Server OS direkt auf Host oder Virtualisieren? 3-Mann Unternehmen

SlipKn0T

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Guten Tag liebe Community,

ich stelle mir für ein kommendes Projekt die in der Überschrift genannte Frage.
Soll ich das Server OS (in dem Fall: Windows Server 2019) direkt auf die Hardware installieren, oder überwiegen die Vorteile, das Betriebssystem auf eine Virtuelle Umgebung aufzusetzen?


Bei dem Projekt handelt es sich um einen kleinen Betrieb mit 3 Arbeitsplätzen.
Die derzeitige Hauptanwendung ist eine Programm mit einer Datenbank, welche nur auf Mac oder Windows läuft.
Das Programm kam vor einigen jahren neu dazu, deswegen ist die Server-konstellation etwas durcheinander.

Ich administriere diese 2 Server in dem Netzwerk.

  • Server 1 ist ein HP ProLiant ML310e Gen8 v2 - (Die hardware ist für den Zweck vollkommen ausreichend)
  • Hardware:
    • CPU Xeon 1220v2
    • RAM 24GB
    • die 2 sich seit 9 Jahren drehenden 15k SAS Platten werden durch 4 neue 4TB SAS im Raid 5 oder 6 ersetzt.
  • System:
    • Die virtuelle Umgebung ist Citrix XenServer 6
      • VM1: Debian als ad dc Samba 3
      • VM2: Debian für die alte Software benötigte SQL Datenbank (wird immer noch benötigt)
      • VM3: Windows10 als Terminal

  • Server 2 ist ein Noname Server, vermutlich selbst zusammengebaut. Diesen habe ich gebraucht im Jahr 2012 erworben.
  • Hardware:
    • CPU Xeon 5670
    • RAM 12GB
    • 1TB Systemplatte -nonraid
    • 2x 480GB SLC SSD im Raid1 für die Datenbank
    • 2x 2TB HDD Für Fotos etc, da auf dem Server 1 derzeit nicht genug kapazität vorhanden ist.
  • System: Windows Server 2012 <- Hier läuft die neue Datenbank drauf.


Server 2 möchte ich nun gerne in die Rente schicken.

Die Frage von oben bezieht sich also auf den Server 1.
Soll ich das vorhandene Citrix nutzen, um Windows 2019 zu virtualisieren?
Oder soll ich Windows 2019 nativ auf die Hardware installieren? Windows selbst nutzt ja auch Virtualisierungsmöglichkeiten, um z.B. den DC vom rest zu trennen.

Früher habe ich mal VMware ESXi genutzt. Wäre das noch eine Alternative?

Primär geht es nur um diese Datenbank und um die "vorhandene" struktur der Mitarbeiter (es soll nicht jeder jede Daten sehen können.)

Abseits von den genannten Punkten gibt es im Netzwerk noch ein Drucker und ein NAS, welches nachts die Daten vom Server in ein anderes Gebäude sichert.

Vielen Dank fürs lesen, ich freue mich auf eure Antworten.
 
SlipKn0T schrieb:
Soll ich das vorhandene Citrix nutzen, um Windows 2019 zu virtualisieren?
Würde sich anbieten, kommt aber auch auf die freien Ressourcen an.
SlipKn0T schrieb:
Oder soll ich Windows 2019 nativ auf die Hardware installieren?
Und was ist mit VMs die da jetzt laufen?
 
sikarr schrieb:
Würde sich anbieten, kommt aber auch auf die freien Ressourcen an.
Im Grunde soll da nichts weiter hinzugefügt werden.
sikarr schrieb:
Und was ist mit VMs die da jetzt laufen?
Die wären mit dem Festplattentausch sowieso weg.
Die ganzen Daten des AD´s sind gespeichert. Die Datenbank wird als Backup in das NAS gespielt.
Und Das win10 Terminal wurde nie wirklich benutzt und kann ja zur not auf den Hyper-V von dem Windows Server neu installiert werden.
 
Frage dazu, können die noch arbeiten wenn Server 1 ausfällt? Alte Hardware weiternutzen schön und gut, aber hier gibt es doch bestimmt keinen Service bzw. Wartungsvertrag mehr = fällt die Kiste aus, steht der Betrieb.

Für meine Begriffe ist hier die Vorgehensweise falsch. Man sollte erstmal das Blech auf dem alles läuft, erneuern. Danach die Software erneuern. Xen Server 6, dürfte laut mal kurz googeln schon ziemlich alt sein, bekommt das überhaupt noch Sicherheitsupdates?

Grundsätzlich gilt eher virtualisieren, so dass man einzelne Teile updaten bzw. austauschen kann, ohne dass alles steht.
 
Nutzt Du keine Virtualsierung, dann solltest Du dir auf jeden Fall um ein Baremetal Recovery Gedanken machen. Mit einer VM musst du halt "nur" die Host Umgebung im Schlimmsten Fall wieder aufbauen und die VMs einhängen, welche Du wemutlich ja vollständig gesichert hast.

Der ML310e Gen8 v2 ist auf Jahre alt und sollte in Rente, da die Hardware nicht mehr supportet wird. Du arbeitest ja gewerblich und die Zeiten, dass Server 5 oder 6 Stellige Beträge kosten sind lange vorbei
 
nebulein schrieb:
Frage dazu, können die noch arbeiten wenn Server 1 ausfällt? Alte Hardware weiternutzen schön und gut, aber hier gibt es doch bestimmt keinen Service bzw. Wartungsvertrag mehr = fällt die Kiste aus, steht der Betrieb.
Das ist so korrekt. Wenn der Server ausfällt, geht nichts mehr.
nebulein schrieb:
Für meine Begriffe ist hier die Vorgehensweise falsch. Man sollte erstmal das Blech auf dem alles läuft, erneuern. Danach die Software erneuern. Xen Server 6, dürfte laut mal kurz googeln schon ziemlich alt sein, bekommt das überhaupt noch Sicherheitsupdates?

Grundsätzlich gilt eher virtualisieren, so dass man einzelne Teile updaten bzw. austauschen kann, ohne dass alles steht.
Das wäre auch ab jetzt meine vorgehensweise. nur ist die Kapazität der Festplatten am Ende und wie schon festgestellt, ist XenServer schon ein wenig älter.

tRITON schrieb:
Nutzt Du keine Virtualsierung, dann solltest Du dir auf jeden Fall um ein Baremetal Recovery Gedanken machen. Mit einer VM musst du halt "nur" die Host Umgebung im Schlimmsten Fall wieder aufbauen und die VMs einhängen, welche Du wemutlich ja vollständig gesichert hast.

Der ML310e Gen8 v2 ist auf Jahre alt und sollte in Rente, da die Hardware nicht mehr supportet wird. Du arbeitest ja gewerblich und die Zeiten, dass Server 5 oder 6 Stellige Beträge kosten sind lange vorbei
Dann Priorisiere ich mal die Virtualisierung. Ich hatte damals immer gemerkt, dass die sehr Leistungshungrig sind.

Geld ist in dem Unternehmen leider immer noch ein Faktor, über den ich kaum streiten kann.. "es lief ja sonst auch immer mit wenig mitteln"
 
Das Virtualisieren auf der alten XEN Version könnte allerdings auch ein Problem werden. Die Version wird kaum einen Server 2019 oder neuer Supporten..

Generell sollte hier wirklich, auch in Hinblick auf Ausfallwahrscheinlichkeit, wirklich neue Hardware hin. Vor allem ist es auch sinnvoll zwei DCs zu haben, das man Updaten kann ohne Ausfall..
 
SlipKn0T schrieb:
"es lief ja sonst auch immer mit wenig mitteln"
Diesen Satz hört man leider (zu) oft.
Ich würde das schon bei dem entsprechenden Vorgesetzten anbringen und auf die Gefahren/Risiken hinweisen.
 
hendrik. schrieb:
Ich würde das schon bei dem entsprechenden Vorgesetzten anbringen und auf die Gefahren/Risiken hinweisen.
Ich werde es versuchen.. eine USV wäre auch schonmal viel Wert..
 
SlipKn0T schrieb:
Soll ich das vorhandene Citrix nutzen, um Windows 2019 zu virtualisieren?
Wozu? Du hast mit jeder Server 2019 Lizenz auch automatisch zwei Lizenzen für entsprechende VMs. Also Server 2019 Installieren, Hyper-V aktivieren, Server 2019 VMs installieren. Auf dem Host darf dann aber natürlich bis auf Datensicherung und Verwaltungswerkzeugen nichts weiter genutzt werden.

Wenn dann später was ausfällt hast du eine Hyper-V VM, die du problemlos im Notfall auch von einem Arbeitsplatz starten kannst.
 
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würde mich @xexex anschließen.
Sever 2019 + HyperV und dann zwei Windows-VM so einrichten wie benötig.

Worauf wird denn das Backup gespeichert? Bzw. gibt es überhaupt eines?

Zudem würde ich auf neuere Hardware setzen. Ja Geld ist ein Faktor aber die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt ja mit jedem gelaufenen Jahr...

Edit: Ich weiß, dass es Förderung für Digitalisierung gibt. Weiß leider nicht mehr genau wie die heißen aber das kann sich durchaus lohnen!
 
Okay, vielen Dank bislang für die Zahlreichen antworten.
Ich habe die Thematik mit der vermeintlich alten Hardware mal schriftlich weitergegeben und warte auf eine Antwort.

Das Unternehmen ist ein Out of Office Betrieb. Die Angebote / Aufträge und Rechnungen laufen über das Tool. Es ist ein Werkzeug aber nicht relevant für die eigentliche Arbeit. Daher vermute ich mal ein "nein" zur neuen Hardware.
Aber mal sehen was da als antwort kommt.


Searinox schrieb:
Worauf wird denn das Backup gespeichert? Bzw. gibt es überhaupt eines?
Ja, es gibt ein Raid1 NAS von Synology, welches Nachts die Daten sichert und beim Chef zuhause steht. Das betrifft aber halt nur die Daten und die Datenbanksicherung. Nicht aber die Konfiguration vom z.B.: AD DC.
 
Ich würde hier auf Proxmox setzen.
Es ist kostenlos (abgesehen von der nicht zwigend erforderlichen Support subscription), es ist seit Jahren erprobt, sehr stabil und leicht zu erlernen.

Der große Vorteil an Virtualisierung: Kackt der Host ab, kannst du die VM auf nahezu jeder aktuellen x68/AMD64 Hardware wieder zum laufen bekommen.

Ich würde hier folgenden Aufbau machen:

Server1 Proxmox Host mit W2019 VM
Server2 Proxmox Host mit virtualisiertem Proxmox Backup Server
Beide in einen Cluster bringen.
Backup Jobs konfigurieren.

Hat folgenden Vorteil:
Raucht Server2 ab, gibts produktiv keine Einschränkung.
Raucht Server1 ab, kann die letzte VM Sicherung auf Server2 bereitgestellt werden, produktiv ist wieder alles erreichbar während du Server1 austauschst.
Meist muss man der VM noch etwas den RAM stutzen und es ist auf Server2 dann nicht ganz so performant, aber es kann weiter gearbeitet werden.
Den Swap auf Server2 kannst du theoretisch auch im Urlaub vom Handy aus am Hotelpool liegend vornehmen.

Einen High-Availibility Cluster mit Cephs oder Netzwerkspeicher würde ich hier vermeiden.
1-2 Stunden Ausfall kann jedes Unternehmen dieser Größe problemlos verkraften.
 
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