Sicherung von externer HDD mit SMART Fehlern dauert ewig - Alternativen?

schlingel3377

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Hab bei der Teamviewer Fernwartung des Rechners einer Freundin gesehen, dass die angeschlossene externe Festplatte im Crystaldiskinfo gelb ist mit mehreren hundert (decimal) Reallocated und Current Pending Sectors.
Bei der Sicherung der Daten bricht die Schreibrate immer wieder komplett ein und man muss dann auch einzelne Files überspringen. Selbst Ordneröffnen dauert ewig, also die ist wirklich am Ende. Gibt es eine Alternative zum normalen Kopieren im Explorer, der mit den Gegebenheiten besser umgehen kann und damit die Chance erhöht, noch einiges an Daten zu retten? Da sie selbst keine Ahnung hat, kommen irgendwelche Rescuemedien etc. nicht in Frage, müsste durch mich via Teamviewer zu bedienen sein.
 
Zu klärende Punkte
  • gibt es eine Datensicherung (Backup)
  • lassen sich die Daten ggf. wiederherstellen
  • wie wichtig sind die Daten - falls keine Datensicherung existiert und die Daten wichtig sind, bleibt meist nur eine professionelle Datenrettung
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P.S.
Würde die externe Festplatte abstecken lassen und die Sicherung vor Ort durchführen.
 
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Ein entsprechendes Rescuemedium hat übrlicherweise aber sowas wie VNC oder Teamviewer integriert. Davon abgesehen würde ich erstmal klären, wie wichtig die Daten sind. Wenn unersetzlich..Finger davon und ab zum Labor bevor gar nichts mehr geht.
 
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Sind jetzt nicht unersetzlich, aber wäre schon Mist, wenn sie nicht mehr da wären. Backup ist keins vorhanden.

Mit welchem Betrag müsste man denn ungefähr bei professioneller Datenrettung rechnen? Die HDD ist 2TB und weniger als die Hälfte belegt.
In manchen Ordnern kann man auch noch ziemlich problemlos Dateien öffnen, andere Ordner dauern schon beim Öffnen ewig.
Verstehe ich das richtig, je länger die Platte am Rechner läuft, umso größer die Gefahr, weiterer Schäden?
Wir hatten jetzt testweise einen ca. 20 GB großen Ordner kopiert, da gingen die ersten 8 % sehr fix, dann stoppte es immer wieder und die Restzeitanzeige wurde nutzlos, das läuft jetzt über den Tag, wollen heute abend noch mal gucken, ob er das fertig hat.
 
Am schonendsten wäre es die sterbende Platte linear auszulesen, also sektorweise von vorne bis hinten, z.b. mit dd. Sprich 1x komplett zu klonen. Datenrettung dann erst vom Image.

Dateiweise über den Explorer ist es nicht zu empfehlen. Der Inhalt jeder Datei kann kreuz und quer über die Platte verteilt sein. Da springt der Lesekopf ständig hin und her und mehrfach über die schlechten Bereiche, was es ggf. nur noch schlimmer macht...
 
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schlingel3377 schrieb:
Mit welchem Betrag müsste man denn ungefähr bei professioneller Datenrettung rechnen?

Von wem ist der Datenträger?

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schlingel3377 schrieb:
Verstehe ich das richtig, je länger die Platte am Rechner läuft, umso größer die Gefahr, weiterer Schäden?

Wenn die Festplatte aktiv ist, besteht die Möglichkeit, dass eine Neuzuweisung der Sektorposition als Folge von Lesefehlern von defekten Sektoren erfolgt, was zu vermeiden ist.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
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Purche schrieb:
Am schonendsten wäre es die sterbende Platte linear auszulesen, also sektorweise von vorne bis hinten, z.b. mit dd. Sprich 1x komplett zu klonen. Datenrettung dann erst vom Image.

Dateiweise über den Explorer ist es nicht zu empfehlen. Der Inhalt jeder Datei kann kreuz und quer über die Platte verteilt sein. Da springt der Lesekopf ständig hin und her und mehrfach über die schlechten Bereiche, was es ggf. nur noch schlimmer macht...
Was ist DD und läuft das unter Windows?
Eine neue doppelt so große externe Platte wäre sogar schon da. Dort könnte man dann vom Image die Dateien, die man behalten möchte, extrahieren und später das Komplettimage einfach löschen? Holt man sich damit die ganzen Fehler nicht mit rüber?
Ergänzung ()

Hauro schrieb:
Von wem ist der Datenträger?

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Wenn die Festplatte aktiv ist, besteht die Möglichkeit, dass eine Neuzuweisung der Sektorposition als Folge von Lesefehlern von defekten Sektoren erfolgt, was zu vermeiden ist.


Holy Sh*t, das ist heftig. Das ist es sicher nicht wert. Platte ist eine Toshiba.
 
Eigentlich ist der Preis nicht hoch :)
Schritt A wäre für Selbstversuche, die Platte komplett weg vom Rechner..
Dann einen Schlachtplan machen und dann das ganze direkt machen und nicht per Remote.
 
schlingel3377 schrieb:
Was ist DD und läuft das unter Windows?
Eine neue doppelt so große externe Platte wäre sogar schon da.
DD heißt der Befehl unter Linux. Gibt aber auch verschiedene Möglichkeiten dd unter Windows zu benutzen.
Die meisten gängigen Windows Tools die Festplattenimages erstellen können sollten aber einen ähnlichen Modus haben...
 
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TorenAltair schrieb:
Eigentlich ist der Preis nicht hoch :)
Schritt A wäre für Selbstversuche, die Platte komplett weg vom Rechner..
Dann einen Schlachtplan machen und dann das ganze direkt machen und nicht per Remote.
Leider keine Option, da zu weit weg.

Purche schrieb:
DD heißt der Befehl unter Linux. Gibt aber auch verschiedene Möglichkeiten dd unter Windows zu benutzen.
Die meisten gängigen Windows Tools die Festplattenimages erstellen können sollten aber einen ähnlichen Modus haben...

Also ginge theoretisch auch Macrium Reflect, Image vom Drive erstellen, aufs neue Drive drauf, dort dann mit Macrium entpacken und gucken, welche Files noch gehen? Oder nervt der dann die ganze Zeit rum, dass er fehlerhafte Sektoren findet?
 
Aus meiner Erinnerung heraus konnte man glaube ich in Macrium Reflect nicht einstellen, dass er nicht lesbare Sektoren direkt überspringen soll, d.h. die Platte würde massiv belastet. Was spricht denn gegen ein Rettungssystem mit z.B. integriertem VNC?
 
Zuletzt bearbeitet: (Grammatik)
schlingel3377 schrieb:
Also ginge theoretisch auch Macrium Reflect, Image vom Drive erstellen, aufs neue Drive drauf, dort dann mit Macrium entpacken und gucken, welche Files noch gehen? Oder nervt der dann die ganze Zeit rum, dass er fehlerhafte Sektoren findet?
Könnte gehen.

So genau kenne ich Macrium nicht. Hab mal kurz gegoogelt. Es klingt, als würde Macium im Image-Modus einzelne Dateien weglassen, die nur Platz verschwenden und auf dem Zielsystem nicht start-relevant sind. Das heißt aber, dass dieser Vorgang nicht linear abläuft, also würde ich hier nicht nutzen.

Das Klonen mit Macrium läuft offenbar linear ab und man kann angeben, ob defekte Sektoren übersprungen/ignoriert werden sollen. Das würde ich hier nehmen.
Ergänzung ()

TorenAltair schrieb:
Aus meiner Erinnerung heraus konnte man glaube ich in Macrium Reflect nicht einstellen, dass er nicht lesbare Sektoren direkt überspringen soll
Wohl doch:
Reflect_defaults.jpg
 
@Purche soweit ich mich erinnere, bricht er dadurch nur das Image nicht ab, er versucht es trotzdem eine "halbe Ewigkeit". Am meisten Erfolg unter Windows hatte ich bisher immer mit dem uralten Ghost.
 
TorenAltair schrieb:
@Purche soweit ich mich erinnere, bricht er dadurch nur das Image nicht ab, er versucht es trotzdem eine "halbe Ewigkeit". Am meisten Erfolg unter Windows hatte ich bisher immer mit dem uralten Ghost.
Aber wenn einzelne Zugriffe eine halbe Ewigkeit dauern, ist das vermute ich eher eine Frage der HDD Firmware. Wenn die es bis zu einem Zeitlimit schafft, liefert sie die - ggf. verzögert - die Daten und sonst nen Fehler. Das Tool kann dann höchstens noch entscheiden, wie es dann reagiert...
 
Wir konnten einige der größeren Ordner normal sichern, teilweise mit Vollspeed, teilweise brach es ein, hat aber 95 % der Dateien gemacht. Problem ist teilweise, dass er das Drive komplett am USB verliert, wenn er zu lange nach den Sektoren suchen muss. Wenn die größten Sachen durch sind, werden wir diese Ordner auf der Quellplatte löschen und es dann mit dem Clonen versuchen, damit das nicht zu lange dauert. Viele der Bildordner dauern halt extrem lange, alleine das Berechnen der Größe und Dateianzahl.
Wenigstens nimmt die Zahl der reallocated und pending sectors nicht zu.
Macrium empfiehlt ja chkdsk -r vorm Erstellen, aber keine Ahnung, ob das eher kontraproduktiv ist, denn mit Sicherheit dauert das Stunden, wo die HDD weiter physisch kaputt gehen kann.
 
unter Linux nimmt man da GNU ddrescue mit --min-read-rate damit langsame Bereiche erstmal übersprungen werden, diese kann man dann in einem zweiten Durchlauf versuchen noch mitzunehmen. Aber erstmal überspringen um soviel wie möglich so schnell wie möglich sichern zu können.

Falls die Festplatte eine steuerbare Soft-Fehlerkorrektur hat kann es helfen, diese abzustellen (scterc error recovery control timeout) damit die Platte nicht mehr für jeden einzelnen Sektor minutenlange Korrekturversuche vornimmt

Je nachdem wie der USB Controller sich verhält kann es auch helfen, die HDD intern anzuschließen

viel Glück
 
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