Smarte Steckdose über RFID Karte schalten

EJC

Lieutenant
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Hallo zusammen,

gibt es smarte Steckdosen, die ich mit mehreren unterschiedlichen Benutzern schalten kann (zB. RFID Karte) und der Verbrauch dann den jeweiligen Benutzern über eine Weboberfläche zugeordnet werden kann?
 
Ich denke nicht, dass es da was fertiges gibt. Selbst im Zusammenspiel von zwei getrennten Komponenten gehört da noch reichlich "Intelligenz" dazu die entsprechenden Daten auszuwerten.

Vielleicht kannst du ja das Szenario etwas detaillierter beschreiben, einen Preisrahmen und deine bisherige "smarte" Ausrüstung nennen. Ggf. findet sich ja dann eine andere Lösung.

Hast du bereits eine "Samrt-Home" Zentrale wie z.B. Home-Assistant in Betrieb?
 
Wofür soll das verwendet werden? Falls das geschäftlich genutzt wird oder die Daten in Richtung Finanzamt gehen, dann kann RFID als Zugangskontrolle ggf. nicht akzeptiert werden. Auch bei Mietsachen wie z.B. Waschräumen ist das ggf. gegen den Mietvertrag wenn hier plötzlich abgerechnet werden soll...

Grundsätzlich gibt es so Dinger, sind Prepay bzw. Prepaid Stromzähler. Nur sind die billigen ohne Weboberfläche, denn dafür brauchst du halt noch einen kleinen Computer, der dir entsprechend einen Webserver aufsetzt. Ob es dafür Kauflösungen gibt, die bezahlbar bleiben, weiß ich nicht. Wallboxen gibt es aber damit :)

Ansonsten eine smarte Steckdose mit Tasmota flashen und mit IOBroker was basteln. Die Steckdosen haben nach Kalibrierung so Abweichung bis zu 5-10W nach eigener Erfahrung. Dazu ein Pi Zero W und halt irgendwas, was über RFID auslöst und den Schalter an der Steckdose unzugänglich machen... Wahrscheinlich billiger als gekaufte Lösungen, aber umständlich zur Einrichtung. Und eine Waschmaschine oder alles, was etwas mehr braucht und hohe Ströme erzeugt, würde ich nie dranhängen, das verkraften die Steckdosen kaum egal was draufsteht...

Wenn du erzählst welches Problem damit gelöst werden soll, kann man dir vielleicht auch eine andere Lösung nennen. Oder es findet sich jemand, der Produkte kennt, die mir bisher unbekannt sind.
 
Ich habe gerade mal geschaut. Kabelgebundene RFID Leser gibt es zu hauf. Interessand wird es, wenn es kabellos sein soll. Da wird die Auswahl sehr klein und recht schnell teuer. Für Zigbee habe ich einen (~90 EUR) gefunden, den es derzeit aber nirgends lieferbar gibt.

Ohne das genaue Szenario zu kennen lohnt es aber nicht, sich Gedanken über ein alternatives Konzept zu machen. Wenn es um Bildschirm/Computerzeit geht, gibt es sicher auch komfortablere Lösungen.

@h3@d1355_h0r53 Ich habe meine Waschmaschine an einer HS-110 hängen. Das funktioniert prima. Die zieht allerdings auch maximal ~2000W

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Es würde mich wundern, wenn es da eine fertige Lösung gibt. Dazu klingt das Szenario zu individuell. Machbar ist das sicherlich, aber höchstwahrscheinlich eben nur im Eigenbau. Das heißt: RFID-Leser und Steckdose separat an ein SmartHome-System koppeln (zB openHAB, HomeAssistant, FHEM, o.ä.), um dort die nötigen Regeln zu definieren. Der RFID-Leser schickt also die Daten des Chips bzw. Nutzers an das System, dieses wertet die Daten aus, schaltet die Steckdose und protokolliert den Verbrauch.
 
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Dachte ich auch erst, dann wäre das aber eine klare Kante im Graph...außer sie wollen das geschickt verbergen, kommt mir aber nach bissl viel Aufwand vor.
 
Hey, danke für die schnellen Antworten.

Ich dachte mir schon, dass es da nichts fertiges gibt. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Also das Szenario ist folgendes und hat mich schon Tage meines Lebens gekostet:

Es geht um ein Mietshaus meines Chefes. Er hat dort einen Waschraum mit Waschmaschine und Trockner und am Haus draußen soll eine Wallbox für E-Autos ran. Nun will er ein "Gerät", welches die Stromverbindung unterbricht und wenn man eine "Karte" steckt, dann soll der Strom freigegeben werden und man kann wachen, trocknen, laden, usw. Wenn die Karte wieder rausgezogen wird, dann fließt kein Strom mehr. Die Abrechnung dazu soll dann nach verbrauchtem Strom erfolgen. Idealerweise ist die "Karte" auch noch eine vorab aufgeladene Guthabenkarte.

Diskussionen über Sinn und Unsinn haben wir schon geführt. Auch über einfache (und günstige) Lösungen wie abschaltbare Steckdosen die auf den Mieter-Zähler führen, bis hin zu Wallboxen die eine entsprechende Abrechnungsmöglichkeit von Haus aus bieten.

Münzzähler kommen nicht in Frage, grundlegend nicht nach ihm und Diese würden ja auch so nicht funktionieren, weil die zeitgesteuert arbeiten. Ich habe mich da auch mit diversen Firmen schon unterhalten, die mir das bestätigt haben, aber auch den Willen geäußert haben, für einen 5-stelligen Betrag eine Lösung zu schaffen. Nunja.
Meine letzte Idee dazu wäre jetzt halt eine smarte Steckdose gewesen. Wobei ich auch weiß, dass die Wallbox da eh außen vor wäre.

Bricht man es jetzt mal runter auf den Waschraum und lässt die Wallbox außen vor, dann wäre eine irgendwie geartete Lösung zur einfachen, nach Mietern getrennten Zählung des Stroms schon mal was Wert. Und das das mit dem Wasser schon wieder ein neues Problem ist, ist mir auch bewusst.
 
Mehrere Steckdosen mit jeweils einer smarten Dose pro Nutzer?
Dann könnte man pro Dose den Verbrauch des jeweiligen Nutzers einsehen.
Abrechnungstechnisch fraglich, aber geht.

Wäre aber eigentlich ein witziges Projekt sowas umzusetzen.
 
Ich sehe hier eher die Herausforderung, dass es um "richtiges" Geld geht und nicht nur darum die Fernsehzeit der Kinder einzuschränken.

Daher muss eine Lösung her, die geeicht und fälschungssicher ist, da die Kosten vermutlich über die NKA der Mieter abgerechnet werden. Somit sind alle Eigenbaulösungen vom Tisch.

Mir kam als erstes ein Hotelzimmer in den Sinn. Da ist es ja auch so, dass die Hauptsicherung für das Zimmer erst dann schaltet, wenn die Key-Card eingesteckt wird. Ist nun noch die Frage, ob das MultiUser fähig ist und die Stromzählung damit funktioniert. Kostengünstig wird das aber sicher auch nicht.

@snaxilian Nee, die misst bis 3,5kW.
 
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HS110 Kasa Smart Wi-Fi Plug​

  • Power On/Off
  • Energy readings
  • LED On/Off
  • Wi-Fi signal strength (RSSI)
Quelle: openhab.org

Die HS-110 ist also mit openHAB und mutmaßlich auch mit anderen SmartHome-Systemen kompatibel. Fehlt im Prinzip nur noch ein RFID-Leser, aber den findet man auch noch.

openHAB (oder ein vergleichbares System) schaltet die Steckdose anhand des Logins via RFID-Leser ein und aus und speichert die Benutzer- sowie die Verbrauchsdaten in einer kleinen Datenbank. Natürlich passiert das nicht einfach so, sondern man muss es entsprechend in openHAB, etc einprogrammieren.

Ob das aber in einem kommerziellen Verhältnis rechtlich vertretbar ist, weiß ich nicht. Das sollte in jedem Fall mit einem fachkundigen Anwalt geklärt werden. Tut man dies nicht und einer der Mieter zweifelt die Abrechnung an, kann es vor Gericht gehen und der Vermieter bleibt schlimmstenfalls auf den Strom- und Gerichtskosten sitzen.

Eine DIY-Billig-Lösung kann man für sich privat bauen, aber im gewerblichen Umfeld müssen womöglich bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.


EJC schrieb:
Es geht um ein Mietshaus meines Chefes. Er hat dort einen Waschraum mit Waschmaschine und Trockner und am Haus draußen soll eine Wallbox für E-Autos ran. Nun will er ein "Gerät", welches die Stromverbindung unterbricht und wenn man eine "Karte" steckt, dann soll der Strom freigegeben werden und man kann wachen, trocknen, laden, usw.
[..]
Meine letzte Idee dazu wäre jetzt halt eine smarte Steckdose gewesen. Wobei ich auch weiß, dass die Wallbox da eh außen vor wäre.
Die erwähnte HS-110 ist nach Datenblatt bis 3,68 kW spezifiziert. Für eine Waschmaschine ist das kein Problem, die wird ja auch ohne smarte Steckdose an eine normale Hausdose angeschlossen. Eine Wallbox wird jedoch direkt an den Hausstrom angeschlossen und separat abgesichert, um eine höhere Ladeleistung zu ermöglichen. Klemmst du die Wallbox an eine 08/15 Steckdose, macht das Laden eines eAutos keinen Spaß. Das hast du aber selbst schon erkannt.

Für den Waschraum kann eine smarte Steckdose mal ungeachtet der rechtlichen Lage also durchaus eine gangbare Lösung sein. Bei der Wallbox sollte man sich hingegen nach einer smarten Wallbox umschauen, die die entsprechende Funktionalität bereits mitbringt. Ja, die ist sicherlich teurer als eine 08/15 Wallbox, aber wir reden hier auch über zwei verschiedene Szenarien, eine 1-User-Wallbox und eine Multi-User-Wallbox - natürlich kostet letztere mehr Geld, weil sie auch mehr kann.
 
Einen wichtigen Einwand habe ich noch!!!

Die HS-110 vergisst alle Messwerte, sobald sie vom Strom getrennt wird. Das bedeutet, dass bei einem Stromausfall alle Werte in der Steckdose weg sind. Es bringt also nichts, wenn der Server weiß, dass der letzte "Zählerstand" 345,875kWh war, weil bei der nächsten Nutzung nach dem Stromausfall bei 0 begonnen wird und damit der Verbrauch sogar negativ ist.

Bei der Blitzwolf BW-SHP13 ebenso.

Wie es sich da bei anderen Dosen verhält weiß ich nicht.


Man muss also noch das gesamte Stromausfall Szenario mit bedenken. Was macht der Server in diesem fall? Wie verhält sich die Steckdose? Wie verhält sich die Logik?
 
Frickellösungen sind also frickelig, Überraschung :D

Einfachste/günstigste Lösung dürfte für den Waschkeller sein: Pro Haushalt oder Maschine einen extra Zähler montieren zu lassen. Anhand dessen lässt sich der genaue Verbrauch ermitteln und ggf. umlegen.

Zur Wallbox: https://www.e-mobileo.de/wallbox-mit-rfid-tipps-und-empfehlungen/
Umstellen/umrüsten auf eine Wallbox mit entsprechender Zugangsbeschränkung UND Zähler.
 
Bringt aber nur was, wenn jeder Haushalt eine eigene Waschmaschine hat.

In meinem letzten Mietshaus gab es eine Waschmaschine und einen Trockner, die alle bei Bedarf nutzen konnten.

Wenn jede Partei eine eigene Maschine hat, dann ist ein Unterzähler je Haushalt die einfachste und kostengünstigste Lösung.
 
SaxnPaule schrieb:
Man muss also noch das gesamte Stromausfall Szenario mit bedenken. Was macht der Server in diesem fall? Wie verhält sich die Steckdose? Wie verhält sich die Logik?
Die Details wären sowieso noch zu klären. Wenn man nur bei Start bzw. Ende den Verbrauch abfragt, gehen bei einem Stromausfall natürlich Daten verloren. Fragt man die Steckdose jedoch zyklisch ab, zB 1x pro Minute, hat man einen effektiven Live-Verbrauch.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich auch die physische Absicherung. Hängt die smarte Steckdose einfach so an der Wand und die Waschmaschine ist dort angeschlossen, kann der Mieter die Waschmaschine jederzeit direkt in die Haussteckdose stecken und umgeht die Messung. Und wenn das ganze Szenario rechtlich nicht wasserdicht ist, kann der Vermieter den Mieter dafür unter Umständen nicht mal belangen.

Wie gesagt, es ist ein Unterschied ob man sowas für sich selbst bastelt oder ob Geld dahintersteckt. Das ist auch der Grund warum eine gebastelte Lösung mit Steckdose, RFID-Leser und RaspberryPI grob 200€ kostet (zuzüglich diverse Stunden Bastelei im SmartHome-System der Wahl) und eine professionelle Lösung locker 4-stellig werden kann.
 
Also wenn, käme, wie ihr schon sagt, nur eine gescheite Lösung zum Ziel. Es war nur noch meine letzte Idee :confused_alt:

Ist alles Gut. Eure Ideen sind aber trotzdem spannend. Dafür ein dicker Daumen nach oben!

Ich werde Ihm alle Möglichkeiten auf den Tisch packen, viele sind es eh nicht und dann kann er sich was raussuchen oder es lassen. Sind nicht die ersten "Spezial-Ideen" die er hat. Und ehrlicherweise würde ein Münzzähler das Ganze auch abdecken. Die gibt es auch mit Guthabenkarten, also man muss nicht zwangsweise eine Münze einwerfen.

Aber trotzdem vielen Danke nochmals für Eure Ideen!


Trotzdem interessant, dass es für so ein Szenario faktisch keine Lösung gibt. So ungewöhnlich empfinde ich eine solche Geschichte eigentlich nicht. Wo Sie doch auch durchaus Sinn macht. Aber es ist, wie es ist.
 
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