Single Power Input Geräte bei USV Defekt absichern?

h00bi

Fleet Admiral
Registriert
Aug. 2006
Beiträge
21.721
Hallo zusammen,

wie sichert ihr Geräte mit nur einem Power Input gegen Downtime im Fall einer defekten USV?
Ich würde ein passives Element bevorzugen, da ein aktives Element ja gleichzeitig wieder eine potentielle Fehlerquelle darstellt.

Ja, ich weiß dass der Königsweg wäre diese Geräte rauszuwerfen und gegen Enterprise Geräte mit redundanter Stromversorgung zu tauschen. Das is aber kein Schnäppchen und ich tu mich da etwas schwer diese Kosten für geschätzte 0,1% Verfügbarkeit zu verargumentieren, zumal die Geräte erst Ende 2018 angeschafft wurden.

Nachrüstbar sind die Geräte nicht, das war auch meine erste Idee.
Es handelt sich sowohl um Geräte mit externem als auch um Geräte mit internem Netzteil (Kaltgerätestecker direkt ins Gerät).
 
Hi,

Das is aber kein Schnäppchen und ich tu mich da etwas schwer diese Kosten für geschätzte 0,1% Verfügbarkeit zu verargumentieren, zumal die Geräte erst Ende 2018 angeschafft wurden.

ketzerisch gefragt: wenn die 0,1% Ausfall nicht weh tun, warum dann überhaupt was tun?

VG,
Mad
 
mal kurz gegooglet: Eaton ATS 16 -> 500€
Nice, danke für den Tipp, schau ich mir an.
Sieht aber aktiv aus, sprich ein Defekt an der ATS würde mir dann auch das Gerät lahm legen, oder?

Jeder Ausfall tut weh, aber nicht so weh dass man dafür fünfstellige Beträge opfern will und erst recht nicht wenn es dreistellig geht.
 
Hi,

anders gefragt: du hast jetzt eine Stromversorgung. Diese ist per USV gesichert. Jetzt suchst du nach einer Sicherung für die Sicherung ("wie sichert ihr Geräte mit nur einem Power Input gegen Downtime im Fall einer defekten USV ").

Frage: wo ziehst du dann die Grenze? Brauchst du für die Absicherung der Absicherung nicht auch noch eine Absicherung?

Ich hoffe du verstehst, wie ich das meine.

VG,
Mad
 
Wieso nicht einfach ein Bypass vor die USV, um bei einem Defekt der USV den Strom dran vorbei zu schieben? Ansonsten wie schon gesagt ein automatischer Transferschalter bspw. auf eine zweite USV.
 
Eine passive Absicherung geht schlecht. Kannst ja nicht einfach 2 Phasen aus unterschiedlichen Quellen zusammenschalten.
Bei Geräten die nur ein Netzteil haben hast du immer einen Single Point of Failure. Und wenn es nur das Kabel selbst ist das jemand aus dem Rack zieht weil er gestolpert ist.
Hab den Eaton ATS auch im Einsatz für ein paar Geräte wie ein paar kleine Switche oder Medienkonverter.
Musst nur aufpassen das die beiden Stromquellen phasensynchron sind, sonst meckert der ATS. Sicheres Umschalten ist dann nur noch mit einer kleineren Last unterstützt. Grad beim Einsatz von VFI USV Anlagen ist die Phase immer verschoben.
 
Das Grundsätzliche ist bei der Anschaffung auf redundante Netzteile zu achten, da fällt der Aufpreis nicht so ins Gewicht. Besonders wenn man bei Enterprise Gräten an den Service denkt. ZB. HPE mit Carepack 4 Jahre.
So bleiben nur Transfer Switche, die können aber auch eine zusätzlich Fehlerquelle sein.
 
Madman1209 schrieb:
wo ziehst du dann die Grenze?
So wie immer: Die Grenze zieht das Geld was dafür notwendig ist, nicht ich.
Meistens verschiebt sich diese Grenze ja, wenn mal ein unwahrscheinlicher Fall aufgetreten ist. Das QM möchte dann natürlich wissen wie man das in Zukunft verhindert. Ob das dann am Ende umgesetzt wird basiert auf meiner Meinung und dem Budget, aber ist nicht meine Entscheidung.
McClane schrieb:
Und wenn es nur das Kabel selbst ist das jemand aus dem Rack zieht weil er gestolpert ist.
Meine Racks sind halbwegs aufgeräumt ;) , aber mir ist klar was du meinst.
xPunky schrieb:
Wieso nicht einfach ein Bypass vor die USV
Auch ne Option, müsste ich mal mit dem Haus und Hof Elektriker besprechen. Danke
 
2x USV
1x ATS

USV´s jeweils eine eigene Phase
 
hast du eine vernünftige Risiko Analyse gemacht?!?
nur mal so meine Gedanken zu dem Thema, die mir da sofort in den Kopf schießen:
  • wie häufig sind Stromausfälle (nicht angekündigt) bei euch?
  • wie sieht es dagegen mit Defekten der nicht redundanten Netzteile aus?
  • wie ist der Prozess bei einem Stromausfall? Ich habe schon erlebt (außerhalb meiner Zuständigkeit), dass ein Server bei einem Stromausfall sofort mit dem Shutdown begonnen hatte, der Strom noch ein paarmal kurz da war und dann wieder weg bis er nach weniger als 2 Minuten wieder komplett stabil war aber das die USV und den Server so aus dem Tritt gebracht haben, dass das Filesystem komplett zerschossen war (power loss während des Schreibens auf ein Software RAID.
ich schreibe das alles, weil ein "richtiger" Server mit redundanten Netzteilen i.d.R. auch Akku/Batterie gepufferte Caches für das Hardware RAID hat. Wir reden hier also nicht nur über redundante Netzteil, sondern das ganze Konzept.
- mir ist gerade Anfang des Jahres meine private APC USV (nichts dolles aber eben auch keine aus dem 1€ Shop) kaputt gegangen, einfach so tot, "quietscht" (nichtmal richtiges Warn-Piepen) nur noch vor sich hin und liefert an keinem Ausgang (selbst den bypass/surge-protect) mehr etwas. Und das genau während der Zeit, als ich für mehrere Wochen in der Reha war und somit keinen VPN Zugriff mehr auf meine Rechner zuhause hatte, weil an der USV (hauptsächlich) die Fritzbox hing.
Hätte ich KEINE USV gehabt, hätte ich wesentlich weniger Ärger gehabt, selbst ein Stromausfall hätte mich deutlich weniger gestört, weil anschließend ja wieder alles funktioniert hätte.

lange Rede, kurzer Sinn:
du führst mit deiner angedachten Lösung (egal wie sie aussieht) eine weitere potentielle Fehlerquelle dazu.
nur DU kannst entscheiden, ob sich das "lohnt" oder nicht. Das hängt sicherlich individuell vom Einzelfall ab und da hilft die Risiko Analyse ;)
 
Zurück
Oben