wilde. Sich langweilende CPUs sind rausgeschmissenes Geld. Ein Exchange-Server für die 20 Anwender krichste vermutlich für 2000-2500 in Hardware hingestellt. Kleiner E3 genügt da, langweilt sich eh 90% der Zeit.
 
Was genau soll ihm SSD-Caching bringen? Er betreibt keine Hochleistungs-Datenbank, wenn ich das richtig interpretiert habe, sondern will einen Exchange-Server aufsetzen.
 
Bei den bisher angedachten Plattenkonfigurationen ist das ggf. günstiger und schneller. SSD-Caching (siehe obigen Link) kombiniert ein RAID mit einer (oder mehreren) SSD(s) als Cache, in denen die am häufigsten verwendeten Daten für Lesezugriffe vorgehalten werden. Damit können dann zum Beispiel auch günstigere Platten verwendet werden, weil deren Performance nicht mehr so entscheidend ist und diese auch deutlich entlastet sind - die Hauptleselast trägt die SSD. Da die Daten auf der SSD nur Dubletten sind, gibt es auch kein Sicherheitsproblem - die kann ruhig ausfallen, ohne dass Datenverlust entsteht.
 
Es gibt die sog. Hot und Cold data - bei 'nem Exchangeserver sind es ja ständig andere Daten, d.h. es können ja quasi keine Daten "Hot" werden, und somit in den Cache kommen.

Ich hab' in meiner Workstation 'nen SSD-Cache, ich habe jedoch immer wieder die selben Daten, auf die ich zugreife - es war auch schön zu beobachten, wie das System immer schneller und schneller wurde.
 
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