Silent PC fürs Arbeiten und Filme schauen

CD

Rear Admiral
Registriert
Mai 2010
Beiträge
5.733
Hallo zusammen, ich möchte mir einen neuen, möglichst leisen PC zusammenbauen. Die Anforderungen halten sich dabei in Grenzen:

- so leise wie möglich
- genügend Leistung um Full-HD Filme wiederzugeben

- optional noch geringer Stromverbrauch

- keine spieletauglichkeit

Als Betriebssystem soll Windows 7 zum Einsatz kommen.

Die Komponenten die ich mir bisher rausgesucht habe sind folgende:

CPU:
Athlon II X3 440 3x 3 GHz
- kostet wenig und hat hoffentlich genug Leistung zum anschauen von Full-HD Filmen? Ansonsten wird der PC nur zum Arbeiten und im Internet surfen benutzt.
(~70 €)

Board:
ASUS M4A77TD PRO U3S6
- Board muss zwei PCIEx16 (von denen jedoch nur der erste x16 können muss, für den zweiten genügt x4, sie müssen halt nur beide die volle Länge besitzen) Steckplätze aufweisen (für zwei Grafikkarten, da einige Bildschirme angeschlossen werden), zusätzlich muss trotzdem noch mindestens ein PCI Steckplatz verwendbar sein (Grafikkarten haben Single-Slot-Kühlerlösungen). Spulenfiepen unerwünscht.
(~85 €)


CPU-Lüfter:
Noctua NH-C12P SE14
- habe bereits den "Vorgänger" (den ohne SE14) verbaut, der ist selbst bei maximaler Drehzahl superleise (ist jedoch in einem anderen PC verbaut).
(~55 €)


Gehäuse:
Fractal Design Define R2
- kein spezieller Grund, gefällt mir optisch recht gut. Solange das Gehäuse keine zu offensichtlichen Lüftergitter oder sonstigen Schnickschnack hat, bin ich glücklich. Seitliche Festplatteneinschübe sind ganz nett, aber nicht zwingend erforderlich. Das Gehäuse sollte vielleicht etwas schallgedämmt sein. An Einschüben werden ein 5.25" für ein DVD Laufwerk, sowie ein 3.5" bzw 2.5" für eine SSD benötigt. (konventionelle Platten werden extern ausgelagert)
(~ 85 €)


Netzteil:
Enermax Pro82+ II 385 W
- Das Netzteil sollte möglichst leise und von der Leistung her richtig dimensioniert sein, vermutlich ist bereits 385 W zu viel Leistung. Spulenfiepen unerwünscht.
(~ 55 €)

bis hier ungefähr 350 €


offen sind damit noch:

Festplatte:
- eine SSD mit 80 bis 160 Gbyte, sollte preislich zwischen 200 und 250 € liegen (ich weiß das drückt die Größe eher in den unteren Bereich)

DVD-Brenner:
- reiner DVD Brenner genügt, sollte beim Abspielen von DVDs möglichst leise sein (d.h. keine Turbine oder ähnliches)

Arbeitsspeicher:
- 4 GByte, irgendwas mittelklassiges das so um die 100 € kostet (2x 2 Gbyte).

Gehäuselüfter:
- hängt natürlich vom Gehäuse ab, aber am besten wären zwei >= 120 mm Lüfter, je einer an der Vorder- und Rückseite. Möglichst geringe Geräuschentwicklung.


Die offenen Posten dürfen auch nochmal ~350 € kosten, bzw. alles zusammen etwa 700 €.


vorhanden sind:

Grafikkarten:
- 2x Ati 4350 passiv gekühlt

sowie die ganze Peripherie bestehend aus Bildschirmen, Tastatur, Maus und was noch alles dazugehört.


Jetzt also die Frage: mit diesem Budget und den bereits ausgewählten Komponenten (an keiner hänge ich besonders stark), was würdet ihr noch dazunehmen bzw. anderes auswählen? Vielen Dank schonmal an jeden, der sich die Zeit genommen hat, das hier zu lesen und vielleicht sogar Vorschläge hat.
 
das fractal design hat schon 2 120mm-gehäuselüfter samt staubfiltern inklusive. mehr brauchst du nicht.
 
wie wäre es mit einem Gigabyte GA-880GA-UD3H oder Foxconn A9DA-S als mainboard? da könnte man schon mal 2 monitore an die igp anschließen.
 
HD Material kann man mit einem dualcore 2 GHZ oder einem 3GHZ Singel Core anschauen. Das mal zu Info, ein X3 ist nicht nötig
 
Als Netzteil kann ich dir BeQuiet PurePower 300 oder 350 Watt empfehlen, ich besitze beide und höre sie nicht
Wäre auch günstiger...
 
Danke für alle Hinweise, teils habe ich sie sogar "befolgt" ;)


Hier die Liste der Komponenten die ich verbaut habe:

Gehäuse - Coolermaster Sileo 500:
http://geizhals.at/deutschland/a370897.html

Gehäuselüfter - 2x Noctua NF-S12B
http://www.mindfactory.de/product_info.php/info/p604503_120x120x25-Noctua-NF-S12B-6-8dB-A--braun.html

Netzteil - Enermax MODU82+ 425 W
http://geizhals.at/deutschland/a312969.html

Mainboard - Asus M4A88TD
http://geizhals.at/deutschland/a527529.html

CPU - Athlon II X3 440
http://geizhals.at/deutschland/a498029.html

CPU Kühler - Noctua NH-C12P SE14
http://geizhals.at/deutschland/a497937.html

Speicher - 2x2 GByte Mushkin Blackline DDR3-1333 7-7-7-20, 1.5 V
(irgendwie sowohl von Mindfactory als auch von Geizhals verschwunden)

Festplatte - Intel X25-M G2 Postville 80 GByte
http://geizhals.at/deutschland/a454106.html

DVD-Laufwerk - Samsung SH-223L
http://www.amazon.de/gp/product/B002BZMACI/ref=oss_product

Betriebssystem - Windows 7 Pro 64 bit
http://geizhals.at/deutschland/a458478.html



Und jetzt von oben nach unten meine Meinung zu den Komponenten:

Gehäuse: moderate Geräuschdämmung, Platz für zwei 12 cm Lüfter (Front und Rückseite). Untere Hälfte des Festplattenkäfigs abnehmbar, Festplatten können seitlich eingebaut werden. Die beiden von Coolermaster verbauten Lüfter sind akzeptabel, produzieren jedoch deutliche Lager- bzw. Motorengeräusche. Deshalb wurden sie durch zwei Noctua 12 cm Lüfter mit ersetzt. Etwas negativ fällt auf, dass das Gehäuse die Installation eines Staubfilters vor dem Frontlüfter nicht zulässt, d.h. man muss sich dort selbst behelfen. Abgesehen davon macht das Gehäuse einen recht soliden Eindruck und besitzt eine schlichte, funktionale Optik.

Gehäuselüfter: wie bereits erwähnt wurden die mitgelieferten Lüfter durch zwei Noctua Lüfter mit angeblichen 6.8 dB Geräuschentwicklung ersetzt. Werden die Lüfter mit 12 V betrieben so, ist ein leichtes Luftgeräusch wahrnehmbar, die Motoren/Lager selbst sind nicht hörbar. Den Lüftern liegen "Low-Noise-Adapter" bei, deren Verwendung senkt zwar den Luftstrom aber eliminiert gleichzeitig das Luftgeräusch. Die Lüfter sind zwar teuer aber empfehlenswert durchaus empfehlenswert. Der vordere Gehäuselüfter wurde mit einem selbstgebauten Staubfilter versorgt.

Netzteil: dazu findet man sicher bessere Berichte als ich hier schreiben könnte, deshalb nur ganz kurz: im Leerlauf (ohne Last) dreht der Netzteillüfter mit ~550 U/min, und selbst unter Volllast (die maximale von meinem System verursachte Last, nicht die maximale Leistung des Netzteils) dreht der Lüfter lediglich mit ~700 U/min. In beiden Fällen ist vom Netzteillüfter nichts zu hören. Des weiteren ist auch die verbaute Elektronik des Netzteils unhörbar, es tritt keinerlei Summen oder Fiepen von schlecht vergossenen Spulen auf.

Mainboard: auch hierzu lassen sich richtige Testberichte finden, meinerseits bleibt nur zu erwähnen, dass auch auf dem Mainboard keinerlei Geräuschquellen (in Form von schlecht vergossenen Spulen) existieren, und die integrierte Grafikkarte (Ati 4250) ist durchaus in der Lage, Windows 7 problemlos darzustellen (bekommt bei der Windows Leistungsbewertung irgendwas knapp über 4.0 für Desktop und Spiele). Ein Wort der Warnung: Die Steuerung des CPU-Lüfters durch das BIOS ist nur für PWM-Lüfter möglich, 3-Pin-Lüfter werden dagegen permament auf maximaler Spannung betrieben.

CPU: Vielleicht etwas überdimensioniert für meine Anwendung, Leistungsaufnahme liegt laut HWMonitor zwischen 35 und 99 Watt, die Kernspannung konnte im BIOS von 1.296 auf 1.200 V gesenkt, bei kleineren Spannungen produziert der dritte Kern nach einigen Minuten Prime95 einen Rechenfehler, Kern eins und zwei sind selbst bei 1.150 V noch stabil. Freischalten des vierten Kerns quittiert Windows beim Ladevorgang mit einem Bluescreen, aber das wurde nur testweise ausprobiert.

CPU-Kühler: Ein guter, wenngleich teurer Top-Blow-Kühler, den es wahlweise mit einem 12 oder 14 cm Lüfter zu kaufen gibt. Durch die schiere Größe des 14 cm Lüfters werden neben der CPU auch noch Chipsatz und Arbeitsspeicher mitgekühlt. Der Packung liegen getrennte Intel und AMD Installations-Kits bei, die Montage des Kühlers gestaltet sich sehr einfach. Der Lüfter wird anschließend mittels Metallbügeln fixiert, was sich als etwas fummelig herausstellte. Unter 12 V dreht der Lüfter mit ~1200 U/min und ist (gegenüber dem restlichen System) "deutlich" hörbar (was jedoch daran liegt, dass man vom restlichen System einfach nichts hört). Auch hier hört man nicht den Lüfter selbst, sondern hauptsächlich die Luft, die durch die Kühlrippen rauscht. Verwendet man einen der beiliegenden Adapter (Low Noise und Ultra Low Noise), so lässt sich die Geräuschentwicklung deutlich reduzieren. Durch den Low Noise Adapter sinkt die Drehzahl von 1200 auf 800 U/min, das Luftgeräusch wird nahezu vollständig eliminiert und ist nur noch bei offenem Gehäuse in direkter Nähe zum Lüfter hörbar. Auf den Ultra Low Noise Adapter musste ich daher nicht zurückgreifen. Der Lüfter verfügt desweiteren über eine Art Startautomatik: Da die Spannungsreduktion des Adapters ein problemloses Anlaufen des Lüfters verhindert, schwingt er einige Male immer weiter an, bevor er losdreht.

Speicher: Kann mit 1.5 bis 1.6 V betrieben werden, die im Speicher hinterlegten Timings stimmen nicht mit den Herstellerangaben überein und mussten im BIOS manuell eingestellt werden.

Festplatte: Das negativste hier ist der angeberische Aufkleber ("My SSD rocks!"), den Intel beilegt. Anstatt eines dezenten, ca. 1 cm² großen Aufklebers wie er vielen anderen Komponenten beiliegt, vergibt Intel einen riesigen, ovalen Aufkleber (Hauptachsen 5 und 3 cm), den man sich keinesfalls ans Gehäuse kleben kann. Zudem will Intel 10 € Aufpreis für zwei Stücke Metall, mit denen man die Festplatte dann in einem 3.5" Schacht montieren kann. Wenn man anderweitig an einen 2.5 -> 3.5" Adapter kommt, kann man sich dieses Geld getrost sparen. Ansonsten macht die Festplatte einen guten Eindruck, trotz Verwendung des Standard-Windows-AHCI-Treibers stimmt die von mir gemessene Atto-Leistung mit diversen veröffentlichten Benchmarks überein, die Bootzeit der sauberen Windows-7-Installation betrug ~ 25 Sekunden. Durch diverse zusätzliche Treiber/Programme hat sie sich mittlerweile auf ~32 Sekunden "verschlechtert", trotzdem bin ich nach wie vor immer wieder aufs neue von der absurden Geschwindigkeit der Platte überrascht. Da der Intel SSD Optimizer problemlos mit der Festplatte zusammenarbeit, vermute ich stark, dass TRIM an die Platte gesendet werden kann.

DVD-Laufwerk: moderat laut. Für einen leisen Rechner definitiv zu laut. Nach dem Einlegen eines Datenträgers dreht es kurzzeitig hoch und wird dabei recht laut, danach normalisiert sich die Lautstärke. Beim DVD Filme schauen bleibt es jedoch permanent hörbar im Hintergrund. Also wenn da noch jemand einen Tipp für ein besseres (sprich: leiseres) Laufwerk hätte wäre ich sehr dankbar.


Allgemeines: Der Rechner wurde um zwei Grafikkarten (je Ati 4350) sowie eine Soundkarte (Asus Xonar D2) erweitert, die entsprechenden Onboard-Komponenten wurden abgeschaltet. "Normale" Festplatte wurde keine verbaut (für große Datenmengen stehen 2 TByte Speicherplatz auf einem Raid10 über 1 GBit Netzwerkanbindung zur Verfügung). Durch das Hinzufügen der beiden Grafikkarten (die jeweils ca. 20 Watt verbrauchen) stieg die Leerlauf-Temperatur der CPU von 32 °C auf 38 °C (gemessen mit HWMonitor, Angabe ist der Wert des Mainboards. Die CPU selbst gibt ihre Temperatur immer mindestens 10 K unter dem Mainboard an), die Temperarur des Chipsatzes von 35 °C auf 43 °C. Die gesamte Leistungsaufnahme des Systems (minus Bildschirm und Anlage natürlich) beträgt im Leerlauf ~80 Watt, unter Volllast (Prime 95 maximum power consumption) ca. 130 W. Die Werte beziehen auf die Leistung, die das Netzteil aus der Steckdose zieht. Die Hälfte der Leerlauflast wird dabei durch die beiden Grafikkarten verursacht (und bevor jemand denkt ich habe damit Crossfire gebaut, die sind zum Ansteuern diverser Monitore gedacht).

Alles in allem bin ich recht zufrieden mit dem System und den einzelnen Komponenten, lediglich das DVD-Laufwerk werde ich bei Gelegenheit gegen ein leiseres austauschen.
 
Zurück
Oben