Sicherheit und Privatsphäre: Einfaches Seniorenhandy v Smartphone

S1M0N_PC

Cadet 4th Year
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85
Hallo,

Ich bemühe mich in letzter Zeit verstärkt, an Sicherheit und Privatsphäre zurückzugewinnen.

Für mich treten dabei selbstverständlich viele Fragen auf. Gerade konzentriere ich mich auf den

auftretenden Konflikt bezüglich der Smartphonenutzung. Auf der einen Seite sehen viele Experten

das Smartphone als massiven Spion und fordern auf, es abzuschaffen.1 Auf der anderen

Seite hat sich Edward Snowden oft für die Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgesprochen und auch

das Benutzen der App "Signal" empfohlen.2 Beide Anwendungen sind meines

Erkenntnisstandes nach nur bei Smartphones verwendbar.


Daher frage ich mich nun, ob man mit einem einfachen Handy wirklich so viel besser dasteht.

Klar, die Vorteile sind deutlich: Keine Standortfunktion, Internet- und Appdatensammlerei etc.

Kurzum, die ganzen Funktionen die beim Smartphone erheblich zum Verlust der Privatsphäre beitragen,

existieren nicht. Jedoch kann man sich bei einem Smartphone wenigstens um seinen Datenschutz

bemühen, bspw. indem man die Kommunikation verschlüsselt. Bei einem einfachen Handy ist dies gar nicht

möglich.

Während ich beim Smartphone versuchen könnte, mich abzuschirmen, sind meine Kommunikationsdaten

auf einem Seniorenhandy (Anrufe und SMS) nicht verschlüsselbar. Auch auf sinnvolle Anwendungen (s. o.)

müsste man verzichten und eine Ortung wäre auch möglich.


Ich würde allein aus praktischen Gründen in Zukunft gerne auf das Smartphone verzichten. Von einem

Verlust wäre diesbezüglich also nicht die Rede. Mir geht es bei diesem Beitrag um die technische Frage:

Politische Diskussionen, ob das alles nötig sei, oder ob ich mir zu viele Gedanken mache, sollten nicht das

Thema sein.


Wie sehen eure Empfehlungen aus? Was haltet ihr für verletzlicher?


Mit freundlichen Grüßen

S1M0N



1 https://www.taz.de/!5296605/
2 https://theintercept.com/2015/11/12/edward-snowden-explains-how-to-reclaim-your-privacy/
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinst du nicht diese überzogene Aluhut-Träger Mentalität ist ein klein wenig übertrieben?
Was möchtest du uns damit nun sagen? Oder was wolltest du eigentlich fragen?

Ortbar bist du sobald du ein Handy mit eingelegter SIM-Karte einschaltest.
Und ich habe in all den Jahren der Nutzung noch nie auch nur den leisesten Verdacht gehabt oder irgend etwas bemerkt das mich zu der Überzeugung gebracht hätte meine "Privatsphäre" wäre verletzt worden.

Vor was oder wem möchtest du dich abschirmen? Vor "denen"?
Das ist in meinen Augen nichts weiter als eine zutiefst ängstliche und vor absolutem Misstrauen der Gesellschaft gegenüber triefende Lebenseinstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedes Handy ist eine Ortungswanze in der Hosentasche, egal ob smart oder dumm.
Solange du das Smartphone nicht exzessiv internetmäßig nutzt ist es nicht schlimmer als ein Nokia Knochen von vor 25 Jahren.

Wenn es um Privatsphäre beim Handy geht und trotzdem moderne Dinge genutzt werden sollen:
Cyanogenmod, xposed, AFWall+. Das sind alles Dinge die dich gegen "Datenlecks" der modernen Internetsoftware schützen können. Vor Telefonie und SMS kann dich gar nix schützen, weder ein "dummes" Handy noch irgendwelche Verschlüsselung: das sind alles Netzaktivitäten und die sind deinem Provider alle vollständig bekannt.
 
Danke, dass ich erstmal auf das unvermeidliche Thema angesprochen werde. Ich behandle das ganze höchst
theoretisch, bin 15 Jahre alt und habe wirklich "nichts zu verbergen", wie man das so schon sagt. Trotzdem halte ich die Frage rund um Privatsphäre im Digitalen Zeitalter für höchst interessant. Außerdem finde ich es schon wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, auch wenn das bei mir nur für eine Woche anhalten wird. Lass mich doch Fragen stellen, wenn du sich abstoßend findest, beschäftige dich einfach nicht mit ihnen.

Schönes Wochenende noch :-)
 
Mir wird nicht ganz klar gegen was, also für welches Szenario, du dich jetzt tatsächlich schützen willst.

Bei Geräteverlust ist ein Smartphone in meinen Augen klar überlegen. Von unmöglich langen Passwörtern für Vollverschlüsselung und Zugangsschutz über Aktivierungssperren bis zur Fernlöschung/Sperrung/Ortung gibt es kaum mehr Möglichkeiten ein Gerät bei Verlust vor dem Zugriff durch Dritte zu schützen.

Wenn du dich gegen die NSA schützen willst ist es letztlich egal welches Gerät du hast da die bei dem Mobilfunkanbieter vorhandenen Daten identisch sind.

Der Rest ist ohnehin egal da es vielmehr eine Sache der allgemeinen Nutzung ist, und die ist weitgehend geräteunabhängig.

Ob du auf dem Smartphone im Internet surfst oder am heimischen Laptop ist relativ egal - es fallen die gleichen Daten an.

Und für bestimmte Programme/Dienste gilt eben "friss oder stirb". Nichtnutzung ist der einzige Schutz davor Daten, welcher Art auch immer, preizugeben.
 
Es geht nicht darum das du nichts zu verbergen hast. Es geht darum das es andere schlicht nicht interessert was du machst.
Und das einzige was von Großkonzernen gemacht wird ist Nutzerdaten auszuwerten um dich noch effektiver mit Werbung zuzumüllen.

Niemand interessiert sich dafür mit wem du telefonierst, wem du eine SMS schreibst, wem du über Whatsapp schreibst, was du auf Facebook oder Twitter postest, was... uvm.
Und solltest du mal in die Mühlen der Behörden gelangen und sie schauen dann mal genauer hin bei dir, hast du weit größere Probleme am Hals als das peinliche Liebesschwüre per Whatsapp von dir mitgelesen werden.

Man muss sich ja auch mal die Frage gefallen lassen was man denn an höchst wertvollen Daten auf seinem Telefon gespeichert hat von dem evtl. der Weltfrieden und die nationale Sicherheit abhängt, dass man sie stärker verschlüsseln muss als die Raketenabschusscodes der Amerikaner. Abgesehen von Wert des Gerätes selber natürlich.
 
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Wie gesagt, es handelt sich eher um einen Gedankenexperiment, aus dem man eventuell Schlüsse auf das reale Leben schließen kann. Das Szenario habe ich leider versäumt zu beschreiben und ist "Totalüberwachung" durch staatliche Geheimdienste.
 
Einfach ein normales Handy mit prepaidkarte kaufen, kein "Smartphone" und gut ist.
 
Es geht nicht darum das du nichts zu verbergen hast. Es geht darum das es andere schlicht nicht interessert was du machst.
Das ist falsch und hochgradig naiv. Man könnte auch ein paar andere Dinge schreiben aber dann kommt der Mod.

@TE: mindestens wenn es der Geheimdienst deines eigenen Landes ist, kannst du diesem nicht entgehen. Denn wenn du Maßnahmen ergreifst um dich zu schützen sind es gerade diese Maßnahmen die dich auf die "muss man besonders stark überwachen" Liste bringen.
 
Na gut, dann habe ich halt keinen Spaß in meinem mega geheimen Agentenszenario. Mittlerweile kann ich über die Fragestellung auch lachen, doch ich begebe mich gerne mal in solche recht hypothetischen Gedankengänge. Es sollte eigentlich gerade nicht die Politik eine Rolle spielen, sondern die technische Seite. Ich muss aber zugeben, dass ich durch die Formulierung mir ein Eigentor geschossen habe.
 
S1M0N_PC schrieb:
"Totalüberwachung" durch staatliche Geheimdienste.

Nichtnutzung und rein analoge, persönliche Kommunikation.

Alles was durch eine "Leitung" geht wird abgefangen.

In dem Szenario hat man schlicht von Anfang an verloren. Und weil dabei die Infrastruktur grundlegend Überwacht wird spielt es wirklich keine Rolle mit welchen Geräten man die Infrastruktur nutzt.
 
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Sagen wir es mal so:
1. entspricht diese Denke der bereits von mir genannten Misstrauen Sache... und
2. könntest du dich dem sowieso nicht entziehen.

Standortdaten über GSM, über Mautbrücken usw.
Vorratdatenspeicherung aller Verbindungsdaten.
Videoüberwachung öffentlicher Plätze.
Evtl. Zugriff auf GPS-Daten. Evtl. Zugriff auf Internetverlauf. Evtl. sogar Zugriff auf Kamera und Mikrofon des Handys.
Und dann all das was man freiwillig von sich preis gibt auf Facebook, Twitter, Tumblr, Google+, Youtube, uvm.

Das soll nicht heißen das man blind und doof durch die Welt gehen soll!
Man darf aber auch nicht in eine oberflächliche Panik verfallen nur weil einige Spinner versuchen andere gegen eine imaginäre Obrigkeit aufzuhetzen.
 
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Du möchtest von deinem falschen Bild, was du dir von mir gemacht hast, nicht loslassen. Dagegen kann ich aber nun auch nichts mehr machen. Du hast deinen Standpunkt zu dem politischen Aspekt klar ausgedrückt. Ich kann ihn nachvollziehen, auch wenn ich der Totalüberwachung noch etwas kritischer gegenüberstehen würde.
 
Falls du mich meinst: Ich habe gar nichts über Politik geschrieben. :confused_alt:
 
Ja, ich habe dich gemeint, KnolleJupp. Der Begriff Politik wurde von mir eben (fälschlicherweise) recht breit interpretiert und fasst die Frage "Paranoid oder Sinnvoll?" zusammen. Also die gesellschaftliche Kontroverse die über das Thema existiert. Ich habe Politik als Überbegriff verwendet, um deutlich von der technische Seite zu differenzieren.
 
Alles wird gut. :streicheln:
 
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