Sind 2 aktive Festplatten-Controller gut oder schlecht für die Performance?

RustyGunFighter

Lt. Junior Grade
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Hallo,

seit Jahren habe ich ein RAID10 mit vier 1TB-HDDs der Marke WD Black am Laufen, das als Datengrab dient. Parallel dazu läuft eine SSD EVO 850 (500GB) als Systemplatte. Dabei ist das RAID10 an einem separaten RAID-Controller (adaptec), um maximale Leistung zu ermöglichen. Die SSD hängt allerdings am internen SATA-Port des Mainboards. Da mein PC nun schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, gehe ich verschiedene Überlegungen durch, an welchen Stellen sich Verbesserungen lohnen.

Mir kam der Gedanke, dass es eventuell Performanceverluste im Gesamtsystem geben könnte wenn zwei Festplattencontroller bedient werden müssen. Ist das so oder irre ich? Bin mir nicht so ganz sicher ob zwei parallel arbeitende Controller gerade gut sind - eben weil parallel - oder eher schlecht weil die CPU auf diese Weise mehr arbeiten muss. Was denkt ihr?

P.S. Mein Sys: 5820K@4GHz, 32GB DDR4-2666, GTX1060/6GB, System-SSD EVO850 (500GB), Daten-RAID10 (2TB)
 
Weder die SSD am Chipsatz noch das Raid 10 am Controller belasten das System mit irgend einem messbaren Performanceverlust.

Auch ist der Adaptec Raid Controller völliger Blödsinn. Ein Raid 10 erzeugt einfach keine halbwegs nennenswerte Last wie es ein Raid 5/6 tun würde.
 
Ganz im Gegenteil, mehrere Controller sind sogar besser. Ich habe damals mit meinen Raid-Tests festgestellt, daß ein Raid über den Chipsatz wahnsinnig alle anderen Geräte dann ausbremst, und die Lese-Schreib-Performance den Bach runtergeht, eben die CPU gefordert wird. Mit guten Controllern ist die Situation viel entspannter, und die Geräte untereinander laufen mit einer wesentlich besseren Performance.
 
PHuV schrieb:
Ganz im Gegenteil, mehrere Controller sind sogar besser. Ich habe damals mit meinen Raid-Tests festgestellt, daß ein Raid über den Chipsatz wahnsinnig alle anderen Geräte dann ausbremst, und die Lese-Schreib-Performance den Bach runtergeht, eben die CPU gefordert wird. Mit guten Controllern ist die Situation viel entspannter, und die Geräte untereinander laufen mit einer wesentlich besseren Performance.
Was genau meinst du mit "untereinander"? Hast du - ähnlich wie ich - teils Festplatten an einem externen Controller UND am internen? Oder wie muss ich das verstehen? Wäre es am Ende gar am besten, ALLE Festplatten am externen RAID-Controller zu betreiben? Es wäre ja auch möglich, am RAID-Controller das bisherige RAID10 zu verwenden und die zusätzliche SSD als Einzellaufwerk zu nutzen. Denn der RAID-Controller ist ja streng genommen ein Festplattencontroller (nur eben mit RAID-Funktionalität). Würde das schon den Chipsatz nennenswert entlasten? Die Frage stellt sich auch deshalb, weil ich erwäge eine EVO 970 PLUS 1TB einzubauen, weil meine 500GB-Systemplatte an ihre Grenzen stößt. Die NVMe wäre dann ja aber wieder eine Chipsatzplage. Hm...
Ergänzung ()

Pitt_G. schrieb:
wenn er eh schon 4 Platten hat
https://docs.microsoft.com/en-us/wi...storage-spaces/storage-spaces-direct-overview
oder irgendwas wo SSDs mit als Cache dienen könnten
Ich habe mal eben drübergeschaut. Das klingt so nach "Software-RAID". Zumindest so ähnlich von der Beschreibung her. Ich wüsste jetzt spontan nicht, weshalb das besser als ein Hardware-RAID sein sollte. Kannst du mir das bitte erklären?
 
Hast du Performanceprobleme?
Wieso braucht ein Datengrab performant sein und WD Black HDDs?

Nutz doch die Hardware die du hast am Board, dafür ist sie doch da. Wäre ein Unding wenn 6 SATA Ports am Board sind und der Controller nur 2 verwalten kann.
Und wie gesagt, ein Datengrab braucht eigentlich keine Leistung bzw. hohe Performance.
 
Ganz einfach, ich hatte die 4 HDDs mit Raid5 an den 4 SATA-Ports des Z97-Chipsatzes, und an den anderen SATA-Ports eine 2xSSDs und 2xHDDs. Sobald ich Daten zwischen dem Raid und den SSDs/HDDs austauschte, ging die Performance rapide auf ca. 10 MB/s runter. Ende vom Lied, kein Raid mehr mit Intel-Chipsatz, sondern ein LSI-Controller mit 8 Platten, und Performance zwischen intern angebundenen SSDs/HDDs läuft mit voller Performance (300-450 MB/s, was das Raid5 hergibt).
 
Spillunke schrieb:
... und WD Black HDDs?
Das erklärt sich ganz einfach: Früher hatte ich NUR diese HDDs (also noch keine SSD). Der Performanceunterschied von einer einzelnen HDD zu einem RAID1 und später RAID10 war jeweils deutlich (!) spürbar. Inzwischen habe ich die SSD hinzugefügt. Auch das war deutlich spürbar, weil sie als Systemplatte läuft und das RAID10 nun als Datengrab.

Spillunke schrieb:
Hast du Performanceprobleme?
Wieso braucht ein Datengrab performant...?
Nutz doch die Hardware die du hast am Board, dafür ist sie doch da. Wäre ein Unding wenn 6 SATA Ports am Board sind und der Controller nur 2 verwalten kann.
Und wie gesagt, ein Datengrab braucht eigentlich keine Leistung bzw. hohe Performance.
Warum immer wieder gesagt wird, ein Datenspeicher muss keine Leistung haben, verstehe ich nicht. Das kann sich eigentlich nur auf Aussagen bezüglich Gamer-PCs beziehen. Menschen, die mit ihrem Computer täglich arbeiten - und insofern regelmäßig zwischenspeichern - freuen sich über jedes bisschen Performance! Ich arbeite regelmäßig mit großen Dateien (Photoshop, Unity3D, WorldCreator usw.). Wenn ich hier mal was speichere, dauert das immer seine Zeit. Teils bis zu fünf Minuten. Glaub mir - langsamer will man das ganz sicher nicht.
 
Dann verwendest du aber den falschen Begriff.
Es ist kein Datengrab sondern dein Arbeitsvolume oder so.

Mein Datengrab besteht aus 4x 3TB und 4x 8TB in jeweils RAID5. Da lagern Medien. Darauf wird nicht jeden Tag gelöscht und geschrieben.


Wenn du Leistung willst, würde ich dir wohl zu SATA SSDs raten. Entweder ausreichend groß oder eben mehrere für ein RAID.
 
Spillunke schrieb:
Dann verwendest du aber den falschen Begriff.
Es ist kein Datengrab sondern dein Arbeitsvolume oder so.

Mein Datengrab besteht aus 4x 3TB und 4x 8TB in jeweils RAID5. Da lagern Medien. Darauf wird nicht jeden Tag gelöscht und geschrieben.
In Ordnung. Du hast Recht. Dann müssen wir im Falle meines RAID vom Arbeitsvolume sprechen. Danke für den Hinweis.
Ergänzung ()

Gedanklicher Nachtrag: Vielleicht wäre es ja sogar eine Überlegung wert, auf das RAID10 mit den vier klassischen HDDs zu verzichten und stattdessen eine zweite große NVMe-SSD einzubauen. Gerade bei größeren Schreiboperationen, wie dem Speichern großer Dateien, sollte sich das bemerkbar machen. Ich habe allerdings keine "real-world"-Erfahrungsberichte, ob man das - gegenüber einer großen SATA-SSD - wirklich deutlich merkt. Dann fiele der ext. RAID-Controller weg und beide SSDs (egal ob nun SATA und/oder NVMe) würden wieder intern angeschlossen am Chipsatz hängen. Uff... fragt sich letztlich ob die höhere Rohleistung dann über die "Chipsatzbelagerung" hinweghilft... das müsste mal jemand getestet haben... ;)
Ergänzung ()

Nachtrag: Soeben schaute ich mich mal wegen aktueller und performanter RAID-Controller um, die u.a. mit NVMe umgehen können. Dabei stellte ich fest, dass ein solcher Controller in etwa dasselbe kostet, wie bspw. eine 970 EVO 2TB. Hm... ich schätze mal, der mögliche Leistungsgewinn durch einen zusätzlichen, separaten Controller, wird - in meinem Workload - in keinem sinnvollen Verhältnis zum finanziellen Einsatz stehen.
 
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Pickeboe schrieb:
Nachtrag: Soeben schaute ich mich mal wegen aktueller und performanter RAID-Controller um, die u.a. mit NVMe umgehen können. Dabei stellte ich fest, dass ein solcher Controller in etwa dasselbe kostet, wie bspw. eine 970 EVO 2TB. Hm... ich schätze mal, der mögliche Leistungsgewinn durch einen zusätzlichen, separaten Controller, wird - in meinem Workload - in keinem sinnvollen Verhältnis zum finanziellen Einsatz stehen.
Wenn Du ein NVMe-Raid meinst, vergiß es, hab ich gerade im Hardwareluxx ein kleines Review gemacht.
 
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